DE3621238C2

DE3621238C2 -

Info

Publication number: DE3621238C2
Application number: DE3621238A
Authority: DE
Inventors: Guenter 7254 Hemmingen De Rohr
Original assignee: Union Special GmbH
Current assignee: UNION SPECIAL GMBH, 71282 HEMMINGEN, DE
Priority date: 1986-06-25
Filing date: 1986-06-25
Publication date: 1988-10-27
Also published as: GB2192011B; IT8767480A0; JP2691983B2; GB2192011A; IT1210785B; DE3621238A1; FR2600677A1; GB8714769D0; FR2600677B1; JPS635793A; US4744319A

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an einer Nähmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Durch die ältere Anmeldung EP-Aktenzeichen 86 400 322.3, die als EP 01 94 182 A1 nachveröffentlicht wurde, ist eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des An spruchs 1 bekannt. Diese Vorrichtung dient jedoch nur zum kantengerechten Ausrichten des Nähgutes, wobei außerdem die Ausrichtmittel auch nicht unmittel bar vor der Stichbildestelle angeordnet sind und keine aktive Bewegung in Nähgutvorschubrichtung aus führen. Dies führt zu einem unerwünschten Recken des Nähgutes in Nähgutvorschubrichtung und kann bei empfindlichem Nähgut zur Oberflächenbeschädigung führen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vor richtung zum Ausrichten eines Nähgutes so zu gestal ten, daß mit einfachen Mitteln ohne Leistungsminde rung Nähgut gesteuert ausgerichtet wird, ohne dabei unerwünscht gereckt oder gar beschädigt zu werden. Das Nähgut kann dabei z. B. schlauchförmig oder end lich ausgebildet sein.

Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung zum Ausrich ten eines Nähgutes nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.

Hinsichtlich des Merkmals b) wird aufgeführt, daß es aus der DE 30 48 198 A1 bekannt ist, die Bewegung eines Druckstempels mit der Bewegung eines Stoff schiebers zu synchronisieren, wobei z. B. der Druck stempel in der Schiebephase des Stoffschiebers gegen ein Werkstück gedrückt wird, das dadurch abgebremst wird. Ferner ist es durch die DE 34 36 771 C1 auch bekannt, einen seitlich der Nähmaschinennadel an geordneten, absenkbaren Druckstempel zur Kantenaus richtung des Nähgutes einzusetzen, der um die Längs achse der Nadel schwenkbar ist. Diese Vorrichtung weist ferner eine Führungseinrichtung zum selbsttätigen Herstellen einer randparallelen Naht unter Verwendung eines Führungslineals für die Nähgutkante auf und erfordert ein zeitaufwendiges Stillsetzen der Näh maschine bzw. ein Zurückschalten des Positioniermotors auf eine vorbestimmte niedrige Drehzahl, damit diese Führungseinrichtung bestimmungsgemäß arbeiten kann.

Hinsichtlich des Merkmals c) wird auf die DE 29 48 498 C2 verwiesen, aus der eine Spanneinrichtung zum gesteuer ten Ausrichten des zu nähenden Öffnungsrandes von schlauchförmigen Werkstücken durch quer zur Stoffvor schubrichtung bewegliche Richtorgane bekannt ist, wobei die Anwendung aufgrund von Spannteilen jedoch auf schlauchförmiges Nähgut beschränkt ist. Die Richt organe dieser Spanneinrichtung sind außerhalb der Nähmaschine und relativ weit von der Stichbildestelle der Nähmaschine in mindestens einem Spannteil ange ordnet. Dies ergibt zwar ein intensives Verschieben des Öffnungsrandes schlauchförmiger Werkstücke quer zur Nährichtung, ist aber zum Steuern und Ausrichten endlicher flacher Nähgutstücke ungeeignet und stellt durch die Vielzahl der Richtorgane eine aufwendige Konstruktion dar.

Durch die Anordnung des gesteuerten, sich längs und quer zur Stoffvorschubrichtung bewegenden, als Ausrichtmittel dienenden zweiten Stoffschiebers (im weiteren auch Schieber genannt) unmittelbar vor der Stichbildestelle im Bereich der Stichplatte und durch seine mit dem Ablauf der Stich bildung synchronisierte Bewegung wird ein intensives Verschieben des Nähgutes längs und quer zur Stoff vorschubrichtung direkt vor der Stichbildestelle möglich, wodurch ein exaktes Ausrichten des Nähgutes erfolgt. Die Steuerung der Ausrichtbewegung des zwei ten Stoffschiebers kann hierbei mittels einer Sensor einrichtung, die eine Kante des Nähgutes abtastet und/oder durch einen auf einen vorbestimmten Naht verlauf programmierten Programmträger erfolgen. Die Änderung der Größe der Querbewegung des zweiten Stoff schiebers erfolgt durch eine durch die Steuerbefehls einrichtung gesteuerte Stelleinrichtung.

