DE363509C

DE363509C - Verfahren zum UEberziehen von Buerstenkoerpern und aehnlichen Gegenstaenden mit Zelluloid oder aehnlichem Material

Info

Publication number: DE363509C
Application number: DEG51951D
Authority: DE
Original assignee: JOS GRUENWALDER
Current assignee: JOS GRUENWALDER
Priority date: 1920-09-23
Filing date: 1920-09-23
Publication date: 1922-11-10

Description

Verfahren zum Überziehen von Bürstenkörpern und ähnlichen Gegenständen mit Zelluloid oder ähnlichem material. Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Überziehen von Bürstenkörpern und anderen Gegenständen ähnlicher Form mit Zelluloid und ähnlichem Material, bei dem das Überzugsmaterial unmittelbar auf den Grundkörper aufgepreßt wird.
Die Erfindung besteht darin, daß das Überzugsmaterial in zwei Teilen von entgegengesetzten Seiten derart nacheinander auf den Grundkörper aufgepreßt wird, daß die Ränder beider Überzugsteile übereinandergreifen. Das auf bekannte Art durch Hitze erweichte und dadurch äußerst schmiegsam und formbar gemachte Zelluloid schließt sich hierbei auf allen Seiten durchaus fest an den Grundkörper, und hohle Stellen, bleiben restlos aus. Das Überfassen der Ränder beider Überzugshälften gestattet die denkbar beste Verbindung.
Abb. z der Zeichnung zeigt schaubildlich eine Einrichtung, Preßform, wie sie zu dem neuen Verfahren nötig ist. Eine solche Preßform besteht aus dem Oberteil n mit den an seiner unteren Fläche angebrachten, in passnden Ausnehmungen versenkbaren Federn b' und den Löchern c; ferner aus den je eine Matrize bildenden Unterteilen d und d' mit den der Form und Größe des Körpers, welcher damit überzogen werden soll, angepaßten Ausschnitten e und den Zapfen f.
Der Oberteil a kann, geführt durch die in die Löcher c passenden Zapfen f, in eine stets gleiche Lage derart auf jede der beiden Matrizen gebracht werden, daß sich die von den Federn b umgrenzte Fläche genau über dem Ausschnitt e befindet.
Der Arbeitsvorgang wird hier beispielsweise an einem länglichen, flachen Bürstenkörper mit abgerundeten Kanten, wie ihn Abb. 2 schaubildlich zeigt, in den Abb. 3 bis 8 in senkrechten Längsschnitten nach den Linien A-B der Abb.x und 2 veranschaulicht.
Zunächst wird der Körper g leicht zwischen die Federn b eingeklemmt, am Oberteil a angebracht und die auf entsprechende Größe zugeschnittene Zelluloidplatte 1a in auf bekannte Art durch Wärme erweichtem Zustande auf den Ausschnitt e der Matrize d gelegt (Abb. 3).
Durch sofortiges Niederdrücken des Oberteiles a wird der Körper g, dessen Grundfläche etwas kleiner ist als der Ausschnitt e, in e eingedrückt, wobei die Platte h sich so an die untere Fläche und an den Rand des Körpers g schmiegt, wie es Abb. q. zeigt.
Nach genügender Abkühlung samt der bereits fest anhaftenden Zelluloidschicht aus der Form genommen, ist der Körper nach Entfernen des überschüssigen Materials am Rande der Pressung durch Fräsen und Feilen nun so zur Hälfte überzogen, wie aus Abb. 5 ersichtlich.
Auf die gleiche Art wie die erste Hälfte des Körpers wird auch die zweite überzogen. Nur mit dem Unterschiede, daß, wie es Abb. 6 zeigt, der Körper g mit der bereits überzogenen Fläche nach oben gewendet, zwischen die Federn b an den- Oberteil a gebracht und die Matrize d' verwendet wird, bei welcher der Ausschnitt _c um so viel größer ist wie bei d, als der Umfang des Körpers g durch die erste Überzugshälfte zunimmt. Die Zelluloidplatte hl wird nun in der durch Abb. 7 veranschaulichten Weise an die noch nicht überzogene Fläche des Körpers g und über den Rand des ersten Überzuges gepreßt.
Zur vollständigen Verbindung der auf einer verhältnismäßig breiten Fläche sich übergreifenden Ränder beider Halbüberzüge wird nach dem abermaligen Entnehmen des abgekühlten Arbeitsstückes aus der Preßform die Fuge i (Abb. 7 und 8) ringsum mit Kitt bestrichen.
Abb. 8 ..zeigt den Körper g mit dem vollendeten Überzug.
Alle Bürstenkörper, welche auf maschinelle Art oder mittels Stirneinzug mit Borsten besetzt werden, werden vor dem Einziehen der Borsten in der beschriebenen Weise mit dem Zelluloidüberzug versehen; ebenso alle sonstigen ähnlichen Körper, bei welchen keine besonderen Rücksichten eine Abweichung von der beschriebenen Regelzweckmäßig erscheinen lassen.
Hingegen kann bei solchen Bürsten, welche mit gewöhnlichem Handeinzug mit Borsten besetzt werden, das Überziehen der zweiten Hälfte des Körpers erst an dem bereits mit Borsten besetzten Körper erfolgen.
Damit nun in diesem Falle die Borsten nicht beschädigt werden, hat der Deckel der dazu verwendeten Preßform eine entsprechende Ausnehmung k (Abb. g). In dieser Ausnehmung befinden sich die Borsten während des Pressens in vollständig geschützter Lage. Zwecks leichteren Einführens der Borsten ist die Ausnehmung k bis an das eine Ende des Deckels verlängert; sie ist jedoch schmäler als die Grundfläche des zu überziehenden Bürstenkörpers. Beim Pressen drückt daher der Deckel a, die Borsten l (Abb. zo) schonend, nur außerhalb der Borstenfläche auf den Rand des Bürstenkörpers, was zum Eindrücken des letzteren in den mit der Zelluloidplatte A', bedeckten Ausschnitt e vollauf genügt.. -Die Ausnehmung k hindert nicht, daß mit einem derart vorbereiteten Deckel auch die gleichen Körper, welche jedoch nicht mit Borsten besetzt sind, überzogen werden können.
Auf die Weise erhält man bei kürzester Arbeitszeit und mit Überzugsmaterial in der Dicke von o,3 bis z,o mm so fest an den Grundkörper angeschmiegte Überzüge, daß z. B. ein Auf- -quellen des Grundkörpers bei Bürsten, welche der Nässe ausgesetzt sind, verhindert wird; zumal die Verbindung beider Überzugsteile unter keinen Umständen platzt.
Nach diesem. Verfahren mit Zelluloid überzogene Körper sind in bezug auf Haltbarkeit, tadellosem gefälligem Aussehen sowie Festigkeit im Anfühlen massiven Zelluloidkörpern durchaus gleichwertig.
Außer Zelluloid können auf diese Art auch andere Stoffe verwendet werden, welche ähnlich oder gleich wie Zelluloid durch Anwendung von Wärme oder auch auf andere Art und Weise in einen dem Zelluloid gleichartigen, plastisch formbaren Zustand gebracht werden können.

Claims

PATENT-ANsPRUcH: Verfahren zum Überziehen von Bürstenkörpern und ähnlichen Gegenständen mit Zelluloid oder ähnlichem Material, bei dem das Überzugsmaterial unmittelbar auf den Grundkörper aufgepreßt wird, dadurch gekenn7eichnet, daß das Überzugsmaterial in zwei Teilen von entgegengesetzten Seiten derart nacheinander aufgepreßt wird, daß die Ränder beider Uberzugsteile übereinandergreifen.