DE3632465A1 - Verfahren und einrichtung zum aufzeichnen einer kreisrunden spur auf einer datenspeicherplatte - Google Patents
Verfahren und einrichtung zum aufzeichnen einer kreisrunden spur auf einer datenspeicherplatteInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Auf
zeichnen einer kreisrunden Spur auf einer Datenspeicher
platte mit Hilfe eines Schreib-/Lesekopfes unter Aus
schaltung des nicht wiederholbaren Schlages einer An
triebsspindel für die Datenspeicherplatte, sowie auf eine
Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Die digitalen Speichern mit rotatorischer Relativbewegung
des Speichermediums gegenüber einem Schreib-/Lesekopf,
wie bei magnetischen Plattenspeichern, aber auch opti
schen Datenspeichern, werden Informationsspuren aufge
zeichnet, die zumindestens theoretisch in konzentrischen
Kreisen um den Mittelpunkt des Speichermediums liegen. In
der Praxis ergeben sich jedoch Abweichungen von dieser
idealen Kreisform der Informationsspuren, bedingt durch
den Schlag der die Speicherplatte antreibenden Spindel,
aber auch eine mögliche Exzentrizität der Speicherplatte.
Deswegen muß der auf eine Informationsspur radial einge
stellte Schreib-/Lesekopf beim Abtasten dieser Spur zum
Schreiben bzw. Lesen in einen Feinbereich kontinuierlich
in seiner radialen Position nachgeregelt werden. Eine
Vielzahl von Verfahren zum Verfolgen einer Informations
spur sind bekannt, mit denen angestrebt wird, ungeachtet
der Ortsfunktion der Spur den Schreib-/Lesekopf möglichst
genau auf dieser Spur zu halten.
Offensichtlich erfordert diese Aufgabe sehr empfindliche
und andererseits doch stabile Regelsysteme, an die mit
wachsender Spurdichte auf dem Speichermedium immer höhere
Anforderungen gestellt werden. Um dieses Regelungsproblem
zu vereinfachen, ist aus der US-PS 45 27 263 ein Verfah
ren zur Spurverfolgung bei einem optischen Datenspeicher
bekannt, das insbesondere auf der Korrektur der durch die
Exzentrizität der Speicherplatte bedingten Einflußfakto
ren beruht. Bei dem bekannten optischen Datenspeicher
werden zwei Systeme zum Positionieren des Schreib-/Lese
kopfes eingesetzt: Zur Grobpositionierung dient ein ge
genüber der Speicherplatte radial verschiebbarer Linear
positionierer, mit dem der Schreib-/Lesekopf starr ver
bunden ist, zur Feinpositionierung ist ein gesteuert
drehbarer Ablenkspiegel im optischen Strahlengang des
Schreib-/Lesekopfes angeordnet.
Der Herstellungsprozeß von optischen Festspeichern beruht
auf dem Duplizieren einer Masterplatte. Bei dieser Dupli
zierung kann sich eine Exzentrizität der Speicherplatte
ergeben.
Die durch diese Exzentrizität bedingten, lokalen Abwei
chungen einer Informationsspur von der Kreisform werden
gemessen. Die ermittelten Werte für die lokalen Abwei
chungen werden digitalisiert in einem Korrekurspeicher
gespeichert. Bei Lese- bzw. Schreibvorgängen wird der
Schreib-/Lesekopf mit dem Linearpositionierer zunächst
über einer selektierten Informationsspur eingestellt.
Dann werden Positionswerte, die die exzentrische Ablage
kennzeichnen, aus dem Korrekturspeicher seriell ausgele
sen und synchron mit dem fortschreitenden Abtasten der
Informationsspur dazu herangezogen, den Schreib-/Lesekopf
grob nachzujustieren. Die eigentliche Feinpositionierung
wird zugleich über ein dem Ablenkspiegel zugeordnetes,
höherfrequente Anteile verarbeitendes weiteres Regelsy
stem vorgenommen. Mit dieser bekannten Einrichtung wird
die Exzentrizität bereits vorhandener Datenspuren korri
giert, d. h. der wiederholbare Schlag der Spindel bzw.
die Exzentrizität des Speichermediums kompensiert. Höher
frequente Anteile des Spurfehlers, die auf den sogenann
ten nicht wiederholbaren Schlag der Spindel zurückzufüh
ren sind, sind damit noch nicht zu erfassen und werden
erst durch das Feinpositioniersystem ausgeglichen.
