DE3642058C2 - Hydrosilylierungskatalysator und dessen Verwendung - Google Patents

Hydrosilylierungskatalysator und dessen Verwendung

Info

Publication number
DE3642058C2
DE3642058C2 DE19863642058 DE3642058A DE3642058C2 DE 3642058 C2 DE3642058 C2 DE 3642058C2 DE 19863642058 DE19863642058 DE 19863642058 DE 3642058 A DE3642058 A DE 3642058A DE 3642058 C2 DE3642058 C2 DE 3642058C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
platinum
catalyst
complex
hydrosilylation catalyst
vinyl
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE19863642058
Other languages
English (en)
Other versions
DE3642058A1 (de
Inventor
Larry Neil Lewis
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
General Electric Co
Original Assignee
General Electric Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by General Electric Co filed Critical General Electric Co
Publication of DE3642058A1 publication Critical patent/DE3642058A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE3642058C2 publication Critical patent/DE3642058C2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F7/00Compounds containing elements of Groups 4 or 14 of the Periodic Table
    • C07F7/02Silicon compounds
    • C07F7/08Compounds having one or more C—Si linkages
    • C07F7/0801General processes
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F15/00Compounds containing elements of Groups 8, 9, 10 or 18 of the Periodic Table
    • C07F15/0006Compounds containing elements of Groups 8, 9, 10 or 18 of the Periodic Table compounds of the platinum group
    • C07F15/0086Platinum compounds

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Catalysts (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
  • Low-Molecular Organic Synthesis Reactions Using Catalysts (AREA)
  • Silicon Polymers (AREA)
  • Paints Or Removers (AREA)

