DE3627278A1 - Pneumatisches servo-bremssystem - Google Patents
Pneumatisches servo-bremssystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein pneumatisches Servo-Bremssystem
mit einer Druckluftquelle, einem Bremskraftverstärker mit
einer Arbeitskammer und einer Pedalkraft-Ermittlungseinrichtung
zum Ermitteln der Kraft, die vom Pedal auf eine Eingangseinrichtung
des Bremskraftverstärkers ausgeübt wird.
Ein derartiges System ermöglicht es, mit relativ geringer
Kraft auf das Bremspedal hohe Bremskräfte auszuüben. Bisher
sind verschiedene Arten von Bremskraftverstärkern vorgeschlagen
und angewandt worden, darunter auch Bremskraftverstärker,
die mit Druckluft arbeiten.
In der japanischen Patentveröffentlichung 5 81 88 746 ist ein
Bremskraftverstärker beschrieben, der eine elektronische
Drucksteuer-Einrichtung aufweist, durch die der von der Arbeitskammer
des Verstärkers ausgeübte Druck elektronisch
entsprechend der auf das Bremspedal ausgeübten Kraft gesteuert
wird. Insbesondere ist eine Eingangsdruck-Ermittlungseinrichtung
beschrieben, die im Bremskraftverstärker
angeordnet ist, und die die vom Bremspedal her übertragene
Kraft mißt. Die Ausgangscharakteristik des Verstärkers kann
durch Einstellen der Steuereinrichtung leicht verändert werden,
weswegen derartige Bremssysteme bei verschiedensten Arten
von Kraftfahrzeugen anwendbar sind.
Die bekannten pneumatischen Servo-Bremssystem weisen einen
Nachteil jedoch insbesondere dahingehend auf, daß nicht
schnell genug ein stabiler Druck in der Arbeitskammer der
Bremsverstärkers bereitgestellt wird.
Das erfindungsgemäße pneumatische Servo-Bremssystem ist
durch die Merkmale des Hauptanspruchs gegeben. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Das erfindungsgemäße System weist ein Servoventil mit einer
besonderen Steuerkammer auf, in der ein Druck erzeugt wird,
dem entsprechend Druck an die Arbeitskammer des Bremskraftverstärkers
gegeben wird.
Die Erfindung sowie Ausgestaltungen und Weiterbildungen derselben
werden im folgenden anhand von Figuren näher veranschaulicht.
Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen pneumatischen Schaltplan einer
ersten Ausführungsform eines pneumatischen Servo-
Bremssystems mit detailliert gezeichnetem Servoventil;
Fig. 2 Diagramme betreffend des zeitabhängige Verhalten
von Drücken in einer Steuerkammer;
Fig. 3 eine Darstellung gemäß Fig. 1, jedoch eine zweite
Ausführungsform eines pneumatischen Servo-Bremssystems
betreffend;
Fig. 4 ein Diagramm betreffend einen Zieldruckverlauf und
den Druckverlauf in einer Steuerkammer in Abhängigkeit
von der Stellung verschiedener Ventile;
Fig. 5 bis 7 Darstellungen gemäß Fig. 1 von einer dritten,
vierten bzw. fünften Ausführungsform eines pneumatischen
Servo-Bremssystems, bei welchen Darstellungen
allerdings das Servoventil nicht mehr im
Detail, sondern als Funktionsblock dargestellt
ist; und
Fig. 8a und 8b Diagramme über zeitabhängige Druckverläufe an verschiedenen
Ventilen.
In der folgenden Figurenbeschreibung beziehen sich die Begriffe
"oben", "unten", "rechts", "links", "nach oben",
"nach unten" und dergleichen auf die Blickrichtungen in den
Figuren.
Das pneumatische Servo-Bremssystem 10 a gemäß Fig. 1 weist
einen pneumatischen Bremsverstärker auf, der mit einem
schwenkbar an einem (nicht dargestellten) Fahrzeug gelagerten
Bremspedal verbunden ist und die Kraft von diesem Pedal
vervielfacht. Der Bremsverstärker 14 weist ein Gehäuse 16,
eine Membran 18, die das Innere des Gehäuses in eine erste
Kammer 20 und eine zweite Kammer 22 aufteilt, und einen Servokolben
24 auf, der mit der Membran 18 verbunden ist. Mit
dem Servokolben 24 ist ein zylindrischer Körper 26 koaxial
verbunden und erstreckt sich durch die zweite Kammer 22 hindurch
nach außen aus dem Gehäuse 16. Der Körper 26 ist mit
dem Bremspedal 12 über ein Eingangsgestänge 28 gelenkig verbunden.
Eine Rückstellfeder 30, die in der ersten Kammer 20
angeordnet ist, drückt den Servokolben 24 in seine Ruhestellung
nach rechts. Mit dem Servokolben 24 ist ein Ausgangsgestänge
32 verbunden, das sich durch die erste Kammer
20 hindurch erstreckt. Dieses Ausgangsgestänge 32 ist mit
dem nicht dargestellten Kolben eines Bremshauptzylinders
verbunden.
Im Bremskraftverstärker 14 ist zu Zwecken, die im Laufe der
Beschreibung deutlich werden, eine Pedalkraft-Ermittlungseinrichtung
34 angeordnet, die die am Eingangsgestänge 28
wirkende Kraft ermittelt. Details einer solchen Anordnung
sind in der parallelen Anmeldung beschrieben, die auf der
japanischen Prioritätsanmeldung 6 01 77 991 basiert.
Die erste Kammer im Gehäuse 16 steht dauernd über eine Öffnung
mit der Außenluft in Verbindung, während die zweite
Kammer 22 über ein elektronisches Drucksteuerventil 38, das
im folgenden im Detail beschrieben wird, mit einer Druckluftquelle
36 in Verbindung steht. Die Funktion des Drucksteuerventils
38 wird durch einen Regler 40 gesteuert, der
einen Mikrocomputer enthält. Auf das Erhalten von Signalen
von der Pedalkraft-Ermittlungseinrichtung 34 und einem
Drucksensor 42 steuert der Regler 40 die Auf-Zug-Funktion
eines ersten elektromagnetischen Ventiles 44 und eines zweiten
elektromagnetischen Ventiles 46 des Steuerventiles 38
in einer Weise, die im folgenden beschrieben wird. Das
Steuerventil 38 dient dazu, der zweiten Kammer 22 des Bremsverstärkers
14 Druckluft mit einem Druck zuzuführen, der
durch den Steuerdruck in einer Steuerkammer 102 im Steuerventil
38 bestimmt ist. Das Steuerventil 38 ist genauer gesagt
eine Ventileinheit, die aus den bereits genannten beiden
elektromagnetischen Ventilen 44 und 46 und zusätzlich
einem Servoventil 48 besteht, die mit miteinander verbunden
sind, wie dies in der Zeichnung dargestellt ist. Dabei ist
das erste elektromagnetische Ventil 44 zwischen der Druckluftquelle
36 und der Steuerkammer 102 angeordnet, um wahlweise
eine Verbindung zwischen diesen beiden Bauteilen herzustellen.
Das zweite elektromagnetische Ventil 46 ist zwischen
der Außenluft und der Steuerkammer 102 angeordnet, um
die Steuerkammer wahlweise mit der Außenluft zu verbinden
oder davon abzutrennen. Bei der dargestellten Ausführungsform
wird eine einzige Leitung 50 zum Verbinden der beiden
elektromagnetischen Ventile 44 und 46 mit der Steuerkammer
102 verwendet. An die Leitung 50 ist ein Drucksensor 42 angeschlossen,
der den Druck in der Steuerkammer 102 mißt.
Das Drucksignal vom Drucksensor 42 geht an den Regler 40.
Das Servoventil 48 weist ein zylindrisches Gehäuse 52 auf,
das aus drei koaxial angeordneten Teilen (ohne Bezugszeichen)
aufgebaut ist. Durch das Gehäuse geht axial eine gestufte
Bohrung 54, in der ein Ventilmechanismus (ohne Bezugszeichen)
in einer Art angeordnet ist, die im folgenden
beschrieben wird.
Der Ventilmechanismus weist einen ersten Ventilsitz 56 auf,
der an einer ringförmigen Stufe im Mittelbereich der Bohrung
54 ausgebildet ist. Unterhalb der Stufe lieg ein erweiterter
Bereich (ohne Bezugszeichen) vor. Von der Bohrung 54
wird ein Druckkolben 58 axial verschiebbar aufgenommen, dessen
verjüngtes unteres Ende sich in Richtung zum ersten
erweiterten Bereich der Bohrung 54 erstreckt. Dieses untere
Ende weist einen zweiten Ventilsitz 60 auf. Der zweite Ventilsitz
60 ist koaxial zum ersten Ventilsitz 56 mit einem
ringförmigen Freiraum zwischen den beiden Sitzen angeordnet.
Unterhalb dem ersten Ventilsitz 56 ist in der Bohrung 54
ein rohrförmiger Ventilkörper 62 axial verschiebbar angeordnet.
Eine Schraubenfeder 64, die zwischen dem Ventilkörper
62 und einem gestuften Bereich der Bohrung 54 angeordnet
ist, drückt den Ventilkörper 62 nach oben. Dieser drückt dadurch
mit einem oberen ebenen Bereich abdichtend auf den
ersten Ventilsitz 56. Der obere ringförmige ebene Bereich
des Ventilkörpers 62 weist einen ersten Abdichtbereich 66,
der abdichtend am ersten Ventilsitz 56 anliegt, und einen
zweiten Abdichtbereich 68 auf, der in verstelltem Zustand
des Ventilkörpers abdichtend am zweiten Ventilsitz 60 anliegt.
Links im Gehäuse ist ein erster Anschluß 70 ausgebildet,
der oberhalb des ersten Ventilsitzes 56 in die Bohrung 54
führt. Der erste Anschluß 70 steht mit der zweiten Kammer
22 des Bremsverstärkers 14 über eine Leitung 72 in Verbindung.
Ein zweiter Anschluß 54 ist rechts im Gehäuse 52 ausgebildet
und führt in den ersten erweiterten Bereich der Bohrung
54 unterhalb dem ersten Ventilsitz 56. Der zweite Anschluß
74 steht über eine Leitung 76 mit einer Druckluftquelle 36
in Verbindung.
Ein dritter Anschluß 78 führt durch den unteren Bereich des
Gehäuses 52 zum Inneren des rohrförmigen Ventilkörpers 62
und damit in den ersten erweiterten Bereich der Bohrung 54.
Der dritte Anschluß 78 steht mit der Außenluft in Verbindung.
Der rohrförmige Ventilkörper 62 weist einen unteren Bereich
mit geringerem Durchmesser auf, wodurch eine Stufe 80 zum
darüberliegenden Bereich mit größerem Durchmesser gebildet
ist. Zwischen dem Ventilkörper 62 und der Wand der Bohrung
54 erstreckt sich eine Membran 82, wodurch eine Druckkammer
84 gebildet ist, der der gestufte Bereich 80 zugewandt ist.
Eine Ringdichtung 86 liegt zwischen dem rohrförmigen Ventilkörper
62 und der Wand der Bohrung 54 und isoliert dadurch
die Druckkammer 84 gegenüber der Umgebung.
Die Druckkammer 84 steht über zwei Durchgänge 88 und 90 im
Gehäuse 52 mit dem ersten Anschluß 70 in Verbindung. Es
wird darauf hingewiesen, daß die dem Druck ausgesetzte Fläche
der Stufe 80 derjenigen des ringförmigen Raumes zwischen
den beiden Ventilsitzen 56 und 60 entspricht. Der Ventilkörper
62 steht daher im Gleichgewicht, wenn auf beide
Flächen derselbe Druck wirkt.
Am Druckkolben 58 ist integral mit diesem an seinem oberen
Ende ein tellerförmiger Kolben 92 ausgebildet, der abgedichtet
verschiebbar in einem zweiten erweiterten Bereich 94
der Bohrung 54 angeordnet ist. In der Außenwand des Kolbens
92 ist eine Dichtung 93 angeordnet, die die genannte Abdichtung
zur Bohrung 94 bewirkt. Mit Hilfe des Kolbens 92 ist
unterhalb desselben eine Druckkammer 96 geschaffen, die mit
dem ersten Anschluß 70 über einen Durchgang 98 im Gehäuse
52 verbunden ist. Eine Schraubenfeder 100 ist in der Druckkammer
96 angeordnet und drückt den Druckkolben 58 und
damit den daran angeordneten Kolben 92 nach oben. Wenn, wie
in Fig. 1 dargestellt, der Druckkolben 58 seine oberste
Lage einnimmt, hat der zweite Ventilsitz 60 an ihm vom unteren
flachen Bereich des Ventilkörpers abgehoben, während
noch abdichtender Kontakt zwischen dem ersten Ventilsitz 56
und dem Ventilkörper 62 besteht. Bei dieser Stellung steht
die zweite Kammer 22 des Bremskraftverstärkers 14 mit der
Außenluft über den ersten Anschluß 70, den Abstand zwischen
dem zweiten Ventil 60 und dem Ventilkörper 62, dem Inneren
des Ventilkörpers 62 und dem dritten Anschluß 78 in Verbindung.
Oberhalb des Kolbens 92 in der Bohrung 54 ist eine weitere
Druckkammer 102 ausgebildet, die die bereits oben erwähnte
Steuerkammer darstellt. Zur Steuerkammer 102 gehört eine
Aussparung (ohne Bezugszeichen), die in der Oberfläche des
Kolbens 92 ausgespart ist und einem vierten Anschluß 104 im
oberen Bereich des Gehäuses 52 gegenübersteht. Der vierte
Anschluß 104 steht über die Leitung 50 mit den beiden elektromagnetischen
Ventilen 44 und 46 in Verbindung.
Anhand der Fig. 1 und 2 wird nun die Funktion der ersten
Ausführungsform 10 a beschrieben.
Es wird von einer Stellung ausgegangen, in der sich der
Bremskraftverstärker 14 in Ruhelage befindet, wo also keine
Bremskraft auf das Eingangsgestänge 28 des Verstärkers 14
vom Bremspedal 12 ausgeübt wird. Dies wird durch die Pedalkraft-
Ermittlungseinrichtung 34 im Verstärker 14 festgestellt.
Wenn dies festgestellt wird, schließt der Regler 40
das erste elektromagnetische Ventil 44 und öffnet gleichzeitig
das zweite elektromagnetische Ventil 46, so daß die
Steuerkammer 102 mit der Außenluft in Verbindung steht.
Dann nimmt der Druckkolben 58 seine oberste Stellung ein,
wodurch die zweite kammer 22 des Verstärkers 14 über die
Leitung 72, den ersten Anschluß 70, die Öffnung zwischen
dem zweiten Ventil 60 und dem oberen ebenen Bereich des Ventilkörpers
62, dem Inneren des Ventilkörpers 62 und dem
dritten Anschluß 78 mit der Außenluft in Verbindung steht.
Es besteht dann keine Druckdifferenz zwischen der ersten
Kammer 20 und der zweiten Kammer 22 des Bremskraftverstärkers
14, so daß der Servokolben 24 aufgrund der Feder der
Rückstellkraft 30 in seiner ganz rechten Ruhelage bleibt.
Wenn aufgrund eines Betätigens des Bremspedales 12 eine gewisse
Pedalkraft auf das Eingangsgestänge 28 des Verstärkers
14 ausgeübt wird (siehe Linie A in Fig. 2), wird das
Ausmaß dieser Kraft durch die Pedalkraft-Ermittlungseinrichtung
34 festgestellt. Der Regler 40 schließt dann das zweite
elektromagnetische Ventil 46 und öffnet gleichzeitig das
erste elektromagnetische Ventil 44, so daß der Steuerkammer
102 Druckluft von der Luftquelle 36 zugeführt wird. Dadurch
wird der Kolben 92 und mit ihm der Druckkolben 58 so weit
nach unten gedrückt, daß der zweite Ventilsitz 60 gegen den
oberen ebenen Bereich des Ventilkörpers 62 drückt und damit
die Verbindung zwischen der zweiten Kammer 22 des Bremskraftverstärkers
14 und der Außenluft unterbricht. Das Verschieben
des Druckkolbens 58 und auch des rohrförmigen Ventilkörpers
62 erfolgt entgegen der Kraft der Feder 64, wodurch
der obere ebene Bereich des Ventilkörpers 62 vom ersten
Ventilsitz 56 abhebt. Dadurch wird Druckluft von der
Druckluftquelle 36 der zweiten Kammer 22 des Verstärkers 14
über die Leitung 76, den zweiten Anschluß 74, die Öffnung
zwischen dem ersen Ventilsitz 56 und dem Ventilkörper 62,
den ersten Anschluß 70 und die Leitung 72 zugeführt. Der
Servokolben 24 des Bremskraftverstärkers 14 wird dadurch
entgegen der Kraft der Rückstellfeder 30 nach links verschoben.
Während dieses Ablaufs wird der Druck in der Steuerkammer
102 durch den Drucksensor 42 gemessen. Wenn der gemessene
Druck eine gewünschte Größe annimmt, die durch das von der
Pedalkraft-Ermittlungseinrichtung 34 abgegebene Signal festgelegt
ist, schließt die Steuerung 40 das erste elektromagnetische
Ventil 44 und trennt dadurch die Steuerkammer 102
von der Umgebung ab, wodurch der Druck in der Steuerkammer
102 konstant gehalten wird. Der Druckkolben 58 bewegt sich
daraufhin nach oben und kommt in einer Gleichgewichtslage
zur Ruhe, in der der Druck in der Druckkammer 96 (die
dauernd mit der zweiten Kammer 22 des Bremskraftverstärkers
14 über den Durchgang 98 in Verbindung steht) dem Druck in
der Steuerkammer 102 gleih ist. Der Ventilkörper 62 liegt
dann wieder abdichtend am ersten Ventilsitz 56 an und unterbricht
die Verbindung zwischen der zweiten Kammer 22 des
Verstärkers 14 und der Druckluftquelle 36. In der Gleichgewichtslage
dichtet der zweite Ventilsitz 60 des Druckkolbens
58 gegen den Ventilkörper 62 ab und unterbricht so die
Verbindung zwischen der zweiten Kammer 22 des Verstärkers
14 und der Außenluft. Infolgedessen hält die zweite Kammer
22 des Verstärkers 14 einen Druck aufrecht, der von der
Kraft abhängt, die über das Bremspedal 12 auf das Eingangsgestänge
28 ausgeübt wird (siehe Kurve B in Fig. 2). Der
Servokolben 24 und mit ihm das Ausgangsgestänge 32 werden
durch die Druckerhöhung mit verstärkter Kraft nach links
verschoben und betätigen den Kolben eines Hauptbremszylinders.
Wenn das Bremspedal wieder freigegeben wird, wird keine
Kraft mehr auf das Eingangsgestänge 28 des Verstärkers 14
ausgeübt, was die Pedalkraft-Ermittlungseinrichtung 34 feststellt
und an den Regler 40 meldet. Der Regler 40 öffnet
daraufhin sofort das zweite elektromagnetische Ventil 46,
hält aber das erste elektromagnetische Ventil 44 in geschlossener
Stellung. Dadurch bewegen sich der Kolben 92
und der mit ihm verbundene Arbeitskolben 58 aufgrund der
Kraft der Feder 100 in ihre oberste Lage, wodurch die Druckluft
in der zweiten Kammer 22 des Verstärkers 14 über die
Leitung 72, den ersten Anschluß 70, die Öffnung zwischen
dem oberen ebenen Bereich des Ventilkörpers 62 und dem zweiten
Ventilsitz 60 des Arbeitskolbens 58, das Innere 37 des
Ventilkörpers 62 und den dritten Anschluß 78 nach außen
entweicht. Der Servokolben 24 bewegt sich dadurch aufgrund der
Kraft der Rückstellfeder 30 wieder in seine Ruheposition
und zieht auch den Kolben des Hauptbremszylinders in dessen
Ruheposition zurück.