Nun wird insbesondere bei magnetischen Festplattenspei
chern ein Positioniersystem verwendet, bei dem die Infor
mation über die Spurposition und die Geschwindigkeit beim
Positionieren aus aufgezeichneter Servoinformation gewon
nen wird. Da die mechanische Genauigkeit der Servospuren
die Genauigkeit der Spurfolge beeinflußt, wird beim Auf
zeichnen der Servospuren höchste Präzision angestrebt. Um
dieses Ziel zu erreichen, kann beispielsweise bei magne
tischen Plattenspeichern, aber auch optischen Speichern,
die mit einem Linearpositionierer ausgestattet sind, ein
Laser-Interferometer für die Einstellung der Spurposition
eingesetzt werden.
Ein derartiges Laser-Interferometer ist beispielsweise
aus IBM Technical Disclosure Bulletin, Vol. 27, Nr. 6,
Nov. 1984, Seite 362 bekannt. Es besteht im wesentlichen
aus einer ortsfest angeordneten Laser-Lichtquelle als
Sender und einem ebenso ortsfesten Lichtwellenleiter als
reflektierendem Empfänger. Die Glasfaser des Lichtwellen
leiters ist mit einem magnetostriktiven Überzug beschich
tet, so daß mit einem lokalen Magnetfeld eine Störungs
stelle im Lichtwellenleiter erzeugt werden kann. Diese
Störungsstelle wirkt als Reflektionspunkt für in den
Lichtwellenleiter eingekoppeltes Licht. Das an der Stö
rungsstelle reflektierte Licht interferiert mit einer Re
ferenzlichtwelle, die z. B. aus dem am Eingang des Licht
wellenleiters reflektiertem Licht besteht. Im Strahlen
gang ist neben Abbildungsoptiken ein Strahlteiler ange
ordnet, der das reflektierte Licht auf eine fotoelektri
sche Detektoranordnung auskoppelt.
Wenn man nun am Linearpositionierer einen mit Gleich-
oder Wechselstrom betriebenen Magneten konzentrisch zum
Lichtwellenleiter festlegt, dann läßt sich die relative
Position des Linearpositionierers und damit auch des von
ihm getragenen Schreibkopfes gegenüber einer die Servoin
formation aufnehmenden Speicherplatte über das an der De
tektoranordnung abgenommene Interferogramm präzise be
stimmen. Dieses Interferogramm wird mit einer Positions
regeleinrichtung des Linearpositionierers ausgewertet, die
den radialen Antrieb des Linearpositionierers steuert.
Dieses Positioniersystem ist so genau, daß noch verblei
bende Fehler der Servospur hauptsächlich auf eine nicht
wiederholbare mechanische Bewegung des Plattenspeicheran
triebes, insbesondere der Spindel zurückzuführen sind.
Wegen dieser Radialbewegung der Spindel wird die Servo
spur genaugenommen nicht als Kreis, sondern als Girlande
aufgeschrieben, die außerdem am Start- bzw. Endpunkt einer
Spur zusätzlich eine Stoßstelle aufweist. Diese Stoßstel
le ist besonders störend, da sie später bei einem Spur
folgebetrieb, der auf der Auswertung der aus den Servo
spuren abgeleiteten Positionssignalen beruht, zu mechani
schen Schwingungen anregen kann, da das Positionsregelsy
stem diese Stoßstellen auszuregeln versucht.
Dies zeigt, daß es bei Plattenspeichern, seien es Magnet
plattenspeicher oder auch optische Speicher, bei denen
eine hohe Spurdichte angestrebt wird, nicht genügt, die
Abweichungen der Ortsfunktion einer Spur von der idealen
Kreisform in nachhinein zu kompensieren, da dies immer
noch zu unerwünschten hochfrequenten Belastungen des Po
sitioniersystemes führt.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu
grunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art derart
auszugestalten, daß auch der Einfluß des nicht wiederhol
baren Schlages der Antriebsspindel eines Plattenspeichers
beim Speichern von Informationen, insbesondere beim Ein
schreiben von Servoinformation von vornherein weitge
hendst eliminiert wird.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs ge
nannten Art erfindungsgemäß gelöst durch die im Kennzei
chen des Patentanspruches 1 beschriebenen Merkmale.
