DE3640542C2 - - Google Patents

Info

Publication number
DE3640542C2
DE3640542C2 DE19863640542 DE3640542A DE3640542C2 DE 3640542 C2 DE3640542 C2 DE 3640542C2 DE 19863640542 DE19863640542 DE 19863640542 DE 3640542 A DE3640542 A DE 3640542A DE 3640542 C2 DE3640542 C2 DE 3640542C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
water
reaction zone
zone
concentration
floating bed
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE19863640542
Other languages
English (en)
Other versions
DE3640542A1 (de
Inventor
Hans Dr.Rer.Nat. 6100 Darmstadt De Maierski
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Preussag Wassertechnik 28359 Bremen De GmbH
Original Assignee
PREUSSAG AG BAUWESEN 3000 HANNOVER DE
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by PREUSSAG AG BAUWESEN 3000 HANNOVER DE filed Critical PREUSSAG AG BAUWESEN 3000 HANNOVER DE
Priority to DE19863640542 priority Critical patent/DE3640542A1/de
Publication of DE3640542A1 publication Critical patent/DE3640542A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE3640542C2 publication Critical patent/DE3640542C2/de
Granted legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/52Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities
    • C02F1/5281Installations for water purification using chemical agents

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Hydrology & Water Resources (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Separation Of Suspended Particles By Flocculating Agents (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen, chemisch-physikalischen Aufbereitung von Wasser, insbeson­ dere von Trinkwasser, bei welchem dem Rohwasser Fällungs- und/oder Flockungsmittel und Flockungshilfsmittel unter Rühren zugemischt werden und durch Fällung, Flockung und Sedimentation im Rohrwasser gelöste und suspendierte Inhalts­ stoffe abgeschieden werden.
Bei Verfahren zur Aufbereitung von Wasser der angegebenen Art, insbesondere zur Wasserenthärtung, ist es bekannt (Veröffentlichungen der Abteilung und des Lehrstuhls für Wasserchemie, Leitung: Prof. Dr. H. Sontheimer, Heft 3, Teil II, Karlsruhe 1967, Seiten 190 bis 191 und 201) zur Vergrößerung der Feststoffmenge im Flockungsraum, einen Teil des durch Fällung, Flockung und Sedimentation gebildeten, sogenannten Flockenschlamms im Kreislauf zu führen. Eine Variante dieses sogenannten Kontaktschlammverfahrens ist in der DE-OS 28 02 066 beschrieben. Bei diesem Verfahren wird dem mit Flockungsmitteln und/oder Fällungsmitteln sowie ggf. mit Beschwerungsmitteln oder Flockungshilfs­ mitteln versetzten Rohwasser in einer Schlammkontaktphase unter Rühren sogenannter Kontaktschlamm zugemischt, der in einer Sedimentationszone vom Reinwasser kontinuierlich abgetrennt und in eine dem Schlammkontakt dienende Reaktions­ zone zurückgeführt wird. Die Rückführung von Kontaktschlamm wird bei diesem bekannten Verfahren für erforderlich gehalten, um für die Fällungsreaktion eine möglichst große Kontaktfläche für die gefällten Kristalle zu schaffen und die Bildung größerer, besser sedimentierfähigerer Partikel zu fördern. Das bekannte Verfahren hat den Nachteil, daß zur Schlammrückführung zu­ sätzliche Fördereinrichtungen benötigt werden, die einen verhältnismäßig hohen Wartungsaufwand verursachen. Nachtei­ lig ist bei dem bekannten Verfahren ferner, daß die Funk­ tionsfähigkeit des Verfahrensablaufs in starkem Maße von der Schlammrückführung abhängig ist. Hierbei kommt es nicht nur auf die Dosierung der richtigen Menge des Rückführschlamms, sondern insbesondere auch auf seine altersbedingte Qualität an. So behindert beispielsweise altes Eisenhydroxyd die Kri­ stallbildung und die Flockenbildung. Weiterhin ist bei Ver­ wendung des bekannten Verfahrens für die Aufbereitung