Description

Vor der vorliegenden Erfindung waren verschiedene Platinka­ talysatoren zur Durchführung der Addition von Siliciumhydrid an vinylsubstituierte Siliciummaterialien, auch als "Hydro­ silylierung" bezeichnet, verfügbar. Beispielsweise zeigen die US-PSen 3 715 334 und 3 775 452 die Verwendung von Pt(0)-Kom­ plex mit Vinylsilicium-Siloxan-Liganden als einen aktiven Hydrosilylierungskatalysator. Weitere Platinkomplexe, wie beispielsweise Komplexe mit Platinhalogeniden werden in den US-PSen 3 159 601 und 3 220 972 aufgezeigt.
Ein anderer Hydrosilylierungskatalysator wird in der US-PS 3 576 027 beschrieben. In dieser Patentschrift wird ein Pla­ tin(IV)-Katalysator durch Reaktion kristalliner Platin(IV)-Chlo­ roplatinsäure und organischem Silan oder Siloxan unter Bildung eines stabilen reaktiven Platin-Hydrosilylierungska­ talysators hergestellt.
Obwohl die vorerwähnten Patentschriften zeigen, daß verschie­ dene Platinkomplexe wirksame Hydrosilylierungskatalysatoren sind, werden weitere Platinkomplexe, welche verbesserte Hy­ drosilylierungsgeschwindigkeiten liefern, ständig gesucht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Hydrosilylierungskatalysator zu schaffen, der größere Geschwindigkeiten bei der Hydrosilylierung ergibt.
Die vorliegende Erfindung basiert auf dem Befund, daß ein kolloidaler Platinkomplex in Form eines Reaktionsproduktes eines Siliciumhydrids und einer Lösung eines Platin(0)-Kom­ plexes oder eines Platin(II)-Komplexes in einem organischen Lösungsmittel überlegene Hydrosilylierungsgeschwindigkeiten liefern kann. Es wurde gefunden, daß in besonderen Fällen eine optimale Katalysatoraktivität erhalten werden kann, wenn man es den Komponenten der Reaktionsmischung ermöglicht, eine ausreichende Zeit lang zu reagieren, bis ein Kolloid mit einer roten bis rotbraunen oder schwarzen Farbe erhalten worden ist.
Die obige Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen kolloidalen Hydrosilylierungskatalysator aus
  • (A) dem Reaktionsprodukt von
    • (i) einem Siliciumhydrid oder einem Siloxanhydrid und
    • (ii) einem Platin(0) -komplex mit Vinylsiloxan-Liganden oder einem Platin(II)-Komplex, und
  • (B) 2 bis 20 Gewichtsteilen eines aprotischen Lösungsmit­ tels pro Teil von (A),
    wobei in (A) 6 bis 50 Mol ∼SiH in (i) pro Mol Pt in (ii) eingesetzt werden.
Einige der Platin-Pt(0)- und Pt(II)-Komplexe, die bei der praktischen Durchführung der vorliegenden Erfindung einge­ setzt werden können, können zumindest einen Liganden besit­ zen, ausgewählt aus der Klasse bestehend aus Phosphinen, Halogeniden, C(1-8)-Alkylresten, C(6-14)-Arylresten, aliphatisch ungesät­ tigten organischen C(1-8)-Resten, Cyanid und Kohlenmonoxid. Einige dieser Platinkomplexe sind beispielsweise:
Einige der Siliciumhydride oder der Siloxanhydride, welche bei der praktischen Durchführung der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden können, sind beispielsweise folgende:
Bei der praktischen Durchführung der vorliegenden Erfindung kann der Platin-Kolloid-Katalysator, nachstehend als Kolloid-Ka­ talysator bezeichnet, durch anfängliches Auflösen eines Platin(0)-Komplexes oder Platin(II)-Komplexes in einem apro­ tischen organischen Lösungsmittel, wie Methylenchlorid, Te­ trahydrofuran, Benzol, Xylol, Toluol und Diäthyläther, her­ gestellt werden. Die Lösung des Platinkomplexes, die von et­ wa 1 bis 10 Gewichtsprozent Platin enthält, kann mit dem Siliciumhydrid bei Temperaturen im Bereich von -10°C bis 40°C gemischt werden. Im allgemeinen existiert eine Induktionspe­ riode von einer Minute bis zwei Stunden, nach welcher Zeit eine Reaktion zwischen dem Siliciumhydrid und dem Platinkom­ plex erfolgt, wie dies durch Freisetzung von Wasserstoffgas angezeigt wird. Außerdem kann sich ein gefärbtes Reaktions­ produkt bilden, welches anfänglich gelb sein kann und das sich eventuell in rot, rötlichbraun oder burgunderfarben ändert. Das erhaltene Kolloid kann Platinteilchen mit einem durchschnittlichen Durchmesser von 3 bis 70 nm aufweisen.
In einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann der Kolloid-Katalysator in ein olefinisch ungesättigtes Organo­ polysiloxan inkorporiert werden, wie es durch die nachfol­ gende Formel
wiedergegeben wird, in welcher R einen einwertigen C(1-14)-Kohlenwasser­ stoffrest oder substituierten einwertigen C(1-14)Kohlen­ wasserstoffrest bedeutet, R1 eine Vinylgruppe ist, der Index a eine ganze Zahl mit einem Wert von 0 bis 3 einschließlich ist und vorzugs­ weise einen Durchschnittswert von 0,5 bis 2 einschließlich aufweist, der Index b einen Durchschnittswert von 0,005 bis 2,0 einschließlich besitzt und die Summe von (a + b) gleich einem Wert von 0,8 bis 3 einschließlich ist. Die erhaltene Mischung, die bei Raumtemperatur über eine längere Lagerzeit stabil ist, kann 5 bis 200 ppm Platin enthalten.
