DE3701077A1 - Galetteneinheit mit direktem galettenantrieb - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Galetteneinheit, insbesondere für Spinnmaschinen mit hohen Abzugsgeschwindigkeiten, mit direktem Galettenantrieb.

Insbesondere bei Spinnmaschinen mit hohen Abzugs- bzw. Aufwickelgeschwindigkeiten werden häufig Galetten mit individuellem Einzelantrieb verwandt. Dabei sind im allgemeinen Antrieb und Galette einzeln gelagert und durch eine Kupplung miteinander verbunden. Eine solche Konstruktion ist relativ aufwendig und teuer, außerdem ist das Justieren der beiden Einheiten kompliziert und zeitaufwendig. Es ist versucht worden, diese Nachteile zu vermeiden, indem die einzelne Galette fliegend unmittelbar auf die Motorwelle aufgesetzt wurde. Abgesehen davon, daß auch diese Konstruktion sehr aufwendig und damit teuer war, zeigte sie als weiteren Nachteil eine erheblich verlängerte Motorwelle, wodurch sich die kritische Drehzahl beträchtlich zu dem Bereich der Betriebsdrehzahlen hin verschieben mußte. Außerdem wurde ein erheblicher Aufwand zur Abschirmung des Motors gegen die Einwirkungen der unmittelbar benachbarten Galettenheizung erforderlich.

Der Erfindung liegt danach die Aufgabe zugrunde, eine Galetteneinheit mit Direktantrieb der Galette zur Verfügung zu stellen, die einfach zu montieren sowie so steif ist, daß die kritische Wellendrehzahl sicher außerhalb des Bereichs der Betriebsdrehzahlen liegt und bei der das Antriebsaggregat gegen die Wärmeeinwirkung der Galettenheizung sicher abgeschirmt ist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Galetteneinheit der eingangs beschriebenen Art gelöst, die sich dadurch auszeichnet, daß an der Galettenwelle auf der einen Seite ihrer Lagerung der Galettenmantel und auf der anderen Seite ihrer Lagerung der Rotor des die Galette antreibenden Antriebsmotors befesigt ist. In einer besonderen Ausführungsform ist die Welle in ihrem Mittelbereich in einer kurzen, gedrungenen und daher steifen Lagerung festgelegt, während Rotor und Galette auf ihren Enden jeweils fliegend und drehfest aufgesetzt sind. Dabei kann die Wellenlagerung mindestens zur Galettenseite hin eine als Wärmeschild dienende Abdeckung aufweisen.

Der erfindungsgemäße Aufbau der Galetteneinheit führt zu einer besonders kurzen und kompakten Bauform, die insbesondere den großen Vorteil aufweist, daß die entsprechend kurze und dicke, etwa in ihrer Mitte stabil gelagerte Welle entsprechend steif und infolgedessen auch eine im sicheren Abstand vom Betriebsdrehzahlbereich liegende, kritische Drehzahl hat. In aller Regel liegt sie so sicher außerhalb des Arbeitsbereiches. Außerdem entstehen keine Montageprobleme, da die Achsen von Rotor und Galette konstruktionsbedingt fluchten bzw. zusammenfallen und auch die Zentrierung des Stators des Antriebsaggregats keine Probleme aufwirft.

Zur Erhöhung der kritischen Drehzahl kann es zweckmäßig sein, am motorseitigen Wellenende der Galettenwelle ein Hilfslager vorzusehen, das im Motorgehäuse abgestützt ist. Diese Abstützung geschieht vorzugsweise elastisch und/oder gedämpft, damit zum einen Fluchtfehler ausgeglichen werden, zum anderen Schwingungen abklingen.

Die beigegebene Zeichnung gibt Ausführungsbeispiele der Erfindung wieder und dient deren näheren Beschreibung.

Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel;

Fig. 2 zeigt als Ausschnitt die Anbringung eines Hilfslager im motorseitigen Endbereich der Galettenlagerung.

Dargestellt ist eine Ausführungsform, die etwa dem Anspruch 2 entspricht. Die Welle 17 ist in einer Montagebohrung 4 in der Maschinenwand 16 mit Hilfe zweier Kugellager 5 und 6, die den aus Steifigkeitsgründen optimalen Abstand voneinander haben, in ihrem Mittelbereich gelagert. Bei der dargestellten Ausführungsform ist dieser Abstand zwischen den beiden Lagern durch ein Distanzstück 7 gesichert. Beide Lager 5, 6 sind durch Deckel 14 und 15 nach außen abgedeckt und bilden sowohl einen Schutz gegen Verschmutzung der Lager als auch eine Wärmeabschirmung zwischen dem Antriebsaggregat 11-13 und der Galette 1 bzw. deren Heizung 8, 9.

Die Galette 1 ist mit Hilfe ihrer Nabe 2 auf dem einen Wellenende 3 befestigt. In ihrem Inneren ist in üblicher Weise die Galettenheizung 9 mittels ihres sie zugleich zentrierenden Trägers 8 angeordnet.

Auf der anderen Seite der Lagerung 4-7 ist auf dem freien Wellenende 10 der Rotor 11 des Antriebsaggregats 11-13 drehfest montiert, während das Gehäuse 12 mit der Feldwicklung 13 mit der Maschinenwand verschraubt ist. Dargestellt ist der Antrieb mit Hilfe eines Elektromotors. Soll der Antrieb durch eine Luftturbine erfolgen, so wird an Stelle des Rotors 11 das zugehörige Turbinenrad auf dem Wellenende 10 montiert und das Turbinengehäuse ähnlich dem Gehäuse 12, 13 mit der Maschinenwand 16 verbunden. In jedem Falle ergibt sich ein Aggregat von äußerster Kompaktheit, das außerdem wegen des einfachen und unkomplizierten Aufbaus eine hohe Betriebssicherheit gewährleistet.

Das in Fig. 2 dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem in Fig. 1 gezeigten durch eine abgewandelte Lagerung, insbesondere durch eine mehrfach abgesetzte Galettenwelle 18.

Wie nach Fig. 1 die Galettenwelle 17, so ist auch die Galettenwelle 18 im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 in der Maschinenwand 16 mittels der beiden Lager 5 und 6 drehbar gelagert. Jedoch weist die Galettenwelle 18 an ihrem motorseitigen Ende einen Lagerzapfen 19 für das Hilfslager 20 auf, das seinerseits im Gehäuse 12 durch eine Lagerbuchse 21 oder mehrere umfangsverteilte Elemente aus elastischem Material, wie z. B. aus Gummi oder aus einem Elastomer, abgestützt ist.

• Bezugszeichenaufstellung  1 Galette
   2 Nabe
   3 Ende, Endbereich
   4 Bohrung
   5 Lager
   6 Lager
   7 Distanzstück
   8 Träger
   9 Galettenheizung
  10 Ende, Endbereich
  11 Rotor
  12 Gehäuse
  13 Feldwicklung
  14 Abdeckung, Deckel
  15 Abdeckung, Deckel
  16 Maschinenwand
  17 Galettenwelle
  18 Galettenwelle
  19 Lagerzapfen
  20 Hilfslager
  21 Lagerbuchse

Claims (3)

1. Galetteneinheit, insbesondere für Spinnmaschinen mit hohen Abzugsgeschwindigkeiten, mit einem Galettenmantel, der durch den gleichachsig gelagerten Rotor eines Elektromotors getrieben wird, dadurch gekennzeichnet, daß Galettenmantel (1) und Rotor (11) auf den Endbereichen (3, 10) der für beide gemeinsamen, in ihrem Mittelbereich gelagerten Welle (17) fliegend und drehfest angeordnet sind.

2. Galetteneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellenlagerung (4-7) mindestens zur Galette (1) hin eine als Wärmeschild dienende Abdeckung (14) aufweist.

3. Galetteneinheit nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch ein am motorseitigen Wellenende (10) befindliches Hilfslager, das vorzugsweise elastisch und/oder gedämpft aufgehängt ist.