von Trinkwasser von Nachteil, daß dem Rohwasser zusätzlich zu frischem Flockungshilfsmittel mit dem Rückführschlamm altes Flockungshilfsmittel zugegeben wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Wasseraufbereitungsver­ fahren der eingangs genannten Art zu schaffen, das ohne eine Rückführung von Kontaktschlamm eine hohe Reaktions­ geschwindigkeit und Effektivität erreicht und einen geringen Betriebs- und Wartungsaufwand der Aufbereitungsan­ lage ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß in der Reaktionszone ohne eine Zufuhr von sedimentiertem Schlamm frisch ausgefällte oder ausgeflockte Feststoffpartikel in einer Konzentration in Schwebe gehalten werden, die dem Gehalt des Rohwassers an ausfällbaren und/oder ausflockbaren Inhaltsstoffen ent­ spricht oder ihn überschreitet und daß das Wasser aus der Reaktionszone in eine Konzentrationszone gelangt, in der durch Erzeugung eines Schwebebetts der Feststoffgehalt das Zehn- bis Dreißigfache der kontinuierlich ausgefällten, re­ lativen Feststoffmenge beträgt.
Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf der überraschen­ den Erkenntnis, daß trotz der durch die Rückführung von sedimentiertem Schlamm erreichten höheren Feststoffkonzen­ tration in der Reaktionszone die Fällungs- und Flockungs­ reaktion behindert und damit verzögert wird, weil die ein­ zelnen Partikel des sedimentierten und zurückgeführten Schlamms aufgrund ihres Alters erheblich an Aktivität ver­ loren haben. Ein weiterer Grund für die Verlangsamung der Reaktion sind die in dem Rückführschlamm enthaltenen poly­ meren Flockungshilfsmittel, die vor der Sedimentation zur Bildung größerer und damit besser sedimentierfähiger Floc­ kenagglomerate zugegeben werden. Diese Flockungshilfsmittel gelangen mit dem Rückführschlamm in die Reaktionszone und verkleben dort neugebildete Kristalle, wodurch diese ihre anfänglich hohe Reaktivität verlieren. Im Gegensatz hierzu werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die besonders reaktiven Oberflächen der frisch gefällten Kristalle durch den Eintrag von Rührenergie so intensiv mit den auszufällen­ den Wasserinhaltsstoffen in Kontakt gebracht, so daß eine hohe Reaktivität erreicht wird, welche die durch das Fehlen von Rückführschlamm bedingte, niedrigere Feststoffkonzentra­ tion in der Reaktionszone überkompensiert. Das erfindungsge­ mäße Verfahren hat somit den Vorteil, daß - verglichen mit dem bekannten Schlammkontaktverfahren - die Reaktionsge­ schwindigkeit in der Reaktionszone gesteigert und eine voll­ ständigere Reaktion erreicht wird und daß auf aufwendige und wartungsanfällige Einrichtungen zur Rückführung eines Teils des sedimentierten Schlamms verzichtet werden kann. Die Nach­ reaktion in der sich an die Reaktionszone anschließenden Kon­ zentrations- oder Flockungszone ist daher bei dem erfindungs­ gemäßen Verfahren sehr gering, so daß keine nennenswerte nachträgliche Bildung von Feinstpartikeln eintritt, die die Konzentrations- und Sedimentationszone ungehindert passieren. Eine nachträgliche Filtration kann daher bei dem erfindungs­ gemäßen Verfahren entfallen oder zumindest erheblich ent­ lastet werden; die Filtration hat nur noch eine Sicherheits­ funktion.
