DE3634987A1 - Kondensator mit festem elektrolyt - Google Patents

Kondensator mit festem elektrolyt

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kondensator mit festem Elektrolyt und insbesondere einen Kondensator des vorstehend genannten Typs, welcher einen verbesserten organischen Halbleiter als festen Elektrolyt enthält.
Infolge der Entwicklung von den verschiedensten elektrischen Geräten mit digitalem Stromkreis bestand in jüngster Zeit erhöhte Nachfrage nach für solche digitale Stromkreise geeigneten Kondensatoren geringer Abmessungen, welche bei hoher Frequenz und hoher Kapazität niedrige Impedanzen aufweisen.
Bisher wurden Kunststoffilm-Kondensatoren, Glimmer-Kondensatoren, beschichtete Keramik-Kondensatoren oder dergleichen als Kondensatoren für Anwendung bei hoher Frequenz eingesetzt. Bei Kunststoffilm-Kondensatoren und Glimmer-Kondensatoren ist es jedoch schwierig, zugleich eine große Kapazität und geringe Abmessungen zu verwirklichen. Wenn man bei beschichteten Keramik-Kondensatoren die Abmessungen minimieren und die Kapazität erhöhen will, dann werden die Temperaturkennwerte schlecht und außerdem sind die Kosten wesentlich höher.
Andererseits ist es bekannt, daß sich als Kondensatoren mit großer Kapazität Aluminiumelektrolyt-Kondensatoren bzw. Aluminium- und Tantal-Kondensatoren mit festem Elektrolyt eignen.
Bei derartigen Kondensatoren ist es möglich, den Kapazitätswiderstand zu erhöhen, weil derartige Kondensatoren als Dielektrikum einen aniodischen Oxidfilm aufweisen, der außerordentlich dünn hergestellt werden kann. Andererseits wird ein solcher Oxidfilm leicht beschädigt, und daher ist es erforderlich, bei solchen Kondensatoren zwischen dem aniodischen Oxidfilm und einer Kathode einen Elektrolyten anzuordnen, so daß der beschädigte Oxidfilm wiederhergestellt werden kann (Ausheilen). Bei einem Aluminiumelektrolyt-Kondensator des Trockentyps werden geätze Aluminiumfolien als Anode und Kathode unter Verwendung einer Zwischenlage aus Papier als Trennmittel aufgewickelt, wobei die Papierzwischenlage mit dem Elektrolyt getränkt wird. Ein solcher Kondensatortyp neigt allerdings zu einem Absinken des Kapazitätswiderstandes und einer Erhöhung des dielektrischen Verlustes (tanδ) aufgrund von Elektrolytleck- und -verdampfungsverlusten und darüber hinaus neigt dieser Katalysatortyp zur Verschlechterung der Hochfrequenzkennwerte und der Tieftemperaturkennwerte, und zwar infolge einer Verringerung der Ionenleitfähigkeit des Elektrolyts.
Darüber hinaus ist in Aluminium- oder Tantalelektrolyt-Kondensatoren Mangandioxid als fester Elektrolyt eingesetzt worden, um das vorstehend erwähnte, bei Aluminiumelektrolyt-Kondensatoren des Trockentyps auftretende Problem zu lösen. Dieser Elektrolyt wird erhalten, indem man ein Anodenelement in eine wässrige Mangannitratlösung eintaucht und dann das aufgenommene Nitrat bei etwa 350°C thermisch zersetzt. Bei einem solchen Kondensator kann keine Leckage des Elektrolyts eintreten, und daher können auch die Kennwerte bei niedrigen Temperaturen nicht verschlechtert werden, weil der Elektrolyt keine Flüssigkeit darstellt sondern ein fester Stoff ist. Ein solcher Kondensatortyp zeigt daher wesentlich verbesserte Kennwerte in bezug auf das Frequenzverhalten und das Temperaturverhalten als Kondensatoren mit flüssigem Elektrolyt. Ein Problem, das bei solchen Kondensatoren mit festem Elektrolyt auftritt, besteht jedoch darin, daß die Impedanz im hohen Frequenzbereich und der dielektrische Verlust um eine Stelleneinheit größer sind als bei einem beschichteten Keramik-Kondensator und einem Kunststoffilm-Kondensator, denn bei der thermischen Zersetzung des Mangannitrats kann der Oxidfilm beschädigt werden und außerdem hat Mangandioxid eine niedrige elektrische Leitfähigkeit.
