DE3637655A1 - Rundsuchradarverfahren mit hoehenfindung - Google Patents
Rundsuchradarverfahren mit hoehenfindungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Rundsuchradarverfahren,
bei dem außer dem Azimutwinkel und der radialen Entfernung
auch noch die Höhe eines Zieles und zwar unter Anwendung des
interferometrischen Prinzips festgestellt wird.
Übliche Rundsuchradargeräte liefern von einem Ziel als Meßwerte
lediglich den Azimutwinkel und die radiale Entfernung.
Die Forderung, auch eine Höheninformation hinsichtlich des
jeweiligen Zieles zu erhalten, gewinnt aber mehr und mehr an
Bedeutung.
Zur Erzielung einer zusätzlichen Höheninformation sind 3D-
Radarverfahren mit zweifach bündelnden Antennen bekannt, z.
B. den sogenannten Stacked-Beam-Antennensystemen. In diesem
Zusammenhang wird auf das "Radar Handbook", von M. I. Skolnik,
McGraw- Hill Book Company, 1970, Seiten 22-1 bis 22-5
hingewiesen. Bei derartigen 3D-Radarverfahren wird der gesamte
interessierende Elevationsbereich von mehreren stark
gebündelten Antennendiagrammen abgedeckt. Dies bedingt zunächst
neben der horizontalen Antennenausdehnung zur Bündelung
im Azimut auch eine entsprechende Antennenausdehnung in
der Vertikalen zur Erzielung der Elevationsbündelung. Darüber
hinaus wird für jede Antennenkeule auch eine eigene Auswertung
erforderlich, um den gesamten Elevationsbereich abzudecken.
Neben einem hohen Flächenbedarf und einem großen
mechanischen Aufwand für das Antennensystem hat ein solches
mehrkeuliges 3D-Radarverfahren somit auch den Nachteil langer
Datenerneuerungsraten wegen der hohen Zahl der abzutastenden
Raumelemente.
Zur Höhenfindung läßt sich grundsätzlich auch das sogenannte
Interferometerverfahren anwenden, bei dem die Empfangssignale
zweier in der Höhe versetzt zueinander angeordneter Antennen
Laufzeitunterschiede aufweisen, die in den beiden Empfangskanälen
zu elektrischen Phasendifferenzen führen, aus denen
dann der Elevationswinkel des Zieles bestimmt werden kann.
Sind die beiden Empfangskanalsignale gleichphasig, so ist das
Antennensystem auf das Ziel ausgerichtet. Im Zusammenhang mit
einem derartigen Phasenvergleich wird auf die Seiten 22-16
bis 22-18 des bereits erwähnten Buches von M. I. Skolnik
hingewiesen.
Die Elevationsbestimmung nach dem Interferometerprinzip wird
jedoch durch verschiedene Fehlerquellen beeinflußt. Dies sind
zunächst Gleichlauf- und Linearitätsfehler zwischen den beiden
Empfangskanälen. Diese Fehler können durch exakte Auslegung
und Eichung reduziert werden. Die Meßfehler durch das
Empfängerrauschen lassen sich durch die Sendeleistung und
durch die Beobachtungszeit beeinflussen. An externen Fehlern
treten das sogenannte Winkelrauschen (Glint) und Mehrwegeausbreitungen
auf. Einen großen Einfluß auf die Mehrwegeausbreitungen
hat die Wahl des Standortes. Abgesehen davon aber,
daß ein hinsichtlich der Vermeidung von Mehrwegeausbreitungen
optimaler Standort für ein Radargerät nicht immer möglich
ist, entstehen auch bei diesbezüglich günstige Standorten
aufgrund von Mehrwegeausbreitungen noch immer Fehler bei der
Höhenfindung eines Zieles.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Rundsuchradarverfahren mit
Höhenfindung zu schaffen, bei dem zum einen die Nachteile der
3D-Radarverfahren mit zweifach bündelnden Antennensystemen
vermieden und zum anderen die Auswirkungen der Mehrwegeausbreitungen
bei der interferometrischen Messung stark reduziert
sind.