Die obigen olefinisch ungesättigten Organopolysiloxane schließen flüssige Organopolysiloxane ein, die vorzugsweise frei von silanischem Wasserstoff sind und olefinische Unge­ sättigtheit infolge von Doppelbindungen zwischen zwei be­ nachbarten aliphatischen Kohlenstoffatomen enthalten. Unter den Resten, die R bedeuten kann, befinden sich Alkyl, wie beispielsweise Methyl, Äthyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Oc­ tyl, Dodecyl, und dergleichen, Cycloalkyl, wie beispielswei­ se Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl, und dergleichen, Aryl, wie beispielsweise Phenyl, Naphthyl, Tolyl, Xylyl, und dergleichen, Aralkyl, wie beispielsweise Benzyl, Phe­ nyläthyl, Phenylpropyl, und dergleichen; halogenierte Deri­ vate der vorerwähnten Reste einschließend Chlormethyl, Tri­ fluormethyl, Chlorpropyl, Chlorphenyl, Dibromphenyl, Tetra­ chlorphenyl, Difluorphenyl, und dergleichen; Cyanoalkyl, wie beispielsweise β-Cyanoäthyl, γ-Cyanopropyl, β-Cyanopro­ pyl, und dergleichen. Bevorzugterweise ist R eine Methyl­ gruppe. Darüber hinaus soll R Materialien umfassen, worin R eine Mischung der vorerwähnten Reste ist.
Die obigen olefinisch ungesättigten Organopolysiloxane sind dem Fachmann bekannt und insbesondere in den US-PSen 3 344 111 und 3 436 366 beschrieben. In ähnlicher Weise ist deren Her­ stellung und/oder deren kommerzielle Verfügbarkeit ebenfalls bekannt.
Spezifische Materialien, die innerhalb des Rahmens der ole­ finisch ungesättigten Organopolysiloxane liegen, sind Mate­ rialien von niedrigem Molekulargewicht, wie Vinylpentamethyl­ disiloxan, 1,3-Divinyltetramethyldisiloxan, 1,1,3-Trivinyl­ trimethyldisiloxan, 1,1,3,3-Tetravinyldimethyldisiloxan, als auch höhere Polymere, die bis zu 100 000 oder mehr Silicium­ atome pro Molekül enthalten. Ebenfalls im Rahmen der olefi­ nisch ungesättigten Organopolysiloxane liegen cyclische Ma­ terialien, welche an Silicium gebundene Vinyl­ reste enthalten, wie beispielsweise die cyclischen Trimeren, Tetrameren oder Pentameren von Methylvinylsiloxan
[(CH2=CH) (CH3)SiO]
Von diesen cyclischen Materialien wird Tetramethyltetravinylcyclotetrasil­ oxan bevorzugt.
Eine bevorzugte Klasse von Vinylorganopolysiloxanen, die bei der praktischen Durchführung der vorliegenden Erfindung einge­ setzt werden können, sind solche, die in der US-PS 3 436 366 beschrieben werden. Diese Zubereitungen enthalten
  • (1) 100 Gewichtsteile eines flüssigen, in der Kette durch Vinyl abgebrochenen Polysiloxans der nachstehenden Formel
    worin R2 und R3 von aliphatischer Ungesättigtheit freie ein­ wertige Kohlenwasserstoffreste bedeuten, wobei zumindest 50 Molprozent der R3-Gruppen Methyl sind und der Index n einen Wert besitzt, der ausreicht, eine Viskosität von etwa 0,05 bis 0,75 m2/s bei 25°C, vor­ zugsweise von etwa 0,05 bis 0,18 m2/s zu schaffen, und
  • (2) von 20 bis 50 Gewichtsteile eines Organopolysiloxan-Co­ polymeren, enthaltend (R4)3SiO0,5-Einheiten und SiO2-Einhei­ ten, worin R4 ein Rest ist, ausgewählt aus der Klasse be­ stehend aus Vinylresten und von aliphatischer Ungesättigt­ heit freien einwertigen Kohlenwasserstoffresten, worin das Verhältnis von (R4)3SiO0,5-Einheiten zu SiO2-Einheiten im Bereich von etwa 0,5 : 1 bis 1 : 1 liegt, und worin von etwa 2,5 bis 10 Molprozent der Siliciumatome an Silicium gebundene Vi­ nylgruppen enthalten.
Die in der Kette durch Vinylgruppen abgebrochene Organopoly­ siloxan-Komponente wird durch verschiedenartige Zubereitun­ gen verkörpert, worin die einwertigen Kohlenwasserstoffreste R2 und R3 Alkylreste, z. B. Methyl, Äthyl, Propyl, Butyl, Oc­ tyl, etc., Arylreste, z. B. Phenyl, Tolyl, Xylyl, etc., Cyclo­ alkylreste, z. B. Cyclohexyl, Cycloheptyl, etc., Aralkylreste, z. B. Benzyl, Phenyläthyl, etc., einschließen. Vorzugsweise sind alle Reste R2 und R3 aus der Gruppe bestehend aus Methyl- und Phenylresten ausgewählt und besonders bevorzugt sind R2 und R3 Methylreste. In der Organopolysiloxan-Copolymerkompo­ nente kann R4 Vinyl und/oder von aliphatischer Ungesättigt­ heit freie einwertige Kohlenwasserstoffreste bedeuten, mit zumindest dem angegebenen Verhältnis von R4-Gruppen, die Vi­ nyl sind. Die R4-Gruppen, welche nicht Vinyl sind, können aus R2- und R3-Gruppen ausgewählt sein und sind bevorzugterweise Methyl.
Das vorher beschriebene Siliciumhydrid schließt Organohydro­ genpolysiloxane ein, welche in weitem Umfang flüssige Orga­ nopolysiloxane umfassen sollen, welche bevorzugterweise frei von olefinischer Ungesättigtheit sind und silanischen Wasser­ stoff enthalten. Diese Organohydrogenpolysiloxane sind eben­ falls dem Fachmann bekannt, wie dies in den US-PSen 3 344 111 und 3 436 366 gezeigt wird.
