DE3605589C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Entfernung von Schwefeldioxid und Stickstoffoxiden aus Abgasen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Entfernung von Schwefeldioxid und Stickstoffoxiden aus AbgasenInfo
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Description
Aus der DE-OS 33 42 500 ist ein Verfahren zur Entfernung
von Schwefeldioxid und Stickstoffoxiden aus einem Abgas
bekannt, bei dem zunächst Schwefeldioxid durch Zugabe von
Schwefeldioxid bindenden Additiven entfernt wird, danach
das Abgas durch eine erste Schicht aus Schwelkoks und
danach durch eine zweite Schicht aus einem Katalysator
geführt wird. In der zweiten Schicht wird Ammoniak oder
eine Ammoniakvorstufe in dem Abgas zugegeben. Es sind
jeweils Doppelschichten vorgesehen, so daß bei
Beaufschlagung der einen ersten Schicht die andere erste
Schicht regeneriert werden kann und entsprechendes bei der
zweiten Schicht durchgeführt werden kann.
Die verwendeten Materialien für die beiden Schichten, die
absatzweise betrieben werden, stellen hochwertige
Materialien dar und führen somit zu hohen Betriebskosten
bei Durchführung des Verfahrens.
Aus der DE-OS 30 39 477 ist ein Verfahren bekannt, bei dem
keine Vorentschwefelung durch Zugabe von Schwefeldioxid
bindenden Additiven erfolgt und für beide als
Wanderschichten ausgebildete Schichten ein so hochwertiges
Adsorptionsmittel verwendet wird, daß eine Regeneration in
Betracht gezogen wird.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ausgehend
von der DE-OS 30 39 477 ein Verfahren zur Entfernung von
Schwefeldioxid und Stickstoffoxiden aus einem Abgas
anzugeben, mit dem eine wirtschaftlichere
Verfahrensführung möglich ist.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren gemäß Anspruch 1
gelöst.
Das für die erste Schicht eingesetzte Absorptionsmittel in
Form des Braunkohlenkoks besitzt zwar ein geringeres
Porenvolumen als hochwertiges Aktivkohle/Aktivkoks, aber
immer noch ein sehr gutes Rückhaltevermögen für
staubförmige Teilchen und eine noch ausreichende
katalytische Aktivität für die Entfernung des Rest-SO₂.
Der für die erste Schicht verwendete Braunkohlenkoks in
relativ grobkörniger bis bruchstückhafter Form ist relativ
billig. Die bevorzugte obere Korngröße der Körnung liegt
bei 10 mm.
Solange das Adsorptionsmittel der ersten Schicht seine
Aufgaben hinsichtlich der Einbindung des Rest-SO₂ und in
der Staubabscheidung erfüllen kann, kann es nach
entsprechender Feinteilabscheidung, wie z. B. durch
Rüttelsiebung, wieder dem oberen Ende der ersten
Wanderschicht zugeführt werden. Ist dies nicht mehr der
Fall, so kann das aus der ersten Wanderschicht abgezogene
Adsorptionsmittel einer Feuerungsanlage zugeführt und dort
verbrannt werden, insbesondere der Feuerungsanlage, aus
der das zu reinigende Abgas stammt. Es ist somit jedoch
auch möglich, kein Material vom unteren Ende der ersten
Schicht zurückzuführen, sondern alles beladene und
verunreinigte Material der Feuerung zuzuführen.
Diese Feuerung ist vorzugsweise eine Schmelzfeuerung oder
eine Staubfeuerung mit trockenem Ascheabzug, um die mit
dem Absorptionsmaterial mitgeführten Bestandteile in die
Schlacke bzw. Asche einzubinden.
Es wird bevorzugt, daß das aus der ersten Schicht
abgezogene Adsorptionsmittel vor Einbringen in die
Feuerungsanlage gemahlen wird, und zwar zusammen mit dem
Hauptbrennstoff der Feuerungsanlage oder einer gesonderten
Mühle. Weiterhin kann das aus der ersten Schicht
abgezogene Adsorptionsmittel zusammen mit rückgeführtem
Flugstaub und/oder vermischt mit dem Hauptbrennstoff
eingebracht werden. Auch kann das Adsorptionsmittel als
Zusatzbrennstoff der Feuerung zugeführt werden, wie dies
in der DE-OS 33 17 507 beschrieben ist.
Da für die zweite Adsorptionsmittelschicht ein
höherwertiges Adsorptionsmittel in Form des Aktivkoks/
Aktivkohle eingesetzt wird, ist es zweckmäßig, wenn das aus der zweiten
Schicht abgezogene Adsorptionsmittel in an sich bekannter Weise
regeneriert und der zweiten Schicht wieder zugeführt wird.