Um die vorstehend erwähnten Probleme zu lösen, ist auch schon vorgeschlagen worden, einen organischen Halbleiter, beispielsweise einen 7,7,8,8-Tetracyanchinodimethankomplex (nachstehend abgekürzt als TCNQ) als festen Elektrolyten einzusetzen. Dieses TCNQ zeigt ausgezeichnete Eigenschaften in bezug auf die elektrische Leitfähigkeit und die Fähigkeit, anodisch oxidierend zu wirken. Dieser organische Halbleiter kann in den anodischen Oxidfilm eindringen, indem man ihn in einem organischen Lösungsmittel auflöst oder durch Erhitzen zum Aufschmelzen bringt, und auf diese Weise läßt sich eine Beschädigung des Oxidfilms beim Eindringen der Halbleitersubstanz in den Film infolge thermischer Zersetzung vermeiden, wie sie beim Eindringen von MnO2 beobachtet wird. Infolgedessen hat ein solcher Kondensator mit festem Elektrolyt einen hohen Kapazitätswiderstand, denn der TCNQ-Komplex weist eine hohe elektrische Leitfähigkeit auf und verhält sich sehr günstig in bezug auf die Anodenoxidation, und er zeigt außerdem sehr gute Kennwerte bei hoher Frequenz. Beispielsweise wird in der US-Patentschrift 45 80 855 ein organischer Halbleiter beschrieben, der aus dem N-n-Propylisochinoliniumsalz von TCNQ als festem Elektrolyten besteht. Gemäß der Lehre dieses US-Patentes wird das TCNQ-Salz in den Oxidfilm des Dielektrikums eines Aluminium-Wickelelektrolyt-Kondensators eingetragen, indem man das TCNQ-Salz aufschmilzt. Auf diese Weise entsteht eine starke Haftung zwischen dem TCNQ-Salz und dem Oxidfilm, und das TCNQ-Salz kann seine hohe elektrische Leitfähigkeit wirksam zur Geltung bringen, wodurch ein Aluminiumelektrolyt- Kondensator erhalten wird, der außerordentlich verbesserte Kennwerte in bezug auf das Frequenz- und Temperaturverhalten zeigt. In dieser Hinsicht unterscheidet sich ein solcher Kondensator, der das betreffende TCNQ-Salz als festen Elektrolyten enthält, in sehr günstiger Weise bezüglich des Frequenz- und Temperaturverhaltens von einem Kondensator, der MnO2 als festen Elektrolyten enthält, was insbesondere auf der hohen elektrischen Leitfähigkeit des TCNQ-Salzes und seiner Fähigkeit zur anodischen Oxidation beruht, wodurch beschädigter anodischer Oxidfilm sehr schnell wiederhergestellt wird.
Gemäß der in der US-Patentschrift 45 80 855 beschriebenen Arbeitsweise wird der Oxidfilm mit dem N-Alkylisochinoliniumsalz von TCNQ getränkt.
Die Wärmestabilität und die Stabilität im aufgeschmolzenen Zustand von N-Alkylisochinoliniumsalzen von TCNQ variiert jedoch je nach der Art der substituierenden Alkylgruppe und daher ist die Art der verwendbaren Alkylgruppe beschränkt. Wenn die Alkylgruppe weniger als 2 Kohlenstoffstome aufweist, dann läßt sich das betreffende N-Alkylisochinoliniumsalz von TCNQ überhaupt nicht durch Erwärmen zum Schmelzen bringen.
Daher werden gemäß der Lehre der US-Patentschrift 45 80 855 nur Propyl-, Isopropyl- und Butylgruppen als Alkylgruppe in dem Isochinoliniumsalz verwendet. Wenn TCNQ-Salze mit den vorstehend erwähnten Alkylgruppen im schmelzflüssigen Zustand gehalten werden, dann tritt jedoch sehr schnell eine oxidative Zersetzung ein.