Im Gegensatz zum bekannten Stand der Technik, wie er ins
besondere auch in dem vorstehend gewürdigten Dokument,
der US-PS 45 27 263 beschrieben ist, wird gemäß der Er
findung nicht etwa nur die Exzentrizität eines Platten
speicherantriebes im nachhinein immer wieder zu kompen
sieren versucht, sondern von vornherein, insbesondere
beim Aufzeichnen von Servoinformation, eine möglichst
exakte Annäherung der tatsächlichen Ortsfunktion einer
Spur auf dem Datenträger an die ideale Kreisform ange
strebt. Da aus diesen wenigstens angenähert idealen
kreisförmigen Spuren dann bei normalen Schreib- bzw. Le
sevorgängen im Speicherbetrieb die Positionssignale als
Sollgrößen für das Positionierregelsystem abgeleitet wer
den, ist damit das Regelsystem als solches bereits we
sentlich stabiler als bei den konventionellen Lösungen.
Nach der der Erfindung zugrundeliegenden Erkenntnis kann
der Einfluß des nicht wiederholbaren Schlages der An
triebsspindel für einen optischen oder magnetischen Plat
tenspeicher, obwohl dieser Einfluß an sich zu nicht un
mittelbar reproduzierbaren Abweichungen von der Idealform
einer Informationsspur führt, mit einfachen Mitteln weit
gehendst ausgeschaltet werden. Dies wird dadurch möglich,
daß in einen sonst nicht genutzten Bereich der Speicher
platte eine Hilfsspur, insbesondere eine Hilfsservospur
eingeschrieben wird. Beim Lesen dieser Hilfsspur werden
auf konventionelle Weise Positionssignale gewonnen, die
hier als Hilfspositionssignale bezeichnet sind. Naturge
mäß weist eine solche Hilfsspur alle auf den nicht wie
derholbaren Schlag der Spindel zurückzuführenden Abwei
chungen von der idealen Kreisform auf. Würden nun die
daraus abgeleiteten Hilfspositionssignale unmittelbar zum
Schreiben weiterer Spuren verwendet, dann ließen sich
wohl in sich parallele Informationsspuren erzeugen, die
aber alle die Girlandenform der ursprünglichen Hilfsspur
aufweisen.
Wenn man aber den Positionierer des Plattenspeichers so
einstellt, daß der Abtastkopf in einer zur Speicherplatte
relativen radialen Position feststeht, die etwa in der
Mitte zwischen den Maximal- bzw. Minimalwerten der Gir
landenform der Hilfsspur liegt, dann läßt sich die Gir
landenform genau vermessen. Gemäß der Erfindung geschieht
das nun so, daß die Hilfspositionssignale mit einer ent
sprechenden Abtastfrequenz während einer Umdrehung der
Speicherplatte aufgenommen, digitalisiert und zwischenge
speichert werden. Dieser Vorgang wird mehrfach wiederholt
und die einer Umfangsposition auf der Spur zugeordneten
Hilfspositionssignale werden jeweils addiert. Aus dem Ad
ditionsergebnis wird ein Mittelwert für jeden Abtastpunkt
der Hilfsspur gebildet. Dann entsprechen die so ermittel
ten Mittelwerte jeweils einem Meßwert für den einzelnen
Abtastpunkt, der die jeweilige lokale Abweichung der
Hilfsspur von einer idealen kreisförmigen Spur wieder
gibt. Dies beruht darauf, daß die Relativbewegung des Ab
tastkopfes gegenüber der Speicherplatte, auch unter Be
rücksichtigung des nicht wiederholbaren Schlages der
Spindel, im Mittel auf einer kreisförmigen Bahn verläuft.
Der nächste Schritt zum Aufschreiben einer kreisrunden
Informationsspur besteht nun darin, während des entspre
chenden Schreibvorganges wiederum auch Hilfspositionssi
gnale zu gewinnen und sie auf die jeweils denselben Ab
tastpunkten in Umfangsrichtung der Speicherplatte zuge
ordneten Mittelwerte zu beziehen, d. h. die aktuellen
Hilfspositionssignale gewissermaßen zu normieren. Diese
Normierung besteht aus einer Differenzbildung zwischen
einem Mittelwert und dem bezüglich seiner Lage in Um
fangsrichtung der Speicherplatte zugehörigen aktuellen
Hilfspositionssignal. Wie sich überlegen läßt, ist das so
gewonnene Differenzsignal ein Maß für die momentane Abla
ge des Abtastkopfes von der idealen kreisförmigen Infor
mationsspur.
