DE36166C - Neuerung an WlLLCOX - Nähmaschinen zur Herstellung von Doppelkettenstich - Google Patents

Neuerung an WlLLCOX - Nähmaschinen zur Herstellung von Doppelkettenstich

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DE36166C
DE36166C DENDAT36166D DE36166DA DE36166C DE 36166 C DE36166 C DE 36166C DE NDAT36166 D DENDAT36166 D DE NDAT36166D DE 36166D A DE36166D A DE 36166DA DE 36166 C DE36166 C DE 36166C
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B. RUDOLPH in Berlin
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    • D05SEWING; EMBROIDERING; TUFTING
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    • D05B1/00General types of sewing apparatus or machines without mechanism for lateral movement of the needle or the work or both
    • D05B1/08General types of sewing apparatus or machines without mechanism for lateral movement of the needle or the work or both for making multi-thread seams
    • D05B1/10Double chain-stitch seams
    • DTEXTILES; PAPER
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    • D05B57/00Loop takers, e.g. loopers
    • D05B57/02Loop takers, e.g. loopers for chain-stitch sewing machines, e.g. oscillating

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Sewing Machines And Sewing (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
KLASSE S2: Nähmaschinen.
Die den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Ne'uerung bezieht sich auf die Mechanismen, welche ermöglichen, dafs einerseits auch schnell arbeitende Nähmaschinen (wie beispielsweise Willcox- und Gibbs-Nähmaschinen mit 3 000 Stichen pro Minute), die bisher ausschliefslich mit einem Nähfaden arbeiteten, eine Zweifadennaht analog der Doppelkettenstichnaht herstellen, und dafs andererseits gleichzeitig dementsprechend ein Abschneideapparat angeordnet ist, welcher den Stoff in einer bestimmten Entfernung von der Naht während des Nähens exact und scharf abschneidet.
Auf beiliegenden Zeichnungen geben:
Fig. ι und 2 Seiten- und Stirnansicht einer mit den neuen Mechanismen versehenen Willcox- und Gibbs-Nähmaschine.
Fig. 3 ist eine Seitenansicht des die Fadenverschlingung der Doppelkettenstichnaht bewirkenden Gesammtmechanismus.
Fig. 4 und 5 sind Grundrifs bezw. Vorderansicht der Fig. 3 mit dem Abschneideapparat.
Fig. 4 a bis 10 zeigen Details der Bewegungsmechanismen.
Fig. 11 bis 15b sind graphische Darstellungen, die das Zusammenwirken der wesentlichen Theile, -als Nadel, Faden, Stofflage und Schlingenfänger, in den verschiedenen Perioden während der Nahtbildung veranschaulichen.
Fig. 16 bis 16 c sind Details des Schiingenfängers.
Fig. 17 bis 18 b sind1 Details der neuen Bewegungsmechanismen.
Fig. 19 und 20 sind Darstellungen der fertigen Naht.
Als neu sind folgende Theile zu betrachten, welche in ihrer Gesammtanordnung zur Erzielung der nachstehend beschriebenen Bewegungen dienen:
1. Der Schlingenfänger S mit seiner Anordnung auf dem beweglichen Ring F der Hauptwelle A.
2. Das Excenter E am freien Ende der -Hauptwelle, in Verbindung mit dem schwingenden Bügel K mit CurvenfLäche k und der Führung des am Ring F befestigten Stiftes G.
3. Der feste Curvenbügel L mit seiner Curvennuth /, zum Zwecke, dem Schlingenfänger S eine seitliche Bewegung zu ertheilen.
4. Der Abschneidemechanismus, welcher gleichzeitig bei dem schnellen Gange der Maschine ein stichweises, genaues und exactes Abschneiden des Stoffes ermöglicht.