Weitere Siliciumhydride oder Siloxanhydride schließen 1,3-Di­ methyldisiloxan, 1,1,3,3-Tetramethyldisiloxan, als auch höhe­ re Polymere ein, welche bis zu 100 000 oder mehr Siliciumato­ nie pro Molekül enthalten. Ebenso umfaßt werden cyclische Mate­ rialien, wie beispielsweise cyclische Polymere von Methylhy­ drogensiloxan der nachfolgenden Formel
(CH3SiHO)x
worin der Index x eine ganze Zahl mit einem Wert im Bereich von 3 bis 10 und vorzugsweise 3 oder 4 ist, wie beispielswei­ se Tetramethylcyclotetrasiloxan.
Siloxanhydrid kann auch Siloxan-Einheiten, wie beispielsweise Hydrogensiloxan-Einheiten (H2SiO)1,5, Methylhydrogensiloxan- Einheiten CH3(H)SiO, Dimethylhydrogensiloxan-Einheiten und Dihydrogensiloxan-Einheiten (H2SiO) umfassen. Diese Copoly­ meren können von 0,5 bis 99,5 Molprozent (R)aSiO-Einheiten enthalten, chemisch verbunden mit 0,5 bis 99,5 Molprozent Siloxy-Einheiten mit zumindest einem Wasserstoff, einschlies­ send eine Mischung von Hydrogen- und R-Resten, gebunden an Silicium.
Die nachfolgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung, sollen diese jedoch nicht beschränken. Alle Teile sind auf das Gewicht bezogen.
Beispiel 1
50 µl Triäthoxysilan wurden zu 0,1 ml einer Xylol-Lösung eines Platin-Vinyldisiloxan-Katalysators (US-PSen 3 715 334 bzw. 3 775 452) mit 5 Gewichtsprozent Platin zugegeben. Die erhaltene Mischung hatte einen 10-molaren Überschuß an dem Silan. Eine exotherme Reaktion erfolgte innerhalb von 15 Mi­ nuten bei 25°C. Die erhaltene klare Lösung, die am Anfang orangefarben war, wurde schwarz. Basierend auf dem Herstel­ lungsverfahren wurde ein Platin-Kolloidkatalysator erhal­ ten mit etwa 3 Gewichtsprozent Platin und einer durchschnitt­ lichen Teilchengröße von etwa 4 nm. Die Lösung wurde in einem Gefrierraum bei -20°C aufbewahrt.
6 g eines in der Kette mit Dimethylvinylsiloxy abgebrochenen Methylvinylsiloxans mit einem Durchschnitt von 1,65 Gewichts­ prozent an Silicium gebundenem Vinyl und einer Viskosität von 500 mPa.s bei 25°C, 0,67 g eines Siliciumhydridsil­ oxans mit 0,8 Gewichtsprozent Wasserstoff und einer Viskosi­ tät von 50 mPa.s und 10 ppm Platin-Hydrosilylierungs­ katalysator wurden vereinigt. Der verwendete Hydrosilylie­ rungskatalysator war entweder das oben angegebene Platin-Vi­ nyldisiloxan (US-PSen 3 715 334 bzw. 3 775 452) oder der Pla­ tin-Kolloidkatalysator der vorliegenden Erfindung (Kolloid). Die folgenden Ergebnisse wurden erhalten, wobei die Gelzeit auf einem Durchschnitt von 3 Messungen bei 25°C basiert.
Diese Ergebnisse zeigen, daß der Kolloid-Katalysator der vor­ liegenden Erfindung dem Platin(0)-Katalysator des Standes der Technik überlegen ist.
Beispiel 2
Eine Mischung von 6 g eines in der Kette mit Dimethylvinylsil­ oxy-Einheiten abgebrochenen Vinylsiloxanöls mit einer Visko­ sität von 400 mPa.s und 10 ppm Platin-Kolloid-Kata­ lysator gemäß Beispiel 1 wurde bei 25°C 3 Monate lang gela­ gert. Eine Gelzeit wurde durch Zugabe von 1 Teil eines Sili­ ciumhydrid-Vernetzers zu 9 Teilen des Platin enthaltenden Vinylsiliconöls gemessen. Es wurde gefunden, daß kein Akti­ vitätsverlust im Vergleich zu den in Beispiel 1 gezeigten Er­ gebnissen beobachtet wurde.
Durch Inkorporieren von 10 ppm Platin des obigen Kolloid­ katalysators und mehreren 6 g Proben des Vinylsiliconöls von Beispiel 1 wurden Mischungen hergestellt. Diese Mischungen wurden 35 Tage lang bei 60°C gelagert. Zu den Platin enthal­ tenden Vinylsiliconölen wurde ein Siliciumhydrid-Vernetzer zugegeben und es wurde festgestellt, daß die erhaltenen Mi­ schungen nach 1,2 Minuten gelierten. Das gleiche Verfahren wurde wiederholt, mit der Ausnahme, daß 10 ppm des Kataly­ sators gemäß den US-PSen 3 715 334 bzw. 3 775 452 verwendet wurden. Es wurde eine Gelzeit von 2,1 Minuten erhalten.
Diese Ergebnisse zeigen, daß der Platin-Kolloidkatalysator der vorliegenden Erfindung zur Herstellung stabiler Mischun­ gen von Vinylsiliconöl verwendet werden kann, die nach einer erheblichen Lagerzeit bei Raumtemperatur im Vergleich zu dem Platinkatalysator des Standes der Technik überlegene Gelzei­ ten aufweisen.
Beispiel 3
Es wurde eine hitzehärtbare Mischung hergestellt durch Einmi­ schen von 10 ppm Platin des Platin-Kolloidkatalysators von Beispiel 1 in 100 Teile eines Vinyl enthaltenden Polydime­ thylsiloxan-Gummis, verstärkt mit 35 Teilen Hexamethyldisil­ azan-behandelten Kieselerdefüllstoffs und 10 Teilen einer Methylhydrogensiloxan-Flüssigkeit mit einem Durchschnitt von 0,9 Gewichtsprozent Wasserstoff und einer Viskosität bei 25°C von 20 mPa.s. Die verschiedenen Bestandteile wurden miteinander verrührt, in einer Form placiert und anschließend einem Druck von 10 t bei 126°C während eines Zeitraums von 45 Minuten ausgesetzt. Man erhielt einen gehärteten Silicon­ kautschuk mit einer Härte (Shore A) von 34 und einer Dehnung (Prozent) von 536 und einer Zugfestigkeit von 51,92 bar. Diese Eigenschaften sind wesentlich besser als die des entsprechenden Siliconkautschuks, der nach dem gleichen Ver­ fahren unter Verwendung des Katalysators von Beispiel 1 nach dem obigen Stande der Technik gemäß den US-PSen 3 715 334 bzw. 3 775 452 hergestellt wurde. Demzufolge wurde eine Deh­ nung (Prozent) von 504 und eine Zugfestigkeit von 43,92 bar erhalten.