Die zur Flockenbildung und zur Einbindung feinster Fest­ stoffpartikel in die Flocken erforderliche höhere Fest­ stoffkonzentration wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren durch die Ausbildung eines Schwebebetts in einer separaten Konzentrationszone erreicht. Hierbei hat sich überraschen­ derweise gezeigt, daß sich mit Hilfe des Schwebebetts bei einer vergleichsweise geringen Verweilzeit große, gut sedi­ mentierfähige Flockenagglomerate bilden und auch feinste Feststoffpartikel gut in die Flockenagglomerate eingebunden werden. Das Schwebebett in der Konzentrationszone trägt so­ mit ebenfalls wesentlich dazu bei, daß eine nachträgliche Filtration des Reinwassers entfallen kann. Durch das Fehlen einer Schlammrückführung und die gute Regelbarkeit des Schwe­ bebetts hat das erfindungsgemäße Verfahren weiterhin den Vor­ teil, daß Lastschwankungen auf der Rohwasserseite von 100% auf 50% oder 125% auch als Stöße verkraftet werden können und keine nennenswerte Feststofferhöhung im Reinwasser zur Folge haben. Auch bei einer Filterrückspülung anfallendes Rückspülwasser mit einem vergleichsweise niedrigen Feststoff­ gehalt kann ohne Nachteil für die Funktion des Verfahrens mit dem Rohwasser oder auch anstelle von Rohwasser aufbereitet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat weiterhin den Vorteil, daß die Konzentration des Flockungshilfsmittels niedrig ge­ halten werden kann, was insbesondere bei der Aufbereitung von Trinkwasser sehr wichtig ist. Außerdem wird dem Wasser bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ausschließlich frisches Flockungshilfsmittel zugegeben, das sich gut mit den Flocken vernetzt und daher vollständig mit dem sedimentierten Schlamm wieder abgeschieden werden kann. Lediglich im Bereich des Schwebebetts der Konzentrationszone ist bei dem erfindungsge­ mäßen Verfahren mit der Erhöhung des Feststoffgehalts auch ein Anstieg der Konzentration an Flockungshilfsmittel ver­ bunden. Dieser Anstieg der Flockungshilfsmittelkonzentration ist jedoch auf den Bereich des Schwebebetts begrenzt und fällt an der Überlaufkante zum Sedimentationsbecken wieder auf den ursprünglich dosierten Konzentrationswert ab. Die Gefahr einer Überschreitung von bei der Trinkwasseraufbe­ reitung vorgeschriebenen Konzentrationswerten ist daher bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht gegeben.
Es wurde weiterhin gefunden, daß mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bereits eine gute Reinigungswirkung und eine ge­ nügend schnelle Reaktion erzielt wird, wenn der Gehalt an frisch gefällten Feststoffpartikeln in der Reaktionszone wenigstens 300 g/cbm beträgt.
Eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens kann erfin­ dungsgemäß darin bestehen, daß der Eintrag von Rührenergie in der Reaktionszone derart erfolgt, daß eine torusartige Zirkulationsströmung erreicht wird. Die Umwälzung des Was­ sers in der Reaktionszone ist dadurch besonders intensiv bei vergleichsweise geringem Energieeintrag. Weiterhin kann erfindungsgemäß durch die Zirkulationsströmung er­ reicht werden, daß in einem größeren Bereich der Reaktions­ zone eine Feststoffkonzentration hervorgerufen wird, die das Zwei- bis Fünffache des kontinuierlich aus dem Roh­ wasser ausgefällten Feststoffgehalts beträgt. Eine derart durch hydraulische Wirkung erzielte Steigerung der Fest­ stoffkonzentration frisch gefällter Kristalle beschleunigt den Reaktionsablauf, da sich die Kontaktfläche für die Fällungsreaktion erhöht.
Gemäß einer anderen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ver­ fahrens kann eine Steigerung der Feststoffkonzentration in der Reaktionszone durch die Ausbildung eines Schwebebetts mit Hilfe eines Paddelrührwerks erzielt werden.
Die Verweilzeit des Wassers in der Reaktionszone ist er­ findungsgemäß so bemessen, daß die Fällungsreaktion in der Reaktionszone vollständig ablaufen kann und am Ausgang der Reaktionszone im wesentlichen beendet ist. In der Praxis hat sich eine Verweilzeit des Wassers in der Reaktionszone von 6 bis 8 Minuten als besonders günstig erwiesen.
