DE3608373A1 - Giessform - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Gießform zum Herstellen
von Anoden und eine Gießmaschine für eine solche Gießform.
Beim Vergießen einer Schmelze zum Herstellen von Anoden für
die elektrolytische Raffination, wird die Schmelze im allge
meinen in eine offene Gießform gegossen, die auf der Unter
seite durch ein Sprühsystem, oder ein inneres Kanalsystem
mit Wasser gekühlt wird. Der wiederkehrende Kontakt der
Gießform mit der heißen Schmelze auf ihrer Oberseite und
dem Kühlungsmittel an ihrer Unterseite bzw. in ihrer
Wandung, führt zu einem fortschreitenden Verziehen. Die
Ecken der im wesentlichen rechteckigen Gießform wölben sich
schließlich nach oben und führen zu einer konkaven Gießform
bzw. Anode. Zusätzlich treten Risse in der Gießform auf,
woraufhin diese dann ausgesondert werden muß. Die durch
schnittliche Lebensdauer einer zur Zeit in Benutzung befind
lichen Gießform für Kupferanoden beträgt ca. 550 bis 750 t
vergossenes Metall. Daraufhin muß die Gießform wegen Beschä
digung des Formhohlraumes oder wegen zu starker Verformung
(-12 bis -14 mm) ausgesondert werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Gieß
form zu schaffen, die nicht mehr der Gefahr eines allzu
starken Verziehens unterliegt, sowie ein entsprechendes
Gießverfahren und eine Gießmaschine zu dessen Durchführung.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht in einer Gießform mit je
einem Gießhohlraum auf zwei einander gegenüberliegenden Sei
ten.
Die Schmelze wird in den Gießhohlraum der Oberseite gegos
sen und das Erstarren der Schmelze durch Besprühen der
Formunterseite mit Kühlflüssigkeit oder durch eine interne
Kühlung mittels eines inneren Kanalsystems beschleunigt.
Ein periodisches Drehen der Gießform begrenzt die Verfor
mung auf ein Minimum und erhöht die Lebensdauer der Gieß
form, weil jede Formseite abwechselnd sequenzweise bean
sprucht wird und die Verformung dabei einmal in die eine
und einmal in die entgegengesetzte Richtung geht.
Anodenschmelze, die im allgemeinen in Kupferformen gegossen
wird, bestehen aus verunreinigtem Nickel, verunreinigtem
Kupfer und verunreinigtem Nickelsulfid die der Raffination
unterworfen werden, um Metall von handelsüblicher Reinheit
herzustellen.
Die Gießform besitzt vorzugsweise einen doppel-T-förmigen
Querschnitt; sie kann auch innenliegende Kühlmittelkanäle
enthalten oder unterseitig mit einem Kühlmittel beauf
schlagt werden.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des Gießverfahrens be
steht vorzugsweise aus einem Formenträger, einer Gießsta
tion, einer Kühlstation mit einem Kühlmittelverteiler,
einer Entnahmevorrichtung und einer Wendestation, die an
der Peripherie eines Gießrades angeordnet sein sollten. An
den Enden radialer Arme eines Gießrades können die Gießfor
men angeordnet sein. Des weiteren können sich in der Kühl
station Sprühdüsen und in der Entnahmestation ein Wasserbad
befinden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung
dargestelltem Ausführungsbeispiel des näheren erläutert. In
der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt eines Gießrades,
einer Gießpfanne und einer Kühlvorrichtung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Gießrad der Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Draufsicht auf eine erfindungs
gemäße Gießform,
Fig. 3a einen Querschnitt einer außengekühlten Gießform
gemäß Fig. 3.
Fig. 3b einen Querschnitt einer Gießform mit Innenkühlung
gemäß Fig. 3.