Beispiel 4
0,2 ml Triäthoxysilan wurden zu 2 ml einer Methylenchlorid-Lö­ sung von 0,06 g eines Cyclooctadienplatindichlorid-Komple­ xes zugegeben. Die erhaltene Mischung färbte sich nach einer Stunde gelb und nach zwei Stunden rot. Während des Zwei-Stun­ denzeitraums wurde kontinuierlich Wasserstoff entwickelt. Auf Basis des Herstellungsverfahrens erhielt man eine Lösung eines Kolloid-Platinkatalysators, enthaltend etwa 1 Gewichts­ prozent Platin mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 3 nm.
10 ppm Platinkatalysator wurden zu einer Mischung von 6 g einer Polydimethylsiloxan-Flüssigkeit mit Dimethylvinylsil­ oxy-Einheiten als Endgruppen und einem Durchschnitt von 3 Molprozent chemisch gebundener Vinylsiloxy-Einheiten und einer Viskosität von 400 mPa.s und 0,67 g einer Methylhydrogensiloxan-Flüssigkeit mit einem Durchschnitt von 0,8 Gewichtsprozent an Silicium gebundenen Wasserstoff und im wesentlichen aus chemisch gebundenen Methylhydrogensiloxy-Ein­ heiten und Dimethylsiloxy-Einheiten bestehend, mit einer Vis­ kosität von 50 mPa.s bei 25°C zugegeben. Es wurden bei 25°C die folgenden Ergebnisse erhalten, wobei "Kolloid" den Platinkatalysator der vorliegenden Erfindung und CODPtCl2 den Cyclooctadien-Platindichlorid-Katalysator des Standes der Technik bedeutet.
Die obigen Ergebnisse zeigen, daß der Kolloidkatalysator der vorliegenden Erfindung dem Cyclooctadien-Platindichlorid-Ka­ talysator des Standes der Technik überlegen ist. Es wurde ferner gefunden, daß der Platin-Kolloidkatalysator der vor­ liegenden Erfindung nach einem Zeitraum von etwa 5 Tagen bei Raumtemperatur eine Verringerung der Katalysatoraktivität er­ leiden kann, es sei denn, daß er bei -20°C gehalten wird.
Beispiel 5
Es wurde ein Vergleich zwischen der Aktivität des gemäß Bei­ spiel 1 hergestellten Kolloidkatalysators und dem Platinkata­ lysator von Beispiel 1 der US-PS 3 576 027 durchgeführt. Ge­ mäß der Lehre der vorstehenden US-Patentschrift werden einige wenige Kristalle von Chloroplatinsäure (0,0298 g, 39% Platin, H2PtCl6.xH2O) in ein Reaktionsgefäß gegeben und 1,1 g Methyl­ dichlorsilan über die Kristalle in dem Gefäß gegossen. Die Reaktion, welche unter einer Stickstoffatmosphäre durchgeführt wurde, führte zur Entwicklung von Gas. Die Mischung nahm nach etwa drei Stunden bei Raumtemperatur eine blaßgelbe Farbe an.
Nach 5 Stunden hörte die Gasentwicklung auf.
Zu einer Hydrosilylierungsmischung von 1 Teil Triäthoxysilan und 1 Teil Trimethylvinylsilan wurden 10 ppm Platinkatalysa­ tor zugegeben. Es wurde gefunden, daß der "Kolloid"-Kataly­ sator von Beispiel 1 in weniger als 5 Minuten eine 100%ige Umwandlung der Hydrosilylierungsmischung bewirkte. Es wurde andererseits gefunden, daß der Katalysator der eben genann­ ten US-Patentschrift nach etwa 8 Stunden zu einer Umwandlung von weniger als 5% führte, während die Verwendung eines Chloroplatinsäure-Isopropanol-Katalysators in etwa 8 Stun­ den zu einer beinahe quantitativen Umwandlung führte.
Eine weitere Bewertung des Katalysators der eben genannten US-Patentschrift wurde durchgeführt, wobei man ihn nach sei­ ner anfänglichen Herstellung bei 25° für 2 Tage stehenließ. Er nahm eine tiefrote Farbe an. Es wurde gefunden, daß nach etwa 90 Minuten eine 80%ige Umwandlung der obigen Hydrosily­ lierungsmischung erhalten wurde. Eine mögliche Erklärung für die verringerte Aktivität des Katalysators gemäß der US-PS 3 576 027 im Vergleich zu dem Kolloidkatalysator der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß der Katalysator der vorerwähnten US-Patentschrift sich von einem Platin(IV)-Kom­ plex, wie von Chloroplatinsäure, und nicht von einem Pla­ tin(0)- oder Platin (II)-Komplex ableitet. Dies zeigt, daß aus einem Pt(0)- oder Pt(II)-Komplex hergestellte Kolloide eine erhöhte Hydrosilylierungsaktivität im Vergleich zu dem Platinkatalysator des Standes der Technik liefern können.
Obwohl die obigen Beispiele lediglich auf einige wenige der sehr zahlreichen Variablen, die bei der praktischen Durch­ führung der Erfindung angewandt werden können, abgestellt sind, sei darauf hingewiesen, daß die vorliegende Erfindung auf die Verwendung einer viel breiteren Vielzahl von Pla­ tin(0)- und Platin(II)-Katalysatoren, als auch auf zur Bil­ dung derartiger kolloidaler Platin-Kolloidkatalysatoren ver­ wendetem Siliciumhydrid gerichtet ist.

