DE3601689A1 - Waermedaemmende, nicht brennbare fassadenverkleidung - Google Patents
Waermedaemmende, nicht brennbare fassadenverkleidungInfo
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- E04B1/00—Constructions in general; Structures which are not restricted either to walls, e.g. partitions, or floors or ceilings or roofs
- E04B1/62—Insulation or other protection; Elements or use of specified material therefor
- E04B1/92—Protection against other undesired influences or dangers
- E04B1/94—Protection against other undesired influences or dangers against fire
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine wärmedämmende, nicht brennbare
Fassadenverkleidung der Baustoffklasse A unter Verwendung
von Mineralfaserplatten gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine solche Fassadenverkleidung ist grundsätzlich bereits aus
der DE-OS 34 09 644 bekannt. Dort wird eine wärmedämmende Fassadenbekleidung
der Baustoffklasse A beschrieben, die im wesentlichen
aus Mineralfaserplatten, Dämmputz und mineralischem Außenputz
besteht. Bauwerkseitig sind die Mineralfaserplatten mit
der Maßgabe angeordnet und befestigt, daß diese etwa 70 bis 95%
der zu dämmenden Bauwerksfläche bedecken. Die nicht von den
Mineralfaserplatten bedeckten Bauwerksflächen sind möglichst
gleichmäßig verteilt. Über den Mineralfaserplatten ist ein Dämmputz
und über diesem wiederum ein mineralischer Außenputz angeordnet.
Durch die nicht mit Mineralfaserplatten abgedeckten Flächen
wird eine bessere Haftung des über den Mineralfaserplatten
liegenden Dämmputzes erreicht. Da der Dämmputz jedoch eine geringere
Wärmedämmung hat als die Mineralfaserplatten, entstehen
hierbei Teilflächen mit verminderter Wärmedämmung. Das Verfüllen
der nicht von den Mineralfasermatten bedeckten Bauwerksflächen
erfordert einen zusätzlichen Arbeitsgang. Wegen der unterschiedlichen
Wärmeleitung ergeben sich ferner aus Temperaturdifferenzen
Wärmespannungen, die möglicherweise zu Rissen führen.
Die meisten Wärmedämmungen für Außenwände weisen derzeit Dämmplatten
aus Schaumkunststoffen auf.
In der DE-OS 24 51 805 ist eine Dämmplatte aus Polystyrol beschrieben,
auf deren Oberfläche unmittelbar eine Bewehrung aufgebracht
und über welche ein Putz aufgetragen ist. Die Bewehrung
ist also zwischen der Wärmedämmplatte und dem Putz angeordnet.
Auch hier können bei großen Temperaturschwankungen Risse
auftreten. Es ist deshalb bereits vorgeschlagen worden, die Bewehrung
in die Putzschicht einzubetten. Eine Rißbildung an einem
Putz auf einer Wärmedämmung kann zwar dadurch verhindert
werden, daß auf der Dämmplatte eine ganz dünne Spachtelschicht
mit Bewehrung aufgebracht ist. Diese ist jedoch mechanischen Belastungen
nicht gewachsen. Schon ein angelehntes Fahrrad kann
zu Beschädigungen und Eindrücken führen.
In der DE-OS 31 04 084 wird daher eine Bewehrung vorgesehen,
bei der beide Putzschichten über eine separat aufgetragene, die
Bewehrung haltende Spachtelschicht verbunden sind. Dabei wird
die mineralische Dämmplatte zunächst mit einer relativ dicken
Zwischenputzschicht, dann mit einer die Bewehrungseinlage enthaltenden
Spachtelschicht und zum Schluß mit einem Oberputz versehen.
Insgesamt liegen somit drei Putzlagen aus Mörteln mit üblichen
Rohdichten und entsprechend hohen Flächengewichten vor,
die die mineralische Dämmplatte über Gebühr beanspruchen (Haftzug-
und Haftscherfestigkeit). Jede Putzlage muß vor Auftrag
der nächsten Schicht ganz oder wenigstens teilweise aushärten.
Es entstehen wirtschaftlich unerwünschte, lange Standzeiten bis
zur Fertigstellung der gesamten Fassade.
In der EP-OS 01 44 965 wird ein leichter Unterputz mit Schaumglas-
Einlage beschrieben. Schaumglas besitzt zwar eine recht gute
Wärmedämmfähigkeit, wirkt jedoch wegen seiner Sprödigkeit
wie ein Fremdkörper im Putz und führt daher bei größeren Temperaturschwankungen
leicht zu Rissen.
