DE3647C - Glasschmelzofen mit Regenerativ-Gasfeuerung - Google Patents

Glasschmelzofen mit Regenerativ-Gasfeuerung

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DE3647C
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furnace
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E. H. SlEBERT, Ingenieur, in Berlin
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C03GLASS; MINERAL OR SLAG WOOL
    • C03BMANUFACTURE, SHAPING, OR SUPPLEMENTARY PROCESSES
    • C03B5/00Melting in furnaces; Furnaces so far as specially adapted for glass manufacture
    • C03B5/06Melting in furnaces; Furnaces so far as specially adapted for glass manufacture in pot furnaces

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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Description

1878.
Klasse 32.
ERNST HERMANN SIEBERT in BERLIN. Glasschmelzofen mit Regenerativ-Gasfeuerung.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 7. Mai 1878 ab. Längste Dauer: 2. Februar 1891.
In beiliegenden Zeichnungen ist der Glasschmelzofen in zwei horizontalen und zwei verticalen Durchschnitten dargestellt, worin gleiche Buchstaben gleiche Theile des Ofens bezeichnen.
In den Fig. 1 und 2 ist α der Gaszuleitungskanal, durch welchen das Gas nach dem Gaswechselventil B' gelangt; durch Stellung der Klappe h kann das Gas sowohl nach b als auch nach b' geleitet werden.
In Fig. 2 ist die Klappe h so gestellt, dafs das Gas in den Kanal b gelangt, von diesem in das Regeneratorsystem C, passirt dieses und tritt durch Oeffhung d in den Verbrennungskanal £>'.
Die zum Verbrennen des Gases nöthige Luft tritt bei ο in das Wechselventil B", durch welches dieselbe sowohl nach c, als auch nach c' geleitet werden kann.
In Fig. 2 ist das WechselventilB" so gestellt, dafs die eintretende Luft in das Kanalsystem c' c' gelangt, aus diesem in das Regeneratorsystem C" und von diesem durch Oeffnung d' in den Verbrennungskanal D', hier trifft die Luft mit dem aus d kommenden Gase zusammen und die Verbrennung tritt ein.
Die hier erzeugte Flamme nimmt die Richtung nach dem zu erwärmenden Oberofen, erzeugt hier die verlangte Temperatur und verläfst denselben durch Verbrennungskanal D"; von demselben kann sowohl das abgehende Feuer nach Regeneratorsystem F' als auch nach F" geleitet werden, je nachdem Gas oder Luft besonders vorgewärmt werden ■ soll.
Wie die Zeichnung darstellt, geht ein Theil der abgehenden Feuerluft nach F', der andere nach F", durchzieht diese Regeneratorsysteme und setzt ihre Wärme darin ab und gelangt abgekühlt nach den Wechselventilen B' und B", und von hier durch die Kanäle / und /' und durch die Schornsteinschieber 1 und 2 nach dem Schornstein; durch Drehung der Wechselklappen h wird sowohl der Gas- als auch der Luftstrom in seiner Richtung geändert, das Gas gelangt jetzt durch Kanal b', Regeneratorsystem F' und Kanal e in den Verbrennungskanal Z>"; die Luft durch Kanalsystem c c, Regeneratorsystem F" und durch Kanal e' in den Verbrennungskanal D", die Verbrennung geschieht jetzt im Verbrennungskanal D'', die Flamme durchzieht den Ofen in umgekehrter Richtung und verläfst denselben durch Verbrennungskanal £>'.
Die Umdrehung der Wechselventile erfolgt in bestimmten Zeitabschnitten, wobei die Flamme bald rechts, bald links im Oberofen erscheint; durch wiederholten Rückgang des Feuers werden die Regeneratorsysteme immer mehr und mehr erhitzt, wodurch wiederum die Temperatur im Oberofen gesteigert wird und zwar bis zu den höchsten Hitzegraden.
Dieses Ofensystem ist bekannt und in circa 80 Anlagen von mir erprobt und vielseitig verbessert.