Fig. 1 und 2 stellen ein vereinfachtes Schema eines Gießsy
stems für Anoden dar. Die Gießpfanne 11, die an Zapfen 12
hängt, befindet sich in der Gießstellung. Die Anodenschmel
ze fließt kontinuierlich in die Gießpfanne 11 und wird von
dieser intermittierend in die Doppel-Hohlraumgießformen 13
gegossen. Je nach Größe des Gießrades bzw. -tischs 14 sind
sechzehn bis achtundzwanzig Gießformen 13 zwischen den Gieß
radarmen 15 befestigt. Unter dem Gießrad 14 sind Sprühdüsen
16 angeordnet und durch Rohre 17 mit einem Ventil 18
verbunden, das den Kühlmittelzufluß reguliert. Nachdem die
Anodenschmelze in die Gießform 13 geflossen ist, dreht sich
das Gießrad um eine Position. In ihrer neuen Position wird
die Gießform mit dem Kühlmittel besprüht und dadurch ge
kühlt. In den folgenden fünf bis zwölf Positionen, je nach
Gießradgröße, wird die Gießform weiterhin mit Kühlmittel
besprüht. Alternativ kann die Gießform 13 auch durch innere
Kühlungskanäle gekühlt werden.
Fig. 1 und 2 sind vereinfachte und schematische Darstel
lungen. So können Gießpfanne 11 und Gießrad 14 auch durch
Erfindung besteht in der zweiseitig verwendbaren Gießform,
wie sie in Fig. 3, 3a und 3b dargestellt ist. Danach
besitzt die Kupferform 13 eine Unterseite 19 und Oberseite
20. Jede Seite weist einen identischen Gießhohlraum 21 auf.
Die beiden Teilräume für die Anodenlaschen sind ein inte
grierender Bestandteil jeden Gießhohlraumes. Während der
Anodenherstellung mittels einer Gießform, der in Fig. 3a
dargestellten Art, wird die Schmelze in den oberen Hohlraum
gegossen und die Form auf der Unterseite mit Wasser be
sprüht. Die Gießform wird periodisch umgedreht, sobald,
oder bevor die maximale Verformungstoleranz erreicht ist.
Nach dem Umkehren findet eine verlangsamte Verformung, je
doch in entgegengesetzter Richtung statt. Hierdurch wird
die vorherentstandene Verformung korrigiert. Bei einer Gieß
form mit dem Querschnitt gemäß Fig. 3b wird in derselben
Weise verfahren. Bei dieser Gießform läuft das Kühlwasser
durch innere Kanäle 23. Das Versichern tritt bei dieser
Gießform gleichfalls auf, da in beiden Fällen der Wärmefluß
durch die Gießform im wesentlichen lotrecht zur Oberfläche
der Gießform verläuft.
Die erfindungsgemäße Gießform eignet sich insbesondere im
Bereich der Massenfertigung von Gußstücken, beispielsweise
in der Kupferraffination. Je nach Raffineriegröße werden
pro Jahr 0,2 bis 1,5×106 Anoden gefertigt. Hierfür wird
im allgemeinen ein mit 16 bis 28 Gießformen bestücktes
Gießrad verwandt. Die Gießformen bestehen sämtlich aus
Kupfer, mit einer Dicke von 25 cm und einem Gewicht von ca.
2.700 kg. Herkömmliche Gießformen besitzen lediglich auf
ihrer Oberseite eine Ausnehmung in Form der zu gießenden
Anode. In diese Ausnehmung wird geschmolzenes Kupfer gegos
sen (ca. 1.150°C), das während der weiteren Drehung des
Gießrades erstarrt. Die erstarrten Anoden werden durch eine
Vorrichtung 22 aus der Gießform entfernt und im Wasserbad
23 abgekühlt. Während des Erstarrens der Kupferschmelze,
werden die Formen auf der Unterseite mit Kühlflüssigkeit
besprüht oder durch Innenkanäle gekühlt.