Da eine SO₂-Vorwäsche vorhanden ist, wird vorzugsweise das
Desorptionsgas der Regeneration dem Abgasstrom vor Zugabe
der schwefeleinbindenden Additive zugeführt.
Es ist natürlich auch möglich, das Adsorptionsmittel der
zweiten Schicht der Feuerungsanlage zuzuführen. Es ist
grundsätzlich möglich, auch die zweite Schicht als
Wanderschicht auszubilden. Da bei der erfindungsgemäßen
Verfahrensführung die zweite Schicht jedoch nur sehr
langsam beladen und damit desaktiviert wird, kann an Stelle
einer sich langsam bewegenden Wanderschicht auch eine
chargenweise ersetzte und somit über vorgegebene Zeiten
ruhende Schicht verwendet werden. Es ist zweckmäßig, das
Ammoniak nicht nur vor der ersten Schicht, sondern auch zusätzlich vor
der zweiten Schicht zuzusetzen. Vor der ersten Schicht
wird dem Abgas bezogen auf den SO₂- und NOX-Gehalt im
Abgas eine überstöchiometrische Ammoniakmenge
zugemischt, während vor der zweiten Schicht Ammoniak
bezogen auf den NOX-Gehalt im unterstöchiometrischen bis
im wesentlichen stöchiometrischen Verhältnis zugemischt
wird. Um einen Minimalgehalt an SO₂ im Abgas vor der
zweiten Schicht zu erhalten, wird die Wandergeschwindigkeit
des Adsorptionsmittels in der ersten Schicht vorzugsweise
in Abhängigkeit von einem Minimal-SO₂-Gehalt im Abgas nach
der ersten Schicht und/oder dem Druckverlust in der ersten
Schicht geregelt.
Das Abgas kann die Schichten quer zur Erstreckungsrichtung
durchströmen. Es ist aber insbesondere auch möglich, daß
bei Ausbidung der Schichten als Wanderschicht das Abgas
die Schicht im Gegenstrom durchströmt, also insbesondere
die erste Schicht im Gegenstrom durchströmt wird.
Die Erfindung richtet sich auch auf eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens nach einem der
Verfahrensansprüche aus mindestens zwei
hintereinander angeordneten Reaktoren, Abgaszuführ- und
-abführleitungen, einem Wäscher für die trockene oder
nasse Wäsche des Abgases mit Schwefeldioxid bindenden
Additiven.
Erfindungsgemäß ist die Vorrichtung gekennzeichnet durch
mit unterschiedlichen
kohlenstoffhaltigen Adsorptionsmitteln gefüllte
Schichtreaktoren (14, 15), von denen mindestens der
erste ein Wanderschichtreaktor ist, sowie durch
Aufgabeeinrichtungen (16, 24) am oberen Ende der
Reaktoren und Abfuhreinrichtungen (17, 21) am unteren
Ende der Reaktoren.
Das erfindungsgemäße Verfahren soll
nachfolgend anhand zweier Ausführungsbeispiele in
Verbindung mit den beigefügten Figuren näher erläutert
werden. Es zeigt
Fig. 1 ein Verfahrensschema einer ersten
Verfahrensführung, bei dem das Abgas beispielsweise
einer Sprühabsorptionswäsche unterzogen wird, und
zwei Wanderschichten in einem Behälter angeordnet
sind, und das Adsorptionsmittel der ersten Schicht
zumindest teilweise der Wanderschicht wieder
zugeführt wird und
Fig. 2 ein Verfahrensschema, bei dem das aus der ersten
Schicht abgezogene Adsorptionsmaterial insgesamt
der Feuerungsanlage zugeführt wird.
Das aus einer Feuerungsanlage (1) eines Dampferzeugers
kommende, Schwefeldioxid und Stickstoffoxide enthaltende
Abgas wird gemäß Fig. 1 einer Sprühadsorptionswäsche in
einem Sprühsorptionsreaktor (2) unterzogen, in dem das
Abgas mit einer durch eine Zerstäubereinrichtung (3)
feinstversprühten Additiv-Wasser-Suspension behandelt und
dabei vom Hauptanteil an Schwefeldioxid befreit wird.
Während dieser Schwefeldioxideinbindung trocknet die
eingesprühte Suspension im Reaktor (2) zu einem Pulver
aus, das an einer Austrittsstelle (4) eines
trichterförmigen Teils des Reaktors (2) aus dem Prozeß
entfernt wird. Das so teilentschwefelte und grob
entstaubte Abgas enthält in Staubform Flugstaub, Additiv,
Sulfite und Sulfate des Additivs und
Schwermetallverbindungen.