Claims (3)

1. Kolloidaler Hydrosilylierungskatalysator aus
  • (A) dem Reaktionsprodukt von
    • (i) einem Siliciumhydrid oder einem Siloxanhydrid und
    • (ii) einem Platin-Pt (0) -Komplex mit Vinylsiloxan-Li­ ganden oder einem Pt(II)-Komplex und
  • (B) 2 bis 20 Gewicht steilen eines aprotischen Lösungs­ mittels, pro Teil von (A),
    wobei in (A) 6 bis 50 Mole ∼SiH in (i) pro Mol Pt in (ii) eingesetzt sind.
2. Hydrosilylierungskatalysator nach Anspruch 1, dem ein olefinisch ungesättigtes Organopolysiloxan der Formel
zugemischt ist, in der R einen einwertigen C(1-14)-Koh­ lenwasserstoffrest oder substituierten einwertigen C(1-14)-Kohlenwasserstoffrest bedeutet, R1 eine Vinyl­ gruppe ist, der Index a eine ganze Zahl mit einem Wert von 0 bis 3 einschließlich ist und der Index b einen Durchschnittswert von 0,005 bis einschließlich 2,0 hat, wobei die Mischung 5 bis 200 Teile Platin pro Million Teile der Mischung enthält und der Pt(0)- oder Pt(II)-Kom­ plex mindestens einen aus Phosphin, Halogenid, C(1-8)- Alkylrest, C(6-14)-Arylresten, aliphatisch ungesättigtem organischen C(1-8)-Rest, Cyanid und Kohlenmonoxid beste­ henden Liganden enthält.
3. Verwendung des Hydrosilylierungskatalysators nach Anspruch 1, zur Umsetzung eines Ethoxysilans mit einem Vinylsiloxan, wobei der zur Herstellung des Katalysators eingesetzte Pt(0)- oder Pt(II)-Komplex mindestens einen aus Phosphinen, Halogeniden, C(1-8)-Alkylresten, C(6-14)-Aryl­ resten, aliphatisch ungesättigten organischen C(1-8)-Res­ ten, Cyanid oder Kohlenmonoxid bestehenden Liganden enthält.
DE19863642058 1985-12-19 1986-12-09 Hydrosilylierungskatalysator und dessen Verwendung Expired - Fee Related DE3642058C2 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US81062985A 1985-12-19 1985-12-19