Zweckmäßige und weiterhin vorteilhafte Ausgestal tungen des Gegenstandes des Anspruchs 1 sind in den Unteransprüchen (Ansprüche 2 bis 8) angegeben. Ins besondere nach den Ansprüchen 2 bis 5 kann die Bewegung des zweiten Stoffschiebers durch sowieso vorhandene sich bewegende Nähmaschinenantriebsteile erfolgen, wodurch die erfindungsgemäße Vorrichtung ohne zusätzliche Antriebsmotoren für die Bewegungs erzeugung des zweiten Stoffschieber aufgebaut wer den kann.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 eine Vorrichtung zum Ausrichten eines Näh gutes nach einem Schnitt C-D der Fig. 2,

Fig. 2 eine Vorrichtung zum Ausrichten eines Näh gutes von oben gesehen,

Fig. 3 eine Vorrichtung zum Ausrichten eines Näh gutes nach einem Schnitt A-B der Fig. 1.

Die Vorrichtung zum Ausrichten eines Nähgutes ist in einem Nähmaschinengehäuse 1 angeordnet und wird von einer Welle 2 angetrieben. Auf der Welle 2 ist ein Exzenterkörper 3 angeordnet, der eine Hubex zenterscheibe 4 und eine Wegexzenterscheibe 5 auf weist. Die Hubexzenterscheibe 4 ist von einem Gleit stein 6 umschlossen, der in einem Träger 7 gelagert ist. Die Wegexzenterscheibe 5 ist von einem Lenker 8 umschlossen.

Am Träger 7 befindet sich eine Schlittenführung 10, in der sich ein Schlitten 11 bewegt, der einen Schieber 12 trägt. Der Schieber 12 ist mit einer Schraube 13 am Schlitten 11 befestigt. Der Schieber 12 ragt durch eine Stichplatte 14, die mit einer Schraube 15 und einer Schraube 16 am Gehäuse 1 befestigt ist. Die Stichplatte 14 beinhaltet ein Stichloch 19. Am freien Ende des Schlittens 12 ist eine Hohlkugel 17 mit einer Schraube 18 befestigt. Ein Lenker 20 umschließt mit einem Ende die Hohl kugel 17 und mit seinem anderen Ende eine Hohlkugel 21, die mit einer Schraube 22 an einem beweglichen Schwenkpunkt 29 eines Pratzhebels 23 befestigt ist. Der Pratzhebel 23 ist auf einer Schwenkwelle 24 angebracht, die aus einer Stelleinrichtung 25 ragt. Die Schwenkwelle 24 ist in zwei Buchsen 26 und 27 gelagert, die ihrerseits in einer geschlitzten Buchse 28 angeordnet sind. Die Buchse 28 ist mit einem Zapfen 30 der Stelleinrichtung 25 verbunden. Zwei Leitungen 31 und 32 verbinden die Stellein richtung 25 mit einer zeichnerisch nicht dargestellten Steuerbefehlseinrichtung.

Der Lenker 8 ist mit einem Bundbolzen 33, einer Scheibe 34 und einer Mutter 35 mit einem Rahmen 36 gelenkig verbunden. Der Rahmen 36 beinhaltet ein Langloch 37, durch das der Bundbolzen 33 ragt. Eine gehäusefeste Achse 38 verbindet den Rahmen 36 gelenkig mit dem Gehäuse 1. Das freie Ende des Rahmens 36 ist mit einer Hohlachse 40 gelenkig mit den Träger 7 ver bunden.

Durch die Stichplatte 14 ragt ein Stoffschieber 41, der mit einer Schraube 42 an einen Stoffschieber träger 43 befestigt ist. Dem Schieber 12 liegt eine Sohle 44 gegebenüber, die mit einer Nabe 45 verbunden ist. Die Nabe 45 ist mit einer Schraube 46 an einer Drückerstange 47 befestigt, die im Gehäuse 1 federnd gelagert ist. Eine Nähnadel 48 zeigt mit ihrer Spitze auf die Sohle 44 und die Stichplatte 14.

Durch Drehen der Hauptwelle 2 im Uhrzeigersinn er hält der Schieber 12 über die Hubexzenterscheibe 4, den Gleitstein 6, den Träger 7 und den Schlitten 11 eine Hubbewegung; dieser Hubbewegung wird über die Wegexzenterscheibe 5, den Lenker 8, den Rahmen 36 und den Träger 7 eine Längsbewegung in Stoffvor schubrichtung überlagert.

Statt des in den Zeichnungen dargestellten Exzenter antriebs des Schiebers 12 kann der Antrieb des Schiebers 12 auch über ein zeichnerisch nicht dar gestelltes Koppelgetriebe erfolgen.

