DE3627438C2

DE3627438C2 -

Info

Publication number: DE3627438C2
Application number: DE19863627438
Authority: DE
Inventors: Wolfgang 8044 Unterschleissheim De Nehls
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 1986-08-13
Filing date: 1986-08-13
Publication date: 1992-09-03
Also published as: DE3627438A1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltvorrichtung für einen elektrisch verstellbaren Außenspiegel.

Aus der nicht veröffentlichten DE 36 09 688 A1 ist eine derartige Schaltvorrichtung bekannt, bei der die Verstellung des Rückspiegels bei einer Rückwärtsfahrt manuell mit Hilfe eines Zurück-Schalters erfolgt. Um bei einer anschließenden Vorwärtsfahrt wieder die dann maß gebliche Position einzustellen, ist es erforderlich, einen von mehreren Auswahlschaltern zu betätigen. Eine derartige Bedienungsabfolge ist keineswegs un problematisch, wenn man die in der Regel besondere Bean spruchung des Fahrzeugbenutzers bei einer Rückwärtsfahrt bzw. auch angesichts der hohen Verkehrsdichte berück sichtigt.

In diesem Zusammenhang sind als besonders häufige Fälle die Situationen betrachtet, bei der der Fahrzeugbenutzer aus dem fließenden Verkehr heraus rückwärts in eine Parklücke einschert oder wenn der Fahrer aus einer Parklücke heraus sich in den fließenden Verkehr einreiht. In beiden Fällen ist die mit dem Betätigen eines ma nuellen Schalters verbundene Spiegelverstellung eine zu sätzliche Belastung. Diese wird noch vergrößert, wenn der Fahrzeugbenutzer einen falschen Schalter, beispielsweise anstelle des Zurück-Schalters oder des richtigen Auswahl schalters einen anderen Auswahlschalter betätigt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bedarfsgerecht die richtige Einstellung des Rückblickspiegels ohne be sondere Beanspruchung des Fahrers vorzunehmen.

Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1.

Durch das selbsttätige Verschwenken des Außenspiegels während einer Rückwärtsfahrt wird das Betrachtungsfeld verändert. An stelle eines Bereiches in relativ großer Entfernung hinter dem Kraftfahrzeug wird nunmehr der unmittelbare Nahbereich des Kraftfahrzeugs für den Fahrzeugbenutzer sichtbar. Damit kann er die Fahrzeugbegrenzung und die Kontur der beispielsweise eine Parklücke bestimmenden Kraftfahrzeuge eindeutig erkennen. Es wird damit möglich, ohne mühsame Körperdrehung den gesamten Einparkvorgang bzw. Rückwärtsfahrvorgang vom Fahrersitz mit Hilfe des Außenspiegels zu kontrollieren. Nach Beendigung der Rückwärtsfahrt wird der Außenspiegel wieder in seine normale Betriebslage verstellt. Er dient dem Fahrer dann in gewohnter Weise zur Überwachung des hinter dem Kraftfahrzeug liegenden Bereiches.

Ausgestaltungen der Erfindung sind in vielfältiger Weise möglich. So kann sich die Verstellung des Außenspiegels nur auf den Außenspiegel an der Beifahrerseite beschränken. Diese Lösung zeichnet sich durch besonders einfache schaltungstechnische Mittel für ihre Realisierung aus. Ergänzend oder alternativ hierzu kann die Auswahl des Außenspiegels auch mit Hilfe des Fahrtrichtungs Anzeigers erfolgen. Bei einem Einparkvorgang wird in der Regel der Fahrtrichtungs-Anzeiger auf der Seite betätigt, auf der das Kraftfahrzeug eingeparkt werden soll. Durch die eindeutige Zuord nung von Fahrtrichtungs-Anzeiger und Außenspiegel ist somit sichergestellt, daß auch bei Einparken des Kraftfahrzeugs auf der Fahrerseite der "richtige" Außenspiegel verschwenkt wird. Gleich zeitig wird mit der Zuordnung von Außenspiegel und Fahrtrichtungs- Anzeiger auch ein Einparkvorgang von einem in der Regel geradlini gen Rückwärtsfahrvorgang unterschieden. Bei letzterem kommt es in der Regel nicht auf den unmittelbaren Nahbereich an der Seite des Kraftfahrzeugs, sondern auf die Lage von hinter dem Kraftfahr zeug liegenden Hindernissen oder dgl. an. Wird der Außenspiegel nur bei einem, z. B. mit Hilfe des Fahrtrichtungs-Anzeigers erkannten, Einparkvorgang verschwenkt, so ist die Einstellung des Außenspiegels den Bedürfnissen des Fahrzeugbenutzers optimal angepaßt.

Anstelle eines Fahrtrichtungs-Anzeigers kann auch ein Lenkwinkel geber, ggf. in Verbindung mit einem Geschwindigkeitsgeber für die Bewegung des Kraftfahrzeugs eine Rangierfahrt von einer geradlinigen Rückwärtsfahrt unterscheiden.

Die Rückwärtsfahrt als solche wiederum kann auf unterschiedliche Weise bestimmt werden. Hierzu kann beispielsweise ein Stellungs geber für den Getriebeschalthebel oder ein Geber dienen, der bei einer Rückwärts-Drehbewegung der Fahrzeugräder anspricht.

Schließlich kann die Einstellung des Außenspiegels mit Verzöge rungszeit sowohl im Hinblick auf den Beginn als auch das Ende der Rückwärtsfahrt erfolgen. Dadurch wird bei versehentlichem Ein legen des Getriebeschalthebels in die Stellung für Rückwärtsfahrt der Außenspiegel noch nicht verstellt und bei nur vorübergehendem Einstellen des Getriebeschalthebels aus seiner Stellung für Rück wärtsfahrt in seine Normalstellung die Verstellung des Außenspie gels noch nicht verändert. Dadurch wird die Einstellung des Außenspiegels noch weiter den Bedürfnissen des Fahrzeugbenutzers angepaßt.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung darge stellt.

Die einzige Figur zeigt eine Schaltvorrichtung für einen elektrisch verstellbaren Außenspiegel in stark vereinfachter Form. Der an der Beifahrerseite angebrachte Außenspiegel 1 ist durch einen Elektromotor 2 um eine vertikale Achse 3 und durch einen Elektro motor 4 um eine horizontale Achse (nicht dargestellt) verschwenkbar. Die Elektromotore 2 und 4 sind mit schaltungstechnisch gleich aufgebauten Steuereinheiten 5 bzw. 6 geschaltet, von denen die Steuereinheit 5 in ihren wesentlichen Bestandteilen gezeigt ist.

Die Steuereinheit 5 enthält einen Doppelschalter 7 für die Drehbe wegung des Elektromotors 2 in der einen bzw. in der entgegenge setzten Richtung. Der Schalter 7 kann ein Kippschalter sein.

Der Elektromotor 2 besitzt einen Drehstellungsgeber 8, dessen Ausgangssignal α in einen Speicher 9 eingegeben ist. Der Speicher 9 enthält somit die Drehlage des Elektromotors 2 und damit die Einstellung des Außenspiegels 1 in bezug auf die vertikale Achse 3. Das Ausgangssignal des Drehstellungsgebers 8 ist ferner einem Servosystem 10 zusammen mit dem Ausgangssignal des Speichers 9 zugeführt. Der Ausgang des Servosystems 10 ist ebenfalls auf den Elektromotor 2 geschaltet. Am Eingang des Servosystems liegt ferner das Ausgangssignal eines Verzögerungsglieds 11, das seiner seits an einer Versorgungsleitung 12 für den Elektromotor 2 ange schlossen ist. In der Versorgungsleitung 12 befinden sich Schalter 13, 14 und 15, von denen der Schalter 13 bei einer Rückwärts fahrt des Kraftfahrzeugs, der Schalter 14 bei Betätigen des Fahrt richtungsanzeigers geschlossen und der Schalter 15 ein Zeitbegren zungsschalter ist. Der Schalter 13 ist beispielsweise mit Hilfe eines Getriebeschalthebels (nicht dargestellt) betätigt.

