DE3618514A1 - Verfahren zum betreiben einer katalytischen stickoxidreduktionsstufe - Google Patents
Verfahren zum betreiben einer katalytischen stickoxidreduktionsstufeInfo
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- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
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- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
- B01D53/34—Chemical or biological purification of waste gases
- B01D53/74—General processes for purification of waste gases; Apparatus or devices specially adapted therefor
- B01D53/86—Catalytic processes
- B01D53/8621—Removing nitrogen compounds
- B01D53/8625—Nitrogen oxides
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F23—COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
- F23J—REMOVAL OR TREATMENT OF COMBUSTION PRODUCTS OR COMBUSTION RESIDUES; FLUES
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum
Betreiben einer katalytischen Stickoxid-Reduktionsstufe
(KSR-Stufe).
Gesetzliche Auflagen machen es heute notwendig u. a.
Stickoxide (NO x ) aus den Abgasen von Feuerungsanlagen zu
entfernen. Eine Art von bekannten Verfahren entfernt NO x
selektiv durch reduktive Behandlung mit Katalysatoren
unter Zusatz von Reduktionsmitteln wie Ammoniak, Methan
etc. Solche Verfahren und verwendbare Katalysatoren sind
einschlägig bekannt und z. B. in Chem. Ing. Tech. 57 (1985)
S. 717 ff, insbes. S. 722 ff beschrieben.
Für die praktische Durchführung der Verfahren sind dabei
hinsichtlich der Anordnung des Katalysators verschiedene
Varianten bekannt. So kann er vor oder hinter einer
Rauchgasentschwefelungsanlage (REA) angeordnet sein. Den
Verfahren gemeinsam ist aber stets, daß das Reduktions
mittel Ammoniak verdampft, mit Luft gemischt und vor der
KSR-Stufe in den Abgasstrom eindosiert wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, die bekannten
Verfahren abzuwandeln und ein hinsichtlich Wirkungsgrad
der Entstickung und/oder Energiebilanz verbessertes
Verfahren zur Verfügung zu stellen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist durch das in den
Patentansprüchen geschilderte Verfahren charakterisiert.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben einer
katalytischen Stickoxid-Reduktionsstufe (KSR) ist dadurch
gekennzeichnet, daß man
- a) dem zu behandelnden Abgasstrom einen Teilstrom entnimmt,
- b) dem Teilstrom aus Stufe a) selektives Reduktionsmittel, vorzugsweise Ammoniak, zumischt,
- c) den resultierenden, Reduktionsmittel enthaltenden Teilstrom vor der KSR-Stufe mit dem Hauptstrom vereinigt und
- d) den vereinigten Abgasstrom in die KSR-Stufe einführt.
In seiner allgemeinsten Form sieht das Verfahren also vor,
das selektive Reduktionsmittel nicht direkt in den
Abgasstrom zu dosieren, sondern in einen, dem Abgasstrom
entnommenen Teilstrom.
Der Begriff Abgas umfaßt dabei sowohl Rauchgas, das von
Feuerungsanlagen, insbesondere Großfeuerungsanlagen
stammt. Er umfaßt aber auch Abgase die Stickoxide (NO x )
enthalten, die aus der thermischen und/oder katalytischen
Verbrennung von Schadstoff-enthaltender Abluft diverser
Produktionsprozesse stammt. Er umfaßt außerdem solche
Abgase, die bei Herstellung und/oder Umsetzung von
N-O-Verbindungen anfallen.
Als selektive Reduktionsmittel kommen bekannte Mittel wie
Kohlenwasserstoffe, vorzugsweise Methan in Frage.
Bevorzugt wird der Einsatz von Ammoniak als selektives
Reduktionsmittel. Besonders vorteilhaft ist es dabei, daß
Reduktionsmittel dem Teilstrom in unverdünnter Form
zuzumischen.
In einer bevorzugten Variante des Verfahrens ist
vorgesehen, den Teilstrom von Stufe a) und/oder den
resultierenden, Reduktionsmittel enthaltenden Teilstrom
aus Stufe b) aufzuheizen. Dabei hat es sich als sehr
wirksam herausgestellt, wenn der gemäß Stufe c) mit dem
Hauptstrom zu vereinigende, vorzugsweise Reduktionsmittel
enthaltende Teilstrom auf 850 bis 1100°C aufgeheizt wird.