Da der Schlitten 11, der den Schieber 12 trägt, in der Schlittenführung 10 quer zur Stoffvorschubrich tung verschiebbar gelagert ist und über den Lenker 20 mit dem verstellbaren Schwenkpunkt 29 verbunden ist, erhält er in der in Fig. 2 dargestellten ersten End stellung des Schwenkpunktes 29 eine Querbewegung von einer schwenkpunktnahen in eine schwenkpunktferne Position. In der zeichnerisch nicht dargestellten Mittelstellung des Schwenkpunktes 29 mittig zum Schlitten 11 erhält der Schieber 12 nur eine mini male Querbewegung, die in etwa der Bogenhöhe eines Lenkerkreisbogens um den Schwenkpunkt 29 entspricht, das heißt, die Querbewegung des Schiebers ist praktisch unwirksam als Ausrichtbewegung quer zur Stoffvorschubrichtung. In einer zeichnerisch nicht dargestellten zweiten Endstellung des Schwenkpunktes 29 - spiegelbildlich zur ersten Endstellung - erhält der Schlitten 11 eine Querbewegung von einer schwenkpunktfernen in eine schwenkpunktnahe Position.

Dadurch läßt sich die Größe, als Betrag und/oder Richtung der Schieber querbewegung steuern und das Nähgut direkt vor der Stichbildestelle ausrichten.

Claims

1. Vorrichtung zum Ausrichten eines Nähgutes vor einer Stichbildestelle einer einem geradlinig transportierenden Stoffvorschubsmechanismus aufweisenden Nähmaschine, mit einer den Bereich der Stichbildestelle umgebenden Stichplatte, mit einem in einer Aussparung der Stichplatte befindlichen ersten, das Nähgut geradlinig in der (die normale Nährichtung betreffenden) Längs richtung transportierenden Stoffschieber, wobei das Nähgut gegen den ersten Stoffschieber durch eine Drückereinrichtung gedrückt wird, sowie mit einem zweiten, in Längsrichtung vor der Stichbildestelle befindlichen, mit einer Gegen druckanordnung zusammenwirkenden Ausrichtmittel, das mindestens in Querrichtung eine vorbestimmte Ausrichtung des Nähgutes steuerbar ermöglicht, dadurch gekennzeichnet,

a) daß das Ausrichtmittel als ein zweiter Stoffschieber (Schieber 12) ausgebildet und vor der Stichbildestelle (Stichloch 19) so angeordnet ist, daß dessen Angriff im Bereich der Stichplatte (14) und im Bereich der mit dem ersten Stoffschieber (41) zusammenarbeitenden Drückereinrichtung (Sohle 44) erfolgt,
b) daß der zweite Stoffschieber (Schieber 12) eine mit dem Ablauf der Stichbildung synchro nisierte Bewegung ausführt, und
c) daß die Bewegung des zweiten Stoffschiebers (Schieber 12) aus einer zusammengesetzten Bewegung in Längs- und Querrichtung besteht, deren Vorschubgröße mindestens in Querrichtung einstellbar ist.

2. Vorrichtung zum Ausrichten eines Nähgutes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Stoffschieber (Schieber 12) durch eine unterhalb der Stichplatte (14) befindliche Getriebeanordnung (7, 11) angetrieben wird und durch die Stichplatte (14) ragt.

3. Vorrichtung zum Ausrichten eines Nähgutes nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Stoffschieber (Schieber 12) an einem Träger (7) beweglich gehaltert ist, der seinerseits getrieblich mit einer Hauptwelle (2) der Nähmaschine verbunden ist, so daß die Bewegung in Vorschub richtung erzeugt wird, wobei ein Zwischenglied (Lenker 20) der Getriebeanordnung (7, 11) dem zweiten Stoffschieber (Schieber 12) eine über lagerte Querbewegung verleiht.

4. Vorrichtung zum Ausrichten eines Nähgutes nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (7) eine Schlittenführung (10) aufweist und der zweite Stoffschieber (Schieber 12) an einem Schlit ten (11) befestigt ist.

5. Vorrichtung zum Ausrichten eines Nähgutes nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlit ten (11) als Zwischenglied einen Lenker (20) auf weist, der mit einem verstellbaren Schwenkpunkt (29) verbunden ist.

6. Vorrichtung zum Ausrichten eines Nähgutes nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der ver stellbare Schwenkpunkt (29) an einem Ende des Lenkers (20) durch eine Stelleinrichtung (25) aus einer ersten Endstellung über eine Mittel stellung in eine zweite Endstellung bewegbar ist.

7. Vorrichtung zum Ausrichten eines Nähgutes nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge kennzeichnet, daß auch die Vorschubgröße des zwei ten Stoffschiebers (Schieber 12) in Längsrichtung einstellbar ist.

8. Vorrichtung zum Ausrichten eines Nähgutes nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem ersten Stoffschieber (41) und dem zweiten Stoffschieber (12) eine Sohle (44) der mit dem ersten Stoffschieber (41) zusammenarbeitenden Drückereinrichtung zugeordnet ist.