Über eine Leitung (5) gelangt das Abgas in eine
Filteranlage (6), die ein Elektro- oder ein Gewebefilter,
ein Zyklon oder eine andere bekannte Einrichtung zur
trockenen Staubabscheidung sein kann. Bei entsprechend
kleinen Staubmengen im teilentschwefelten Abgas kann ggf.
auf diese Filteranlage verzichtet werden. Der durch das
Filter (6) aus dem Abgas abgeschiedene Staub wird an einer
tiefsten Stelle (7) über filtereigene Austragorgane
abgeführt. Die Filteranlage kommt nur bei den Trocken-
Verfahren zum Einsatz, nicht aber bei Naßverfahren.
Das nunmehr vorgereinigte Abgas gelangt über eine Leitung
(8), in die über eine Zuführleitung (9) Ammoniak in
überstöchiometrischer Menge dem Abgas zugemischt wird, in
einen Wanderschichtadsorber (10), in dem durch Jalousien
(11) und (12) und eine gasdurchlässige Trennwand (13) zwei
Wanderschichten (14) und (15) bestimmt sind, die von dem
Abgas querdurchströmt werden. Durch die Zugabe des
Ammoniaks werden die in dem Abgas enthaltenen
Stickstoffoxide im wesentlichen nach den folgenden
Reaktionsgleichungen:
4 NO + 4 NH₃ + O₂ → 4 N₂ + 6 H₂O
2 NO₂ + 4 NH₃ + O₂ → 3 N₂ + 6 H₂O
2 NO₂ + 4 NH₃ + O₂ → 3 N₂ + 6 H₂O
reduziert, wobei die Gastemperatur vorzugsweise im Bereich
von 80 bis 180°C, wiederum bevorzugt 80 bis 150°C, liegt.
Die erste Wanderschicht (14) des Adsorbers (10) wird aus
einem Bunker (16) mit frischem Bruchkoks mit einer Körnung
bis 10 mm beschickt, im Falle der Verwendung von Koks oder
Aktivkohle aus Braunkohle in einer Körnung bis 4 mm. In
dieser als Tiefbettfilter ausgestalteten Wanderschicht (14)
wird der im Rauchgas verbliebene Staubrest durch
Ablagerung auf der Oberfläche der Koksstücke ausgefiltert.
Gleichzeitig wird das Abgas von dem vergleichsweise
geringen Teil des noch vorliegenden Schwefeldioxids
befreit. Auch das sich bildende Ammoniumhydrogensulfat
wird durch Ablagerung auf der Oberfläche der Koksstücke
ausgefiltert.
Der beladene Bruchkoks wird an einer Austrittsstelle (17)
aus dem Adsorber (10) abgezogen und einem Rüttelsieb (18)
zugeführt, wo abgelagerte Staubpartikel, sowie Koksabrieb
ausgeschieden werden. Der Bruchkoks wird, sofern er noch
brauchbar ist, über eine Transportleitung (19) zum Bunker
(16) rückgeführt. Andernfalls wird er über eine
Transportleitung (20) der Feuerungsanlage des
Dampferzeugers zugeführt, d. h. auf besonders einfache und
wirtschaftlich vertretbare Weise entsorgt, da eine relativ
aufwendige und somit teure Regenerierung des Bruchkokses
aus wirtschaftlichen Erwägungen ausscheidet. Bei der
Verbrennung in der Feuerungsanlage wird das am Bruchkoks
adsorbierte Schwefeldioxid wieder freigesetzt und aus dem
Abgas in dem Sprühabsorptionsreaktor (2) abgeschieden.
Die Wandergeschwindigkeit der Schicht (14) ist so groß,
daß das Abgas mit einem minimalen SO₂-Gehalt durch die
Trennwand (13) in die zweite Wanderschicht (15) eintritt.