Eine vorteilhafte Variante des Verfahrens wird anhand der
Fig. 1 näher erläutert, die eine schematische Darstellung
einer erfindungsgemäß betriebenen KSR-Stufe darstellt.
Aus einer Rauchgas führenden Leitung (1) wird über einen
Bypass (2) ein Teilstrom entnommen. Die Entnahmestelle
kann dabei in Strömungsrichtung gesehen vor oder hinter
einer REA-Anlage, vorzugsweise hinter einer REA-Anlage
liegen. Dieser Teilstrom wird vorzugsweise über ein
Fördermittel (3) einer Heizkammer (4) zugeführt, in der
der Teilstrom auf Temperaturen von 850 bis 1100°C
aufgeheizt wird.
Zur zumindest teilweisen Aufheizung des Teilstromes in der
Bypassleitung (2) und/oder in der Heizkammer (4) kann
thermische Energie aus dem aus der KSR-Stufe austretenden
Abgas über einen Wärmetauscher, vorzugsweise einen
regenerativen Wärmetauscher, genutzt werden. In einer
anderen Variante kann die Aufzeichnung zumindest teilweise
durch Einblasen von Heißdampf erfolgen. Zur Erreichung der
angegebenen Aufheiz-Temperatur wird es in der Regel
notwendig sein, eine Zusatzfeuerung vorzusehen,
beispielsweise eine direkte oder indirekte Zufuhr von
Heizenergie, die insbesondere durch Verbrennung fossilen
Brennmaterials gewonnen wird.
Die Zufuhr von NH3, entweder im Gemisch mit Luft oder
Inertgas, oder, bevorzugt, in unverdünnter Form als
solcher, wird über Leitung (5) vorgenommen und kann über
Leitung (5 a), also vor der Heizstufe, und/oder über
Leitung (5 b), also hinter der Heizstufe, erfolgen.
Vorzugsweise wird mindestens ein Teil des stöchiometrisch
notwendigen Ammoniaks vor der Heizstufe zugemischt. Der
aufgeheizte und mit NH3 versetzte Teilstrom wird dann über
Leitung (6) wieder mit dem Hauptstrom vereinigt und der
vereinigte Abgasstrom wird dann der Katalysatorstufe (7)
zugeführt. Das katalytisch behandelte Abgas verläßt die
KSR-Stufe über Leitung (8) und kann dort weiteren Stufen
oder dem Abgas-Kamin zugeführt werden.
In einer besonderen Variante wird die Entnahme des
Teilstromes über Leitung (2) derart bemessen, daß durch
die Zumischung des aufgeheizten Teilstromes zum Hauptstrom
im vereinigten Abgasstrom eine Mischungstemperatur im
Bereich von 150 bis 500°C, vorzugsweise 150 bis 300°C
eingestellt wird. Ein günstiges Entnahmeverhältnis
(Teilstrom : Gesamtabgasstrom) liegt im Bereich von 3 : 100
bis 60 : 100.
Die Erfindung umfaßt auch eine angepaßte Vorrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Diese
Vorrichtung ist gekennzeichnet durch eine Abgasleitung
(1), einen katalytischen Reaktor (7) sowie eine
Bypassleitung (2), (6), enthaltend eine Heizkammer (4),
eine oder mehrere Zuführungen für Ammoniak (5 a) und/oder
(5 b) sowie ggf. ein Fördermittel (3).
Zur Intensivierung der Mischwirkung für die Zugabe von
Ammoniak und/oder die Zumischung des aufgeheizten
Teilstroms zum Hauptstrom können an sich bekannte
Vorrichtungen wie vorzugsweise statische Mischer
vorgesehen werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren und seine Varianten
gestatten es, in energetisch günstiger Weise hohe
Entstickungsgrade zu erreichen. Dieses wird u. a. bewirkt
durch
- - Vermeidung von Volumenvergrößerung des zu behandelnden Rauchgases und Aufheizenergie-Verlusten durch sonst übliche Vermischung von NH3 mit Luft;
- - bereits thermische Reaktion von NH3 mit NO x vor dem Katalysator; dadurch kann dieser entweder bei gleichem Umsatzgrad kleiner dimensioniert werden oder bei gleicher Dimensionierung kann ein höherer Umsatzgrad erzielt werden;
- - effiziente Vermeidung der Bildung von Ammoniumsalzen wie Nitrate, Sulfate etc;
- - effiziente Vermischung des Abgases mit dem Reduktions mittel.