Mit diesem Differenzsignal als Stellgröße kann man die
momentane Ablage des Schreibkopfes von dieser Kreisform
korrigieren. Eine entsprechend hohe Folgegeschwindigkeit
des Systemes zur Feinpositionierung des Schreibkopfes
vorausgesetzt, können so Informationsspuren, insbesondere
Servospuren auf die Speicherplatte nahezu kreisförmig
aufgeschrieben und insbesondere die Stoßstellen zwischen
Spurende und Spuranfang erheblich verkleinert werden. Für
den normalen Speicherbetrieb, d.h. zum Einschreiben und
Lesen von Dateninformation stehen damit Servospuren zur
Verfügung, die mit genügend guter Annäherung nahezu ide
ale Kreisform aufweisen.
Weitere Vorteile und Weiterbildungen der Erfindung erge
ben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausfüh
rungsbeispieles anhand der Zeichnung. Dabei zeigt die
einzige Figur in Form eines Blockschaltbildes eine Ein
richtung zum Aufzeichnen einer kreisrunden Spur auf einer
Datenspeicherplatte.
In der Zeichnung ist mit 1 eine Speicherplatte eines ma
gnetischen Plattenspeichers bezeichnet, die über eine An
triebsspindel 2 in Drehrichtung 3 mit konstanter Ge
schwindigkeit angetrieben wird. Dabei kann jeder konven
tionelle Antrieb verwendet werden, so daß sich dessen
Darstellung erübrigt. Auch ist klar, daß insbesondere bei
magnetischen Plattenspeichern auf dieser Antriebsspindel
2 häufig mehrere Speicherplatten in regelmäßigen Abstän
den angeordnet sind, wobei dann vielfach eine Platten
oberfläche für Servoinformation reserviert ist. Diese
Steuerinformation wird beim Einstellen auf eine bestimmte
Datenspur, zum Verfolgen dieser Datenspur und zum Erken
nen von Spuranfang und bestimmter Sektoren längs einer
Spur ausgewertet. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
soll die obenliegende Oberfläche der Speicherplatte 1
diese Servooberfläche repräsentieren.
Demgemäß ist dieser Oberfläche der Speicherplatte 1 ein
Schreibkopf 4 zugeordnet, der an einem Linearpositionie
rer 5 festgelegt ist. Der Linearpositionierer besteht aus
einem radial zur Speicherplatte 1 bewegbaren Wagen, und
einer Tauchspulenanordnung 51 als Antriebssystem. Da die
Servoinformation die gesamte Steuerinformation für die
Positionsregelung beim späteren normalen Betrieb des
Plattenspeichers darstellt, kommt es beim Einschreiben
der Servoinformation wesentlich auf hohe Präzision an. Um
bei hoher Spurdichte vorgegebene Spurabstände exakt ein
halten zu können, muß die radiale Position des Linearpo
sitionierers 5 relativ zur Speicherplatte 1 genau vermes
sen und eingehalten werden.
Dazu ist dem Linearpositionierer 5 eine Meß- und eine Re
geleinrichtung zum Erzeugen von Stellsignalen der Tauch
spulenanordnung 51 zugeordnet. Die Meßeinrichtung besteht
in an sich bekannter Weise aus einem Laser-Interferometer
6, das in der Zeichnung schematisch dargestellt ist. Es
enthält eine Laser-Lichtquelle 61 zum Erzeugen von Licht
konstanter Wellenlänge, das durch einen Strahlteiler 62
hindurchtritt und auf einen mit dem Linearpositionierer 5
fest verbundenen Sensor 63 fällt. Der Sensor 63 kann bei
spielsweise, wie bei dem eingangs erläuterten Laser-In
terferometer, aus einem ortsfesten Lichtwellenleiter mit
magnetostriktiver Beschichtung und einem zugehörigen
Ringmagneten bestehen, der seinerseits am Wagen des Li
nearpositionierers 5 festgelegt ist. Doch sind dafür auch
andere Ausführungsformen bekannt, wesentlich ist hier
nur, daß in dem von dem Sensor reflektierten Licht in
Form von Interferenzen die jeweilige Lageinformation für
den Linearpositionierer 5 enthalten ist. Dieses reflek
tierte Licht wird über den Strahlteiler 62 ausgeblendet
und einem Positionsdetektor 64 zugeführt. Dessen Aus
gangssignal beinhaltet in elektrischer Form das Interfe
rogramm, das einer Positionsregeleinrichtung 7 zugeführt
wird, die in an sich bekannter Weise daraus ein Stellsi
gnal 71 für die Tauchspulenanordnung 51 ableitet.
