DE3590196C2 - Offshorebau - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Offshorebau auf einem weichen Seegrund.

Bei der Prospektion und Förderung von Öl auf See, bei­ spielsweise im Arktischen Ozean, ist es erforderlich, bei jedem Bohrloch eine Plattform oder eine künstliche Insel zu errichten. In bestimmten Seen, beispielsweise im Arktischen Ozean, ist der auf dem See­ grund errichtete Bau durch Eis schwerer horizontaler Belastung ausgesetzt, und selbst eine nur geringfügige Verschiebung des Baus in horizontaler Richtung aufgrund einer solchen Belastung durch Eis oder aufgrund eines Erdbebens kann ernsthafte Schäden an Rohren und anderen Teilen, die tief in den Seeboden hineinreichen, verur­ sachen. Deshalb muß eine solche Plattform oder künst­ liche Insel, hier allgemein als Offshorebau bezeichnet, fest und sturmsicher konstruiert werden.

Durch die DE-PS 25 45 594 ist ein Offshorebau bekannt, bei dem der durch Einbringen eines Verfestigungsmittels ver­ stärkte Untergrund eine Plattform bildet, deren Ober­ seite eine Aufschüttung trägt, die den Untergrund für einen Baukörper bildet. Der Baukörper ist als Wellenbrecher ausgebildet, dessen Gewicht naturge­ mäß auf den geschütteten Körper einwirkt, welcher seinerseits auf den plattenförmigen verfestigten Untergrund ruht. Unterhalb des plattenartigen Teils des verfestigten Untergrunds befinden sich einige Säulen, die tief in den Seegrund reichen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Offshorebau anzugeben, bei dem der Baukörper abnehmbar und transportierbar konstruiert ist und dennoch erheblichen Belastungen standzuhalten ver­ mag.

Gelöst wird diese Aufgabe durch den im Patentan­ spruch 1 angegebenen Offshorebau.

Bei dem erfindungsgemäßen Offshorebau läßt sich der Baukörper in seiner Gesamtheit anheben und abtrans­ portieren; dennoch hat er festen Halt auf dem ge­ schütteten Körper; die in größerer Anzahl vorhandenen Rippen auf der Unter­ seite des Baukörpers drücken den geschütteten Körper in die Bereiche weichen Seegrunds wodurch einerseits eine Ver­ festigung der Schüttung, andererseits eine stabile Verzahnung des Baukörper-Unterteils mit der Schüttung erreicht wird. Zusammen mit dem umlaufenden Rand wird die Schüttung fest zwischen der Unterseite des Bau­ körpers und oberhalb des verbesserten Untergrunds gehalten.

Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht einer Ausführungsform eines Offshorebaus,

Fig. 2 eine vergrößerte Schnittansicht der wesentlichen Teile der Ausführungsform des Offshorebaus,

Fig. 3 bis 6 perspektivische Ansichten verschie­ dener Formen eines verfestigten Bodens.

Fig. 1 und 2 stellen eine Ausführungsform der Erfindung dar. In dieser Zeichnung sind mit A ein weicher Seegrund und mit B ein Traggrund unterhalb des weichen Bodens bezeichnet.

Zur Herstellung des Offshorebaus wird eine mit Ausschachtblättern und Rührelementen ausge­ stattete Misch- und Arbeitsapparatur von einem Arbeitsschiff aus in den weichen Seegrund A getrieben, und durch die Apparatur hindurch wird in den Seegrund A ein zementartiges Verfestigungsmittel eingebracht. Auf diese Weise imprägniert das Verfestigungsmittel den Untergrund in den weichen Boden A und wird mit diesem vermischt, so daß ein ein Einheitsvolumen bildender, verfestigter oder verbesserter Boden 1 ge­ schaffen wird, welcher bis zu dem Traggrund B reicht.

Der verfestigte Boden 1 kann auf verschiedene Weise profiliert sein. Beispielsweise kann er als Ganzes einen rechteckigen Umriß annehmen, z. B. wandähnlich aus­ gebildet sein, wie es in Fig. 3 gezeigt ist, oder er kann im Grundriß gitterförmig ausgebildet sein, wie es in Fig. 4 gezeigt ist. Außerdem kann der Boden 1 insgesamt den Umriß einer Säulenform aufweisen oder in Form einer konzentrischen Doppelsäule ausgebildet sein, wie es in Fig. 5 gezeigt ist. Auch ist eine im Grundriß radförmige Gestalt gemäß Fig. 6 möglich.

Dann wird über den verfestigten Boden ein geschütteter Körper 2 aufgebracht, und auf diesen geschütteten Körper 2 wird ein Baukörper, z. B. eine Plattform 3, errichtet.

Die aus Stahl oder Beton hergestellte Plattform 3 be­ sitzt einen Rand 32, der sich vom Umfang der Platt­ formbasis 31 nach unten erstreckt, wobei der Rand 32 den verfestigten Boden 1 einkreist. Außerdem sind mehrere Rippen 33 auf der Unterseite der Basis 31 vorgesehen, welche in das Schüttgut 2 stoßen.

Das Profil der Plattformbasis kann in geeigneter Weise nach Maßgabe des Aufbaus des verfestigten Bodens 1 gewählt werden. Die Rippen 33 können scharfkantig ausgebildet sein, so daß sie leicht in den Schüttkörper eindringen.

Der in oben beschriebener Weise konstruierte Bau vermag aufgrund der Druckkraft des verfestigten Bodens 1 der Schwerkraft zu widerstehen, während die auf ihn einwirkende Verschiebungskraft in horizontaler Richtung vom dem Rand 32 und den Rippen 33, dem Schüttkörper 2 und dem verfestigten Boden 1 aufgenommen wird. Der Offshorebau ist mithin sicher und stehfest bezüg­ lich horizontaler Belastung durch Eis oder Erd­ beben.

Wenn die Prospektion von Öl an der Plattform abge­ schlossen ist und diese nicht länger benötigt wird, kann die Plattform angehoben und abtransportiert werden.

Claims (2)

1. Offshore-Bau auf einem weichen Seegrund

• - mit einem auf dem Traggrund (B) aufliegenden Un­ tergrund (1), der im Grundriß aus mindestens einem durch Ver­ mischen eines zementartigen Verfestigungsmittels mit dem weichen Seegrund (A) verfestigten Bereich sowie mindestens einem aus dem Material des weichen Seegrunds (A) bestehenden Bereich (11) gebildet ist,
• - mit auf den beiden Bereichen des Untergrunds (1) aufliegendem Schüttgut (2) und
• - mit einem auf dem Schüttgut (2) aufliegenden Bau­ körper (3), der auf seiner Unterseite in das Schüttgut (2) ragende Rippen (33) auf­ weist und dessen auf dem Schüttgut (2) aufliegen­ de Fläche mit einem umlaufenden, sich nach unten erstreckenden Rand (32) versehen ist, der das Schüttgut und den oberen Bereich des Unter­ grunds (1) umfaßt.

2. Offshore-Bau nach Anspruch 1, bei dem der verfestigte Bereich

• - mehrere wandartige Abschnitte aufweist oder
• - im Grundriß gitterförmig gestaltet ist oder
• - die Form einer konzentrischen Doppelsäule aufweist oder
• - im Grundriß radförmig gestaltet ist.