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE3642058A1 DE3642058A1 (de) 1987-06-25
DE3642058C2 true DE3642058C2 (de) 1999-02-25

Family

ID=25204288

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19863642058 Expired - Fee Related DE3642058C2 (de) 1985-12-19 1986-12-09 Hydrosilylierungskatalysator und dessen Verwendung

Country Status (5)

Country Link
JP (1) JPS62183854A (de)
BE (1) BE905991A (de)
DE (1) DE3642058C2 (de)
FR (1) FR2591916B1 (de)
GB (1) GB2184727B (de)

Families Citing this family (10)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JPH0763632B2 (ja) * 1986-06-17 1995-07-12 東レ・ダウコ−ニング・シリコ−ン株式会社 白金アルケニルシロキサン錯体触媒組成物
JPH07107137B2 (ja) * 1986-09-19 1995-11-15 東レ・ダウコ−ニング・シリコ−ン株式会社 液状シリコ−ンゴム用オルガノポリシロキサン組成物
CA1340871C (en) * 1988-12-28 2000-01-04 Robert W. Epperly Method for reducing emissions from or increasing the utilizable energy of fuel for powering internal combustion engines
US5025073A (en) * 1989-10-19 1991-06-18 General Electric Company One part heat curable organopolysiloxane compositions
US5189131A (en) * 1991-04-26 1993-02-23 General Electric Company Hydrosilylation method
US5364922A (en) * 1993-09-07 1994-11-15 Dow Corning Corporation Curable compositions containing an anaerobically inactive hydrosilation catalyst and method for preparing said compositions
JP3586067B2 (ja) * 1997-05-09 2004-11-10 信越化学工業株式会社 白金錯体触媒
US6562470B2 (en) * 2001-01-10 2003-05-13 General Electric Company Method for making coated substrates and articles made thereby
JP5234389B2 (ja) * 2007-08-02 2013-07-10 地方独立行政法人山口県産業技術センター 金属ナノ粒子の製造方法
JP5208870B2 (ja) * 2008-07-11 2013-06-12 三井化学株式会社 シリル化ポリオレフィンの製造方法および該シリル化ポリオレフィンを含む添加剤

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3715334A (en) * 1970-11-27 1973-02-06 Gen Electric Platinum-vinylsiloxanes