Aufser den bekannten Bewegungen von Nadel und Stoffschieber sind noch folgende anzuführen:
i. Die Bewegung des Schiingenfängers S mit seinem Stützpunkt auf der Hauptwelle A, welche zerfällt:
a) in eine Vorwärts- und gleichzeitige Seitwärtsbewegurig, und . '
b) in eine Rückwärts- und gleichzeitige Seitwärtsbewegung, wobei die Vor- und Rückwärtsbewegung durch die Combination des auf Welle A drehbaren Ringes F (auf welchem der Schlingenfänger seitlich drehbar befestigt ist) mit dem Stift G und seiner Führung, sowie in Verbindung mit der durch das Excenter E bewirkten oscillirenden Bewegung des Curvenhebels bezw. Bügels K, wodurch Ring F eine theilweise Rotation erhält, erzielt
wird, während die Seitwärtsbewegung des Schiingenfängers bewirkt wird durch die Führung des unteren Theiles mit Rolle sl des Schiingenfängers in der feststehenden Curvennuth des an der Stirnfläche der Maschine angeschraubten Winkels L.
2. Die bereits genannte oscillirende Bewegung des Curvenhebels K, erzeugt durch das Excenter E der Hauptwelle und Curvenfiäche k von K zum Zwecke der vermittelst Stiftes G auf den Ring F bezw. Schlingenfänger S übertragenen, theilweise rotirenden Vor- und Rückwärtsb ewegung.
3. Die theilweise um Zapfen D1 (bezw. A) rotirende Bewegung des Ringes F mit Stift G und Schlingenfänger S, erzeugt durch die unter 2. genannte Bewegung von K, zum Zwecke der Uebertragung der Bewegung auf den Schlingenfänger.
4. Die Auf- und Abwärts-, sowie gleichzeitige Vor- und Rückwärtsbewegung des Abschneidemessers im Zusammenhange mit der Bewegung der Nadel bezw. der Stichbildung.
Die Anordnungen dieser kurz angedeuteten, in folgendem näher beschriebenen Mechanismen an der Maschine selbst, sowie deren Wirkungsweise ist folgende:
Der Antrieb der Hauptwelle A, sowie des Bügels C erfolgt in folgender Weise: Durch die Hauptwelle A, welche in dem unteren Ende des Fundaments in horizontaler Richtung, in der vorderen Stirnwand und im hinteren, kreisförmigen Bogen gelagert ist, wird vermittelst eines Excenters am hinteren Ende der Welle die Zugstange B nach oben und unten bewegt. Der Bügel C besitzt seinen Drehpunkt in der Mitte des kreisförmigen Bogens des Fundaments. Am hinteren Ende des Bügels ist ein verstellbarer Kugelzapfen angebracht und am oberen Ende der Zug1 stange eine zur Kugel passende Pfanne; dadurch wird ermöglicht, dafs die Zugstange den Bügel nach oben und unten bewegt, was zur Folge' hat, dafs die an dem vorderen Ende desselben angebrachte Nadelstange eine auf- und ahwärtsgehende Bewegung ausführt.
Die nunmehr in folgendem beschriebenen neuen Mechanismen zur Bewegung des Schlingenfängers sind in folgender Weise angeordnet:
Das vordere Ende der Hauptwelle A an der Stirnwand des Fundaments ist in der Richtung der Achse entsprechend tief ausgebohrt, Fig. 4a; in dieser Bohrung ist ein Zapfen e mit angedrehtem Kopf angebracht, welcher durch eine Klemmschraube e1 festgehalten wird; dieser Zapfen bewegt sich stets mit der Hauptwelle A und in derselben Richtung. Der Kopf des Zapfens besteht, in der Achsrichtung betrachtet, aus:
ι. dem Excenter H für den Stoffschieber H\ Fig. 2 und 4a;
2. dem Lager Z)1 mit seinem zweitheiligen, den eigentlichen Stützpunkt des Schiingenfängers bildenden Ring F\
3. dem Excenter E zur Vorwärts- und Rückwärtsbewegung des Schiingenfängers.
Das Excenter H für den Stoffschieber H1 ist an der Stelle, an welcher der Zapfen aus der Hauptwelle heraustritt, also dicht an der Stirnwand des Fundaments, am Zapfen e selbst excentrisch angedreht und bewegt den Stoffschieber H\ welcher in Verbindung mit diesem Excenter steht, bei jeder Umdrehung der Hauptwelle A vor und zurück; der Stoffschieber hat eine längliche Aussparung, wodurch die Gröfse des Stiches regulirt wird, und ist im übrigen von bekannter Construction und Wirkungsweise.
Hinter dem Stoffschieberexcenter H ist eine Nuth D1 von entsprechender Breite mit zwei höherstehenden Wandungen eingedreht. In diese Nuth D1 ist ein Ring F aus zwei Hälften eingelegt, und zwar deshalb aus zwei Hälften, weil das Anbringen eines ganzen Ringes mit zwei Wandungen nicht möglich ist.
Dieser Ring F füllt die Nuth genau aus, ist in derselben vor-'und rückwärts drehbar, lä'fst jedoch infolge der Wandungen eine seitliche Bewegung nicht zu und dient als eigentlicher Stützpunkt für den Schlingenfänger S. Der Ring F ist infolge seiner Drehbarkeit ganz unabhängig von den Bewegungen der Hauptwelle A und dem Zapfen e und dient nur, wie eben gesagt, als Stütze für den Schlingenfänger.
An diesem Ring F ist nun an einer Seite eine Fläche angefräst und an dieser Fläche ist der Schlingenfänger S angeschraubt, und zwar so, dafs derselbe in dieser Schraube s einen Drehpunkt erhält, welcher auch eine seitliche Bewegung des Schiingenfängers S zuläfst.
Durch Anwendung dieses Ringes F und durch den Drehpunkt s des Schiingenfängers auf der Fläche dieses Ringes werden diese Bewegungen des Schiingenfängers nach vorn und zurück und seitlich hin und her erzielt, trotz des Stützpunktes auf der nur in einer Richtung rotirenden Hauptwelle A.
An der entgegengesetzten Seite des Ringes F ist ein kleiner Winkel g mit einem Führungsstift G angeschraubt, parallel laufend mit dem ganzen Zapfen e und rechtwinklig zu dem Ring F, so dafs sich der Drehpunkt 5 des Schiingenfängers S und dieser Führungsstift G genau diametral gegenüberstehen.
Am vorderen Ende des Zapfens, also vor dem Ringlager, ist ein ovales bezw. eiförmiges Excenter E angefräst, welches die Bewegungen der Hauptwelle A und des daran festgeschraubten Zapfens c mitmachen mufs.
Dieses Excenter E bewegt den Hebel K, welcher, am hinteren Ende mit einer längeren Warze versehen, einen Drehpunkt hat und an der Stirnwand des Fundaments durch den Bolzen J befestigt ist. Dieser Bolzen wird durch eine Klemmschraube i gehalten; auf diese Weise wird der Hebel K nach oben und unten beweglich, reicht mit seinem Einschnitt k bis zur Mitte des angefrä'sten Excenters E und wird durch dasselbe bei jedfer Umdrehung der Hauptwelle A und des Zapfens e nach oben und unten bewegt, Fig. 3, 8 a und ga.
Das vordere Ende des Hebels ist mit einer kleinen Führungsnuth k1 versehen, in welcher der an der vorderen Seite des Ringes angebrachte Führungsstift G läuft. Bei jeder Umdrehung der Hauptwelle A und des Zapfens e mit dem ängefrästen Excenter E wird der Hebel K mit dem am Ring F befestigten Führungsstift G nach oben und unten bewegt, und dadurch erhält der Schlingenfänger 5 seine Vorwärts- und Rückwärtsbewegung von der Nadel, Fig. 3, 8a und 9a.
Um nun ein sicheres Einstechen der Nadel in die vom Schlingenfänger S bereit gehaltene Schleife zu erzielen, ist es nöthig, .dafs der Schlingenfänger bei seinem Vor- und Zurückgehen, wie schon oben erwähnt, auch seitlich bewegt wird. Dies geschieht auf folgende Weise: ,
Der untere Theil S1 des Schlingenfänger S ist nach unten verlängert, umfafst das Excenter mit dieser Verlängerung auf dem halben Umfang und ist am Ende mit einer Leitrolle s1 versehen, die mittelst Schraube s2 befestigt ist. Diese Rolle sl läuft in einer an der Stirnwand des Fundaments und direct unter dem Excenter angebrachten Curvennuth /.
Diese Curvennuth / ist in einer breiten Winkelplatte L, deren eine Seite gerade und in verticaler Richtung an die Stirnwand des Fundaments angeschraubt ist, angeordnet. Die andere Seite steht dann in horizontaler Richtung unter dem Excenter, hat diese Curvennuth / und dieselbe Rundung nach oben, welche der untere Theil des Schiingenfängers bei der Vor- und Zurückbewegung beschreibt.