Darüberhinaus ist es erforderlich, die betreffenden TCNQ-Salze durch rasches Abkühlen nach dem Eindringen der Salzschmelze in den Oxidfilm in den amorphen Zustand zu überführen, denn ein solches TCNQ-Salz geht nicht nur schnell in den kristallinen Zustand über, sondern die elektrische Leitfähigkeit sinkt ab und der dielektrischen Verlust wird größer, wenn sich solche Kristalle bilden bzw. wenn oxidative Zersetzung eintritt. Außerdem hängt der Kapazitätswiderstand der TCNQ-Salze von der Anzahl der Kohlenstoffstome in der Alkylgruppe ab. Wenn z. B. das betreffende Salz die Butylgruppe enthält, können nur etwa 80% des theoretischen Kapazitätswiderstandes realisiert werden.
Wenn die Stabilität des TCNQ-Salzes im erhitzten geschmolzenen Zustand nicht ausreichend groß ist, verändert sich auch die Zusammensetzung des Salzes leicht und dadurch tritt eine Dispersion der Kennwerte des Kondensators ein. Daher muß die Zeit für das Eindringen der Schmelze des TCNQ-Salzes in die Kondensatoreinheit (Oxidfilm) so kurz wie möglich gehalten werden. Dies führt jedoch in der Praxis zu großen Schwierigkeiten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diese Probleme des Standes der Technik zu lösen und insbesondere die Verflüssigung durch Aufschmelzen in der Wärme, die Wärmestabilität und die Fähigkeit des Eindringens in einen Oxidfilm zu verbessern und so mit niedrigen Kosten einen Elektrolytkondensator mit sehr guten Eigenschaften zugänglich zu machen.
Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Lebensdauer eines Elektrolyt-Kondensators zu verlängern und seine Wirkungsdauer zu stabilisieren. Außerdem soll der Kapazitätswiderstand erhöht werden und eine Dispersion der Kondensatorkennwerte ausgeschlossen werden.
Der erfindungsgemäße Kondensator mit festem Elektrolyt, dessen eine Elektrode aus einem Gleichrichtermetall (valve metal) mit einem Anodenfilm auf seiner Oberfläche besteht und dessen zweite Elektrode gegenüber der ersten Elektrode angeordnet ist, ist dadurch gekennzeichnet, daß der zwischen den beiden Elektroden befindliche feste Elektrolyt aus einem Komplexsalz eines ionischen Radials in Form des N-Isoamylisochinoliniumsalzes (Kation) von 7,7,8,8-Tetracyanchinodimethan (Anion) oder aus einer Mischung dieses Komplexsalzes mit neutralem 7,7,8,8-Tetracyanchinodimethan besteht. Das betreffende Komplexsalz, gegebenenfalls in Mischung mit neutralem TCNQ, zeigt als fester Elektrolyt ausgezeichnete Eigenschaften in bezug auf die Aufschmelzbarkeit in der Wärme, die Wärmestabilität und die Eignung zum Eindringen in einen Oxidfilm. Daher werden der Kapazitätswiderstand und die Lebensdauer des betreffenden Kondensators wesentlich verbessert, und außerdem verringert sich die Dispersion der Kondensatorkennwerte.
Ausführungsform Nr. 1
Nachstehend wird eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kondensators mit festem Elektrolyt näher erläutert, wobei zum Vergleich auch ein entsprechender Kondensator untersucht wird, der N-n-Butylisochinolinium (TCNQ)2 als festen Elektrolyt enthält.
Der Schmelzpunkt von N-n-Butylisochinolinium (TCNQ)2 liegt, bestimmt nach der Differentialthermoanalyse (abgekürzt DTA) oder mittels der Differential-Abtastkalorimetrie (abgekürzt DSC), im Bereich von 215 bis 220°C. Wenn die Temperatur über den Schmelzpunkt ansteigt, dann tritt im allgemeinen sehr schnell thermisch oxidative Zersetzung auf, obwohl auch in gewissem Ausmaß von den Umgebungsbedingungen beeinflußt. Zum Aufschmelzen wird das N-n-Butylisochinolinium (TCNQ)2 in ein offenes Gehäuse in einen Aluminiumblock eingebracht, der auf 220°C konstant gehalten wird, und es dauert dann etwa 30 Sekunden, bevor das N-n-Butylisochinoliniumsalz von TCNQ schmilzt. Die Schmelze des N-n-Butylisochinoliniums (TCNQ)2 ist nur etwa 45 bis 60 Sekunden nach dem Aufschmelzen im schmelzflüssigen Zustand stabil und dann beginnt bereits die Zersetzung.