Mit der beschriebenen Meß- und Regeleinrichtung läßt sich
zwar der Linearpositionierer 5, absolut betrachtet, sehr
präzise einstellen, exakt kreisrunde Servospuren auf der
Speicherplatte 1 lassen sich so jedoch nicht erzeugen.
Wenn auch ein exakter Rundlauf der Antriebsspindel 2 im
mer angestrebt wird, so ist doch zumindestens ein nicht
wiederholbarer Schlag der Antriebsspindel 2 unvermeidbar,
der wegen der hohen Spurdichten von Datenspeichern kei
neswegs mehr vernachlässigbar ist. Aus diesem Grund weist
der Linearpositionierer 5 außerdem eine Korrekturpositio
niereinrichtung 52 auf, die in an sich bekannter Weise
eine Relativbewegung des Schreibkopfes 4 gegenüber dem
Wagen des Linearpositionierers 5 ermöglicht. Diese Kor
rekturpositioniereinrichtung erhält ein Regelsignal zum
Korrigieren der Spurposition des Schreibkopfes 5 bezüg
lich der Speicherplatte 1, so daß eine momentane Ablage
des Schreibkopfes 4 von der idealen radialen Lage aus
korrigiert wird. Wie dieses Korrektursignal erzeugt wird,
wird nachfolgend näher erläutert.
Der Schreibkopf 4 wird voraussetzungsgemäß längs einer
Radialspur zur Speicherplatte 1 bewegt. Übereinstimmend
mit dieser Radialspur ist nun, der unteren Oberfläche der
Speicherplatte 1 zugekehrt, ein zusätzlicher Schreib/Le
sekopf 4′ angeordnet. Dieser zusätzliche Schreib/Lesekopf
nimmt damit voraussetzungsgemäß, in Umfangsrichtung der
Speicherplatte 1 betrachtet, dieselbe Position ein wie
der Schreibkopf 4. Mit diesem zusätzlichen Schreib/Lese
kopf werden zunächst in einem Bereich, der sonst zur In
formationsspeicherung nicht verwendet wird, in eine oder
mehrere parallele Spuren Servoinformationen eingeschrie
ben. Die Ortsfunktion dieser Hilfsspuren auf der Spei
cherplatte 1 ist jedoch selbst bei feststehendem Hilfs
kopf 4′ aufgrund der Laufungenauigkeiten der Spindel 2
kein exakter Kreis, sondern weist örtlich positive bzw.
negative Ablagen von dieser Kreisform auf. Besonders un
angenehm ist, daß diese Ortsfunktion nicht geschlossen
ist, d. h. daß an der Übergangsstelle von Spurende zu
Spuranfang eine Stoßstelle auftritt. Diese Stoßstelle ist
unter anderem auf die sich in einem Umlauf der Spindel
verändernden Paarungsparameter in den Lagern für die
Spindel zurückzuführen, was den sogenannten nicht wieder
holbaren Schlag der Spindel 2 verursacht. Wegen dieser
Tatsache, daß die exakte Ortsfunktion einer Spur bei ei
nem erneuten Umlauf nicht exakt in sich selbst reprodu
zierbar ist, kann man auch nicht einfach diese Ortsfunk
tion vermessen und daraus unmittelbar ein Positionskor
rektursignal gewinnen, das beispielsweise der Korrektur
positioniereinrichtung 52 zugeführt wird, um durch Kor
rektur der Ablage eine kreisrunde Aufzeichnungsspur mit
dem Schreibkopf 4 zu erzeugen. Auf diese Weise lassen
sich lediglich reproduzierbare Anteile erfassen, die zu
der Laufungenauigkeit der Spindel 2 beitragen.
Die nicht reproduzierbaren Anteile der Laufungenauigkeit
der Spindel 2 können aber indirekt ermittelt werden. Dazu
ist an den zusätzlichen Schreib/Lesekopf 4′ eine Decodie
rungseinrichtung 8 für die durch den Schreib/Lesekopf 4′
gelesenen Servosignale angeschlossen. Diese Decodierungs
einrichtung ermittelt in an sich bekannter Weise aus dem
empfangenen Servosignalmuster zunächst ein Taktsignal,
das von der momentanen Drehgeschwindigkeit der Spindel 2
bzw. der Speicherplatte 1 abhängt. Die Servoinformation
auf einer Spur ist derart ausgestaltet, daß durch eine
vorgegebene Signalkombination an einer bestimmten Spurpo
sition ein Spuranfang definiert ist. Diese Signalkombina
tion wird von der Decodierungseinrichtung 8 erkannt, die
daraufhin ein entsprechendes Spuranfangssignal 82 abgibt.
