DE36330C - Elevator zum Löschen von Getreide u. s. w. aus Schiffen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Patentirt im Deutschen Reiche vom 24. Juli 1885 ab.

Durch Fig. 1 der Zeichnung wird ein Verfahren illustrirt, welches das Löschen von Getreide und anderen lose in den Schiffskörper etc. geschütteten Stoffen wesentlich erleichtert und den dazu sonst nöthigen Zeitaufwand bedeutend abkürzt.'

Oberhalb der Ladeluken des Schiffes ist ein Gerüst aufgestellt, dessen Einrichtung weiter unten beschrieben werden wird, und in welchem die Antriebstrommelwelle für den Bechergurt lagert. Diese Welle wird von einer Dampfwinde oder einem anderen an Bord befindlichen Motor in LImdrehung versetzt und treibt den Bechergurt, welcher in einem Rahmen gespannt läuft, dessen oberes Ende auf der Antriebswelle drehbar befestigt ist. Das untere, frei schwingende Ende des Rahmens kommt oben auf das zu löschende Gut zu liegen und fördert dasselbe bei der Drehung der Antriebswelle in die Höhe, wo es durch entsprechende Bahnen weiter geschafft wird. Es gräbt sich dabei dieses Ende des Rahmens allmälig tiefer in das Getreide hinein, das einestheils von selbst von den Seiten aus nachstürzt, anderentheils herangeschaufelt werden mufs, um die Elevatorbecher zu füllen.

Ist nun dieser Rahmen nach und nach in eine lothrechte oder fast lothrechte Lage gekommen, so wird er abgenommen und ein zweiter längerer Elevatorrahmen über die Antriebswelle gehängt, der aus seiner ursprünglich unter etwa 30⁰ gegen die waagrechte geneigte Lage sich allmälig in die lothrechte oder fast lothrechte Stellung herabarbeitet. Dann hängt man einen dritten, noch längeren Elevator über die Antriebswelle u. s. f., bis sämmtliches Getreide aus dem Schiff herausgefördert ist.

Selbstverständlich kann man die Elevatoren auch nach zwei Seiten arbeiten lassen, den einen nach Backbord und den anderen nach Steuerbord oder in der Richtung des Kiels, wodurch sich der Zeitaufwand nochmals um die Hälfte verkürzen würde.

Die übrigen Figuren der Zeichnung stellen die Einrichtung des Rahmens, Fig. 2 und 3, und des Gestelles, Fig. 4, 5 und 6, dar, sowie die Verbindung mit dem Motor, Fig. 6 und 7, wodurch ein schnelles Einsetzen und Auswechseln der Elevatoren ermöglicht wird.

Der Elevatorrahmen, Fig. 2 und 3, besteht aus zwei Backen α α¹, welche oben über die Elevatorwelle b gehängt werden. Die Welle der unteren Führungstrommel c für den Bechergurt d wird in nach unten offene Schlitze der Backen α a^l eingeschoben. In der Mitte sind beide Backen durch ein festes Kreuz f versteift, dessen Enden sich gegen Winkeleisen e anlegen und dadurch die Form des Rahmens bestimmen. Die Bolzen g halten die Backen und das Kreuz fest zusammen.

Als leicht aufstellbares Lager für die Elevatorwelle b dient das in den Fig. 4, 5 und 6 dargestellte Gerüst. Die Gabeln i reiten auf den Kummings und werden durch Stellschrauben festgeklemmt. Ihre Verlängerungen nach oben bilden die Säulen h, an welchen die Lagerböcke k verschiebbar angeordnet sind. An den Gabeln i sind die Verbindungsstangen i^l drehbar befestigt; sie führen sich mit ihren freien Enden in den Hülsen m der drehbaren, mit den Lagerböcken verbundenen Scheiben h^l

Claims (6)

1. in der Weise, dafs die Stange z¹ der einen Gabel in die Hülse m der an der Verlängerung h der anderen Gabel befindlichen Hülse gleitet, wodurch also eine Kreuzverstrebung erzielt wird, bei welcher sich der Neigungswinkel der Stangen i¹ jeder beliebigen Höhe der Lagerböcke k anpafst.
2. Aehnliche Verbindungsstangen Ar¹ sind an den Lagerböcken k drehbar angebracht und führen sich mit ihren freien Enden in den Hülsen η der Scheibe Z¹, welche an den Gabeln / sitzen.
3. Diese letzteren sind ebenfalls auf den Kummings festgeklemmt, und zwar nach der Richtung hin, wo der den Elevator treibende Motor steht.
4. Zum Betriebe des Elevators verwendet man am besten eine der am Schiff vorhandenen Dampfwinden, indem man an dem Windenkopf eine Scheibe ρ befestigt, die mit radialen Schlitzen und Klemmbacken ο nach Art einer Planscheibe versehen ist, Fig. 6 und 7.
5. An der Scheibe ρ sitzt die Kettenscheibe q, welche mit der Kettenscheibe r der Elevatorwelle b durch eine endlose Kette verbunden wird, Fig.
6. 6. Die Scheibe r ist in einer langen Nuth der Elevatorwelle b befestigt und läfst sich ihre Stellung wegen der Länge der Nuth bequem jeder Lage der Winde anpassen.

   Patent-Ansρruch:

   Ein Elevator, bestehend aus dem an den Kummings befestigten, der Lukenweite anzupassenden Gerüst, welches die Antriebwelle (b) mit der auf derselben befestigten oberen Trommel trägt, in Verbindung mit abnehmbaren Rahmen, welche die untere Trommel (c) tragen und zum Betriebe über die Welle b übergehängt werden.

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.