Wenn andererseits der Schmelzpunkt des erfindungsgemäß als fester Elektrolyt einzusetzenden N-Isoamylisochinolinium (TCNQ)2 gemäß der DTA-Methode bestimmt wird, dann liegt dieser bei etwa 225 bis 230°C. Unter denselben Bedingungen wie vorstehend für N-n-Butylisochinolinium (TNNQ)2 beschrieben, dauert es etwa 30 bis 35 Sekunden, ehe das N-Isoamylisochinoliniumsalz schmilzt, und dieses ist etwa 90 bis 120 Sekunden als flüssige Schmelze stabil.
Durch Austausch der N-Alkylgruppe in dem TCNQ-Salz wird erfindungsgemäß außerdem erreicht, daß der Oxidfilm wirkungsvoll angeätzt wird und er daher porös wird, wodurch das Eindringen der Schmelze in den Oxidfilm und das Anhaften, nachdem der Elektrolyt sich verfestigt hat, wesentlich verbessert werden.
Der erfindungsgemäße Kondensator mit festem Elektrolyt besteht im wesentlichen aus einer ersten Elektrode aus einem Gleichrichtermetall (valve metal), wie Aluminium, Tantal oder Titan oder einer Legierung dieser Metalle. Auf dieser ersten Elektrode befindet sich ein anodischer Oxidfilm, der durch anodische Oxidation oder chemischen Reaktion auf der Oberfläche formiert worden ist. Gegenüber dieser ersten Elektrode ist eine zweite Elektrode angeordnet, und zwischen der ersten und der zweiten Elektrode befindet sich das vorstehend erwähnte Komplexsalz N-Isoamylisochinolinium (TCNQ)2 als fester Elektrolyt.
Die Kennwerte dieses Kondensators mit festem Elektrolyt werden nachstehend beschrieben und verglichen mit dem bekannten Kondensator, der N-n-Butylisochinolinium (TCNQ)2 als festen Elektrolyt verwendet.
In beiden Fällen wurde der feste Elektrolyt zu einem feinen Pulver zerkleinert, dann wurde eine ausreichende Menge dieses Pulvers in ein Aluminiumgehäuse von 6,5 mm Durchmesser und 6 mm Höhe eingefüllt und 60 Sekunden lang auf eine Heizplatte von 250°C gestellt, wodurch der feste Elektrolyt in den flüssigen Zustand durch Aufschmelzen überging.
Anschließend wurde eine Wickeleinheit 3 µF bei 50 V) eines Aluminium-Wickelelektrolyt-Kondensators in den geschmolzenen Elektrolyt eingetaucht, so daß der Elektrolyt in den Oxidfilm gut eindringen konnte. Anschließend wurde das Ganze rasch unter Verwendung von flüssigem Stickstoff abgekühlt.
Bei dieser Ausführungsform war der Oxidfilm auf der Aluminiumfolie vorher durch aniodische Oxidation aufgebracht worden.
Anschließend wurde eine Öffnung des Aluminiumgehäuses mit einem Epoxyharz verschlossen und auf diese Weise der fertige Elektrolyt-Kondensator erhalten.
In der nachstehenden Tabelle I sind die Kennwerte eines solchen Kondensators bei Frequenzen von 120 Hz und 1 KHz sowie die Veränderung des Kapazitätswiderstandes bei einer Freuqenz von 120 Hz und einer Temperatur von 85°C nach 1000 Stunden Betrieb aufgezeigt und mit denjenigen des bekannten Kondensators verglichen, der N-n-Butylisochinolinium (TCNQ)2 als festen Elektrolyt enthält. Alle Daten in Tabelle I sind Mittelwerte von insgesamt 10 Proben.