Dieser Schicht können - falls erforderlich - weitere
Schichten nachgeschaltet werden. Die zweite Wanderschicht
wird von hochwertigem Adsorptionsmittel in Form von
Aktivkohle und/oder Aktivkoks beschickt. Wegen des äußerst
geringen Gehaltes an Schwefeldioxid wird die zweite
Schicht nur sehr langsam desaktiviert, wodurch eine kleine
Wandergeschwindigkeit des Adsorptionsmittels in der
Wanderschicht (15) möglich wird und zugleich eine
geringere Zahl von Regenerierungsschritten erforderlich
ist. Wegen der geringen Beladung ist es auch möglich, die
Schicht (15) chargenweise zu ersetzen. Das zu
regenerierende Adsorptionsmittel wird an einer
Austrittsstelle (21) des Adsorbers (10) ausgetragen und
über eine Transportleitung (22) zu einer
Regenerationseinrichtung (23) gefördert, wo sie zur
Mehrfachverwendung in bekannter Weise einem
Desorptionsprozeß, beispielsweise einer thermischen
Behandlung oder einer Mikrowellenbestrahlung unterworfen
wird. Danach wird das regenerierte Adsorptionsmittel über
eine Transportleitung (24) zur zweiten Wanderschicht (15)
zurückgeführt. Das in der Regenerationseinrichtung (23)
anfallende Desorptionsgas wird über eine Leitung (25)
abgezogen und dem Abgasstrom vor dem Sprühsorptionsreaktor
(2) zugeführt. Es könnte auch je nach der Schwefeldioxid-
Konzentration zu flüssigem Schwefeldioxid, elementarem
Schwefel, Schwefelsäure oder anderen schwefelhaltigen
Produkten verarbeitet werden. Das vollständig gereinigte
Abgas verläßt die Gesamtanlage über einen dem Adsorber (10)
nachgeschalteten Kamin (26).
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 sind soweit als
möglich dieselben Bezugszeichen verwendet worden.
Die Ausführungsform gemäß Fig. 2 unterscheidet sich von
der Ausführungsform gemäß Fig. 1 im wesentlichen dadurch,
daß an Stelle des einen Wanderschichtadsorbers mit einem
Behälter (2) von einander getrennte Wanderschichtreaktoren
(27) und (28) vorgesehen sind, in denen jeweils die erste
Schicht (14) und die zweite Schicht (15) geführt sind. Die
beiden Wanderschichtreaktoren (27) und (28) sind durch
eine Leitung (29) mit einander verbunden, in der eine
Meßstelle (30) für die Erfassung des Schwefeldioxid- und
Stickstoffoxid-Gehaltes angeordnet ist. Es können auch
getrennte Meßstellen vorgesehen sein. Weiterhin ist der
Leitung (29) eine Zumischeinrichtung (31) für die
Zumischung von Ammoniak zugeordnet. Diese
Zumischeinrichtung (31) weist ein schematisch
dargestelltes Ventil (32) für die Steuerung der
Einbringung von Ammoniak in die Leitung (29) auf. Der
Leitung (9) ist eine weitere NOX-SO₂-Meßstelle (33)
zugeordnet, die ein Ventil (34) ansteuert, das der
Zumischeinrichtung (9) zugeordnet ist (eine solche
Anordnung kann auch bei der Fig. 1 eingesetzt werden).
Über die Zumischeinrichtung (9) wird Ammoniak bezogen auf
NOX und SO₂ überstöchiometrisch zugeführt, während über
die Zumischeinrichtung (31) Ammoniak bezogen auf NOX im
wesentlichen stöchiometrisch zugeführt wird.
Die der Entnahmestelle (17) zugeordnete Zellenradschleuse
wird von der Meßstelle (30) her so angesteuert, daß die
Fließgeschwindigkeit in der Wanderschicht (14) so
eingestellt wird, daß der Rest-SO₂-Gehalt in der Leitung
(29) gerade gegen 0 tendiert.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 ist eine Siebung und
Rückführung des Adsorptionsmittels nicht vorgesehen,
sondern das gesamte abgezogene Adsorptionsmittel wird über
Leitung (20) der Feuerungsanlage (1) zugeführt.
Das Verhältnis des über Leitung (20) der Feuerungsanlage
(1) zugeführten brennbaren Materials bei der
Ausführungsform gemäß Fig. 1 kann variiert werden, indem unter
Umständen mehr oder weniger Material über die Leitung (19)
über die Wanderschicht im Kreis gefahren wird.
Selbstverständlich muß bei der Fig. 1 der abgezogene Teil
ersetzt werden, während bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2
der gesamte abgezogene Teil fortlaufend ersetzt werden
muß. Das billige in der ersten Schicht verwandte
Adsorptionsmittel, vorzugsweise Braunkohlenkoks,
Braunkohlenaktivkoks oder Braunkohlenaktivkohle, kann
wirtschaftlich in der Feuerung verbrannt werden; eine
Regenerierung ist nicht wirtschaftlich. Diese könnte sich
nur für das höherwertige Adsorptionsmittel in der zweiten
Schicht lohnen.