Trotz allen Verbesserungen und Bemühungen ist es bis jetzt noch nicht möglich gewesen, dieses System durchgreifend und allgemein für diejenigen Zwecke, welche zu ihrer Erzeugung hoher Temperaturen bedürfen, in Anwendung zu bringen.
Der Hauptfehler dieses Systems beruht in der wechselnden Flamme, welche bald rechts, bald links im Oberofen erscheint und hierdurch eine ungleichmäfsige Wärme im Ofen selbst erzeugt, denn da, wo die Flamme eintritt, ist immer eine höhere Temperatur als da, wo sie den Ofen verläfst; hierdurch erleiden die Theile, welche der eintretenden Flamme zunächst sich befinden, eine Ueberhitzung und eilen in ihrem Procefs voraus, während die der Flamme entfernteren Theile zurückbleiben.
Diese Temperaturdifferenz ist um so gröfser, je gröfser der Ofen ist. Dieselbe ist besonders bei den Glasschmelzöfen, wo mit Häfen gearbeitet wird, sehr unbequem.
Um diesen Fehler so weit als möglich auszugleichen und um den von der Flamme entfernteren Theilen des Ofens die nöthige Temperatur zu geben, steigert man dieselbe höher als zum Procefs nöthig ist; dieses Hülfsmittel gebraucht aber nicht allein mehr Brennmaterial,
sondern, was weitaus gefährlicher ist, die Haltbarkeit des Ofens wird dadurch in Frage gestellt.
Dieses Hilfsmittel, durch gesteigerte Temperatur den Probefs auszugleichen, gelingt auch nur, sobald der Ofen geschlossen ist, wie dies beim Schmelzprocefs des Glases der Fall ist, beim Ausarbeiten des Glases dagegen ist der Ofen geöffnet, die Wärmespannung hat aufgehört, die Flamme zeigt das Bestreben nach dem Abzugskanal zu gelangen nur noch in geringem Grade.
Da, wo die Flamme in den Ofen tritt, ist ein Ueberflufs von Wärme, während am anderen Ende, da, wo die Flamme den Ofen verläfst, wegen Mangel an Wärme nur mangelhaft die Ausarbeitung des Glases erfolgen kann.
Das Hülfsmittel gegen diese Uebelstände ist dasselbe wie beim Schmelzprocefs; man steigert die Intensität und Wirkung der eintretenden Flamme, indem man mehr Gas eintreten läfst, und den Zug des Ofens vermehrt, wodurch aber ein bedeutender Brennmaterialverlust hervorgerufen wird.
Diese Fehler zu beseitigen, ist nun Zweck der Erfindung.
Um dieses zu erreichen, sind im Oberofen, da, wo die Häfen stehen, in den Umfassungswänden, dem sogenannten Ringe, zwischen je zwei Häfen die Oeffnungen k k angebracht, Fig. ι und 4. Diese Oeffnungen münden in die horizontalen Sammelkanäle m m, Fig. 1. Diese stehen in Verbindung mit den senkrechten Kanälen a" b", Fig. 2, welche bis unter die Ofensohle gehen und hierin die Kanäle//' münden.
Wie in beiliegenden Zeichnungen zu ersehen, gehen diese Kanäle //' bis zu den Luftzuführungskanälen c c', Fig. 3, und laufen unter diesen, durch Thonplatten von diesen getrennt, der ganzen Länge nach hin bis /". Hier vereinigen sich beide Kanäle zu einem Kanal x, welcher die abgehende Feuerluft durch Schornsteinschieber 3 nach dem Schornstein führt, Fig. 2.
Die Wirkung dieser Einrichtung ist nun folgende.
Während des Schmelzprocesses in der Glasfabrikation, . also wenn die höchsten Temperaturen verlangt werden, arbeitet der Ofen mit einer wechselnden Flamme. Sobald es nöthig wird, Theile des Ofens in ihrer Temperatur zu steigern, wird Schornsteinschieber 3 gezogen. Hierdurch wird ein Theil der Flamme genöthigt, seinen Ausweg durch die Oeffnungen k k zu nehmen, wodurch den Häfen an der der Flammenrichtung abgekehrten Seite Wärme zugeführt wird.
Durch Schliefsen und Oeffnen der kleinen Abzugsöffnungen k k, welches durch kleine hineingelegte Steine geschehen kann, hat man es in der Gewalt, die Menge der Wärme, welche nach einem bestimmten Theil des Ofens gezogen werden soll, zu bestimmen.
Diese Menge ergiebt sich aus der Praxis.
Die Wärme, welche den Ofen durch die OefFnungen k k verläfst, ist nicht verloren, da die Abzugskanäle bis zu den Luftzuführungskanälen im Innern des Ofens liegen, und die in diesen Kanälen abgesetzte Wärme der Gesammtofenwärme durch Transmission wieder zu gute kommt.
Den Rest der Wärme giebt die abgehende Feuerluft auf dem Wege zum Schornstein an die Speiseluft ab, indem die Abzugskanäle //', welche das durch die Oeffnungen k k gezogene Feuer nach dem Schornstein führen, unter den Luftzuführungskanälen c c' der ganzen Länge nach hinlaufen, und von diesen nur durch Thonplatten geschieden sind, welche die Wärme aufnehmen und an die Speiseluft abgeben.
Bei der Ausarbeitung des Glases kommt es darauf an, dafs das Glas in den Häfen nicht zu kalt und nicht zu heifs werde, und im Ofen selbst eine^ gleichmäfsige Wärme sei.
Diese Bedingung wird bei Anwendung nur einer Flamme, und zwar immer an dem einen Ende des Ofens durchaus nicht erfüllt.
Die Erfindung bezweckt daher, bei der Ausarbeitung des Glases zwei Flammen in Anwendung zu bringen. Dies wird erreicht, indem man die am Schornstein befindlichen Schieber ι und 2 schliefst, wodurch der Rückgang des Feuers durch die Regeneratorsysteme aufhört; hierauf werden sowohl Gaswechsel B', als auch Luftwechsel B" zur Mitte gestellt, so dafs die Klappen derselben die Stellungen k' annehmen.
Bei dieser Stellung der Ventile theilt sich sowohl der Gas-, als auch der Luftstrom in zwei Theile.
Durch Regeneratorsysteme C und F' gehen jetzt Ströme Gas, und durch Regeneratorsysteme C" und F" Ströme Luft, welche sich in den Verbrennungskanälen £>' und D" vereinigen und zwei Flammen bilden, wodurch das Feuer im Ofen selbst gleichmäfsig vertheilt wird. Durch Stellung der Klappen der Wechselventile kann man jede dieser beiden Flammen verstärken oder schwächen.
Damit nun die Flammen ihren Ausweg nicht durch die Arbeitslöcher nehmen, und hier die Arbeiter in ihrer Arbeit stören, sondern dazu benutzt werden, die Häfen und deren Inhalt auf der richtigen Temperatur zu erhalten, wird Schornsteinschieber 3 gezogen. Hierdurch wird das abgehende Feuer gezwungen, um die Häfen herum seinen Ausweg durch die Oeffnungen k k zu nehmen. Durch Zufiufs von Gas und Luft und durch Stellung des Schornsteinschiebers 3 hat man es in der Gewalt, den Inhalt der Häfen auf der gewünschten Temperatur zu erhalten, und auch aus den Arbeitslöchern nur
so viel Flamme und abgehende Feuerluft treten zu lassen als der Arbeiter zu seiner Arbeit bedarf.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Die Anwendung von wechselnden und constanten Flammen bei Regenerativ-Gasöfen, ohne dafs hierbei ein Ausströmen der Feuerluft aus den Arbeitslöchern nöthig wäre.
    Die Anordnung von Zügen in den Seitenwänden des Schmelzraumes, welche durch einen separaten, die Regeneratoren nicht berührenden Kanal die Feuergase bei passender Stellung der Gas- und Luftventile und der Schornsteinschieber direct in den Schornstein entlassen.
    Hierzu I Blatt Zeichnungen.
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