Zur willkürlichen Einstellung des Außenspiegels 1 in bezug auf seine vertikale Achse 3 wird der Schalter 7 in der üblichen Weise betätigt. Mit Hilfe des Elektromotors 2 wird der Außenspiegel 1 derart verschwenkt, daß er dem jeweiligen Fahrzeugbenutzer den gewünschten rückwärtigen Bereich darstellt. Die Einstellung des Außenspiegels 1 im Hinblick auf die vertikale Achse 3 wird mit Hilfe des Speichers 9 festgehalten. Dieser wird dann aktiviert, wenn in einer der beiden Zuführungsleitungen 16 des Elektromotors 2 eine Spannung anliegt. Der Speicher 9 erhält damit das Ausgangs signal des Drehstellungsgebers 8 und speichert die Ausgangsstel lung α₀ des Elektromotors 2 bzw. des Außenspiegels 1.

Bei einer Rückwärtsfahrt, bei der das Kraftfahrzeug in eine Park lücke gefahren wird, sind die Schalter 13 und 14 geschlossen. Der Elektromotor 2 wird über die Versorgungsleitung 12 mit Spannung versorgt und in seine Endstellung (nicht dargestellt) verfahren. Der Schalter 15 unterbricht nach einer ausreichend langen Zeit die Stromversorgung des Elektromotors 2. Der Außenspiegel 1 wird dadurch um die Achse 3 in seine Endlage verschwenkt. In dieser stellt er einen strichliniert eingezeichneten weiter innen liegenden Seitenbereich des Kraftfahrzeugs dar. Ergänzt durch die Verschwen kung des Außenspiegels 1 um die horizontale Achse mit Hilfe des Elektromotors 4 ist der Außenspiegel 1 dann auf einen Bereich ausgerichtet, in dem die seitliche Begrenzung der Fahrbahn bei Annäherung des Kraftfahrzeugs liegt. Dadurch wird das Einparken deutlich erleichtert.

Nach Beendigung der Rückwärtsfahrt, der Schalter 13 ist dann wieder geöffnet, aktiviert das dann nicht an Spannung liegende Verzögerungsglied 11 nach Ablauf seiner Verzögerungszeit das Servosystem 10, das den Elektromotor 2 in die durch den Speicher 9 gegebene Ausgangslage α₀ bewegt. Der Außenspiegel 1 wird dadurch wieder auf den ursprünglichen rückwärtigen Bereich des Kraftfahrzeugs ausgerichtet.

Mit Hilfe des Verzögerungsglieds 11 werden nur kurzzeitige Ein stellungen des Getriebeschalthebels in die Nullstellung bzw. in eine Stellung für eine Vorwärtsfahrt des Kraftfahrzeugs überbrückt. Der Schalter 14 ermöglicht die Unterscheidung zwischen einer Rückwärtsfahrt zum Zwecke des Einparkens des Kraftfahrzeugs und einer in der Regel geradlinigen Rückwärtsfahrt. Im letzteren Fall ist die Versorgungsleitung 12 ebenfalls geöffnet. Der Außen spiegel 1 wird dann nicht verstellt.

Claims

1. Schaltvorrichtung für einen elektrisch verstellbaren Außenspiegel von Kraftfahrzeugen, dadurch ge kennzeichnet, daß die Einstellung des Außenspiegels in einem Speicher enthalten ist, daß der Außen spiegel (1) bei Rückwärtsfahrt selbsttätig um eine horizontale Achse nach hinten und/oder um eine vertikale Achse (3) nach innen verschwenkt ist und daß er selbsttätig nach Beendigung der Rückwärtsfahrt in die im Speicher (9) enthaltene Stellung eingestellt ist.

2. Schaltvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenspiegel (1) an der Beifahrerseite verstellt ist.

3. Schaltvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswahl der Seite, auf der der Außenspiegel verstellt ist, in Abhängigkeit von der Betätigung des Fahrtrichtungsan zeigers erfolgt.

4. Schaltvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Signal für die Rückwärtsfahrt aus der Stellung des Getriebeschalthebels abgeleitet ist.

5. Schaltvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Signal für die Rückwärtsfahrt aus dem Drehsinn der Fahrzeugräder abgeleitet ist.

6. Schaltvorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Verzögerungszeit für das Verschwen ken des Außenspiegels (1) in die im Speicher (9) enthaltene Ausgangsstellung.