DE3612403A1 - Vorrichtung zum abdichten des bereichs zwischen unterer schieberplatte und langrohranschluss beim verdeckten vergiessen von stahlschmelzen in langrohrtechnik - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abdichten des Be­ reichs zwischen unterer Schieberplatte und Langrohranschluß beim verdeckten Vergießen von Stahlschmelzen in Langrohrtech­ nik, wobei die Übergangsbereiche der den Gießstrahl schützenden Bauteile wie konischer Teil der unteren Schieberplatte, Wech­ selkonus, Wechselkonus-Halterung und Langrohranschluß des Lang­ rohres formschlüssig ineinandergepaßt und zusätzlich aufeinan­ der preßbar sind, und das Langrohr eine Langrohr-Aufnahmehalte­ rung aufweist.

Bei dem vorhandenen Stand der Technik des verdeckten Vergießens von Stahlschmelzen in Langrohrtechnik soll ein Einsaugen von Luftsauerstoff durch die Fugen in den Gießstrahl und eine damit einhergehende Oxydation der Stahlschmelze ausgeschlossen werden.

Diese bekannte Vorrichtungen ermöglichen aufgrund der aus feuerfestem Material bestehenden Bauteile keine vollständig formschlüssige Ankoppelung, so daß schon deshalb die Abdichtung des Gießstrahls im Übergangsbereich gegen die Außenluft nur un­ befriedigend ausfällt. Darüber hinaus sind die den Gießstrahl führenden Bauteile neben dem eigentlichen Verschleiß durch den Gießvorgang einem erhöhten Verschleiß durch das sogenannte Freibrennen von Pfannenschieber und Langrohr unterworfen, so daß vor allem, wenn bei diesem Vorgang das Langrohr vom Wech­ selkonus getrennt ist, die im Einbau- bzw. Neuzustand vorlie­ gende Formschlüssigkeit der ineinandergefügten Bauteile mit zu­ nehmender Einsatzhäufigkeit überproportional abnimmt, wodurch die Dichtigkeit weiter vermindert wird.

Von daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine völlige Abdichtung der den Gießstrahl schützenden und ineinander greifenden Bauteile zwischen unterer Schieberplatte und Langrohranschluß gewährleistet.

Diese Aufgabe wird bei der gattungsbildenden Vorrichtung durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Vorteilhafte Ausführungen und Weiterbildungen sind in den Ansprüchen 2 bis 5 ausgeführt.

Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die Aufgabe mit relativ geringem konstruktiven Aufwand gelöst wird und der praxisnahe leichte Wechsel der den Gießstrahl führenden Bauteile erhalten bleibt. Darüber hinaus sind durch die Messung des Argondrucks im Ringvolumen und/oder des Argonverbrauchs in der Argonzuleitung Indikatoren für den Verschleiß der den Gieß­ strahl schützenden Bauteile bzw. deren Auswechselung vorhanden. Außerdem gewährleistet die Abgeschlossenheit des Ringvolumens einen geringen Argonverbrauch.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläu­ tert.

Die in der Zeichnung dargestellte Abdichtvorrichtung zeigt eine un­ tere Schieberplatte 1 mit konischem Teil 2, an dem ein Wechselkonus 3, welcher über eine Wechselkonus-Halterung 4 und einem an der unte­ ren Schieberplatte 1 angebrachten ansonsten längs zum Wechselkonus 3 verlaufenden Schieber-Anschlußstutzen 5 gehalten wird, angesetzt ist. Ein den Gießstrahl weiterführendes Langrohr 6 ist mit seinem Langrohranschluß 7 in die aus Wechselkonus 3 und Wechselkonus-Halte­ rung 4 gebildete Fassung 8 eingepaßt und mit einem Langrohrkragen 9 versehen, der auf einem Lagerring 11 einer Langrohr-Aufnahmehalte­ rung 12 aufliegt, wobei der Lagerring 11 eine Ringlage aus feuer­ festem Fasermaterial 10 aufweist.

Eine bei dieser Ausführungsform den konischen Teil 2 der unteren Schieberplatte 1, den Wechselkonus 3 und die Wechselkonus-Halte­ rung 4 koaxial ummantelnde obere Stahlglocke 13 wird aus dem Schie­ ber-Anschlußstutzen 5 und einer an seinem unteren Ende anschließen­ den oberen Manschette 14 gebildet.

