DE3700758C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren ent
sprechend dem Oberbegriff des Anspruchs.
Es ist üblich, die Verlängerungsstangen von Ge
birgsankern, Bohrstangen und dergleichen durch
Schraubenverbindungen untereinander zu verbinden.
Hierzu weisen die beiden einander gegenüberstehenden,
miteinander zu verbindenden Bohrstangen, bzw. Ge
birgsankerteile ein Außengewinde auf und werden
mittels einer ein entsprechendes Innengewinde auf
weisenden Verbindungsmuffe aneinander gesetzt. Ins
besondere bei Bohrstangen dienen diese Gewindeab
schnitte gleichzeitig als Kupplungsstellen für die
Ankupplung eines Bohrhammers oder eines sonstigen
Antriebsaggregates. Um die leichte Handhabbarkeit
dieser Gewindeverbindung angesichts der hohen auf
zunehmenden Belastungen auch bei starker Verschmutzung
zu ermöglichen, wird üblicherweise von einem Rund
gewinde oder einem angenäherten Rundgewinde Gebrauch
gemacht.
Es ist bekannt, ein Innengewinde derartiger Verbindungs
muffen durch einen Zerspanungsvorgang, insbesondere durch
Gewindeschneiden herzustellen. Von Nachteil ist hierbei
jedoch nicht nur der Umfang der zu leistenden Zerspanungs
arbeit, sondern auch die durch das abgespante Werkstoff
volumen bedingte Querschnittsschwächung der Muffe sowie
die durch die Zerspanung bedingte Kerbwirkung insbesondere
im Grund der einzelnen Gewindegänge, durch welche die
Dauerfestigkeit der Muffe erheblich beeinträchtigt wird.
Aus der FR-PS 13 73 178 ist ein Verfahren zur Herstellung
des Innengewindes eines rohrförmigen, verhältnismäßig
dünnwandigen Grundkörpers bekannt, gemäß welchem der
Grundkörper axial über einen sich drehenden, mit Außen
gewinde versehenen Gewindedorn geschoben wird, wobei die
Wandungen des Grundkörpers mittels außenseitig umlaufender
Drückwalzen in das gesamte Außengewindeprofil gedrückt
werden. Da bei diesem Verfahren eine Relativbewegung
zwischen dem Gewindedorn einerseits und dem Grundkörper
andererseits vorausgesetzt wird, ist dessen Verwendung
bei höheren Wandstärken des Grundkörpers, insbesondere
bei größeren Längen des Gewindes problematisch, und zwar
aufgrund der den entsprechend höheren Verformungskräften
zugeordneten Reibungskräfte. Es ist somit die Anwendung
dieses bekannten Verfahrens bei vergleichsweise dick
wandigen Rohrkörpern wie z. B. Verbindungsmuffen für die
Verlängerung von Bohrstangen und Gebirgsankern des
Stollen- bzw. Tunnelbaus kaum möglich.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur
spanlosen Formung eines Innengewindes zu konzipieren,
welches einfach und kostengünstig durchführbar ist, die
Bereitstellung einer eine hohe Festigkeit gewährleisten
den Schraubverbindung ermöglicht und insbesondere bei der
Herstellung von Langgewinden von
vergleichsweise
starkwandigen rohrförmigen Grundkörpern verwendbar ist.
Diese Aufgabe ist durch
die im Anspruch angegebene Erfindung gelöst.
Erfindungswesentlich ist, daß bei einem an sich bekannten
spanlosen Umformvorgang durch das in die Außenseite des
rohrförmigen Grundkörpers eingreifende Umformwerkzeug
das herzustellende Gewinde nur mittelbar geformt wird,
da als dieses das sich innenseitig ergebene Abbild der
Verformung gilt. Bei der Herstellung einer Muffe kann
somit von einem glatten Rohrstück ausgegangen werden,
welches durch außenseitige Verformung ein Innengewinde
erhält, dessen Profil demjenigen eines Rundgewindes ähnelt.
Die Abmessungen des ursprünglich glattwandigen Ausgangs
teils sind in Abhängigkeit von den Abmessungen des Gegen
gewindes, auf welches die Muffe aufgeschraubt werden soll,
derart bemessen, daß sich ein Mindestspiel zwischen den,
miteinander in Eingriff bringbaren Gewindegängen ergibt.
Von besonderem Vorteil ist, daß sich das auf diese Weise
geformte Innengewinde in einem einzigen Verformungsgang
herstellen läßt. Im Vergleich zu einem Gewindeschneidvor
gang lassen sich so die Herstellungskosten einer mit
Innengewinde versehenen Muffe erheblich senken. Grund
sätzlich können alle spanlosen Umformverfahren bei der
Herstellung eingesetzt werden. Besonders vorteilhaft, ins
besondere aufgrund der erzielbaren geringen Toleranzen
sowie der durch die Umformung bedingten Werkstoffverfesti
gung sind jedoch die Kaltumformverfahren. Besonders vor
teilhaft ist die Anwendung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens bei der Herstellung von Verbindungsmuffen, die bei
der Ankupplung von Verlängerungsstangen eines Gebirgs
ankers, einer Bohrstange oder dergleichen Verwendung fin
den. Es wirkt sich in diesem, durch eine extrem hohe
mechanische Belastung charakterisierten Fällen insbesondere
der Umstand günstig aus, daß die Verbindungsmuffe durch
den vorangehenden Umformprozeß verfestigt ist und dem
zufolge eine hohe Festigkeit aufweist. Auch muß in diesen
Anwendungsfällen aufgrund der zu erwartenden starken
Verschmutzung ein Rundgewinde oder ein diesem ähnlicher
Gewindetyp eingesetzt werden, um unter den anstehenden
Betriebsbedingungen eine einwandfreie Handhabung sicher
zustellen. Da das erfindungsgemäße Herstellverfahren
mit einem Fließen des Werkstoffs verbunden ist, ist
er naturgemäß - ohne Nachbearbeitung der jeweiligen
Verformungskontur - auf die Herstellung solcher Gewinde
arten beschränkt, bei denen keine spitzwinkligen Kanten
wie beispielsweise bei einem metrischen Gewinde zu
erstellen sind. Zweckmäßigerweise sind im Falle von
Bohrstangen deren gesamte Außenkontur einschließlich
derjenigen der Verbindungsmuffe mit Gewindeeinformungen
versehen, so daß bei engen Bohrlöchern die außenseitige
Abführung bzw. Abschwemmung des Bohrkleins erleichtert
wird.
Sehr vorteilhaft ist die Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens auch bei Herstellung von Verbindungsmuffen,
die bei Kanalstreben eingesetzt werden. Es wirkt sich hier
der Umstand günstig aus, daß die erfindungsgemäßen Verbin
dungsmuffen praktisch beliebig lang ausgebildet werden
können. Hieraus folgt neben einer guten Führung der
Gewindespindeln auch eine verschleißgünstige Konstruktions
form.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im folgenden unter
Bezugnahme auf das in Zeichnungen dargestellte Ausfüh
rungsbeispiel einer Gewindeverbindung näher erläutert
werden. Es zeigt
Fig. 1 eine Teilansicht eines gleichzeitig als Bohrstange
benutzten Gebirgsankers;
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung der Ansicht einer
erfindungsgemäßen Verbindungsmuffe;
Fig. 3 eine Schnittdarstellung der Verbindungsmuffe gemäß
Fig. 2 in einer Schnittebene III-III;
Fig. 4 eine schematische, anhand eines Ausschnittes
wiedergegebene erfindungsgemäße Gewindeverbindung;
Fig. 5 eine erfindungsgemäße auf einen Einsatz bei einer
zweiseitigen Kanalstrebe ausgerichtete Verbindungsmuffe.
Ein bohrlochseitiges Endteil 1 eines
Gebirgsankers wird gleichzeitig als Bohrstange
benutzt. Dieses Endteil 1 ist somit ein Rohrkörper,
welcher auf seinem, der Bohrsohle zugekehrten Ende eine
an sich bekannte Bohrkrone 2 trägt. Die Bohrkrone 2 ist
in zeichnerisch nicht dargestellter Weise mit einer
zentralen Bohrung versehen, welche der Führung eines
Spülmediums dient. Diese Bohrung steht mit dem Innenraum
des Endteils 1 in leitender Verbindung.
Das Endteil 1 bzw. der Rohrkörper 1 weist einen Gewinde
abschnitt 3 auf, der über eine Verbindungsmuffe 4 an eine
Verlängerungsstange 5 angeschlossen ist. Die Verlängerungs
stange 5 trägt einen Gewindeabschnitt 6. Die Verlängerungs
stange 5 ist im übrigen wie das Endteil 1 als Rohrkörper
ausgebildet. Grundsätzlich können mehrere derartige Ver
längerungsstangen 5 aneinandergesetzt und damit die
Gesamtlänge
des Gebirgsankers in weiten Grenzen den jeweiligen An
forderungen angepaßt werden. Auch die Darstellung des
im Bereich des bohrlochseitigen Endes befindlichen Ab
schnitts des vorliegenden Gebirgsankers, an welchem
während des Bohrbetriebes ein Bohrhammer oder ein sonsti
ges Antriebsaggregat angekuppelt ist, ist aus Gründen der
zeichnerischen Übersichtlichkeit verzichtet worden.
Die als Außengewinde ausgebildeten Gewindeabschnitte 3, 6
auf den Rohrkörpern 1, 5 sowie das mit diesen zusammen
wirkende, in Fig. 1 zeichnerisch nicht dargestellte
Innengewinde der Verbindungsmuffe 4 sind in dem gezeigten
Ausführungsbeispiel als angenähertes Rundgewinde ausge
bildet, welches trotz der beim Bohrbetrieb anstehenden
starken Verschmutzungen eine problemlose Handhabung er
möglicht. Erfindungsgemäß ist das Innengewinde der Ver
bindungsmuffe 4 durch eine spanlose Formgebung, hier
durch eine Kaltverformung hergestellt, bei welcher durch
ein Verformungswerkzeug auf der Außenseite 7 der Verbin
dungsmuffe 4 das in Fig. 1 gezeigte Profil hergestellt
wird, wobei das Innengewinde durch eine, zu dem außen
seitigen Profil komplementäre, innenseitig wirksame Ma
terialveränderung gebildet wird. Hierauf soll im folgen
den unter Bezugnahme auf die Fig. 2 bis 4 näher einge
gangen werden. Wie die in Fig. 2 gezeigte Ansicht einer
Verbindungsmuffe 4 erkennen läßt, besteht die Außenseite
7 aus einer schraubenlinienförmig gewundenen, im Quer
schnitt in etwa kreisbogenförmigen Einformung 8, wobei
zwischen den einzelnen Einformungsgängen 8 glatte, nur unwe
sentlich verformte Oberflächenabschnitte 9 verbleiben.
Fig. 3 läßt erkennen, daß durch den Verformungsprozeß
auf der Innenseite 10 der Gewindemuffe sich Gewindegänge
11 bilden, deren Querschnittsgestalt im wesentlichen durch
Kreisbögen bestimmt ist und welche somit als Rundgewinde
angesehen werden können. Diese Gewindegänge 11 liegen
unmittelbar den Einformungen 8 gegenüber. Für den Erfin
dungsgegenstand wesentlich ist, daß die Ausbildung dieser
innenseitigen Gewindegänge 11 sowohl hinsichtlich der Ge
windetiefe als auch hinsichtlich der Steigung durch die
außenseitig wirksame Verformung zumindest so genau steuer
bar ist, daß die Gewindegänge 11 als Innengewinde bezüg
lich eines vorgegebenen Außengewindes fungieren können,
welches im vorliegenden Fall durch die Gewindeabschnitte
3, 6 gebildet wird.
Fig. 4 läßt die auf diese Weise wirksame Gewindepaarung
des Innengewindes der Verbindungsmuffe 4 einerseits und
des Außengewindes des Gewindeabschnittes 3 andererseits
erkennen. Die Gewindeabschnitte 3, 6 sind ebenfalls durch
einen Kaltverformungsprozeß hergestellt und weisen dem
zufolge ein Profil auf, welches qualitativ demjenigen der
Außenseite 7 der Verbindungsmuffe 4 entspricht.
In Fig. 5 ist eine Ausführungsform einer Verbindungsmuffe
4 gezeigt, die bei einer zweiseitigen Kanalstrebe Verwen
dung finden kann und demzufolge mit zwei unterschiedlichen,
nämlich gegenläufigen Gewindeabschnitten 12, 13 versehen
ist. In die Endbereiche dieser Verbindungsmuffe 4 werden
Gewindespindeln eingesetzt, die in an sich bekannter
Weise der Abstützung von Kanalwandungen des Tiefbaus die
nen. Diese Gewindespindeln weisen ein Außenprofil auf,
welches im wesentlichen demjenigen der Rohrkörper 1, 5 der
Fig. 1 entspricht, wobei diese Gewindespindeln jedoch aus
Gründen der zeichnerischen Übersichtlichkeit nicht dar
gestellt sind. Um bei einer Relativdrehung der Verbindungs
muffe 4 gegenüber den Gewindespindeln ein Ausfahren der
letzteren bzw. deren Anpressung an die abzustützenden
Kanalwandungen zu bewirken, ist die Verbindungsmuffe 4
mit eine zeichnerisch ebenfalls nicht dargestellten Hilfs
einrichtung zur Einleitung einer Drehbewegung versehen.
Diese Hilfseinrichtung kann im einfachsten Fall eine Boh
rung sein, in die ein Hebel eingesetzt wird. Es kann je
doch auf die Verbindungsmuffe 4 auch eine Mutter bzw. ein
Formrohr aufgeschweißt sein, welches in Verbindung mit
einem entsprechenden Werkzeug der Einleitung einer Dreh
bewegung dient. Gegebenenfalls kann auch eine Kunststoff
mutter an der Außenseite der Verbindungsmuffe 4 angegossen
bzw. angepreßt sein.
Da die Verbindungsmuffe 4 mit dem erfindungsgemäß herge
stellten Innengewinde praktisch beliebig lang gemacht
werden kann, ist eine besonders zuverlässige, die Knick
stabilität der Gewindespindeln von Kanalstreben verbes
sernde Verbindungsmuffe gegeben. Gleichzeitig können auf
diese Weise die Einzelteile der Kanalstrebe aufgrund der
Länge der Verbindungsmuffe verhältnismäßig klein ausge
bildet sein.
Claims (1)
- Verfahren zur spanlosen Formung des Innengewindes eines rohrförmigen Grundkörpers, insbesondere einer Verbin dungsmuffe für Bohrstangen, Gebirgsanker oder dergleichen, wobei in die Außenseite des Grundkörpers Gewindegänge durch Walzen, bzw. Rollen eingeformt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Innengewinde durch eine der außenseitigen Verformung entsprechende freie Verfor mung der Innenseite (11) des Grundkörpers hergestellt wird.
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Legal Events
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Owner name: REBURG PATENTVERWERTUNGSGESELLSCHAFT MBH, 38723 SE |
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