Es wird darauf hingewiesen, daß ein Servoventil 48 der beschriebenen
Funktion für ein schnelles Bereitstellen eines
genauen Druckes in der zweiten Kammer des Bremskraftverstärkers
14 sorgt. Dies ist durch die Öffnungs/Schließ-Funktion
des Ventiles, das von einer erheblichen Druckluftmenge
durchströmt werden kann, durch den Druck in der kleinen
Steuerkammer 102 gesteuert werden kann, die ein schnelles
Bewegen des Druckkolbens 58 verursacht. Auf ein Betätigen
des Bremspedales 12 hin wird also sehr schnell ein gewünschter
Druck in der zweiten Kammer 22 des Bremskraftverstärkers
14 aufgebaut.
Aus Kurve B von Fig. 2 ist auch erkennbar, daß das Verwenden
des Druckes in der Steuerkammer 102 zum Erzeugen eines
Rückkopplungssignales an die Steuerung 40 sehr wirkungsvoll
dafür sorgt, daß die zweite Kammer 22 des Verstärkers 14
mit wenig schwankendem Druck versorgt wird. Wenn dagegen
der Druck in der zweiten Kammer 22 des Bremskraftverstärkers
14 zum Erzeugen des Rückkopplungssignales verwendet
würde, würde der geregelte Druck in der Kammer 22 größere
Schwankungen aufweisen, was durch den unvermeidlichen zeitlichen
Verzug zwischen der Druckänderung in der Steuerkammer
102 und dem in der zweiten Kammer 22 des Verstärkers 14
bedingt wäre. Dies ist in Kurve C von Fig. 2 dargestellt.
Anhand von Fig. 3 wird nun eine zweite Ausführungsform 10 b
näher erläutert.
Die zweite Ausführungsform 10 b unterscheidet sich von der
ersten Ausführungsform 10 a nur durch die Anordnung elektromagnetischer
Ventile, weswegen nur auf diese Anordnung näher
eingegangen wird.
Es liegen vier elektromagnetische Ventile 44 a, 44 b, 46 a und
46 b vor, die alle durch den Regler 40 gesteuert wird. Die
Ventile 44 a und 44 b sind über Eingangsleitungen 200 a und
Ausgangsleitungen 200 b parallel geschaltet. Die Eingangsleitung
200 a steht mit der Druckluftquelle 36 in Verbindung.
Die anderen beiden Ventile 46 a und 46 b sind ebenfalls über
eine Eingangsleitung 202 a parallel verbunden. Die Leitung
202 a ist mit der Ausgangsleitung 200 b der Ventile 44 a und
44 b über eine Leitung 204 verbunden. Die Ausgänge der Ventile
46 a und 46 b stehen über weitere Leitungen (ohne Bezugszeichen)
mit der Außenluft in Verbindung. Die Verbindungsleitung
204 ist über eine Leitung 50 mit dem vierten Anschluß
104 des Servoventils 48 verbunden.
Im folgenden wird die Funktion dieser zweiten Ausführungsform
10 b näher beschrieben.
In Ruhelage des Bremssystems 10 b, wo keine Bremskraft auf
das Pedal 12 wirkt, sind die Ventile 44 a und 44 b geschlossen,
während die anderen Ventile 46 a und 46 b geöffnet sind,
so daß die Steuerkammer 102 mit der Außenluft in Verbindung
steht und dadurch die zweite Kammer 22 des Verstärkers 14
an Außenluft angeschlossen ist. Der Servokolben 24 des
Bremskraftverstärkers 14 liegt damit in Ruhestellung.
Wenn bei einem Betätigen des Bremspedales 12 eien Kraft auf
das Eingangsgestänge 28 des Verstärkers 14 wirkt, wird die
Größe dieser Kraft durch die Pedalkraft-Ermittlungseinrichtung
34 festgestellt. Der Regler 40 vergleicht einen Druckwert,
wie er durch das Signal von der Pedalkraft-Ermittlungseinrichtung
34 festgelegt wird mit dem Druck in der
Steuerkammer 102 unter Berücksichtigung der verstrichenen
Zeit und führt eine Korrektur abhängig von der Geschwindigkeit
des Betätigens des Bremspedales 12 durch, d. h., der
Regler stellt fest, ob aufgrund der Betätigung des Bremspedales
12 ein schneller Druckanstieg in der zweiten Kammer
22 des Verstärkers 14 erforderlich ist. Wie dies erfolgt,
wird anhand von Fig. 4 näher erläutert. In dieser Figur
stellt die Kurve F den Zieldruck dar, wie er von der von
der Pedalkraft-Ermittlungseinrichtung 34 ermittelten Kraft
abhängt. Der Druckwert nimmt mit der Zeit zu. Die zweite
Kurve P stellt den Druck in der Steuerkammer 102 dar, wie
er durch den Drucksensor 42 gemessen wird. Wenn die Differenz
ε zwischen dem Zieldruck F und dem Druck P einen vorgegebenen
Wert überschreitet, schließt der Regler 40 daraus,
daß ein schneller Druckanstieg in der zweiten Kammer
22 des Verstärkers 14 erforderlich ist.
Nachdem der Regler 40 dies festgestellt hat, schließt er
die Ventile 46 a und 46 b und öffnet die anderen Ventile 44 a
und 44 b. Dadurch wird die Steuerkammer 102 mit Druckluft
aus der Druckluftquelle 36 versorgt, woraufhin sich, wie
oben anhand der ersten Ausführungsform 10 a näher erläutert,
der Druckkolben 58 und der Ventilkörper 62 ganz nach unten
bewegen, so daß die zweite Kammer 22 mit der Druckluftquelle
36 verbunden wird, dagegen von der Außenluft abgetrennt
wird. Damit strömt Druckluft schnell in die zweite Kammer
22 und verstellt den Servokolben 24 des Verstärkers 14 entgegen
der Kraft der Rückstellfeder 30.
Dabei wird dauernd der Druck in der Steuerkammer 102 durch
den Drucksensor 42 überwacht. Wenn die Differenz kleiner
wird als der vorgegebene Wert (siehe Punkt D in Fig. 4),
schließt der Regler 40 daraus, daß ein schneller Druckanstieg
in der zweiten Kammer 22 des Verstärkers 14 nicht
mehr erforderlich ist, und schließt das Ventil 44 a. Dadurch
fließt Druckluft nur noch über das Ventil 44 b in die Steuerkammer
102. Dadurch wird ein Überschwingen des Druckes in
der Steuerkammer 102 verringert, wenn nicht sogar ganz vermieden.