Das freie Flanschende der oberen Manschette 14 ist in eine mit einer Ringlage aus feuerfestem Fasermaterial 10 ausgekleideten Dichtungs­ nute 15, welche an das freie Flanschende der aus Lagerring 11 und einer unteren Manschette 16 bestehenden unteren Stahlglocke 17 an­ schließt, eingesetzt. Durch die Auskleidung der Dichtungsnute 15 mit feuerfestem Fasermaterial 10 kann eine Undichtigkeit im Übergangsbe­ reich von Wechselkonus 3 bzw. Wechselkonus-Halterung 4 zum Langrohr­ anschluß 7, welche durch den beim Freibrennen von Pfannenschieber und Langrohr 6 auftretenden Verschleiß des Langrohranschlusses 7 an einem Anschlag 18 zur Wechselkonus-Halterung 4 bewirkt wird, auch bei mehrmaliger Verwendung des Langrohres 6 durch ein über einen an der Langrohr-Aufnahmehalterung 12 angebrachten Manipulatorarm 19 be­ wirktes tieferes Einpressen der oberen Manschette 14 in die Dich­ tungsnute 15 ausglichen werden.

Das zwischen konischem Teil 2 der unteren Schieberplatte 1, dem Wechselkonus 3, der Wechselkonus-Halterung 4 und dem Langrohran­ schluß 7 einerseits und der aus dem Schieber-Anschlußstutzen 5, der oberen und unteren Manschette 14 und 16 und dem Lagerring 11 ande­ rerseits gebildete Ringvolumen 20 steht über eine in die obere Stahlglocke 13 mündende Argonzuleitung 21 unter geringem Argonüber­ druck. Zeigt sich während des Gießvorganges, daß der im Ringvolumen 20 anliegende und mittels einer über die Druckaufnahmeleitung 22 verbundene Druckmeß- und Regelvorrichtung, die nicht dargestellt ist, gemessene Argondruck abfällt, so wird automatisch die Argonzu­ fuhr erhöht. Alternativ oder zusammen mit der nicht dargestellten Druckmeß- und Regelvorrichtung kann die Steuerung des Argonstromes durch eine in der Argonzuleitung 21 integrierte Durchsatzmengenmeß- und Regelvorrichtung, die nicht dargestellt ist, erfolgen, wobei der Argonstrom auf einen Maximalwert begrenzt werden kann.

•  1 untere Schieberplatte
   2 konischer Teil
   3 Wechselkonus
   4 Wechselkonus-Halterung
   5 Schieber-Anschlußstutzen
   6 Langrohr
   7 Langrohranschluß
   8 Fassung
   9 Langrohrkragen
  10 Fasermaterial, feuerfest
  11 Lagerring
  12 Langrohr-Aufnahmehalterung
  13 obere Stahlglocke
  14 obere Manschette
  15 Dichtungsnute
  16 untere Manschette
  17 untere Stahlglocke
  18 Anschlag
  19 Manipulatorarm
  20 Ringvolumen
  21 Argonzuleitung
  22 Druckaufnahmeleitung

Claims (5)

1. Vorrichtung zum Abdichten des Bereichs zwischen unterer Schieberplatte und Langrohranschluß beim verdeckten Vergie­ ßen von Stahlschmelzen in Langrohrtechnik, wobei die Über­ gangsbereiche der den Gießstrahl schützenden Bauteile wie konischer Teil der unteren Schieberplatte, Wechselkonus, Wechselkonus-Halterung und Langrohranschluß formschlüssig ineinandergepaßt und zusätzlich aufeinander preßbar sind, und das Langrohr eine Langrohr-Aufnahmehalterung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Bereich vom konischen Teil (2) der unteren Schieberplatte (1) bis zur Langrohr- Aufnahmehalterung (12) von zwei jeweils an der unteren Schieberplatte (1) und der Langrohr-Aufnahmehalterung (12) angebrachten und mit ihren freien Flanschenden ineinander­ gepaßten Stahlglocken (13, 17) ummantelt ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Stahlglocke (13) mit ihrem freien Flanschende in eine, mit einer Ringlage aus feuerfestem Fasermaterial (10) ausgekleidete, am freien Ende der unteren Stahlglocke (17) angeordnete Dichtungsnute (15) eingreift.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Langrohr (6) einen umlaufenden Langrohrkragen (9) auf­ weist, der auf einem Lagerring (11) der Langrohr-Aufnahme­ halterung (12) aufliegt, wobei der Auflagebereich auf dem Lagerring (11) mit einer Ringlage aus feuerfestem Faser­ material (10) versehen ist.

4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das zwischen den mit dem Gieß­ strahl in Berührung stehenden Bauteilen vom konischen Teil (2) der unteren Schieberplatte (1) bis Langrohran­ schluß (7) mit den Stahlglocken (13, 17) bestehende Ring­ volumen (20) mit unter geringem Überdruck stehenden Argon über eine Argonzuleitung (21) gefüllt ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der Argonzuleitung (21), welche in die obere Stahlglocke (13) mündet, eine Durchsatzmengenmeß- und Regelvorrichtung integriert und/oder das Ringvolumen (20) über eine Druck­ aufnahmeleitung (22) mit einer Druckmeß- und Druckregelvor­ richtung verbunden ist.