Die zur Ausbildung der Flocken und zur Einbindung feinster Feststoffpartikel in die Flocken erforderliche Verweilzeit des Wassers im Schwebebett beträgt ca. 2 bis 6 Minuten. Weiterhin hat sich gezeigt, daß eine maximale Durchsatzge­ schwindigkeit im Schwebebett von 18 bis 20 m/Stunde ohne Beeinträchtigung der Reinigungswirkung zugelassen werden kann. Zur Anpassung an Durchsatzschwankungen ist nach ei­ nem weiteren Vorschlag der Erfindung vorgesehen, daß die Höhe des Schwebebetts einstellbar ist. Ebenso kann zur Auf­ rechterhaltung des Schwebebetts ein Paddelrührwerk vorge­ sehen sein, dessen Drehzahl zum Ausgleich von Änderungen der Durchsatzgeschwindigkeit regelbar ist.
Die Zugabe des Flockungshilfsmittels erfolgt erfindungsge­ mäß vorzugsweise bei hohem Energieeintrag in einer Misch­ zone, die dem Schwebebett vorgeschaltet ist. Die Verweil­ zeit des Wassers in der Mischzone beträgt ca. 1 Minute. Die Zugabemenge des Flockungshilfsmittels kann dabei er­ findungsgemäß unter 0,5 g/cbm liegen. An das Schwebebett schließt sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Sedimentationszone mit Schlammabscheidung an, wobei zur Feinklärung und Abtrennung feinster Feststoffpartikel ein Abscheider nach dem Prinzip eines Parallelplattenabscheiders vorgesehen ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand ei­ nes in der Zeichnung dargestellten Anwendungsbeispiels näher erläutert. Die Zeichnung zeigt eine Anlage zur kontinuier­ lichen Entkarbonisierung von Trinkwasser. Die Anlage besteht im wesentlichen aus fünf hintereinander liegenden Behältern unterschiedlicher Größe, durch die das Rohwasser bei der Aufbereitung geleitet wird, bevor es als Reinwasser an das Trinkwassernetz abgegeben werden kann.
Der erste Behälter 1 bildet eine Mischzone, in der das über eine Leitung 2 zugeführte Rohwasser mit dem Fällungsmittel Kalkmilch und dem Flockungsmittel Eisen(III)-Chlorid ge­ mischt wird. Das Fällungsmittel wird über eine Dosierlei­ tung 3 und das Flockungsmittel über eine Dosierleitung 4 zugeführt. Ein Rührwerk 5 sorgt für eine gute Vermischung des Rohwassers mit dem Fällungs- und Flockungsmittel.
Während die Zugabe des Fällungsmittels zur Einleitung der Fällungsreaktion erforderlich ist, dient die Zugabe des Flockungsmittels Eisen(III)-Chlorid zur Verbesserung der Flockenbildung und zur Konditionierung des ausgefällten Karbonatschlamms, der dadurch geschmeidiger und transport­ fähiger wird. Die Dosiermenge von Eisen(III)-Chlorid rich­ tet sich nach dem Eisengehalt des Rohwassers. Ist im Roh­ wasser bereits Eisen enthalten, so kann dieses durch vor­ herige Oxydation in Belüftungstürmen von Eisen(II)⁺ in Eisen(III)⁺ umgewandelt werden, das dann in der Reaktions­ zone als Eisen(III)-Hydroxyd ausgefällt wird. Bei dem be­ schriebenen Verfahren sollte die Dosiermenge von Eisen, dosiert als Eisen(III)-Chlorid, ca. 2,5 g/cbm betragen. Enthält das Rohwasser bereits Eisen, so kann diese Dosier­ menge entsprechend reduziert werden.
Die Zugabe von Eisen(III)-Chlorid erfolgt bereits in der ersten Mischzone im Behälter 1, damit sich bereits in der nachfolgenden Reaktionszone kleine Eisenhydroxydflocken bilden können, die die ausgefällten Partikel schon in klei­ nere Verbände zusammenführen. Das frisch gefällte Eisen­ hydroxyd behindert die Fällungsreaktion und die Bildung von Kalciumkarbonatkristallen nicht.
Nach einer Verweilzeit von 30 bis 60 Sekunden gelangt das mit Fällungs- und Flockungsmittel vermischte Rohwasser aus dem Behälter 1 in einen Behälter 6, der die Reaktionszone enthält. In dem Behälter 6 befindet sich ein Rührwerk 7, das im Wasser eine torusartige Zirkulationsströmung erzeugt. Der Energieeintrag beträgt dabei etwa 20 W/cbm Behältervolumen. Die Zirkulationsströmung sorgt für einen schnellen Reaktions­ ablauf und ruft in einem größeren Bereich der Reaktionszone eine Feststoffkonzentration hervor, die das Zwei- bis Fünf­ fache des Feststoffgehalts betragen kann, der kontinuierlich aus dem Rohwasser ausgefällt wird. Die Verweilzeit des Was­ sers in der Reaktionszone beträgt 6 bis 8 Minuten. Die Pra­ xis hat gezeigt, daß in dieser Verweilzeit die Fällungsreak­ tion vollständig ablaufen kann, d.h. alle ausfällbaren In­ haltsstoffe ausgefällt werden.