Gemäß der Erfindung, die sich auf ein Rundsuchradarverfahren
der eingangs genannten Art beziehen, wird diese Aufgabe
dadurch gelöst, daß zur Höhenfindung mittels dreier
äquidistant übereinander angeordneter Empfangseinzelantennen
drei von einem Sendefächerstrahl räumlich überdeckte Fächerstrahlen
mit jeweils scharfer Azimutbündelung und schwächerer
Elevationsbündelung erzeugt werden, daß aus den Empfangssignalen
U ₁ und U ₂ der oberen und der mittleren Einzelantenne
eine erste Linearkombination U ₁- U ₂ · e-j Δϕ m und aus den
Empfangssignalen U ₂ und U ₃ der mittleren und der unteren
Einzelantenne eine zweite Linearkombination U ₂- U ₃ · e-j Δϕ m
gebildet wird, daß die betragsmäßige Gleichheit dieser beiden
Linearkombination als Kriterium der Elimination eines Umwegesignals
verwendet und dazu die Phasendifferenz Δϕ m entsprechend
bemessen wird, und daß zwischen den beiden Linearkombinationen
dann die Phasendifferenz Δϕ d gemessen wird, aus
der dann der Elevationswinkel des Zieles bestimmt wird.
Die Erfindung und weitere Einzelheiten werden im folgenden
anhand einer Figur näher erläutert.
Die Figur zeigt schematisch eine Interferometeranordnung, wie
sie beim Rundsuchradarverfahren nach der Erfindung angewandt
wird. Die dargestellte Anordnung besteht aus drei äquidistant
übereinander angeordneten Einzelantennen 1, 2 und 3, die jeweils
einen vom Sendefächerstrahl räumlich überdeckten Fächerstrahl
mit jeweils scharfer Azimutbündelung und schwächerer
Elevationsbündelung erzeugen. Die von den drei übereinander
angeordneten Fächerstrahlantennen 1, 2 und 3 empfangenen
Radarechosignale weisen elevationsabhängige Laufzeitunterschiede
auf, die zu elektrischen Phasenwinkeldifferenzen
am Ausgang der jeweiligen Empfangskanäle führen. Die durch
das direkte Echosignal E d und das über einen Umweg empfangene
Echosignal E m erzeugten Antennenspannungen U ₁, U ₂ und U ₃
ergeben sich zu:
U ₁ = E d · e-j Δϕ d + E m · e-j Δϕ m (1)
U ₂ = E d + E m (2)
U ₃ = E d · e-j Δϕ d + E m · e-j Δϕ m (3)
U ₂ = E d + E m (2)
U ₃ = E d · e-j Δϕ d + E m · e-j Δϕ m (3)
Abhängig von dem Elevationswinkel ε d , unter dem das direkte
Echosignal auf die drei Antennen 1, 2 und 3 trifft, entsteht
ein geringer Laufzeitunterschied, der in einen entsprechenden
Phasenunterschied Δϕ d zwischen den beiden Antennenspannungen
U ₁ und U ₂ bzw. U ₂ und U ₃ umgesetzt wird. Hierbei gilt:
wobei d der Abstand zwischen den Antennen 1, 2 und 3 und λ
die Wellenlänge ist. Abhängig vom Elevationswinkel ε m , unter
dem das Umwegechosignal auf die drei Antennen 1, 2 und 3
trifft, entsteht ebenfalls ein geringer Laufzeitunterschied,
der in einem entsprechenden Phasenunterschied Δϕ m zwischen
den beiden Antennenspannungen U ₁ und U ₂ bzw. U ₂ und U ₃
umgesetzt wird. Hierbei gilt:
Durch geeignete Elimination in den Gleichungen (1) bis (3)
erhält man:
Da die linke Seite dieser Gleichung betragsmäßig = 1 ist,
müssen also auf der rechten Seite Zähler und Nenner betragsmäßig
gleich sein. Aus dieser Bedingung ergibt sich der
Phasenunterschied Δϕ m und damit auch der Elevationswinkel
ε m , aus welchem der Mehrwege-Empfang erfolgt. Bei bekanntem
Phasenunterschied Δϕ m läßt sich der Phasenunterschied Δϕ d
und damit der Elevationswinkel ε d bestimmen, aus dem das
direkte Echosignal empfangen wird.
