DE3615479C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Wickelwelle mit auf einem Wellenkör­ per in axialer Richtung gleitend verschiebbaren Friktionskörpern.

Bei Wickelwellen wird der Wellenkörper normalerweise mit einer Voreilung angetrieben, damit das Wickelgut unter Spannung aufge­ wickelt wird. Zur Übertragung des Drehmomentes von dem Wellenkörper auf die Wickelhülsen sind Friktionen vorgesehen, die eine Drehzahldif­ ferenz zulassen. Man kennt axiale und radiale Friktionen.

Die DE-AS 11 43 074 beschreibt eine Wickelwelle mit in radialer Richtung wirksamen Friktionsbelägen, die durch einen Druckschlauch aktivierbar sind. In axialer Richtung sind jeweils benachbarte Friktionen durch Axialkugellager abgestützt, damit sich die Friktionen weitgehend unabhängig voneinander drehen können.

Die DE-AS 15 74 454 beschreibt eine Wickelwelle mit Einzelfriktionen, die jeweils auf Kugellagern abgestützt sind, deren axiale Lagerringe zur Erzeugung einer Friktionskraft in axialer Richtung gegeneinander verspannbar sind. Die Friktionskraft ist jedoch nur in geringem Maße veränderbar.

In Anpassung an unterschiedliches Wickelgut, insbesondere hin­ sichtlich der Wickelbreite und der Gutdicke benötigt man einen Steue­ rungsbereich für die Friktionen. Jedoch beträgt der Steuerungsbereich bei Friktionen der genannten Art höchstens 1 : 8, so daß nur in die­ sem Bereich das Wickelmoment durch Änderung des Anpreßdruckes va­ riiert werden kann.

Aufgabe der Erfindung ist die Erweiterung des Steuerbereichs.

Diese Aufgabe wird durch die Kombination der kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Die Erfindung unterscheidet sich insofern vom Stand der Technik, als jeder Friktionskörper sowohl in radialer als auch in axialer Richtung wirksame Friktionsbeläge aufweist. Da aus geometrischen und konstruktiven Gründen die Steuerungsbereiche in radialer Richtung und in axialer Richtung im wesentlichen aneinander anschließen, erzielt man eine wesentliche Vergrößerung des Steuerungsbereiches. Man kommt auf Steue­ rungsbereiche von 1 : 40 bis 1 : 50.

Die radiale Friktionierung wird dadurch besonders günstig, daß zur radialen Betätigung der Friktionsbeläge in den Längsschlitzen dehnbare Druckschläuche vorgesehen sind.

Eine sichere Betätigung der axialen Friktionierung wird dadurch erzielt, daß zwischen den Nasenringen benachbarter Friktionskörper Distanzhülsen angeordnet sind, wobei die Distanzhülsen an den Enden zwischen Druckvorrichtungen zur Aufbringung eines Axialdruckes einge­ spannt sind.

Eine Ausführungsform der Erfindung wird im folgenden unter Bezug­ nahme auf die Zeichnung erläutert, in der darstellen:

Fig. 1 eine teilweise geschnittene Ansicht einer Wickelwelle und

Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II.

Eine Wickelwelle umfaßt einen zylindrischen Wellenkörper 1, der nach Fig. 2 mindestens eine Axialnut 2 für Nasenringe 3 und weitere Axialnuten 4 für in radialer Richtung wirksame Friktionsbeläge 5 auf­ weist. Innerhalb des Wellenkörpers befinden sich gegebenenfalls Zu­ fuhrleitungen für Druckluft und andere Steuermittel, die im einzelnen nicht dargestellt sind.

Auf dem Wellenkörper 1 sitzen mehrere Friktionskörper 6, von denen in Fig. 1 ein Friktionskörper 6 geschnitten dargestellt ist. Der Friktionskörper 6 ist auf Lagern 7 drehbar gelagert und sitzt in axialer Richtung gleitend verschiebbar auf dem Wellenkörper 1.