Family Cites Families (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3336239A (en) * 1962-09-25 1967-08-15 Union Carbide Corp Activated hydrogenation catalysts
FR1480409A (fr) * 1965-05-17 1967-05-12 Dow Corning Nouveaux types de catalyseurs pour la réaction de groupes hydrogénés de silicium contenant trois liaisons, avec des composés organiques contenant une liaison non saturée aliphatique
GB1211699A (en) * 1966-12-01 1970-11-11 Gen Electric Organosilicon materials and process for their preparation
US3576027A (en) * 1968-07-31 1971-04-20 Texas Instruments Inc Hydrosilation of olefins
US3989666A (en) * 1974-12-02 1976-11-02 Dow Corning Corporation Crosslinker-platinum catalyst-inhibitor and method of preparation thereof

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3715334A (en) * 1970-11-27 1973-02-06 Gen Electric Platinum-vinylsiloxanes

Also Published As

Publication number Publication date
FR2591916A1 (fr) 1987-06-26
JPH053343B2 (de) 1993-01-14
FR2591916B1 (fr) 1993-11-05
GB2184727A (en) 1987-07-01
GB8622351D0 (en) 1986-10-22
DE3642058A1 (de) 1987-06-25
GB2184727B (en) 1990-05-02
JPS62183854A (ja) 1987-08-12
BE905991A (fr) 1987-06-19

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2649854C2 (de) Verfahren zur Herstellung von thiofunktionelle Gruppen aufweisenden Organopolysiloxanen
DE69901371T2 (de) Verfahren zur Herstellung von Polyamiden auf Siloxanbasis
EP0011714B1 (de) Verfahren zum Anlagern von Si-H-Verbindungen an aliphatische Mehrfachbindung
DE69220004T2 (de) Epoxygruppen-enthaltendes Organopolysiloxan und Verfahren zur Herstellung
DE1793494B2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Platinchlorid/Organocyclopolysiloxan-Katalysators
DE1262271B (de) Verfahren zur Herstellung von Organosiliciumverbindungen
DE2335118B2 (de) Acrylat- oder substituierte Acrylatgruppen enthaltende Organopolysiloxane und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE1570686A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Organosilizium-Verbindungen
DE68905356T2 (de) Rhodiumkolloid, verfahren zur herstellung und verwendung.
DE3642058C2 (de) Hydrosilylierungskatalysator und dessen Verwendung
DE19532316C1 (de) Vernetzbare Polysiloxan-Mischungen, ein Verfahren zur Herstellung und deren Verwendung
EP0626414B1 (de) Organosiliciumreste aufweisende Phosphazene, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung
EP0948565A1 (de) Vernetzbare mischungen und ein verfahren zu deren herstellung
DE3041686A1 (de) Verfahren zur herstellung von triorganosilylendgruppen aufweisenden, fluessigen diorganopolysiloxanen
DE4424115B4 (de) Verfahren zum Herstellen von linearen Triorganosiloxyendgruppen aufweisenden Silicon-Flüssigkeiten mit geringem Silianolgehalt
DE69822585T2 (de) Verfahren zur Herstellung mit substituierten Silethylengruppen teilweise endblockierter Polydiorganosiloxane
EP1045880A2 (de) Vernetzbare mischungen, ein verfahren zu deren herstellung und deren verwendung
DE3518605A1 (de) Verfahren zur herstellung von organo(poly)siloxanen mit an silicium direkt gebundenem halogen
DE60130776T2 (de) Verfahren zur herstellung von silikonölen durch hydrosilylierung von sauerstoff-enthaltenden zyklischen kohlenwasserstoffen in anwesenheit von metallkomplexen
DE1570791A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Organosiliciumverbindungen
DE19622142A1 (de) Aryl-substituierte Silicon-Flüssigkeiten mit hohem Brechungsindex und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE2251297A1 (de) Verfahren zur herstellung von organosiliciumverbindungen
DE2724822A1 (de) Verfahren zum anlagern von si-gebundenem wasserstoff an aliphatische mehrfachbindung
DE2345923C3 (de) Verfahren zur Herstellung von halogensubstituierten linearen oder verzweigten OrganopolysUoxanen
DE2759653C2 (de) Hitzehärtbare Organopolysiliciummasse

Legal Events

Date Code Title Description
8110 Request for examination paragraph 44
8128 New person/name/address of the agent

Representative=s name: SIEB, R., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT., PAT.-ANW., 6947

D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee