DE367893C

DE367893C - Verfahren der Erzeugung druckfester Koksbrikette aus Braunkohlenklein oder Braunkohlenkoksgrus

Info

Publication number: DE367893C
Application number: DEP42332D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1921-03-24
Filing date: 1921-06-21
Publication date: 1923-01-27

Description

Verfahren der Erzeugung druckfester Koksbrikette aus Braunkohlenklein oder Braunkohlenkoksgrus. Es ist bekannt, daß sich die festen Rückstände :der Braunkohlendestillation (Grudekoks und Grus) in verschiedenen Mengenverhältnissen mit backender Steinkohle, j e nach Backfähigkeit der Letzteren., zu einem dem Steinkohlenkoks ähnlichen Erzeugnisse verkoken lassen.
Weiter ist bekannt, daß man zur Gewinnung druckfesten Kokses Stein- und Braunkohlensorten, welche nicht von: Natur genügende Mengen backender Bestandteile enthalten, ein die Kohlenteilchen beim Verkoken zusammenschweißendes Mittel beimengt, als welches mit Alkalien behandelter (verseifter) Holzteer genannt wird. Bei schlecht oder gar nicht backenden Kohlen kommt noch Kolophonium hinzu.
Als künstliches Backmittel für die Verkokung schlechtbackender Kohlen und für Brikette wurden auch durch .eine besondere Vorbehan:dlun:g verseifb:ar gemachte Teere (Schiefer-, Gas>-, Koksteer) vorgeschlagen, die durch Alkalien erst in der Kohle verseift wurden.
Bekannt ist ferner ein Verfahren zur wirtschaftlichen Verwertung von Gasstaubkohle, bei dem zwecks Verkokung die tunlichst aschenarm gemachte Kohle in geeignetem Trockenzustand zunächst mit einem Bindemittel, z. B. Pech, vermischt und dann unter hohem Druck zu Briketten von .dichtem Gefüge gepreßt wird.
Das neue Verfahren befaßt sich hingegen mit der Brikettierung eines Gemenges aus 75 bis 8o Hundertteilen Braunkohlenklein oder Braunkohlenkoksgru:s, etwa 15 bis 2o Hundertteilen Staub oder Grus backender Steinkohle und et,#va 5 bis ro Hundertteilen Pech o. dgl., wobei Art und Menge der Stoffe im Verein mit entsprechender Pressung n.achheriges Verkoken dieser Brikette zu :druckfestem Koks ermöglichen. Das Pech dient dem Zwecke und :der -Wirkung nach nicht nur als Bindemittel, .sondern neben der Steinkohle .auch als Backmittel.
Gegenüber Iden bekannten Verfahren werden hier insofern wesentliche Fortschritte erzielt, als es mit .einem Mindestmaß von wertvollerem, backendem Steinkohlenklein möglich wird, die vierfache Menge von minderwertigerem, nichtbackendem. Braunkohlenklein oder -koksgrus der Erzeugung von druckfestem Koks zuzuführen. ' Es werden .hierzu auch keine künstlichen Backmittel mit der ihnen unbedingt anhaftenden Unwirtschaftlichkeit der Gestehung und Umständlichkeit der Handhabung benötigt, welche noch dazu aus den durchweg dabei angewandten Erd'alkal'ien Aschenanreicherungen im Koks verursachen.
Das neue Verfahren verarbeitet zur Erzeugung druckfester Koksbrikette ähnlich dem Steinkohlenkoks nur Rohstoffe mit dem Vorteil, daßderen natürlicher Mehrwert sich dem erzeugten Koks, Gas und Teer voll mitteilt und daß nahezu kein Grusabfall stattfindet. Es ist wohl selbstverständlich, daß die flüchtigen Bestandteile des Binde- oder Backmittels, des Peches o. dgl. in, die Kohlengase übergehen. Eigenheit und Vorteil des neuen Verfahrens ist es aber, daß -das Ausmaß des Pechzusatzes wirtschaftlich deshalb keine ungünstige Rolle spielt, weil dieses Mittel in Gasform und als Teer zurückgewonnen wird.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren der Erzeugung druckfester Koksbrikette aus Braunkohlenklein oder Braunkohlenkoksgrus durch Verkoken im Gemisch mit backender Steinkohle, dadurch gekennzeichnet, @daß 75 bis 8o Hundertteile Braunkohlenklein oder Braunkohlenkoksgrus mit etwa 15 bis 20 Hundertteilen Staub oder Grus backen=der Steinkohle und mit etwa 5 bis 1o Hundertteilen Pech o. dgl. gemischt werden, wonach das Gemisch brikettiert und verkokt wird.