DE3640710C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Vakuumformen einer Folie aus thermoplastischem Kunststoff zu einer Gießform für einen Gegenstand aus einem in einen festen Zustand überführ­ baren fließ- oder schüttfähigen Material, mit einem Saugkanäle aufweisenden Formwerkzeug, von dem die Gießform nach Abkühlung und Verfestigung des Kunststoffes abnehmbar ist.

Aus der DE-OS 32 39 979 ist eine Vorrichtung der vorstehenden Art mit einem nicht näher beschriebenen Formwerkzeug bekannt, das lediglich die Herstellung einfacher Gießformen ermöglicht.

Bekannt ist außerdem aus der US-PS 32 90 418 eine Vorrichtung zum Vakuumformen einer Folie aus thermoplastischem Kunststoff zu schlüsselförmigen Behältern mit gewellten Rändern. Bei die­ ser Vorrichtung wird ein Formwerkzeug verwendet, das von ei­ nem ebenfalls schlüsselförmigen Stützteil und einem in diesen eingelegten wiederum schüsselförmigen Formteil gebildet wird. Der Formteil dieses Formwerkzeuges besteht aus elastischem Material und ist nach dem Abkühlen und Verfestigen der Kunst­ stoffolie von dieser trennbar.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der zuerst genannten Art dahingehend auszugestalten, daß sie mit einfachen Mitteln eine wirtschaftliche Fertigung auch komplizierter Gegenstände mittels billig herstellbarer, ent­ sprechend komplizierter Gießformen ermöglicht. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß für das Vakuumformen einer mindestens eine Hinterschneidung aufweisenden Gießform das Formwerkzeug einen formfesten zylindrischen Stützkern und einen den Stützkern umgebenden, als Vakuumform für die Gieß­ form dienenden formsteifen, aus einem elastischen Werkstoff bestehenden Mantel mit Saugkanälen aufweist, wobei der Mantel zum Abnehmen der Gießform von dem Stützkern trennbar ist.

Im Hinblick auf die US-PS 32 90 418 wird für die generelle Ausbildung eines Formwerkzeuges aus einem formfesten Stütz­ teil und einem aus elastischem Material bestehenden Formteil kein selbständiger Schutz begehrt.

Der Gegenstand der Erfindung wird nach­ folgend anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigt

Fig. 1 im Schnitt schematisch die Seitenansicht einer Vorrichtung zum Vakuumformen einer Folie aus thermoplastischem Material mit Hilfe eines zweiteiligen Formwerkzeuges vor dem Verformungs­ vorgang;

Fig. 2 im Schnitt die Seitenansicht des Formwerkzeuges der Vorrichtung nach Fig. 1 nach erfolgter Verformung der Folie;

Fig. 3 im Schnitt die Seitenansicht des Formwerkzeuges nach Fig. 1 und 2 nach Trennung der Werkzeugteile voneinander;

Fig. 4 im Schnitt die Seitenansicht einer hergestellten Gießform nach deren Trennung vom aus elastischen Material bestehenden Mantel des Formwerkzeuges;

Fig. 5 einen Schnitt durch die völlig vom Werkzeug entfernte Gießform;

Fig. 6 das Füllen der Gießform gemäß Fig. 5 mit einem erstarrungsfähigen Material, wie z. B. einem aus zwei Komponenten bestehenden Silikonkautschuk und

Fig. 7 das Trennen der Gießform von einem aus dem erstarrten Material gebildeten Fertigprodukt.

In Fig. 1 ist 1 ein in Richtung des Doppelpfeiles 2 auf- und abbewegbarer Halter für eine Reihe von Infrarotstrahlern 3, die zur Plastifizierung einer thermoplastischen Kunststoffolie 4 dienen.

5 ist der Träger eines formfesten Stützkernes 6 und eines diesem umgebenden Mantel 7. Der Stützkern 6 und der Mantel 7 bilden zusammen ein Formwerkzeug, das in Richtung des Doppelpfeiles 8 hin- und herbewegbar ist.

Der formfeste Stützkern 6 besteht in bekannter Weise aus einem po­ rösen Material, während der Mantel 7 aus Gummi oder Silikon­ kautschuk hergestellt ist und Saugkanäle 9 zum Aufbau eines Vakuums an seiner Außenfläche aufweist. An einen das Ende eines Kanals 10 umschließenden Stutzen 11 des Trägers 5 läßt sich eine nicht dargestellte Vakuumpumpe anschließen.

Mit Hilfe der Infrarotstrahler 3 wird die Kunststoffolie 4 er­ wärmt. Nachdem sie hinreichend plastifiziert ist, wird der Träger 5 mit dem Formwerkzeug nach oben gegen die Kunststoffolie 4 bewegt. Diese legt sich infolge des Vakuums an die Außenfläche des Mantels 7 an (Fig. 2). Auf die beschriebene Art und Weise gelangen Teile der Kunststoffolie in den Bereich von Hinterschneidungen 12.

Nach Abkühlung der Kunststoffolie 4 wird der Mantel 7 vom Stütz­ kern 6 und vom Träger 5 getrennt (Fig. 3).

Der formsteife aber elastische Mantel 7 liegt nunmehr nach Art einer "Innenmaske" gegen die Innenwand der Kunst­ stoffolie 4 an, die nunmehr eine starre Gießform 13 bildet. Auf Grund der Elastizität des Mantels 7 ist es möglich, diesen von der erstarrten Kunststoffolie zu lösen, so daß man, wie die in Fig. 4 gezeigt ist, eine schalenförmige Gießform 13 erhält.

In den Fig. 5 bis 7 ist eine Möglichkeit zur Nutzung der Gieß­ form 13 zur Herstellung eines Gegenstandes gezeigt. In die Gießform 13 wird ein schütt- oder fließ­ fähiges Gut eingefüllt, das aus dem nichtfesten Zustand in einen festen Zustand überführbar ist, und zwar entweder durch Aushärten oder aber durch thermische oder andere Einwirkung. Je nach Art des herzustellenden Gegenstandes kann die Gießform am jeweiligen Ge­ genstand 14 verbleiben oder aber unter Plastifi­ zierung z. B. mit Hilfe einer Heißluftpistole 15 von diesem getrennt werden.

Claims (1)

1. Vorrichtung zum Vakuumformen einer Folie aus thermoplastischem Kunststoff zu einer Gießform für einen Gegenstand aus einem in einen festen Zustand überführbaren fließ- oder schüttfähi­ gen Material, mit einem Saugkanäle aufweisenden Formwerkzeug, von dem die Gießform nach Abkühlung und Verfestigung des Kunststoffes abnehmbar ist, dadurch gekennzeich­ net, daß für das Vakuumformen einer mindestens eine Hinter­ schneidung (12) aufweisenden Gießform (13) das Formwerkzeug einen formfesten zylindrischen oder sich zu seinem freien Ende hin konisch verjüngenden Stützkern (6) und einen den Stützkern (6) umgebenden, als Vakuumform für die Gießform (13) dienenden formsteifen, ais einem elastischen Werkstoff bestehenden Mantel (7) mit Saugkanälen (9) aufweist, wobei der Mantel (7) zum Abnehmen der Gießform (13) von dem Stütz­ kern (6) trennbar ist.