Wenn anschließend der Druck in der Steuerkammer 102 einen
Wert annimmt, der demjenigen entspricht, wie er durch das
Signal von der Pedalkraft-Ermittlungseinrichtung 34 bestimmt
wird, und damit die Differenz im wesentlichen
Null wird (siehe Punkt E in Fig. 4), schließt der Regler 40
das Ventil 44 b. Damit bleibt der Druck in der Steuerkammer
102 konstant. Der Druckkolben 58 bewegt sich daraufhin nach
oben und kommt in der oben erwähnten Gleichgewichtsposition
zur Ruhe, in der der erste Ventilsitz 56 und der zweite Ventilsitz
60 gegenüber dem oberen ebenen Bereich des Ventilkörpers
62 abdichten. Dadurch erhält die zweite Kammer 22
des Verstärkers 14 einen Druck, der von der Kraft auf das
Bremspedal 12 abhängt. Aufgrund des Druckes verstellt sich
der Servokolben 24 wiederum nach links und betätigt über
das Ausgangsgestänge 32 den Kolben eines Bremshauptzylinders.
Wenn dagegen der Regler 40 feststellt, daß auf das Betätigen
des Bremspedales hin kein schneller Druckanstieg in der
zweiten Kammer 22 des Verstärkers 14 erforderlich ist,
d. h. wenn das Bremspedal 12 nur langsam niedergedrückt
wird, schließt der Regler die Ventile 46 a und 46 b und öffnet
nur das Ventil 44 b. Dadurch fließt Druckluft aus der
Druckluftquelle 36 nur langsam in die Steuerkammer 102. Danach
arbeitet das Servoventil 48 im wesentlichen wie oben
beschrieben, so daß in der zweiten Kammer 22 ein Druck aufgebaut
wird, der der Kraft auf das Bremspedal 12 entspricht.
Das langsame Zuführen von Druckluft zur Steuerkammer
102 minimiert unerwünschtes Überschwingen des Druckes
in der Steuerkammer. Es hat sich gezeigt, daß dieses langsame
Zuführen von Druckluft das Gefühl der Bremswirkung für
den Fahrer nicht verändert, wenn er das Bremspedal 12 langsam
betätigt.
Wenn das Bremspedal 12 wieder losgelassen wird, wird keine
Kraft mehr auf das Eingangsgestänge 28 des Verstärkers 14
ausgeübt, was die Pedalkraft-Ermittlungseinrichtung 34 an
den Regler 40 meldet. Dieser öffnet daraufhin die Ventile
46 a und 46 b, hält aber die anderen Ventile 44 a und 44 b geschlossen.
Dadurch strömt die Druckluft aus der zweiten Kammer
22 des Verstärkers 14 nach außen, wie dies oben anhand
der ersten Ausführungsform 10 a beschrieben wurde.
Anhand von Fig. 5 wird nun eine dritte Ausführungsform 10 c
näher beschrieben. Diese entspricht bis auf einige zusätzliche
Teile der zweiten Ausführungsform 10 b. Es liegen nämlich
zwei Drosseln vor, von denen eine erste Drossel 206 in
der Leitung 200 a angeordnet ist, um den Flußwiderstand zum
Ventil 44 b zu erhöhen. Die zweite Drossel 208 ist in die
Ausgangsleitung 46 b angeordnet und erhöht somit den Flußwiderstand
für das Ausfließen von Luft aus dem Ventil 46 b
in die Umgebung. Die Funktion der dritten Ausführungsform
10 c ist die folgende.
Im Ruhezustand des Bremssystems 10 c sind die Ventile 44 a
und 44 b geschlossen und die beiden anderen Ventile 46 a und
46 b sind offen, so daß die Steuerkammer 102 des Servoventils
48 mit der Umgebungsluft in Verbindung steht. In dieser
Stellung steht, wie oben erläutert, die zweite Kammer
22 des Bremskraftverstärkers 14 mit der Umgebungsluft in
Verbindung, wodurch der Servokolben in seiner Ruhelage
bleibt.
Wenn dagegen das Bremspedal 12 betätigt wird, ermittelt der
Regler 40 auf die oben beschriebene Art, ob ein schneller
Druckanstieg in der Kammer 22 erforderlich ist.
Ist dies erforderlich schließt der Regler 40 die Ventile
46 a und 46 b und öffnet die beiden anderen Ventile 44 a und
44 b. Die Steuerkammer 102 wird dadurch von der Druckluftquelle
36 mit Druckluft versorgt. Aufgrund der Bewegung des
Kolbens 92 und des Arbeitskolbens 58 wird Druckluft schnell
in die zweite Kammer 22 geführt und bewegt den Servokolben
24 entgegen der Kraft der Rückstellfeder 30.
Währenddessen überwacht der Drucksensor 52 den Druck in der
Steuerkammer 102. Wenn der Regler 40 aufgrund der Signale
ermittelt, daß schneller Druckanstieg in der zweiten Kammer
22 nicht mehr erforderlich ist, schließt er das Ventil 44 a,
wodurch der Steuerkammer 102 nur noch Luft über das Ventil
44 b mit der Drossel 206 zugeführt wird. Die Drossel 206
sorgt dafür, daß ein Überschwingen des Drucks in der Steuerkammer
102 noch wirkungsvoller unterdrückt wird als bei der
vorigen Ausführungsform.
Wenn der Druck in der Steuerkammer 102 den gewünschten Wert
erreicht, schließt der Regler das Ventil 44 b, worauf der
Druck in der Steuerkammer 102 konstant bleibt. Der Druckkolben
58 bewegt sich wiederum in seine Gleichgewichtslage und
trennt in dieser die zweite Kammer 22 des Verstärkers 14 sowohl
von der Druckluftquelle 36 wie auch von der Umluft ab.
Der Druck in der Kammer entspricht der Kraft auf das Bremspedal.
Wenn dagegen der Regler 40 feststellt, daß das Bremspedal
nur langsam betätigt wird (d. h., daß kein schneller Druckanstieg
in der zweiten Kammer 22 des Verstärkers 14 erforderlich
ist), schließt er die Ventile 46 a und 46 b und öffnet
nur das Ventil 44 b, wodurch die Steuerkammer 102 nur
über dieses Ventil mit der Drossel 206 mit Druckluft versorgt
wird. Das Servoventil 48 arbeitet dann im wesentlichen
wie oben beschrieben, so daß die zweite Kammer 22 des
Verstärkers 14 einen Druck entsprechend der Kraft auf das
Bremspedal erhält. Die Drossel 206 führt auch in diesem
Fall dazu, daß ein Überschwingen des Drucks in der Steuerkammer
102 erheblich besser unterdrückt wird als bei der
zweiten Ausführungsform 10 b.
Wenn das Bremspedal 12 wieder losgelassen wird, ermittelt
der Regler 40, ob ein schneller Druckabfall in der zweiten
Kammer 22 des Verstärkers 14 erforderlich ist, abhängig davon,
ob das Bremspedal schnell losgelassen oder die Kraft
auf das Bremspedal nur langsam zurückgenommen wurde. Dies
folgt entsprechend wie bei der zweiten Ausführungsform 10 b
beschrieben. Wenn das Erfordernis eines schnellen Druckabbaus
festgestellt wurde, öffnet der Regler 40 die Ventile
46 a und 46 b, hält aber die beiden anderen Ventile 44 a und
44 b geschlossen. Aufgrund der Bewegung des Druckkolbens 58
strömt die Druckluft aus der zweiten Kammer 22 durch den Anschluß
78 ins Freie. Dabei überwacht der Drucksensor 42
dauernd den Druck in der Steuerkammer 102. Stellt der Regler
40 fest, daß ein schneller Druckabfall in der zweiten
Kammer 22 nicht mehr erforderlich ist, schließt er das Ventil
46 a, wodurch Luft nur noch langsam durch das Ventil 46 b
mit der Drossel 208 ausströmt. Dadurch wird vermieden oder
im Effekt verringert, daß der Druck in der Steuerkammer 102
auf einen unerwünscht niedrigen Wert abfällt. Nach einer gewissen
Zeit öffnet der Regler 40 das Ventil 46 a wieder und
sorgt dadurch dafür, daß der Servokolben 24 in seine Ruhelage
gelangt.
Wenn dagegen der Regler 40 feststellt, daß das Loslassen
des Bremspedales keinen raschen Druckabfall in der zweiten
Kammer des Verstärkers erfordert, öffnet er nur das Ventil
46 b und hält die beiden anderen Ventile 44 a und 44 b geschlossen.
Dadurch ist das Ausströmen von Luft aus der zweiten
Kammer 22 gegenüber dem Fall des schnellen Druckabbaues
etwas verringert, was wiederum unerheblich für das Gefühl
beim Bremsen ist. Durch die Drossel 208 am Ventil 46 b wird
wiederum ein unerwünscht starkes Abfallen des Druckes in
der Steuerkammer 102 vermieden oder zumindest verringert.
Anhand von Fig. 6 wird nun eine vierte Ausführungsform 10 d
erläutert, die sich von der zweiten Ausführungsform 10 b
durch eine zweite Druckluftquelle 36 b und eine zusätzliche
Drossel 210 unterscheidet.
Jedes der Ventile 44 a und 44 b ist mit einer zugehörigen
Druckluftquelle 36 a bzw. 36 b über zugehörige Leitungen 212 a
bzw. 212 b verbunden. Die übrigen Leitungen sind dieselben
wie in Fig. 3 dargestellt, wobei jedoch die Ausgangsleitung
des Ventils 46 a mit dem Bezugszeichen 218 a versehen ist,
und die Ausgangsleitung des Ventiles 46 b das Bezugszeichen
218 b trägt. In dieser letzteren Ausgangsleitung ist eine
Drossel 210 angeordnet.
Die Funktion dieser vierte Ausführungsform 10 d ist die folgende.
In der Ruhelage des Bremssystems 10 d sind die Ventile 44 a
und 44 b geschlossen und die anderen Ventile 46 a und 46 b
sind geöffnet, so daß die Steuerkammer 102 mit der Außenluft
in Verbindung steht. Der Servokolben 24 ist in Ruhelage.
Wenn das Bremspedal 12 betätigt wird, ermittelt der Regler
40 in der oben beschriebenen Art und Weise, ob ein schneller
Druckanstieg in der zweiten Kammer 22 des Verstärkers
14 erforderlich ist. Ist dies der Fall, schließt er die Ventile
46 a und 46 b und öffnet nur das Ventil 44 a. Dadurch
wird Druckluft von der Druckluftquelle 36 a zugeführt, deren
Druck höher ist als der von der Druckluftquelle 36 b. Diese
Luft mit hohem Druck wird schnell in die zweite Kammer 22
geleitet und verstellt den Servokolben 24.
Währenddessen wird der Druck in der Steuerkammer 102
dauernd vom Drucksensor 42 überwacht. Stellt der Regler 40
aufgrund der Drucküberwachung fest, daß ein weiteres schnelles
Druckansteigen in der zweiten Kammer 22 nicht mehr erforderlich
ist, schließt er das Ventil 44 a und öffnet das
andere Ventil 44 b, wodurch zwar weiter Luft in die Steuerkammer
102 fließt, aber nun von der Druckluftquelle 36 b mit
niedrigerem Druck. Auch dabei wird wieder ein Überschwingen
des Drucks in der Steuerkammer 102 vermieden oder zumindest
verringert.
Wenn der Druck in der Steuerkammer 102 den gewünschten Wert
erreicht, schließt der Regler 40 das Ventil 44 b, wodurch
der Druck in der Steuerkammer 102 konstant bleibt. Der
Druckkolben 58 bewegt sich wieder in seine Gleichgewichtslage
und trennt die zweite Kammer 22 des Verstärkers 14 von
den Druckluftquellen 36 a und 36 b und der Umgebungsluft ab,
wodurch ein konstanter Druck in der zweiten Kammer 22 aufrechterhalten
bleibt, der der Kraft auf das Bremspedal entspricht.
Wenn dagegen der Regler 40 feststellt, daß ein schneller
Druckanstieg nicht erforderlich ist, schließt er die Ventile
46 a und 46 b und öffnet nur das Ventil 44 b, wodurch Luft
nur von der Druckluftquelle 36 b mit niedrigem Druck in die
Kammer 102 strömt. Die weitere Funktion entspricht der oben
beschriebenen, wodurch die zweite Kammer 22 wieder mit
einem Druck versorgt wird, der der Kraft auf das Bremspedal
entspricht. Auch hier wird wieder ein unerwünschtes Überschwingen
des Druckes vermieden oder zumindest verringert.
Da die Funktion beim Loslassen des Bremspedales 12 im wesentlichen
dieselbe ist wie anhand der dritten Ausführungsform
10 c beschrieben, wird darauf nicht näher eingegangen.
Anhand von Fig. 7 wird nun eine fünfte Ausführungsform 10 e
beschrieben, die im wesentlichen mit der Ausführungsform
10 a übereinstimmt, wobei jedoch mehr elektromagnetische Ventile
vorliegen.
Vier elektromagnetische Ventile 44 a, 44 b, 46 a und 46 b sind
vorhanden, von denen die Ventile 44 a und 44 b in Reihe geschaltet
sind, wobei das einlaßseitige Ventil 44 a mit der
Druckluftquelle 36 über eine Leitung 224 verbunden ist. Die
beiden anderen Ventile 46 a und 46 b sind ebenfalls in Reihe
geschaltet, wobei das eingangsseitige Ventil 46 a mit dem
Ventil 44 b über eine Leitung 226 verbunden ist, von der eine
Leitung 50 zum vierten Anschluß 104 des Servoventils 48 abzweigt.
Die Ausgangsseite des Ventiles 46 b steht über eine
Leitung (ohne Bezugszeichen) mit der Umgebungsluft in Verbindung.
Im folgenden werden zum Vereinfachen der Beschreibung
die Ventile 44 a und 44 b als "Eingangsgruppe" bezeichnet,
während die beiden anderen Ventile 46 a und 46 b als
"Auslaßgruppe" bezeichnet werden.
Bei dieser Ausführungsform besteht für jede Gruppe von Ventilen
eine erste Betriebsart A und eine zweite Betriebsart
B. Wenn die Ventile 44 a und 44 b der Einlaßgruppe oder die
Ventile 46 a und 46 b der Auslaßgruppe jeweils synchron arbeiten,
entspricht dies der ersten Betriebsart A, bei der ein
großer Luftdurchsatz ermöglicht ist. Wenn dagegen die Ventile
in jeder der beiden Gruppen gegenläufig arbeiten, entspricht
dies der zweiten Betriebsart B, in der weniger Luft
durchströmt. Dies wird anhand der Fig. 8a und 8b näher
erläutert, die die Verhältnisse für die Einlaßgruppe zeigen.
Die Funktion der fünften Ausführungsform 10 e ist die folgende.
In der Ruhelage des Bremssystems 10 e sind die Ventile 46 a
und 46 b der Auslaßgruppe geöffnet und zumindest eines der
Ventile 44 a und 44 b der Einlaßgruppe ist geschlossen, so
daß die Steuerkammer 102 des Servoventils 48 mit der Umgebungsluft
in Verbindung steht. Der Servokolben 24 im Bremskraftverstärker
14 nimmt daher seine Ruhestellung ein.
Wenn das Bremspedal betätigt wird, ermittelt der Regler
40 in der oben genannten Art und Weise, ob ein schneller
Druckanstieg in der zweiten Kammer 22 des Verstärkers 14 erforderlich
ist. Ist dies der Fall, schließt der Regler mindestens
eines der beiden Ventile 46 a und 46 b der Auslaßgruppe und
versetzt die Ventile 44 a und 44 b der Einlaßgruppe in die
erste Betriebsart A. Dadurch strömt Druckluft schnell in
die Steuerkammer 102 und aufgrund der Bewegung des Druckkolbens
58 strömt Druckluft ebenfalls schnell in die zweite
Kammer 22 des Verstärkers 14 und verstellt den Servokolben
24.
Währenddessen wird durch den Drucksensor 42 der Druck in
der Steuerkammer 102 überwacht. Ermittelt der Regler 40,
daß ein schneller Druckanstieg nicht mehr erforderlich ist,
versetzt er die Ventile 44 a und 44 b der Einlaßgruppe in die
zweite Betriebsart B, woraufhin die Luftzufuhr zur Steuerkammer
102 nur noch langsam erfolgt. Dies führt, wie oben
erläutert, zu einem Verringern oder gänzlichen Ausschließen
eines Überschwingens des Druckes in die Steuerkammer 102.
Wenn danach der Druck in der Steuerkammer 102 den gewünschten
Wert erreicht, schließt der Regler 40 zumindest eines
der Ventile 44 a und 44 b der Einlaßgruppe, so daß der Druck
in der Steuerkammer 102 konstant bleibt. Der Druckkolben 58
bewegt sich in seine Gleichgewichtslage und trennt die Kammer
22 von der Umgebung ab, wodurch diese den Druck hält,
der der Kraft auf das Bremspedal entspricht.
Wenn dagegen der Regler 40 ermittelt, daß ein schneller
Druckanstieg nicht erforderlich ist, schließt er mindestens
eines der beiden Ventile 46 a oder 46 b der Auslaßgruppe und
versetzt die Ventile 44 a und 44 b der Einlaßgruppe in die Betriebsart
B. Dadurch strömt Luft nur langsam in die Steuerkammer
102. Das Servoventil arbeitet dabei wie oben beschrieben,
so daß die zweite Kammer 22 des Verstärkers 14
den gewünschten Druck erhält. Das langsame Zuströmen von
Luft zur Steuerkammer 102 sorgt wieder für ein Verringern
oder Verhindern eines Überschwingens des Druckes in der
Steuerkammer 102.
Wenn das Bremspedal losgelassen wird, ermittelt der Regler
40, wie oben beschrieben, ob ein schneller oder langsamer
Druckabbau in der zweiten Kammer 22 des Bremsverstärkers 14
erforderlich ist.
Ist schneller Druckabbau aufgrund eines schnellen Loslassens
des Pedales 12 erforderlich, werden die Ventile 46 a
und 46 b der Auslaßgruppe in die erste Betriebsart A versetzt,
während eines der beiden Ventile 44 a oder 44 b geschlossen
bleibt. Aufgrund der Bewegung des Druckkolbens 58
strömt Druckluft aus der zweiten Kammer 22 durch den Anschluß
78 nach außen. Währenddessen wird der Druck in der
Steuerkammer 102 durch den Drucksensor 42 überwacht. Stellt
der Regler 40 aufgrund der Überwachung fest, daß ein schneller
Druckabbau nicht mehr erforderlich ist, versetzt er die
Ventile der Auslaßgruppe in die Betriebsart B. Daraufhin
strömt Luft nur langsam aus der Steuerkammer 102, was wieder
dazu führt, daß der Druck nicht mehr oder nur kaum unter
einen gewünschten Druck abgebaut wird. Nach einiger Zeit
werden die Ventile 46 a und 46 b der Auslaßgruppe beide geöffnet.
Wenn der Regler 40 dagegen feststellt, daß ein schneller
Druckabbau in der zweiten Kammer 22 nicht erforderlich ist,
versetzt er die Ventile der Auslaßgruppe in die Betriebsart
B, wodurch das Ausströmen von Luft aus der zweiten Kammer
22 des Verstärkers 14 gegenüber dem Fall schnellen Ausströmens
etwas verringert wird. Diese Verzögerung hat wiederum
im wesentlichen keinen Einfluß auf das Bremsgefühl, führt
jedoch dazu, daß der Druck in der Steuerkammer 102 nicht
oder nur kaum unter einen bestimmten Wert abgebaut wird.