Die streifenförmigen Friktionsbeläge 5, die in den Axialnuten 4 angeordnet sind, sind jeweils in radialer Richtung durch Druckschläu­ che 8 spannbar. Durch Aufblähung der Druckschläuche 8 lassen sich die streifenförmigen Friktionsbeläge 5 an der Innenwandung des Friktions­ körpers 6 anpressen, um so eine Reibungskraft auf den Friktionskörper 6 zu übertragen.

Außerdem trägt der Friktionskörper 6 auf seinen axialen Stirn­ flächen ringförmige Friktionsbeläge 9, an die sich jeweils ein Nasen­ ring 3 anschließt.

Zwischen den Friktionskörpern 6 sind auf dem Wellenkörper 1 Di­ stanzhülsen 10 aufgeschoben, die die Nasenringe 3 in axialer Richtung beaufschlagen. Normalerweise ist ein endständiger Distanzring 101 an einem Ende des Wellenkörpers an einem Bund 11 desselben festgelegt. Am gegenüberliegenden Ende des Wellenkörpers 1 befindet sich ein Betä­ tigungsring 12, der durch eine Spannvorrichtung in Richtung der Dop­ pelpfeile 13 beaufschlagt werden kann und so eine einstellbare Druck­ kraft in axialer Richtung auf die Nasenringe 3 und damit auf die Frik­ tionskörper 6 überträgt.

Auf den Friktionskörpern 6 sitzen Wickelhülsen 14, die schema­ tisch dargestellt sind. Die Wickelhülsen sind durch nicht dargestell­ te Spannvorrichtungen festgespannt. Die Wickelhülsen können je nach Breite über mehrere Friktionskörper 6 reichen. Die Schrittbreite und die Dicke des Wickelgutes bestimmen das notwendige Wickelmoment.

Es ist also mit ein und demselben Friktionskörper 6 die Übertra­ gung einer Friktionskraft sowohl in radialer als auch in axialer Rich­ tung möglich. Hierdurch kann man den Steuerungsbereich eines Frik­ tionskörpers hinsichtlich des übertragbaren Drehmomentes in Abhängig­ keit von der Anpreßkraft wesentlich vergrößern. Man kann davon ausge­ hen, daß für eine radiale Friktion allein normalerweise ein Steue­ rungsbereich von 1 : 6 gegeben ist. Für eine axiale Friktion hat man einen Steuerungsbereich von 1 : 8. Da aufgrund der geometrischen Ver­ hältnisse der Friktionsausbildung die Steuerungsbereiche der radialen Beaufschlagung und der axialen Beaufschlagung aneinander anschließen, ergibt sich insgesamt ein Steuerungsbereich von 1 : 40 oder noch mehr. Durch die Anwendung der radialen und der axialen Friktion kann man die Steuerung auch wesentlich feingestufter vornehmen.

Claims (3)

1. Wickelwelle mit auf einem Wellenkörper in axialer Richtung gleitend verschiebbaren Friktionskörpern, gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:

• a) in Längsschlitze (4) des Wellenkörpers (1) sind in radialer Rich­ tung dehnbare Friktionsbeläge (5) eingebettet, die an der Innen­ wand der Friktionskörper (6) angreifen;
• b) jeder Friktionskörper (6) trägt an den axialen Stirnflächen Frik­ tionsbeläge (9), die mit Nasenringen (3) zusammenwirken, die in mindestens einer Axialnut (2) des Wellenkörpers (1) geführt sind.

2. Wickelwelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur radialen Betätigung der Friktionsbeläge (5) in den Längsschlitzen (4) dehnbare Druckschläuche (8) vorgesehen sind.

3. Wickelwelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Nasenringen (3) benachbarter Friktionskörper (6) Distanzhülsen (10) angeordnet sind, wobei die Distanzhülsen an den Enden zwischen Druckvorrichtungen zur Aufbringung eines Axialdruckes eingespannt sind.