Aus der DE-OS 34 07 459 ist ein Verfahren zur Beschichtung von
Wänden und Decken mit wärmedämmendem Material bekannt, mit dem
eine Polyurethanschicht zwischen Abziehleisten aus Metall aufgetragen
wird, deren Abstand von der Wand die Dicke der aufzutragenden
Schicht bestimmt. Das nach dem Auftrag zunächst über die
Abziehleisten hinausragende wärmedämmende Material wird anschließend
mit einem geeigneten Werkzeug entfernt. Dabei dienen
die Abziehleisten als Führung für das Werkzeug. Die in der Fassadenverkleidung
verbleibenden Abziehleisten aus Metall wirken
jedoch als Wärmebrücken und führen wegen des gegenüber dem umgebenden
Material unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten
leicht zu Rissen in der Beschichtung.
Aus der EP-OS 00 19 892 ist eine Fassadenverkleidung bekannt,
bei der eine Metallplatte mit Abstand vor einer Gebäudewand befestigt
ist. Dies geschieht beispielsweise durch Verschraubung.
Der sich ergebende Zwischenraum zwischen Gebäudewand und Metallplatte
wird mit Urea-Formaldehyd-Schaumstoff angefüllt. Die Metallplatte
weist Vorsprünge mit Löchern auf. Der auf der Metallplatte
aufgetragene Putz ist durch die Vorsprünge und Löcher
mit der Metallplatte verankert. Diese wärmedämmende Außenverkleidung
für Gebäudewände ermöglicht das Anbringen eines nicht
haftenden Dämmstoffes an einer Gebäudewand, wobei der Putz
nicht vom Dämmstoff, sondern über die Verschraubung von der Gebäudewand
getragen wird. Der Dämmstoff ist damit keinen vom Gewicht
des Putzes herrührenden Kräften ausgesetzt. Hier ist jedoch
von Nachteil, daß die Metallplatte als Fremdkörper mit unterschiedlichem
Wärmeausdehnungskoeffizienten leicht die Ursache
von Rißbildungen ist. Auch ist das Anbringen der Metallplatten
auf der Gebäudewand ein arbeitsaufwendiger Vorgang.
Aus der EP-OS 00 59 466 ist schließlich ein Putzträger für
Dämmputze in Form eines wellenartig verformten Gitters aus sich
kreuzenden Stahldrähten bekannt, das mittels Befestigungselementen,
die an den Wellentälern angreifen, an der Außenwand verankert
wird und mit seinen hervorstehenden Wellenscheiteln den
Dämmputz trägt. Zwischen dem Putzträger und der Außenwand kann
eine weitere Dämmschicht, z. B. aus Mineralwolle, vorgesehen
sein, die gleichermaßen mit dem Putzträger an der Außenwand befestigt
wird. Durch die wellige Verformung des Traggitters werden
die thermischen Spannungen im Dämmputz reduziert und die Gefahr
einer Rißbildung vermindert. Wegen der Artfremdheit des
wellenartig verformten Gitters aus sich kreuzenden Stahldrähten
ist jedoch eine Rißbildung nicht ganz auszuschließen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine wärmedämmende,
nicht brennbare Fassadenverkleidung zu schaffen, die bei optimaler
Wärmedämmung und geringem Herstellungsaufwand eine gute mechanische
Festigkeit aufweist, und zwar ohne die Gefahr einer
Rißbildung.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die
kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungsfigur
beispielsweise erläutert.
In der Figur ist der Aufbau der wärmedämmenden Fassadenverkleidung
schematisch dargestellt. Auf der Gebäudewand 10 ist in an
sich bekannter Weise eine Schicht aus Mineralfaserplatten 11 angeordnet.
Die Befestigung der Mineralfaserplatten 11 erfolgt in
bekannter Weise. Auf den Mineralfaserplatten 11 wird ein leichter
Unterputz 12 mit einer Festmörteldichte zwischen 600 und
1400 kg/cbm ohne zusätzliche Putzträger aufgebracht. Im Unterputz
12 kann ein sogenannte Armierung 13 aus Glasseidegewebe
mit einer Reißfestigkeit in Kette und Schuß von mehr als 2000 N/5cm
angeordnet sein. Dadurch wird die Festigkeit des Unterputzes
12 erheblich verstärkt, und zwar ohne negative Eigenschaften
auf die Wärmedämmung und ohne die Entstehung einer Rißgefahr.
Der Unterputz 12 kann eine Dicke von 10 bis 20 mm aufweisen,
vorzugsweise eine solche von 15 mm. Er kann sowohl mit
Maschine als auch von Hand aufgebracht werden. Die Festmörtelrohdichte
sollte dabei - wie bereits erwähnt - zwischen 600 und
1400 kg/cbm, vorzugsweise jedoch zwischen 800 und 1200 kg/cbm
betragen. Dies ist erheblich geringer als die Rohdichte üblicher
Mörtel, die 1700 bis 2000 kg/cbm beträgt.
Außerdem kann der Unterputz 12 anorganische oder organische
Leichtzuschläge enthalten. Besondere Vorzüge weisen geschäumte
organische Zuschläge auf, wie beispielsweise expandiertes Polystyrol
(EPS) mit einer Schüttdichte von weniger als 20 kg/cbm.
Liegen solche Zuschläge in Kugelform vor, so wird dadurch die
Elastizität erheblich angehoben und es ist ein extrem weicher
Temperaturübergang zwischen Mineralfaserplatte 11, Unterputz 12
und Oberputz 14 gewährleistet. Die Wärmeleitfähigkeiten betragen
etwa 0,03 bis 0,045 W/mk für die Mineralfaserplatten 11,
etwa 0,3 für den Unterputz 12 und etwa 0,8 bis 0,9 für den Oberputz
14. Daraus resultiert ein geringer Temperaturstau, wodurch
die Rißanfälligkeit zusätzlich vermindert wird. Die gesamte Verarbeitung
der oben beschriebenen wärmedämmenden Fassadenverkleidung
ist problemlos. Sie kann handwerksgerecht mit üblichen
Werkzeugen erfolgen.
Als Oberputz 14 wird ein mineralischer, diffusionsoffener,
nicht brennbarer wasserabweisender Putz verwendet , und zwar in
einer Dicke von 3 bis 12 mm.
Insgesamt ergibt sich damit ein Putzsystem, das nicht brennbar
(Baustoffklasse A), rein mineralisch und diffusionsoffen ist.
Wegen der weitgehenden Homogenität der verwendeten Baustoffe
ist eine Rißgefahr praktisch ausgeschlossen.
Insgesamt ist feszustellen, daß mit dem beschriebenen System
eine Lösung für die geforderte Wärmedämmung von Fassaden gefunden
wurde, bei der die Fassade
- a. nicht brennbar ist (selbst der Unterputz ist trotz des Zusatzes von expandiertem Polystyrol - EPS - nicht brennbar)
- b. keinen Putzträger benötigt (das zeitaufwendige Andübeln entfällt, unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten werden vermieden),
- c. nur zwei Putzlagen benötigt und trotzdem mechanischen Belastungen üblicher Art gewachsen ist,
- d. keine über das normale Maß hinausgehenden Standzeiten erfordert
- e. eine auf der gesamten Fassadenfläche einheitliche Wärmedämmung aufweist
- f. aufgrund des elastischen Verhaltens und der vorgegebenen Schicht dicke des Unterputzes nicht rißgefährdet ist und
- g. wegen der angepaßten Wärmeleitfähigkeiten einen weichen Temperaturübergang ergibt, einen Temperaturstau vermeidet und evtl. noch entstehende Spannungen wegen der relativ großen Schichtdicke im Unterputz problemlos verkraftet.
Erreicht werden diese Vorteile ganz wesentlich durch die besondere
Ausgestaltung des Unterputzes, wobei auch der Schichtdicke
des Unterputzes eine erhebliche Bedeutung zukommt.
Claims (7)
1. Wärmedämmende, nicht brennbare Fassadenverkleidung der
Baustoffklasse A unter Verwendung von Mineralfaserplatten (11),
auf denen der weitere Putz aufgebracht ist, sowie mit einem mineralischen,
diffusionsoffenen, nicht brennbaren mineralischen
Oberputz (14), dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Mineralfaserplatten
(11) und Oberputz (14) ein leichter Unterputz (12)
ohne zusätzliche Putzträger angeordnet ist.
2. Fassadenverkleidung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Unterputz (12) eine Dicke von etwa 10 bis 20 mm,
vorzugsweise von 15 mm, hat.
3. Fassadenverkleidung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Unterputz (12) eine Festmörtelrohdichte
von 600 bis 1400 kg/cbm, vorzugsweise von 800 bis
1200 kg/cbm aufweist.
4. Fassadenverkleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Unterputz (12) anorganische
oder organische Leichtzuschläge enthält, vorzugsweise geschäumte
organische Zuschläge mit einer Schüttdichte von weniger als
20 kg/cbm.
5. Fassadenverkleidung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei den Leichtzuschlägen um expandiertes
Polystyrol (EPS) handelt.
6. Fassadenverkleidung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich um expandiertes Polystyrol in Kugelform
handelt.
7. Fassadenverkleidung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Unterputz (12) ein als Armierung
(13) dienendes eingebettetes Glasseidengewebe enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863601689 DE3601689A1 (de) | 1986-01-17 | 1986-01-17 | Waermedaemmende, nicht brennbare fassadenverkleidung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19863601689 DE3601689A1 (de) | 1986-01-17 | 1986-01-17 | Waermedaemmende, nicht brennbare fassadenverkleidung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3601689A1 true DE3601689A1 (de) | 1987-07-23 |
Family
ID=6292305
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19863601689 Withdrawn DE3601689A1 (de) | 1986-01-17 | 1986-01-17 | Waermedaemmende, nicht brennbare fassadenverkleidung |
Country Status (1)
Country | Link |
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Legal Events
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---|---|---|---|
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