Tabelle I
Aus den Kennwerten der Tabelle I ist klar ersichtlich, daß der erfindungsgemäße Kondensator außerordentlich gute Eigenschaften bei beiden untersuchten Frequenzen von 120 Hz und 1 KHz bezüglich des Kapazitätswiderstandes zeigt, verglichen mit dem bekannten Kondensator, und daß außerdem die Veränderung des Kapazitätswiderstandes nach einem Betrieb von 1000 Stunden, einer Frequenz von 120 Hz und einer Temperatur von 85°C geringer ist als bei dem bekannten Kondensator.
Ausführungsform Nr. 2
Nachstehend wird eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kondensators erläutert, der außer dem betreffenden Komplexsalz auch noch neutrales TCNQ im festen Elektrolyt enthält. Bei dieser Ausführungsform besteht also der feste Elektrolyt aus einer Mischung von N-Isoamylisochinolinium (TCNQ)2 und von neutralem TCNQ. Unter den vorstehend bereits erläuterten Bedingungen benötigt diese Mischung 60 Sekunden zum Aufschmelzen und nach dem Aufschmelzen ist sie im schmelzflüssigen Zustand etwa 150 Sekunden lang stabil.
Auch der Test mit einem Gehäuse in einem Aluminiumblock bei einer Temperatur von 270°C wird in der vorstehend beschriebenen Weise durchgeführt. In diesem Fall setzt bei Verwendung von N-n-Butylisochinolinium (TCNQ)2 eine oxidative Zersetzung und Verdampfung ein, und daher zeigt dieses Komplexsalz eine Neigung dazu, sich in der Zusammensetzung zu verändern. Das N-Isoamylisochinolinium (TCNQ)2 war hingegen 60-90 sek. im schmelzflüssigen Zustand stabil. Wie vorstehend erwähnt, ist jedoch ein fester Elektrolyt in Form einer Mischung aus neutralem TCNQ und dem Komplexsalz N-Isoamylisochinolinium (TCNQ)2 im schmelzflüssigen Zustand etwa 120 Sekunden stabil. Darüber hinaus zeigt N-Isoamylisochinolinium (TCNQ)2 bei Zimmertemperatur die niedrigste elektrische Leitfähigkeit von allen drei untersuchten Feststoffelektrolyten, wobei die Veränderung der elektrischen Leitfähigkeit etwa bei Schmelztemperatur und im festen Zustand bei einer Temperatur im Bereich von -50°C bis +150°C groß war. Eine solche Veränderung in der elektrischen Leitfähigkeit läßt sich verringern, indem man neutrales TCNQ hinzusetzt. Wenn etwa 5 Gewichtsteile des neutralen TCNQ zu 100 Gewichtsteilen N-Isoamylisochinolinium (TCNQ)2 zugesetzt werden, dann ist der Mischeffekt und die dadurch erzielten Verbesserungen besonders groß. Wenn andererseits mehr als 20 Gewichtsteile des neutralen TCNQ zu 100 Gewichtsteilen des Komplexsalzes N-Isoamylisochinolinium (TCNQ)2 zugesetzt werden, dann wird die elektrischen Leitfähigkeit klein, und daher verschlechtern sich die Kennwerte des Kondensators, weil dann auch der dielektrische Verlust (tanδ) anwächst.
Auch bei dieser zweiten Ausführungsform besteht der Kondensator im wesentlichen aus einer ersten Elektrode aus einem Gleichrichtermetall (valve metal), wie Aluminium, Tantal oder Titan oder Legierungen dieser Metalle, wobei auf der Oberfläche der Metalle mittels anodischer Oxidation ein anodischer Oxidfilm ausgebildet wird. Dieser ersten Elektrode gegenüber ist eine zweite Elektrode angeordnet, und der feste Elektrolyt befindet sich zwischen diesen beiden Elektroden. Er besteht aus 10 Gewichtsteilen des neutralen TCNQ und 100 Gewichtsteilen N-Isoamylisochinolinium (TCNQ)2.
Der feste Elektrolyt wurde wiederum fein gepulvert und die erforderliche Menge wurde in ein Aluminiumgehäuse von 11 mm Höhe und 10 mm Durchmesser eingefüllt, und dieses wurde 60 Sekunden lang auf eine Heizplatte von 270°C gestellt, wodurch der Elektrolyt in den schmelzflüssigen Zustand überging.
Eine Windungseinheit (100 µF für 16 V) eines Aluminium-Wickelelektrolyt- Kondensator wurde in den schmelzflüssigen Elektrolyt eingetaucht, so daß dieser in ausreichender Weise in die Oxidschicht eindringen konnte. Anschließend wurde das Ganze schnell mit flüssigem Stickstoff abgekühlt. Bei dieser Ausführungsform wurde auf dem Aluminiumfilm vorher ein Oxidfilm aufgebracht.
Zum Abschluß wurde die Öffnung des Aluminiumgehäuse mit einem Epoxyharz versiegelt und dadurch der fertige Kondensator mit festem Elektrolyt erhalten.
Auch in diesem Fall wurden die Kennwerte des Kondensators bei Frequenzen von 120 Hz und 1 KHz bestimmt sowie die Veränderung des Kapazitätswiderstandes bei einer Temperatur von 105°C, einer Frequenz von 120 Hz und einer Betriebsdauer von 1000 Stunden. Die dabei erhaltenen Werte sind nachstehend in der Tabelle II angegeben.
Tabelle II
Die Zahlenwerte von Tabelle II zeigen deutlich auf, daß der Kondensator gemäß der vorliegenden Erfindung außerordentlich günstige Kennwerte bei beiden Frequenzbereiches von 120 Hz und 1 KHz aufweist und sich daher vorteilhaft von dem Vergleichskondensator sowie von dem Kondensator gemäß der ersten Ausführungsform unterscheidet. Darüber hinaus ist die Veränderung des Kapazitätswiderstandes nach einer Betriebsdauer von 1000 Stunden bei einer Frequenz von 120 Hz und einer Temperatur von 105°C kleiner als bei den beiden anderen Kondensatoren.
Die Dispersion des Kapazitätswiderstandes bei dem Kondensator gemäß Ausführungsform 1, der kein neutrales TCNQ im festen Elektrolyt enthält, lag im Bereich von ±5 µF und der dielektrische Verlust (Tanδ) lag im Bereich von 2,5 bis 6%. Für den Kondensator gemäß Ausführungsform 2 betrug die Dispersion hingegen ±3 µF, und der dielektrische Verlust lag im Bereich von 2,5-4%.
Wenn mam den Zusatz von TCNQ im Bereich von 5 bis 20 Gewichtsteilen je 100 Gewichtsteile N-Isoamylisochinolinium (TCNQ)2 variierte, so war die Wirkung des Zusatzes an neutralem TCNQ praktisch der gleiche wie bei einem Zusatz von 10 Gewichtsteilen je 100 Gewichtsteile Salz.
Durch Verwendung eines festen Elektrolyten, der 5 bis 20 Gewichtsteile neutrales TCNQ auf 100 Gewichtsteile N-Isoamylisochinoliniumsalz von TCNQ enthält, lassen sich die Kondensatorkennwerte ganz wesentlich verbessern und die Lebensdauer wird verlängert bzw. stabilisiert.

Claims (3)

1. Kondensator mit festem Elektrolyt, dessen eine Elektrode aus einem Gleichrichtermetall (valve metal) mit einem Anodenfilm auf seiner Oberfläche besteht und dessen zweite Elektrode gegenüber der ersten Elektrode angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der zwischen den beiden Elektroden befindliche feste Elektrolyt aus einem Komplexsalz eines ionischen Radikals in Form des N-Isoamylisochinoliniumsalzes (Kation) von 7,7,8,8-Tetracyanchinodimethan (Anion) oder aus einer Mischung dieses Komplexsalzes mit neutralem 7,7,8,8- Tetracyanchinodimethan besteht.
2. Kondensator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anodenfilm durch aniodische Oxidation oder chemische Formierung gebildet worden ist.
3. Kondensator nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der feste Elektrolyt eine Mischung aus 5 bis 20 Gewichtsteilen, vorzugsweise 5 bis 10 Gewichtsteilen, des neutralen 7,7,8,8-Tetracyanchinodimethan und 100 Gewichtsteilen des Komplexsalzes ist.
DE19863634987 1985-10-18 1986-10-14 Kondensator mit festem elektrolyt Ceased DE3634987A1 (de)

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