Obwohl das Verfahren im Zusammenhang mit den Fig. 1 und 2
nur in Zusammenhang mit einem Sprühadsorptionsschritt zur
Entfernung des Hauptanteils an Schwefeloxiden beschrieben
worden ist, können auch andere nasse oder trockene
Waschverfahren eingesetzt werden. Bei einem nassen
Waschverfahren wäre eine Tröpfchenabscheidung nach dem
Wäscher erforderlich.
Es wäre auch denkbar, bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1,
bei der beide Wanderschichten in einem Behälter angeordnet
sind, durch geeignete Maßnahmen eine Einbringung von
Ammoniak im Bereich der Trennwand vorzunehmen. Es ist
jedoch einfacher, das Ammoniak in eine Verbindungsleitung
zwischen zwei getrennten Behältern einzubringen.
Claims (10)
1. Verfahren zur Entfernung von Schwefeldioxid und
Stickstoffoxiden aus einem Abgas, bei dem zunächst
der Hauptteil an Schwefeldioxid durch Zugabe von
Schwefeldioxid bindenden Additiven entfernt wird,
danach das Abgas durch eine als Wanderschicht ausgebildete
erste Schicht Braunkohlenkoks in relativ
grobkörniger bis bruchstückhafter Form und dann durch
eine zweite Schicht hochwertige Aktivkohle/Aktivkoks
strömt, wobei aus den sich im wesentlichen senkrecht
erstreckenden Schichten unten Adsorptionsmittel
abgezogen und oben Adsorptionsmittel zugeführt werden
kann und bei dem zumindest vor der ersten Schicht
Ammoniak oder eine Ammoniakvorstufe zugegeben wird
und zumindest ein Teil des aus der ersten Schicht
abgezogenen Adsorptionsmittels einer Feuerungsanlage
zugeführt wird, während der verbleibende grobkörnige
Teil ohne Regeneration durch die erste Wanderschicht
geführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das aus der
ersten Schicht abgezogene Adsorptionsmittel vor
Einbringen in die Feuerungsanlage gemahlen wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das
aus der zweiten Schicht abgezogene Adsorptionsmittel in
an sich bekannter Weise regeneriert und der zweiten
Schicht wieder zugeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3
dadurch gekennzeichnet, daß
das Desorptionsgas der Regeneration dem Abgasstrom vor
Zugabe der schwefeleinbindenden Additive zugeführt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die
zweite Schicht als Wanderschicht geführt wird oder
chargenweise ersetzt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzlich Ammoniak vor der zweiten Schicht zugesetzt
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß vor
der ersten Schicht dem Abgas bezogen auf den SO₂- und
NOX-Gehalt im Abgas eine überstöchiometrische
Ammoniakmenge zugemischt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß vor
der zweiten Schicht Ammoniak bezogen auf den NOX-Gehalt
im unterstöchiometrischen bis im wesentlichen
stöchiometrischen Verhältnis zugemischt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Wandergeschwindigkeit des Adsorptionsmittels in der
ersten Schicht in Abhängigkeit von einem Minimal-SO₂-
Gehalt im Abgas nach der ersten Schicht und/oder dem
Druckverlust in der ersten Schicht geregelt wird.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 9 aus mindestens zwei
hintereinander angeordneten Reaktoren, Abgaszuführ- und
-abführleitungen, einem Wäscher für die trockene oder
nasse Wäsche des Abgases mit Schwefeldioxid bindenden
Additiven, gekennzeichnet durch mit unterschiedlichen
kohlenstoffhaltigen Adsorptionsmitteln gefüllte
Schichtreaktoren (14, 15), von denen mindestens der
erste ein Wanderschichtreaktor ist, sowie durch
Aufgabeeinrichtungen (16, 24) am oberen Ende der
Reaktoren und Abfuhreinrichtungen (17, 21) am unteren
Ende der Reaktoren.
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DE3101053C2 (de) * | 1979-03-24 | 1984-11-29 | Bergwerksverband Gmbh, 4300 Essen | Verfahren zur Entfernung von Schwefeloxiden und Stickstoffoxiden aus Abgasen sowie Vorrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens |
DE3317507C2 (de) * | 1983-05-13 | 1986-10-02 | L. & C. Steinmüller GmbH, 5270 Gummersbach | Verfahren zur Verminderung des NO↓X↓-Gehaltes in Rauchgasen einer Schmelzfeuerung |
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1986
- 1986-02-21 DE DE3605589A patent/DE3605589C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE3605589A1 (de) | 1986-09-04 |
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