Claims (9)
- 01) Pneumatisches Servo-Bremssystem mit
- einer Druckluftquelle,
- einem Bremskraftverstärker mit einer Arbeitskammer und
- einer Pedalkraft-Ermittlungseinrichtung zum Ermitteln der Pedalkraft, die auf eine Eingangseinrichtung des Bremskraftverstärkers ausgeübt wird,
gekennzeichnet durch
- ein Servoventil (48), das zwischen der Druckluftquelle (36) und der Arbeitskammer (22) angeordnet ist und eine Steuerkammer (102) aufweist, die die Arbeitskammer mit Luft von einem Druck versorgt, der dem Druck in der Steuerkammer entspricht,
- elektromagnetischen Ventilen (44, 46), die die Steuerkammer entweder mit der Druckluftquelle oder der Umgebungsluft verbinden, und
- einen elektronischen Regler (40), der die elektromagnetischen Ventile so ansteuert, daß die Steuerkammer mit Luft von einem Druck versorgt wird, wie er der vom Bremspedal (12) ausgeübten Kraft zugeordnet ist. - 02) Bremssystem nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Drucksensor (42), der den Druck in der Steuerkammer (102) mißt und ein Rückkopplungssignal an den elektronischen Regler (40) gibt.
- 03) Bremssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elektromagnetische Ventilanordnung folgende Bauteile aufweist:
- ein erstes elektromagnetisches Ventil (44), das zwischen der Steuerkammer (102) und der Druckluftquelle (36) angeordnet ist, und
- ein zweites elektromagnetisches Ventil (46) zwischen der Steuerkammer (102) und der Umgebungsluft,
- wobei der elektronische Regler (40) dann, wenn eine gewisse Bremskraft auf den Bremskraftverstärker (14) ausgeübt wird, das zweite elektromagnetische Ventil schließt und gleichzeitig das erste elektromagnetische Ventil öffnet und dann, wenn der Druck in der Steuerkammer einen vorgegebenen Wert erreicht hat, das erste elektromagnetische Ventil wieder schließt. - 04) Bremssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elektromagnetische Ventilanordnung folgende Teile aufweist:
- eine erste Gruppe parallelliegender elektromagnetischer Ventile (44 a, 44 b), die zwischen der Steuerkammer (102) und der Druckluftquelle (36) angeordnet sind, und
- eine zweite Gruppe parallelliegender elektromagnetischer Ventile (46 a) 46 b), die zwischen der Steuerkammer (102) und der Umgebungsluft angeordnet sind,
- wobei der elektronische Regler (40) dann, wenn eine bestimmte Bremskraft schnell auf den Bremskraftverstärker (14) ausgeübt wird, beide Ventile der zweiten Gruppe schließt und gleichzeitig beide Ventile der ersten Gruppe öffnet, und dann zunächst eines der beiden Ventile der ersten Gruppe und danach das andere schließt, dagegen dann, wenn die Bremskraft verhältnismäßig langsam erhöht wird, beide Ventile der zweiten Gruppe schließt und gleichzeitig eines der Ventile der ersten Gruppe öffnet und das andere schließt. - 05) Bremssystem nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch eine Drossel (206) in der Leitung (200 a), durch die das andere Ventil (44 b) in der ersten Gruppe mit der Druckluftquelle (36) verbunden ist.
- 06) Bremssystem nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch eine weitere Drossel (208), die in einer Leitung angeordnet ist, durch die ein Ventil (46 b) der beiden Ventile der zweiten Gruppe mit der Umgebungsluft verbunden ist.
- 07) Bremssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckluftquelle eine Quelle höheren Druckes (36 a) und eine Quelle niedrigeren Druckes (36 b) umfaßt, und die elektromagnetische Ventilanordnung folgende Teile aufweist:
- eine erste Gruppe parallelliegender elektromagnetischer Ventile (44 a, 44 b), die zwischen der Steuerkammer (102) und der Druckluftquelle höheren Druckes (36 a) bzw. zwischen der Steuerkammer (102) und der Druckluftquelle niedrigeren Druckes (36 b) angeordnet sind,
- eine zweite Gruppe parallelliegender elektromagnetischer Ventile (46 a, 46 b), die zwischen der Steuerkammer und der Umgebungsluft liegen, und
- eine Drossel (210), die in einer Leitung (218 b) angeordnet ist, durch die ein Ventil (46 b) der beiden Ventile der zweiten Gruppe mit der Umgebungsluft verbunden ist,
- wobei der elektronische Regler (40) dann, wenn eine bestimmte Bremskraft schnell auf den Bremskraftverstärker (14) ausgeübt wird, beide Ventile der zweiten Gruppe schließt und gleichzeitig nur dasjenige Ventil der ersten Gruppe öffnet, das mit der Druckluftquelle höheren Druckes verbunden ist und danach dieses Ventil schließt und das andere öffnet und abschließend dieses letztere schließt. - 08) Bremssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die elektromagnetische Ventilanordnung folgende Teile aufweist:
- eine erste Gruppe zweier in Reihe liegender elektromagnetischer Ventile (44 a, 44 b), die zwischen der Steuerkammer (102) und der Druckluftquelle (36) angeordnet sind und in einer ersten Betriebsart (A) betreibbar sind, in der ein größerer Bereich von Luft durch die Ventile strömen kann als in einer zweiten Betriebsart (B),
- eine zweite Gruppe zweier in Reihe liegender elektromagnetischer Ventile (46 a, 46 b), die zwischen der Steuerkammer und der Umgebungsluft liegen,
- wobei der elektronische Regler (40) dann, wenn eine bestimmte Bremskraft schnell auf den Bremskraftverstärker (14) ausgeübt wird, die zwei Ventile der zweiten Gruppe schließt und gleichzeitig die zwei Ventile der ersten Gruppe in die erste Betriebsart versetzt, danach die beiden Ventile in die zweite Betriebsart versetzt und abschließend ein Ventil der ersten Gruppe schließt. - 09) Bremssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Servoventil (48) folgende Teile aufweist:
- ein Gehäuse (52) mit einer gestuften Bohrung (54)
- einer Ventilanordnung (62), die verschiebbar in der gestuften Bohrung gelagert ist und drei Stellungen einnehmen kann, wobei in der ersten Stellung die Arbeitskammer (22) des Bremskraftverstärkers (14) sowohl von der Druckluftquelle (36) wie auch von der Umgebungsluft abgetrennt ist, in der zweiten Stellung dagegen die Arbeitskammer mit der Druckluftquelle verbunden und von der Umgebungsluft abgetrennt ist, und in der dritten Stellung die Arbeitskammer mit der Umgebungsluft verbunden ist aber von der Druckluftquelle getrennt ist,
- einen axial verschiebbaren Druckkolben (58), der die Ventilanordnung betätigt, und
- eine solche Anordnung im Gehäuse, daß eine Steuerkammer (102) geschaffen ist, die auf einer Seite durch den Druckkolben abgeschlossen ist, so daß dieser abhängig vom Druck in der Steuerkammer die Ventilanordnung in die erste oder zweite Stellung verschiebt.
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