Claims (10)
1. Verfahren zur katalytischen Stickoxid-Reduktion
(KSR) in Abgasen unter Zugabe eines selektiven
Reduktionsmittels, dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) dem zu behandelnden Abgasstrom einen Teilstrom entnimmt,
- b) dem Teilstrom aus Stufe a) selektives Reduktionsmittel, vorzugsweise Ammoniak, zumischt,
- c) den resultierenden, Reduktionsmittel enthaltenden Teilstrom vor der KSR-Stufe mit dem Hauptstrom vereinigt und
- d) den vereinigten Abgasstrom in die KSR-Stufe einführt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die KSR-Stufe in Strömungsrichtung hinter
einer Rauchgasentschwefelungs-Stufe (REA) angeordnet ist.
3. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man in Stufe b)
unverdünnten Ammoniak zumischt.
4. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß man den Teilstrom und/oder
den resultierenden, Reduktionsmittel enthaltenden
Teilstrom aufheizt.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der aufgeheizte Teilstrom, der mit dem Hauptstrom
vereinigt werden soll, eine Temperatur im Bereich von 850
bis 1100°C aufweist.
6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß man in Stufe a) die Entnahme
des Teilstromes derart bemißt, daß der aus Stufe c)
resultierende vereinigte Abgasstrom eine Mischungstempera
tur im Bereich von 150 bis 500°C vorzugsweise
150 bis 300°C aufweist.
7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufheizung des Teilstromes
thermische Energie dem aus der KSR-Stufe austretenden
Abgas über einen Wärmetauscher, vorzugsweise einen
regenerativen Wärmetauscher, entnommen wird.
8. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aufheizung des Teilstromes
durch eine Zusatzfeuerung erfolgt.
9. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aufheizung des Teilstromes
mindestens teilweise durch Einblasen von Heißdampf
erfolgt.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß
einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
eine Abgasleitung (1), einen katalytischen Reaktor (7)
sowie eine Bypassleitung (2), (6), enthaltend eine oder
mehrere Zuführungen für Ammoniak (5 a) und/oder (5 b) sowie
ggf. ein Fördermittel (3) und eine Heizkammer (4).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863618514 DE3618514A1 (de) | 1986-06-02 | 1986-06-02 | Verfahren zum betreiben einer katalytischen stickoxidreduktionsstufe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863618514 DE3618514A1 (de) | 1986-06-02 | 1986-06-02 | Verfahren zum betreiben einer katalytischen stickoxidreduktionsstufe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3618514A1 true DE3618514A1 (de) | 1987-12-03 |
Family
ID=6302121
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863618514 Withdrawn DE3618514A1 (de) | 1986-06-02 | 1986-06-02 | Verfahren zum betreiben einer katalytischen stickoxidreduktionsstufe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3618514A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0363684A1 (de) * | 1988-09-22 | 1990-04-18 | Mitsubishi Jukogyo Kabushiki Kaisha | Apparat zur Entstickung von Abgas |
WO1990009228A1 (en) * | 1989-02-10 | 1990-08-23 | Haldor Topsøe A/S | A process for the removal of nitrogen oxides from offgases from turbines |
DE4200514A1 (de) * | 1992-01-11 | 1993-07-15 | Asea Brown Boveri | Verfahren zur katalytischen entstickung von abgasen |
CN105829671A (zh) * | 2013-12-19 | 2016-08-03 | 沃尔沃卡车集团 | 装配在机动车辆的底盘上的排气处理*** |
-
1986
- 1986-06-02 DE DE19863618514 patent/DE3618514A1/de not_active Withdrawn
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US11319851B2 (en) | 2013-12-19 | 2022-05-03 | Volvo Truck Corporation | Exhaust gas treatment system to be fitted on a chassis of an automotive vehicle |
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