Die Gleichung (6) zeigt den mathematischen Lösungsweg, mit
welchem die Elimination des Mehrwege-Empfangs erfolgt. Demgegenüber
gibt die Erfindung ein Verfahren an, wie sich
diese Elimination durchführen läßt. Es wird von den beiden
oberen Antennen 1 und 2 ein Summendiagramm gebildet, welches
eine Nullstelle in Richtung des reflektierten Echosignals
besitzt. Dieses Summensignal entspricht dem Ausdruck im Zähler
der Gleichung (6). Von den beiden Empfangssignalen in den
unteren Antennen 2 und 3 wird ein gleichartiges Summendiagramm
gebildet, welches ebenfalls eine Nullstelle in Richtung
des umgelenkten Echos aufweist. Dieses Summensignal entspricht
dem Ausdruck im Nenner der Gleichung (6). Die zwischen
den beiden Summendiagrammen gemessene Phasendifferenz
wird dann zur Bestimmung des Elevationswinkels ε d des
Zieles verwendet. Der effektive Abstand der Summendiagramme
entspricht dem einfachen Antennenabstand d. Aus der Breite
der Nullstelle läßt sich die Unterdrückungswirkung dieser
Anordnung abschätzen, falls keine spiegelnde, sondern eine
verteilte Reflektion auf dem Umweg erfolgt.
Wegen der endlichen Breite der Nullstelle empfielt es sich,
bei relativ kleinen Winkelunterschieden zwischen dem direkten
und dem umgelenkten Echo nicht die mathematisch exakte Lösung
zu verwenden, da dann die Unterdrückung des direkten Echosignals
zu groß wird. Stattdessen wird in vorteilhafter Weise
auf der Flanke der Nullstelle des Antennendiagramms gearbeitet.
Claims (2)
1. Rundsuchradarverfahren, bei dem außer dem Azimutwinkel und
der radialen Entfernung auch noch die Höhe eines Zieles und
zwar unter Anwendung des interferometrischen Prinzips festgestellt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Höhenfindung mittels dreier äquidistant übereinander
angeordneter Empfangseinzelantennen (1, 2, 3) drei von einem
Sendefächerstrahl räumlich überdeckte Fächerstrahlen mit
jeweils scharfer Azimutbündelung und schwächerer Elevationsbündelung
erzeugt werden, daß aus den Empfangssignalen U ₁
und U ₂ der oberen und der mittleren Einzelantenne (1, 2)
eine erste Linearkombination U ₁- U ₂ · e-j Δϕ m und aus den Empfangssignalen U ₂ und U ₃ der mittleren und der unteren Einzelantenne (2, 3) eine zweite Linearkombination U ₂- U ₃ · e-j Δϕ m gebildet wird, daß die betragsmäßige Gleichheit dieser beiden Linearkombinationen als Kriterium der Elimination eines Umwegsignals verwendet und dazu die Phasendifferenz Δϕ m entsprechend bemessen wird, und daß zwischen den beiden Linearkombinationen dann die Phasendifferenz Δϕ d gemessen wird, aus der dann der Elevationswinkel ( ε d) des Zieles bestimmt wird.
eine erste Linearkombination U ₁- U ₂ · e-j Δϕ m und aus den Empfangssignalen U ₂ und U ₃ der mittleren und der unteren Einzelantenne (2, 3) eine zweite Linearkombination U ₂- U ₃ · e-j Δϕ m gebildet wird, daß die betragsmäßige Gleichheit dieser beiden Linearkombinationen als Kriterium der Elimination eines Umwegsignals verwendet und dazu die Phasendifferenz Δϕ m entsprechend bemessen wird, und daß zwischen den beiden Linearkombinationen dann die Phasendifferenz Δϕ d gemessen wird, aus der dann der Elevationswinkel ( ε d) des Zieles bestimmt wird.
2. Rundsuchradarverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei kleinen Winkelunterschieden zwischen dem direkten Echosignal
und dem Umwegechosignal nicht die im Anspruch 1
angegebene exakte Lösung verwendet wird, sondern in geringer
Abweichung davon stattdessen auf der Flanke des Nullstelleneinschnitts
des Antennendiagramms gearbeitet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863637655 DE3637655A1 (de) | 1986-11-05 | 1986-11-05 | Rundsuchradarverfahren mit hoehenfindung |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3637655A1 true DE3637655A1 (de) | 1988-05-19 |
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ID=6313206
Family Applications (1)
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DE19863637655 Granted DE3637655A1 (de) | 1986-11-05 | 1986-11-05 | Rundsuchradarverfahren mit hoehenfindung |
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- 1986-11-05 DE DE19863637655 patent/DE3637655A1/de active Granted
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