Aus dem Behälter 6 fließt das Wasser zunächst in einen klei­ neren Mischbehälter 8, in dem unter Eintrag von Rührenergie mit Hilfe eines Rührwerks 9 polymeres Flockungshilfsmittel zugemischt wird, das über eine Dosierleitung 16 zugeführt wird. Die Verweilzeit im Mischbehälter 8 beträgt etwa 30 bis 60 Sekunden. Die Zugabemenge des Flockungshilfsmittels ist auf die im Wasser vorhandene Menge an Eisenhydroxyd abge­ stimmt und beträgt etwa 0,3 g/cbm. Dieser Wert liegt unter der Sicherheitsgrenze, die aus Gesundheitsgründen bei Trink­ wasser einzuhalten ist. Die Zugabe des Flockungshilfsmittels im Anschluß an die Reaktionszone hat den Vorteil, daß der Reaktionsablauf nicht behindert wird, indem das Flockungs­ hilfsmittel die Kristallflächen der gefällten Kristalle ver­ klebt.
An den Mischbehälter 8 schließt sich ein Behälter 10 an, der eine Flockungs- und Konzentrationszone enthält. Die Konzen­ trationszone wird durch ein Schwebebett gebildet, das bei geringeren Durchsatzgeschwindigkeiten durch ein Paddelrühr­ werk 11 aufrechterhalten wird. Durch das Schwebebett wird eine Konzentrationszone geschaffen, in der die Feststoffkon­ zentration auf das Zehn- bis Dreißigfache ansteigt. Dies ist erforderlich, um feinste, ungeflockte Feststoffpartikel in bestehende Flockenverbände zu integrieren und um feine Floc­ ken zu größeren Flockenagglomeraten zusammenzubinden. Auf diese Weise wird die Sedimentierfähigkeit der in Flocken ein­ gebundenen Feststoffe gesteigert und ein hoher Sedimentations­ grad erreicht. Im Gegensatz zu dem bekannten Schlammkontakt­ verfahren ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine hohe Feststoffkonzentration nur in der Konzentrationszone unmit­ telbar vor der Sedimentation erforderlich, während in den übrigen Aufbereitungsstufen durch den Verzicht auf Rückführ­ schlamm die Feststoffkonzentration gering ist.
Die Höhe des Schwebebetts kann durch ein in der Höhe ver­ stellbares Wehr 12 variiert und damit Lastschwankungen an­ gepaßt werden. Weiterhin kann durch eine durchsatzabhängige Drehzahlregelung des Paddelrührwerks 11 ein Zusammenbrechen des Schwebebettes bei Lastschwankungen verhindert werden. Die maximale Durchsatzgeschwindigkeit im Schwebebett kann bei dem beschriebenen Verfahren an 18 bis 20 m/Stunde betragen. Die Verweilzeit des Wassers im Bereich des Schwebebetts be­ trägt etwa 2 bis 6 Minuten.
An der Überlaufkante vom Behälter 10 in den die Sedimenta­ tionszone bildenden Schlammsammelbehälter 13 entspricht die Feststoffkonzentration des Wassers wieder der Feststoff­ konzentration beim Eintritt in den Behälter 10. Die erhöhte Feststoffkonzentration in der Reaktionszone ist also hier nicht mehr vorhanden. Im Schlammsammelbehälter 13 setzt sich der größte Teil der gebildeten Flocken ab, wobei der abgesetzte Schlamm ohne Eindicker bereits einen Feststoffge­ halt von etwa 25% erreicht. Zur Abtrennung feiner und fein­ ster Feststoffpartikel ist weiterhin ein Parallelplattenab­ scheider 14 mit einer Flächenbelastung von 1,5 bis 2 cbm/qm und Stunde bezogen auf die Summe der vertikal projizierten Plattenfläche vorgesehen. Aus dem Parallelplattenabscheider 14 gelangt das Reinwasser in einen Reinwasserbehälter 15, von wo es über eine Filtrierstation in das Trinkwassernetz eingeleitet werden kann. Die Filtrierstation ist bei dem beschriebenen Verfahren aus Sicherheitsgründen vorgesehen, da der Reinheitsgrad des Wassers nach dem Verlassen des Parallelplattenabscheiders bereits Trinkwasserqualität hat.

Claims (14)

1. Verfahren zur kontinuierlichen, chemisch-physikalischen Aufbereitung von Wasser, insbesondere von Trinkwasser, bei welchem dem Rohwasser Fällungs- und/oder Flockungs­ mittel und Flockungshilfsmittel unter Rühren zugemischt werden und durch Fällung, Flockung und Sedimentation im Rohwasser gelöste und suspendierte Inhaltsstoffe abge­ schieden werden, sowie das Rohwasser nach dem Zumischen der Fällungs- und/oder Flockungsmittel in einer separaten Reaktionszone unter Eintrag von Rührenergie verweilt, dadurch gekennzeichnet, daß in der Reaktionszone ohne eine Zufuhr von sedimentiertem Schlamm frisch ausgefällte oder ausgeflockte Feststoffpartikel in einer Konzentration in Schwebe gehalten werden, die dem Gehalt des Rohwassers an ausfällbaren und/oder ausflockbaren Inhaltsstoffen entspricht oder ihn überschreitet, und daß das Wasser aus der Reaktionszone in eine Konzentrationszone gelangt, in der durch Erzeugung eines Schwebebetts der Feststoff­ gehalt das Zehn- bis Dreißigfache der kontinuierlich aus­ gefällten, relativen Feststoffmenge beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Feststoffgehalt in der Reaktionszone wenigstens 300 g/cbm beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch den Eintrag von Rührenergie in der Reaktions­ zone eine torusartige Zirkulationsströmung erzeugt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Zirkulationsströmung in einem größeren Bereich der Reaktionszone eines Feststoffkonzentration hervorge­ rufen wird, die das Zwei- bis Fünffache des kontinuierlich ausgefällten und/oder ausgeflockten Feststoffgehalts be­ trägt.
5. Verfahren nach einem vorhergehenden Anspruch, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Verweilzeit des Wassers in der Reaktionszone so bemessen ist, daß die Fällungsreaktion am Ausgang der Reaktionszone im wesentlichen beendet ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verweilzeit des Wassers in der Reaktionszone 6 bis 8 Minuten beträgt.
7. Verfahren nach einem vorhergehenden Anspruch, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Verweilzeit des Wassers im Schwe­ bebett ca. 2 bis 6 Minuten beträgt.
8. Verfahren nach einem vorhergehenden Anspruch, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die maximale Durchsatzgeschwindigkeit im Schwebebett 18 bis 20 m/Stunde beträgt.
9. Verfahren nach einem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe des Schwebebetts einstell­ bar ist.
10. Verfahren nach einem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufrechterhaltung des Schwebe­ betts ein Paddelrührwerk vorgesehen ist, dessen Dreh­ zahl zum Ausgleich von Änderungen der Durchsatzgeschwin­ digkeit des Wassers regelbar ist.
11. Verfahren nach einem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Reaktionszone und das Schwebebett eine Mischzone zur Zugabe von Flockungs­ hilfsmittel geschaltet ist.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugabemenge an Flockungshilfsmittel unter 0,5 g/cbm liegt.
13. Verfahren nach einem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß sich an die Konzentrationszone eine Sedimentationszone mit Schlammabscheidung anschließt.
14. Verfahren nach einem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß zur Feinklärung ein Abscheider nach dem Prinzip eines Parallelplattenabscheiders vorgesehen ist.
DE19863640542 1986-11-27 1986-11-27 Verfahren zur kontinuierlichen, chemisch-physikalischen aufbereitung von wasser, insbesondere von trinkwasser Granted DE3640542A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19863640542 DE3640542A1 (de) 1986-11-27 1986-11-27 Verfahren zur kontinuierlichen, chemisch-physikalischen aufbereitung von wasser, insbesondere von trinkwasser

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19863640542 DE3640542A1 (de) 1986-11-27 1986-11-27 Verfahren zur kontinuierlichen, chemisch-physikalischen aufbereitung von wasser, insbesondere von trinkwasser

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE3640542A1 DE3640542A1 (de) 1988-06-09
DE3640542C2 true DE3640542C2 (de) 1991-06-13

Family

ID=6314906

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19863640542 Granted DE3640542A1 (de) 1986-11-27 1986-11-27 Verfahren zur kontinuierlichen, chemisch-physikalischen aufbereitung von wasser, insbesondere von trinkwasser

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE3640542A1 (de)

Families Citing this family (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE8913023U1 (de) * 1989-11-03 1990-03-22 Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München Vorrichtung zum Aufbereiten von Wasser
US5866014A (en) * 1994-12-08 1999-02-02 Santina; Peter F. Method for removing toxic substances in water
US5575919A (en) * 1994-12-08 1996-11-19 Peter F. Santina Method for removing toxic substances in water
US6093328A (en) * 1994-12-08 2000-07-25 Santina; Peter F. Method for removing toxic substances in water
CN102554997B (zh) * 2012-02-20 2014-08-13 华侨大学 一种利用茶叶残渣制作人工浮床材料的方法

Also Published As

Publication number Publication date
DE3640542A1 (de) 1988-06-09

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE60206800T2 (de) Verfahren zur behandlung von wasser durch ballastiertes ausflocken und dekantieren
DE60320236T2 (de) Verfahren und vorrichtung zur klärung von suspendsabeladenen flüssigkeiten, insbesondere wasser
DE2200113A1 (de) Verfahren zur herabsetzung des gehaltes an organischem kohlenstoff in mit organischen verbindungen verunreinigtem wasser
DE60316195T2 (de) Verfahren und vorrichtung zur behandlung von abwässer, welche insbesondere suspendierte schadstoffe enthalten
DE2230610A1 (de) Verfahren und apparatur zum abtrennen von feststoffteilchen aus waessrigen suspensionen
DE102010043711B4 (de) Wasseraufbereitungsverfahren
DE2742085B2 (de) Verfahren zur Behandlung von Abwasser
EP0003327B1 (de) Verfahren zur chemisch-mechanischen Aufbereitung und/oder Reinigung von Grund-, Oberflächen- oder Abwässern
DE2711033A1 (de) Wasseraufbereitungsanlage
EP0773193B1 (de) Verfahren zum Aufbereiten von weichen Wassern zu Trinkwasser
DE2428929A1 (de) Verfahren zur behandlung von suspensionen
DE2808703C2 (de) Verfahren zur Abwasserreinigung unter Rückgewinnung der Fett- und Eiweißstoffe in wiederverwendbarer Form
DE3640542C2 (de)
DE10148474A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen von Abwässern
DE1936805C3 (de) Verfahren zur Aufbereitung von Grund-, Oberflächen- und Abwässern mittels Flockungs- und Flockungshilfsmitteln in Anlagen mit Suspensionskreislauf
EP2792643B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Entfernung gelöster Wasserinhaltsstoffe in der Wasser- und Abwassertechnik
DE3030558C2 (de) Vorrichtung zur chemischen Konditionierung von Schlämmen
AT406579B (de) Verfahren zur abtrennung von phosphaten aus abwässern
DE2428928A1 (de) Verfahren zur behandlung von suspensionen
EP0158269B1 (de) Verfahren zur Bereitung und Reinigung wässriger Calciumhydroxid-Lösungen
EP0544226A1 (de) Verfahren zum entlasten von Nachklärbecken
DE3540508A1 (de) Verfahren und einrichtung zum entfernen von dispersen und geloesten stoffen aus fluessigkeiten
DE2611727A1 (de) Verfahren zum klaeren von wasser und wasserklaeranlage zur durchfuehrung des verfahrens
DE68909212T2 (de) Trennverfahren.
AT304387B (de) Verfahren und Einrichtung zum raschen und fortlaufenden Trennen feinteiliger, suspendierter Feststoffe von Flüssigkeiten

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8127 New person/name/address of the applicant

Owner name: PREUSSAG AG BAUWESEN, 3000 HANNOVER, DE

D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8327 Change in the person/name/address of the patent owner

Owner name: PREUSSAG NOELL WASSERTECHNIK GMBH, 64293 DARMSTADT

8327 Change in the person/name/address of the patent owner

Owner name: PREUSSAG WASSERTECHNIK GMBH, 28359 BREMEN, DE

8339 Ceased/non-payment of the annual fee