Aus dem mehrmaligen Vergießen einer heißen Kupferschmelze
in den oberseitigen Hohlraum einer Gießform mit lediglich
einem Gießhohlraum bei gleichzeitiger Wasserkühlung der
Formunterseite resultiert ein fortschreitendes Verziehen
der Gießform. Ab einem bestimmten Verformungsgrad, tauschen
die Mehrzahl der Kupferanoden produzierenden Firmen, die
diese Gießformen verwenden, die Gießform aus. Firmen, die
Anoden mit sogenannten "Baltimore Laschen" herstellen, kön
nen eine Verformung nicht tolerieren. Deren Gießformen wer
den periodisch, durch wiederholten Stoß mit einer Stahlku
gel (ca. 450 kg) aus etwa 3 m Höhe gerichtet. Dies ist sehr
materialbeanspruchend und führt zu Rissen in der Gießform
sowie zu einer Verkürzung der Lebensdauer. Andere Firmen
verwenden kostenintensive hydraulische Pressen, um die Ano
den und die Laschen zu begradigen oder aufwendige Walzge
rüste, um die Laschen zu walzen, und die entstandene Verfor
mung zu kompensieren.
Durch die Erfindung, läßt sich die Form des Gußstücks bis
auf eine minimale Abweichung einhalten. Bei der Gießform
mit doppelseitigen Gießhohlräumen gemäß Fig. 3, kann die
Fließrichtung der Gießhitze durch Umkehren der Form, umge
kehrt werden. Dies wirkt einer Verformung der Gießform
entgegen, die Lebensdauer verlängert sich und entstandene
Risse automatisch wieder versiegelt.
Zur Zeit befinden sich drei Gießformen mit doppelseitigem
Gießhohlraum im Funktionstest unter Betriebsbedingungen. Zu
diesem Zeitpunkt lassen sich folgende Ergebnisse festhalten:
Zur Zeit sind alle drei Gießformen in funktionell einwand
freiem Zustand und werden fortwährend zur Anodenproduktion
eingesetzt. Zum Vergleich beträgt die Lebensdauer einer
herkömmlichen Gießform 550 bis 750 t Anodenguß. Dann muß
die Gußform entweder wegen Beschädigung oder zu starker
Verformung (-12 bis -14 mm) ausgesondert werden.
Die laufenden Tests mit Formen nach der Erfindung, weisen
darauf hin, daß eine Gießform mit doppelseitigem Hohlraum
etwa vier- bis sechsmal pro ca. 900 t Anodenguß gedreht
werden muß. Auf diese Weise läßt sich die Verformung bei
± 2 mm halten. Wegen der daraus resultierenden gleichblei
benden Laschengröße, ist bei der Kupferraffination eine
größere Stromausbeute möglich, die Schrottmenge verringert
sich, und die Lebensdauer ist wesentlich größer.
Die vorstehende Beschreibung bezieht sich auf eine Kupfer
gießform. Die Gießform kann jedoch aus jedem Metall mit
guter thermischer Leitfähigkeit und Hitzebeständigkeit be
stehen.
Claims (9)
1. Gießform insbesondere zum Herstellen von Anoden, ge
kennzeichnet durch je einen Gießhohlraum (21) auf einan
der gegenüberliegenden Formseiten (19, 29).
2. Gießform nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen
doppel-T-förmigen Querschnitt.
3. Gießform nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch
innenliegende Kühlmittelkanäle (23).
4. Verfahren zum Gießen insbesondere von Anoden unter Ver
wendung einer Gießform nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Gießhohlräume wechselweise benutzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4 unter Verwendung einer Gieß
form nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gießform unterseitig mit einem Kühlmittel beauf
schlagt wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 4 oder 5, gekennzeichnet durch einen Formenträ
ger (14), eine Gießstation (11, 12), eine Kühlstation
mit einem Kühlmittelverteiler (16), eine Entnahmevor
richtung (22) und einer Wendestation.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gieß-, die Kühl-, die Entnahme- und die Wende
station (11, 12; 16, 22) an der Peripherie eines Gießrades
(14) angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Enden radialer Arme (15) eines Gießrades
(14) Gießformen (13) angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Kühlstation Sprühdüsen (16)
und in der Entnahmestation ein Wasserbad (23) angeord
net sind.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |