DE3625487A1 - Formteil - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Formteil mit einem Kern und einem den Kern abdeckenden Bezug aus Leder oder anderen Bezugsstoffen.

In der Automobilindustrie werden häufig Formteile, wie Überrollbügel, Lenkräder, Kopfstützen und dergleichen, mit Leder oder einer Lederimitation bezogen. Dabei be­ steht die Schwierigkeit, den Bezug auf einfache Weise in dennoch stylistisch akzeptabler Form am Formteil zu befestigen.

Bei bekannten Formteilen pflegt man den Bezug am Kern anzukleben oder zu vernähen oder Verschlüsse, wie Klett­ verschlüsse oder Reißverschlüsse, einzunähen. In allen Fällen ist ein entweder sehr hoher manueller Arbeitsauf­ wand erforderlich oder der optische Eindruck des fertigen Formteils gemindert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Formteil der gattungsgemäßen Art anzugeben, bei dem das Beziehen keine langwierige Handarbeit erfordert, der optische Eindruck des fertigen Formteils aber dennoch ansprechend ist.

Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Kern einen sich längs eines Randes des Bezuges er­ streckenden Hohlraum aufweist, der einen sich längs des Hohlraums erstreckenden, die Wand des Hohlraums durchsetzenden Schlitz aufweist, daß der Bezug den Schlitz durchsetzt und mit einem Randwulst die Wand des Hohlraums hintergreift, und daß die Schlitzweite kleiner als die Randwulstdicke ist.

Bei dieser Ausbildung kann der Bezug mit seinem Rand­ wulst einfach durch den Schlitz hindurchgezwängt oder - bei an den axialen Enden offenem Hohlraum - axial in den Hohlraum eingeführt werden. Ein manuelles Verkle­ ben oder Vernähen nach dem Auflegen oder Herumlegen des Bezuges auf oder um den Kern entfällt. Ebenso ent­ fällt das Einnähen von Verschlüssen. Dennoch ergibt sich ein ästhetisch ansprechender Übergang an der Verbin­ dungsstelle zwischen Kern und Bezug.

Der Randwulst läßt sich auf einfache Weise dadurch her­ stellen, daß er einen auf den Hauptteil des Bezuges umgelegten und am Hauptteil befestigten Randabschnitt des Bezuges aufweist.

Insbesondere kann der Randabschnitt des Bezuges um ein langgestrecktes Element herumgelegt sein. Hierbei kann das langgestreckte Element nach dem Einführen des Rand­ wulstes in den Hohlraum gespannt und an den Enden befe­ stigt werden. Dies verbessert den Halt des Randwulstes im Hohlraum.

Das langgestreckte Element kann auf einfache Weise als Draht oder Seil ausgebildet sein.

Sodann kann der Randabschnitt des Bezuges am Hauptteil angenäht sein. Diese Art der Verbindung ist leicht ma­ schinell herstellbar und hoch belastbar.

Günstig ist ferner, wenn der Kern einen tragenden Teil mit einer daran befestigten, den Hohlraum bildenden längsgeschlitzten Schiene aufweist. Bei dem tragenden Teil kann es sich um ein Rohr oder dergleichen handeln, das selbst nicht geschlitzt werden darf, um seine Festig­ keit nicht zu beeinträchtigen. Durch die getrennte Aus­ bildung des tragenden Teils und der geschlitzten Schiene bleibt daher die Festigkeit des tragenden Teils erhalten.

Sodann können den Schlitz aneinandergrenzende, je einen Randwulst aufweisende Randteile eines den Kern umgeben­ den Bezuges durchsetzen. Diese Ausbildung ist günstig, wenn es sich um ein Formteil handelt, das vollständig von dem Bezug umgeben wird. Für die nach dem Herumlegen des Bezuges um den Kern aneinandergrenzenden Randteile des Bezuges benötigt man dann nur einen Schlitz zur Aufnahme der Randwulste beider Randteile.

Die Erfindung und ihre Weiterbildungen werden nachste­ hend anhand der Zeichnung eines Teils eines Querschnitts eines erfindungsgemäßen Formteils näher beschrieben.

Bei dem dargestellten Formteil handelt es sich um einen Überrollbügel mit einem Kern 1 und einem diesen umgeben­ den Bezug 2 aus Leder, einer Lederimitation oder anderen Bezugsstoffen.

Der Kern 1 besteht aus einem den tragenden Teil bilden­ den Rohr 3 aus Metall, eine das Rohr 3 umgebenden Pol­ sterung 4 und einer auf der Außenseite des Rohres befe­ stigten, zum Beispiel angeklebten, Schiene 5, die sich längs des Rohres 3 erstreckt und im Querschnitt die Form eines etwa gleichseitigen Dreiecks aufweist, dessen Basis an dem Rohr 3 anliegt. Die Schiene 5 begrenzt mit ihren Wänden einen an den Enden offenen Hohlraum 6, der einen Längsschlitz 7 in dem der Basis des Dreiecks gegenüberliegenden First aufweist. Die den Schlitz 7 begrenzenden Ränder haben jeweils einen nach innen in den Hohlraum 6 vorstehenden Randwulst 8.

Die Schiene 5 besteht aus Kunststoff, um die Verletzungs­ gefahr im Falle eines Unfalls zu vermindern. Bei anderen Formteilen kann sie auch aus Metall bestehen.

Auch der Bezug 2 ist an aneinandergrenzenden Randteilen 9 mit Randwulsten 10 versehen, wobei die Randteile 9 den Schlitz 7 durchsetzen und die Randwulste 10 die Wand des Hohlraums 6 bis hinter die Randwulste 8 hinter­ greifen.

Die Weite des Schlitzes 7 ist kleiner als die Dicke jedes Randwulstes 10 und entspricht etwa der doppelten Dicke des Bezuges 2.

Jeder Randwulst hat einen auf den Hauptteil des Bezuges umgelegten, ein langgestrecktes Element 11 umgebenden Randabschnitt 12, der zwischen seiner Längskante und dem Element 11 am Hauptteil des Bezuges befestigt, zum Beispiel angenäht oder angeklebt ist. Bei den langge­ streckten Elementen 11 handelt es sich um Drähte oder Seile aus Metall oder Kunststoff. Nachdem die Randwulste 10 nacheinander durch den Schlitz 7 hindurchgezwängt wurden, werden die Elemente 11 gespannt und an ihren Enden fixiert.

Das Beziehen des Kerns 1 mit dem Bezug 2 läßt sich sehr rasch manuell durchführen, da alle Teile maschinell vorgefertigt sein können und die Randwulste 10 lediglich durch den Schlitz 7 hindurchgezwängt zu werden brauchen, wobei zur Erleichterung des Hindurchzwängens die den Schlitz 7 begrenzenden Seitenwände der Schiene 5 gering­ fügig elastisch aufweitbar sein können. Dennoch verbleibt an der Verbindungstelle zwischen den Randteilen 9 nur eine sehr schmale, aber gleichmäßige Nut 13, die sehr gefällig wirkt.

Bei einer Vielzahl von Formteilen, die nicht wie ein Überrollbügel U-förmig gebogen sind, sondern annähernd gerade verlaufen, können die Randwulste 10 von den offe­ nen Enden des Hohlraums her in die Führungsschiene 5 eingeführt werden.

Bei Formteilen, die nicht vollständig von einem Bezug umgeben zu werden brauchen, kann die eine Seitenwand der Schiene etwa im rechten Winkel zur Basis verlaufen, wobei nur ein Randwulst in den Hohlraum der Schiene und der andere Randwulst auf der gegenüberliegenden Seite des Bezuges in eine zweite entsprechende Schiene eingeführt wird.

Claims (7)

1. Formteil mit einem Kern und einem den Kern abdecken­ den Bezug aus Leder oder anderen Bezugsstoffen, da­ durch gekennzeichnet, daß der Kern (1) einen sich längs eines Randes des Bezuges (2) erstreckenden Hohlraum (6) aufweist, der einen sich längs des Hohl­ raums (6) erstreckenden, die Wand des Hohlraums (6) durchsetzenden Schlitz (7) aufweist, daß der Bezug (2) den Schlitz (7) durchsetzt und mit einem Randwulst (10) die Wand des Hohlraums (6) hintergreift, und daß die Schlitzweite kleiner als die Randwulstdicke ist.

2. Formteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Randwulst (10) einen auf den Haupteil des Bezuges (2) umgelegten und am Hauptteil befestigten Randabschnitt (12) des Bezuges (2) aufweist.

3. Formteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Randabschnitt (12) des Bezuges (2) um ein langgestrecktes Element (11) herumgelegt ist.

4. Formteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das langgestreckte Element (11) ein Draht oder Seil ist.

5. Formteil nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Randabschnitt (12) des Bezu­ ges (2) am Hauptteil angenäht ist.

6. Formteil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (1) einen tragenden Teil (3) mit einer daran befestigten, den Hohlraum bildenden längsgeschlitzten Schiene (5) aufweist.

7. Formteil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß den Schlitz (7) aneinandergrenzen­ de, je einen Randwulst (10) aufweisende Randteile (9) eines den Kern (1) umgebenden Bezuges (1) durch­ setzen.