Die Rolle s1 des Schiingenfängers gleitet nun bei dieser Bewegung in der Curvennuth Z und wird dadurch gleichzeitig mit der Vorwärts- und Rückwärtsbewegung auch die seitliche Bewegung des Fängers erzielt, Fig. 9, 12 b, 17 und 17 a.
Der obere Theil des Schiingenfängers S, Fig. 10, 16 bis 16c, über dem Drehpunkt s nach oben, läuft in eine schwache Spitze aus und ist etwas rundlich gebogen, weil derselbe sich etwas um ■ die Nadel bei seinen Bewegungen drehen mufs.
An der hinteren Seite dieser Zunge befindet sich zwischen dem Drehpunkt und der Spitze des Fängers ein Oehr ol, durch welches der untere Faden in den Fänger tritt; hinter diesem Oehr o1 läuft eine Nuth η bis an die Spitze des Fängers in ein zweites Oehr 0 aus; in dieser Nuth η liegt der Faden JV2 und tritt durch dieses zweite Oehr ο wieder heraus in die Stichplatte P nach oben.
Die Stichplatte und der . Stoffschieber H\ welcher vermittelst des Excenters H seine Bewegung erhält, sind von der allgemein bekannten Construction.
Die Wirkungsweise der Mechanismen zur Bildung des Zweifadenkettenstiches ist folgende: Die Nadel N sticht nun durch den Stoff, die Oeffnung in der Platte P und eine zu bildende Schleife des Unterfadens iV2.
Damit die Schleife des Unterfadens gebildet werden kann, hat der Fänger 5 an seiner Spitze die gebogene Form. Die ganze Stichbildung mittelst des Mechanismus wird leichter verständlich, wenn wir nunmehr die einzelnen Stellungen und Bewegungen der vorher beschriebenen Theile des Bewegungsmechanismus verfolgen.
Bei der höchsten Stellung der Nadel JV, Fig. 11, ist das Excenter E und demnach auch der Curvenbügel K mit Stift G in der tiefsten Stellung, also die Spitze des Schiingenfängers S, sein Oehr ο in der äufsersten Vorwärts- und linken Seitwärtsstellung, da i1 im hintersten Theile der Curvennuth Z steht. Der obere Faden N1 liegt um den Schlingenfänger und der untere Faden 2V2 geht von Oehr ο des Schiingenfängers zwischen der Schlinge X von N schräg aufwärts und von links nach rechts nach oberhalb.
Nach erfolgter Vierteldrehung steht die Nadel N in gleicher Höhe mit der Spitze des Schiingenfängers, und dessen Oehr 0 hat eine Rückwärts- und gleichzeitige Seitwärtsbewegung von links nach rechts gemacht, so dafs das Oehr 0 noch vor der Nadel N steht und der untere Faden N2 eine Krümmung % gebildet hat, welche kurzweg mit Schleife Z bezeichnet wird. Die Nadel N sticht nun durch den Stoff, die Oeffnung der Platte und die Schleife Z des Unterfadens hindurch, Fig. 12.
Das Excenter E steht nach vollendeter Vierteldrehung mit der Spitze nach unten, s'1 fäfst in die Mitte der Nuth Z. Bei der nunmehr erfolgenden Viertelumdrehung geht die Spitze . des Schiingenfängers S zurück und biegt gleichzeitig zur Seite nach rechts ab, um an der Nadel α vorbeizukommen, denn der Bügel K bezw. Stift G hat seine höchste Stellung erreicht und gleichzeitig steht s1 im vordersten Theile von Z. Bei dieser zweiten Viertelumdrehung gleitet die alte Schlinge 1 des oberen Fadens vom Schlingenfänger S
ab, rutscht aufwärts, da die Schleife Z des Unterfadens N2 durch die Schlinge X auf der Nadel N emporgezogen wird. Die Nadel hat die tiefste Stellung, Fig. 13, 13 a, 13 b und 13 c.
Bei der dritten Viertelumdrehung, Fig. 14, 14a, 14b, 15 und 15a, geht die Nadel N zurück, das Excenter E mit dem spitzen Ende, dem Bügel K, abwärts, s1 gleitet infolge dessen rückwärts bis zur Mitte, der Fänger S vorwärts, und beim Rückgang, Fig. 15, der Nadel wird der Faden N1 von der Feder/ noch so lange festgehalten, bis der obere Faden N1 die Schleife X gebildet hat; der obere Faden N2 bildet eine Schleife X, in welcher die wieder vorwärts kommende Spitze des Fängers hineinfährt, führt den unteren Faden wiederum zur Bewegung der neuen Schleife Z durch sie hindurch und hält sie selbst als neue obere Schleife fest.
Bei der vierten Viertelumdrehung, Fig. 15 und 11, geht die Nadel in ihre höchste Stellung, der Bügel K in die tiefste, demnach s1 in den hintersten Theil der Curve k und die Spitze des Fängers nach vorn; der Stoff wird mittelst Excenters H1 und Stoffschiebers H um die Stichlänge fortgeschoben, der gebildete Stich festgezogen und die Stellungen zum Beginn des nächsten Stiches sind wieder vorbereitet.
Es hängt also bei dieser Naht (wie bei jedem Zweifadenkettenstich) immer eine Schleife des einen Fadens in einer solchen Schleife des anderen Fadens; die Schleifen (also des Kettenstiches) liegen auf der Waarenseite, Fig. 19, während die gerade gestreckte Fadenlage des oberen Fadens den Kettenstich bildet, Fig. 20.
Um nun auch die genähte Waare während des Nähens gleich exact, scharf und in stets gleichbleibender Entfernung von der Naht abschneiden zu können, ist der in Fig. 5 und 6 detaillirt dargestellte Abschneideapparat zweckentsprechend constrain und angeordnet.
Dieser Abschneideapparat ist auf ein T-förmiges Stück T aufgeschraubt und dieses wiederum mittelst der Schrauben t, Fig. 2, und t1, Fig. 6, auf der Innenseite des Nadelträgers befestigt. Der Apparat besteht aus dem stiefelähnlich geformten Messer M, dem Messerhalter M1 mit der schrägen Fläche m1 des Fortsatzes Af2 von M1 der Blattfeder m2 (mittelst Schrauben t3 i3 an T befestigt) und dem Druckstift m3.
In dem T-förmigen Stück T ist der als Drehzapfen für den Messerhalter Ai1 bestimmte Bolzen m befestigt, auf welchen der hülsenartige Theil Ot4, Fig. 5, von M1 aufgesteckt und mittelst Schraubenmutter .m5 drehbar bezw. schwingend auf m4 gehalten wird.
Das Messer M ist in eine in M1 eingeschnittene Nuth eingelegt und durch Schraube m6 mit Ai1 fest verbunden, Fig. 6a. An dem oberen Theil von M1 ist mittelst Schrauben Ot7 der die schräge Fläche w1 bildende Fortsatz Af2 von M1 aufgeschraubt.
Der die Nadelstange bewegende Bügel C trägt an seinem vorderen Ende eine um Zapfen r sich drehende Druckrolle R. Durch die Schraube r1 ist r und R am Bügel C befestigt.
Beim Niedergange von C drückt die Rolle R, welche stets an der schrägen Fläche m1 anliegt, den Fortsatz M2 des Messerhälters M1 ab und somit auch das Messer M selbst abwärts, und zwar derart, dafs durch Anordnung des Drehpunktes m und durch die Hebelform des Messerhalters Af1 mit der Abwärtsbewegung auch gleichzeitig eine in der Verticalebene stattfindende Vorwärts- und Rückwärtsbewegung erzielt wird, und durch die Combination dieser Bewegung (beim Abwärts- und gleichzeitigen Rückwärtsgehen) und durch die schräge Schneidekante des Messers M wird ein thatsächliches Schneiden und nicht Abdrücken des Stoffes erreicht.
Die Gröfse des Hubes von M2 ist abhängig von der Abweichung bezw. Steigung der schiefen Ebene m im Verhältnifs zu der vertical heruntergehenden Druckrolle R. Das Messer M läuft nach unten in eine breite Fläche aus, welche parallel zu dem Stofftransporteur steht. Die Blattfeder m2 bewirkt mittelst des auf M'2 befestigten Stiftes m3 den Aufwärtsgang von M2 und somit des Messers M.
Die Schneidekante ist ebenfalls schräg angeordnet, so dafs die Spitze höher steht als das Ende der Messerkante. Ferner ist auch diese Schneidekante stark abgeschrägt, d. h. das Messer bildet einen spitzen Schneidewinkel, Fig. 6 a.
Auf der Platte P der Maschine ist eine der Breite der Messerfläche entsprechende Stahlplatte ρ mittelst Schrauben p] und p2 derart befestigt, dafs die seitwärts abgeschrägte Kante von ρ dicht und genau nach dem Winkel an der Messerfläche anliegt, Fig. 7. Zur leichteren Führung des Stoffes ist ρ auch nach vorn abgeschrägt, Fig. i, 2 und 7.
Auch beim höchsten Stande des Bügels C liegt noch das hintere Ende der Messerfläche M an ρ an, so dafs in der Stirnansicht zwischen Messerkante und derjenigen von ρ eine keilförmige Oeffnung entsteht, und bei jedem Nadelstiche streicht das Messer M mit der Schnittfläche dicht an derjenigen von ρ vorbei, und zwar, wie bereits beschrieben, derart, dafs das Messer einen nach hinten gezogenen Schnitt ausführt, wodurch ein correcter scharfer Schnitt, ein wirkliches Schneiden des Stoffes erzielt und jeder schädliche Druck oder Stofs vollständig vermieden wird. Ein derartiger Schnitt ist mit allen bisher bekannten und in
Anwendung gekommenen Schneideapparaten nicht erzielt worden.
Ferner sei noch ein nicht zu unterschätzender Vortheil dieses Abschneideapparates kurz hervorgehoben, welcher darin besteht, dafs ein Abnutzen der Schneidekanten nicht stattfindet, sondern durch das genau winklige Vorbeistreichen von M an ρ eine Selbstschärfung der Schneidekanten erfolgt.
Dieser Umstand ist bei dem so schnellen Gange der Maschine (3 000 Umdrehungen pro Minute) von höchster Bedeutung.
Wie aus Fig. 7 ersichtlich ist, wird vorn an der Maschine bezw. an dem auf der Platte aufgeschraubten Winkel U ein Einführungsapparat u angebracht, welcher bewirkt, dafs zwei zusammenzunähende Stofftheile während des Nähens je umgelegt und die Theile der Nadel so zugeführt werden, dafs dieselben dicht an der Kante zusammengenäht werden können, wodurch eine den Stoff vierfach durchstochene sehr feste Naht ohne starkes Hervortreten derselben erzielt wird.
Die sehr flache Naht' vermeidet demnach bei allen eng anliegenden Unterkleidern das lästige Drücken bezw. Reiben der Naht.
Dieser Einführapparat u ist in der Patentschrift No. 30463 dargestellt und beschrieben.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Eine Will co χ-Nähmaschine mit der Einrichtung zur Herstellung von Doppelkettenstich derart, dafs die schwingende, untere Fadenführernadel S durch drei Excenter D1F, EKG und S1L direct von der Triebwelle aus bewegt wird; ferner mit einem Apparat zum Abschneiden des Stoffes neben der Nähkante derart, dafs das Obermesser nicht nur drückend, sondern auch in seiner Längsrichtung ziehend durch den Stoff hindurch und gegen das Untermesser hin bewegt wird.
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
DENDAT36166D Neuerung an WlLLCOX - Nähmaschinen zur Herstellung von Doppelkettenstich Expired - Lifetime DE36166C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0194635A2 (de) * 1985-03-14 1986-09-17 METALPLAST S.r.l. Stoffschieber- und Schlingenfängerantriebsvorrichtung für tragbare Nähmaschine

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0194635A2 (de) * 1985-03-14 1986-09-17 METALPLAST S.r.l. Stoffschieber- und Schlingenfängerantriebsvorrichtung für tragbare Nähmaschine
EP0194635A3 (en) * 1985-03-14 1988-10-12 Metalplast S.R.L. A mechanism for actuating the hook and claw and for stitch setting in portable sewing machine

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