Die Decodierungseinrichtung 8 erzeugt aus empfangenen Si
gnalen schließlich auch Positionssignale 83. Diese werden
in einem Analog-Digital-Wandler 9 jeweils in einen digi
talisierten Wert umgewandelt und an eine Verarbeitungs
einrichtung 10 abgegeben, die im wesentlichen aus einer
arithmetisch-logischen Einheit und einem Speicher besteht.
Mit diesen Bausteinen 8, 9 und 10 in Verbindung mit den
zusätzlichen Schreib/Lesekopf 4′ kann man nun folgendes
erreichen. Wenn man den Schreib/Lesekopf 4′ bezüglich ei
ner aufgezeichneten Hilfsspur einstellt und festhält,
dann kann man bei einem mit dem Spuranfang beginnenden
Umlauf der Speicherplatte 1 synchron mit dem Taktsignal
81 Positionssignale 83 ermitteln, die die bei diesem Um
lauf momentan auftretende positive bzw. negative tatsäch
liche radiale Ablage der aufgezeichneten Hilfsspur von
dem Spurpunkt des Schreib/Lesekopfes ermitteln. Taktge
treu werden die Meßwerte in die Speichereinheit der Ver
arbeitungseinrichtung 10 eingespeichert. Nach einem Um
lauf enthält der Speicher damit die bei diesem Umlauf er
mittelte Girlandenform der Hilfsspur. Man wiederholt nun
diesen Vorgang für dieselbe Spur mehrfach und bildet aus
den gespeicherten Meßwerten zusammen mit den in Umlauf
richtung zugehörigen neuen Meßwerten Mittelwerte, die
dann wiederum gespeichert werden. Dann entsprechen die
gemittelten und gespeicherten Positionssignale nach einer
ausreichend großen Anzahl von aufgenommenen Umläufen je
weils demjenigen Meßwert, der für eine Spurposition von
einer kreisrunden Spur aus gemessen worden wäre. Dies
gilt mit genügender Genauigkeit, wenn die Abtastfrequenz
genügend hoch gewählt ist. Das ist dann der Fall, wenn
diese Abtastfrequenz um etwa eine Größenordnung höher als
die beim Spindelumlauf maximal auftretenden mechanischen
Frequenzen liegt. Damit hat man die Ausgangsbasis für die
Bildung eines Korrektursignales zum Korrigieren der Posi
tion des Schreibkopfes 4 beim Aufzeichnen der eigentli
chen Servospuren geschaffen.
Am Ausgang der Verarbeitungseinrichtung 10 ist ein Digi
tal/Analog-Wandler 11 vorgesehen, der die gespeicherten
und synchron zum Taktsignal 81 ausgelesenen Mittelwerte
der Positionssignale wieder in Analogwerte umwandelt. Ein
Differenzspannungsverstärker 12 ist mit seinem positiven
Eingang an den die Positionssignale 83 führenden Ausgang
der Decodierungseinrichtung 8 und mit seinem negativen
Eingang an einen Ausgang des Digital/Analog-Wandlers 11
angeschlossen. Das Ausgangssignal des Differenzspannungs
verstärkers 12 wird einer Korrekturregeleinrichtung 13
zugeführt, die ihrerseits mit der Korrekturpositionier
einrichtung 52 des Linearpositionierers 5 verbunden ist.
Zum Schreiben der eigentlichen Servospuren mit Hilfe des
Schreibkopfes 4 wird dieser zunächst jeweils grob unter
Verwendung des beschriebenen Laser-Interferometers 6 und
der Positionsregeleinrichtung 7 in radialer Richtung ein
gestellt. Synchron zum Schreibvorgang wird mit dem fest
gehaltenen zusätzlichen Schreib/Lesekopf 4′ die Hilfsspur
erneut gelesen. Die so gewonnenen aktuellen Positionssi
gnale 83 werden dem Differenzspannungsverstärker 12 zuge
führt, der gleichzeitig die synchron aus dem Speicher der
Verarbeitungseinrichtung 10 ausgelesenen und in analoge
Signale umgewandelten Mittelwerte empfängt. So bildet der
Differenzspannungsverstärker 12 aus einem aktuellen Posi
tionssignal 83 und einem bezogen auf die jeweilige Um
fangsposition auf der Speicherplatte 1 zugehörigen Mit
telwert ein Differenzsignal, das die momentane Ablage des
Hilfskopfes 4′ von der theoretischen, kreisrunden Spur
wiedergibt.
Dieses Differenzsignal wird in an sich bekannter Weise in
der Korrekturregeleinrichtung 13 in eine Stellgröße umge
wandelt, die der Korrekturpositioniereinrichtung 52 zur
Feinpositionierung des Schreibkopfes 4 zugeführt wird.
Unter der Vorraussetzung, daß die Folgegeschwindigkeit
dieser Korrekturpositioniereinrichtung 52 ausreichend
groß ist, kann damit der Schreibkopf 4 tatsächlich eine
mit guter Annäherung kreisrunde Servospur auf der Servo
oberfläche der Speicherplatte 1 aufzeichnen. Von besonde
rer Bedeutung ist dabei, daß mit dieser Feinpositionie
rung zumindestens die Stoßstelle zwischen Spurende und
Spuranfang erheblich verkleinert wird, so daß sich mit
guter Näherung eine geschlossene Servospur ergibt.
Das beschriebene Ausführungsbeispiel zeigt, daß zum Auf
bauen der erfindungsgemäßen Einrichtung zum Aufzeichnen
kreisrunder Spuren auf einem rotierenden Speichermedium
im wesentlichen an sich bekannte und daher durchaus be
herrschte Regelungssysteme für die Grob- bzw. Feinposi
tionierung des Schreibkopfes eingesetzt werden. Auch ist
dem Fachmann aus dem Stand der Technik an sich geläufig,
eine einmal aufgezeichnete, von der idealen kreisrunden
Form abweichende Spur zu vermessen und die entsprechenden
Meßwerte als solche zwischenzuspeichern. Für den Fachmann
bestehen daher keine Schwierigkeiten unter Zugrundelegung
der vorausgegangenen Beschreibung eines Ausführungsbei
spieles derartige bekannte Einrichtungen so weiterzubil
den, daß sie in ihrer Gesamtheit zur Durchführung eines
erfindungsgemäßen Verfahrens zum Aufzeichnen einer kreis
runden Spur auf einer Datenspeicherplatte geeignet sind.
Wie im Ausführungsbeispiel beschrieben, könnte dieses
Verfahren bei magnetischen Plattenspeichern, aber auch
ebenso bei optischen Datenspeichern eingesetzt werden.
Bei optischen Datenspeichern könnte mit diesem Verfahren
insbesondere die Güte vorgeprägter Spurrillen oder die
Spurführung bei der Datenaufzeichnung verbessert werden.
Offensichtlich wäre es darüberhinaus aber auch denkbar,
dieses Verfahren in bestimmten Anwendungsfällen direkt
zum Aufzeichnen von Daten auf kreisrunden Spuren einzu
setzen. Wenn das beschriebene Ausführungsbeispiel dagegen
auf die Aufzeichnung von Servoinformation abzielt, dann
ist dies keine Beschränkung, sondern wurde lediglich des
halb gewählt weil dies wohl der häufigste Anwendungsfall
sein dürfte.
Claims (6)
1. Verfahren zum Aufzeichnen einer kreisrunden Spur auf
einer Datenspeicherplatte (1) mit Hilfe eines Schreibkop
fes (4) unter Ausschaltung des nicht wiederholbaren
Schlages einer Antriebsspindel (2) für die Datenspeicher
platte, gekennzeichnet durch fol
gende Verfahrensschritte:
- a) Aufzeichnen einer Hilfsspur auf der Datenspeicherplat te mit Hilfe eines zusätzlichen Schreib-/Lesekopfes (4′),
- b) Abtasten der Hilfsspur mit dem zusätzlichen Schreib-/ Lesekopf zum Ermitteln von Positionssignalen (83) in Ab hängigkeit von der Spurposition in Umfangsrichtung der Datenspeicherplatte und Zwischenspeichern dieser Posi tionssignale,
- c) mehrmaliges Wiederholen des Schrittes b) und Ermitteln der jeweiligen Mittelwerte der Positionssignale für die einzelnen Spurpositionen, sowie Speichern dieser Mittel werte und
- d) Aufzeichnen von kreisrunden Spuren mit Hilfe des Schreibkopfes (4) auf der Datenspeicherplatte bei gleich zeitigem Abtasten der Hilfsspur durch den zusätzlichen Schreib-/Lesekopf (4′) zum Ermitteln von aktuellen Posi tionssignalen und Bilden von Differenzsignalen aus je ei nem aktuellen Positionssignal der abgetasteten Hilfsspur und dem zugehörigen gespeicherten Mittelwert als Spurab lagesignal zur Feinkorrektur der momentanen radialen Po sition des Schreibkopfes (4).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß zum Synchronisieren der
Abtastung der Positionssignale und der Ermittlung ihrer
Mittelwerte bezogen auf die Spurposition in Umfangsrich
tung aus dem Informationsmuster der Hilfsspur ein Spuran
fangssignal (82) und in Verbindung mit der Drehbewegung
der Antriebsspindel (2) ein Taktsignal (83) zum Auslösen
bzw. Steuern der Abfolge eines spurbezogenen Abtast- und
Verarbeitungszyklus abgeleitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß aufgrund des Informa
tionsmusters der Hilfsspur sowie der Drehbewegung der An
triebsspindel (2) die Frequenz eines Taktsignales (81)
als Abtastfrequenz festgelegt ist, die um eine Größenord
nung höher liegt, als die maßgebenden mechanischen Fre
quenzen beim Umlauf der Antriebsspindel.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß der
Schreibkopf (4) zum Erzielen von gleichmäßigen Spurab
ständen mit Hilfe eines Laser-Interferometers (6) als
Meßanordnung und einer davon gesteuerten Positionsregel
schaltung (7) als Bewertungsanordnung grob positioniert
wird.
5. Einrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach ei
nem der Ansprüche 1 bis 4, bei der der über die Antriebs
spindel (2) angetriebenen Datenspeicherplatte (1) der ra
dial dazu positionierbare Schreibkopf (4) zur Spurauf
zeichnung zugeordnet ist, gekennzeichnet
durch eine Dekodierungseinrichtung (8), die an den
zusätzlichen Schreib/Lesekopf (4′) angeschlossen ist und
die aus den von diesem Schreib/Lesekopf abgegebenen Lese
signalen Taktsignale (81), ein Spuranfangssignal (82) und
Positionssignale (83) ableitet, durch einen Analog/Digi
tal-Wandler (9), dem die Positionssignale (83) zugeführt
werden, durch eine Verarbeitungseinrichtung (10), die aus
einer arithmetischen, logischen Einheit (101) und einer
Speichereinheit (102) besteht und die die vom Analog/Di
gital-Wandler abgegebenen digitalisierten Positionssigna
le, die Taktsignale (81) und das Spuranfangssignal (82)
empfängt, durch einen Digital/ Analog-Wandler (11), der
die von der Verarbeitungseinrichtung ausgegebenen digita
lisierten Mittelwerte der Positionssignale (83) in Ana
logsignale umsetzt und durch einen Differenzspannungsver
stärker (12), der aus einem momentanen Positionssignal
(83) und dem von dem Digital/Analog-Wandler abgegebenen
Analogsignal das Differenzsignal bildet, das zum Feinpo
sitionieren des Schreibkopfes (4) verwendet wird.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß für die Positionierung
des Schreibkopfes (4) beim Aufzeichnen von Servospuren
auf die Datenspeicherplatte (1) ein Grobpositioniersystem
(7, 51) in Verbindung mit einem Laser-Interferometer (6)
und ein davon unabhängiges Feinpositioniersystem (13, 52)
verwendet wird, dem das Differenzsignal als Regelgröße
zugeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863632465 DE3632465A1 (de) | 1986-09-24 | 1986-09-24 | Verfahren und einrichtung zum aufzeichnen einer kreisrunden spur auf einer datenspeicherplatte |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19863632465 DE3632465A1 (de) | 1986-09-24 | 1986-09-24 | Verfahren und einrichtung zum aufzeichnen einer kreisrunden spur auf einer datenspeicherplatte |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3632465A1 true DE3632465A1 (de) | 1988-03-31 |
DE3632465C2 DE3632465C2 (de) | 1990-01-25 |
Family
ID=6310259
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863632465 Granted DE3632465A1 (de) | 1986-09-24 | 1986-09-24 | Verfahren und einrichtung zum aufzeichnen einer kreisrunden spur auf einer datenspeicherplatte |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3632465A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4015909A1 (de) * | 1989-05-17 | 1990-11-22 | Mitsubishi Electric Corp | Aufnahme-/wiedergabevorrichtung und verfahren zum positionieren eines entsprechenden kopfes |
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-
1986
- 1986-09-24 DE DE19863632465 patent/DE3632465A1/de active Granted
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Also Published As
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---|---|
DE3632465C2 (de) | 1990-01-25 |
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