DE3546493A1 - Radfuehrungsschwinge fuer horizontal schwenkbare schienenraeder und deren steuerung - Google Patents
Radfuehrungsschwinge fuer horizontal schwenkbare schienenraeder und deren steuerungInfo
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Description
Gabelschwingen für die Führung von Radsätzen in Drehgestellen
sind bekannt; zuletzt genannt in der ERP-Anmeldung
85 1 05 763.0 vom 10. 5. 1985 für horizontal schwenkbare
Schienenräder. Derartig beidseitig gelagerte Räder
erfordern jedoch für den Schwenkbereich eine Gleitführung
der Außenlager, welche hier unmittelbar im Schmutzwirbelbereich
des Rades liegt. Dadurch besteht die Gefahr der
Schwenkblockierung, die zur Entgleisung im führungsfreien
Lauf von Herzstücken und Weichen führen kann. Zudem müssen
die erhöhten Gleitwiderstände durch das anlaufende Rad oder
durch die Stellglieder aufgebracht werden.
Diese Nachteile vermeidet die vorgelegte Erfindung dadurch,
daß die einseitige Anlenkung des Antriebs- und Fahraggregates
eine Gleitführung nicht notwendig macht und die lenkbestimmenden
Lagerungen und Stellglieder außerhalb der Schmutzwirbelzone
liegen. Außerdem übernimmt diese Radführungsschwinge sowohl
die Primär- als auch die Sekundärfederung des einzelnen
Rades und ermöglicht durch die vorgeschlagene elastische
Spurführung eine selektive Anpassung der Räder an die
Schienenlage, wobei Seitenstöße elastisch abgefangen werden.
Die einseitig gelagerte Radführungsschwinge in Kompaktbauweise
macht ihren Einbau in seitlichen Radkästen von
Schienenfahrzeugen möglich, wodurch der Raum zwischen den
Radpaaren für einen durchgehenden Niedrigfußboden des
Wagenaufbaues mit Einstufeneinstieg unterhalb der Radmitten
in Anspruch genommen werden kann.
Im folgenden wird der Erfindungsgedanke anhand von
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 Radführungsschwinge für Fahraggregat mit
Antrieb in Kompaktbauweise als Draufsicht
in Radkästen eines Wagenaufbaues mit Niedrigwagenboden.
Fig. 2 Vertikaler Längs-Teilschnitt durch die
Radführungsschwinge des Fahraggregates.
Fig. 3 Seitenansicht von Fig. 1 von der Wagenmitte
aus gesehen.
Fig. 4 Seitenansicht mit Teilschnitt einer vollabgefederten
Radführungsschwinge.
Fig. 5 Draufsicht von Fig. 4
Fig. 6 Schemadarstellung der Nachlaufeinstellung durch
Niveauregelung der Luftfeder
Die Fig. 1, 2 und 3 zeigen Einzelheiten des Fahraggregates
mit Antrieb, bei dem das Antriebsrad (3) bzw.
dessen Radträger (7) im Mittelteil der Radführungsschwinge (6)
durch Schwenklager (8. 8′) angelenkt ist. Mit Hilfe eines
Stellgliedes (5) - beispielsweise einem Schrittmotor mit
Trapezspindel, einem Steuerzylinder mit federbeaufschlagter
Mittelstellung oder anderen Steuermitteln - und dem Lenkhebel
(9), der mit dem Radträger (7) verbunden ist, wird
das Rad (3) um die Bolzen (10. 10′) und deren Schwenkachse (4)
horizontal bewegt.
Bei Verwendung von nur einem Stellglied, ist die Steuerung
des zweiten Rades in bekannter Weise durch Spurhebel, die
mit dem Radträger (7) verbunden sind und Spurstange (12),
wie in Fig. 1 dargestellt, durchzuführen. Durch entsprechende
Auslegung eines Lenktrapezes kann der durch den gemeinsamen
Lenkeinschlag verursachte Lenkfehler in den Bereich zu bestimmender
Gleisbögen gelegt werden. Um den Lenkfehler völlig
zu eliminieren, ist ein Stellglied vorzusehen, das die
Spurstangenlänge in Abhängigkeit vom Lenkwinkel verändert.
Als Verschluß für das Mittelteil der Schwinge dient der
Bolzenhalter (13) mit dem eingeschweißten Bolzen (10′).
Nach dessen Abnahme ist der Ausbau des Antriebsrades (3) nach
unten in die Grube - ohne Abheben des Wagenkastens - möglich.
Diese konstruktive Lösung unterstützt die Wartungsfreundlichkeit
erheblich und vermeidet längere Standzeiten der Fahrzeuge.
Die Radführungsschwinge (6) ist als kastenförmiger und verdrehungssteifer
Träger ausgebildet, der z. B. aus Stahl,
Leichtmetall, kohlefaserverstärktem Kunststoff oder deren
Kombinationen hergestellt werden kann.
Ein Ende der Schwinge (6) ist in Lagerböcken (14. 14′)
gleit- oder wälzgelagert. Unter Zwischenschaltung einer
Megiverbindung (15) übertragen sie die Längs-, Quer- und
Verdrehkräfte auf die Wagenkastenkonstruktion und sind mit
dieser in tolerierten Grenzen spurelastisch verbunden.
Das andere Ende trägt die Luftfeder (16), die sich am
Wagenaufbau (1) abstützt. Der Einbau anderer Federsysteme
ist möglich. Zum Abbau von Schwingungen und Stößen ist
zwischen Schwinge und Wagenaufbau ein Stoßdämpfer (17)
vorgesehen.
Um eine verbesserte Sekundärfederung des Wagenkastens zu
erreichen, sind die Lagerböcke (14. 14′), die die Radführungsschwinge
aufnehmen, in ein U-förmiges Querhaupt (18)
integriert (Fig. 4. u. 5.). Zwischen dem Querhaupt (18) und
der Wagenkastenkonstruktion übernimmt beispielsweise ein
Federbein, das aus dem inneren Federtopf (19), dem äußeren
Federtopf (20), einer Schraubenfeder (21) und einem Stoßdämpfer
(22) besteht, die Zusatzfederung. Der äußere
Federtopf (20) ist mit dem Wagenaufbau (1) verbunden,
während der innere Federtopf (19) mit dem Querhaupt (18)
verschweißt ist. Beide Töpfe nehmen die Schraubenfeder (21)
und den Stoßfdämpfer (22) auf und bilden so das Federsystem.
Es leitet die auftretenden Kräfte in den Wagenaufbau ein.
Der Einbau anderer Federsysteme wie z. B. Gummirollfeder
oder hydropneumatischer Federelemente ist möglich
Die Mitten der beiden Federsysteme - z. B. Luftfeder und
Federbein - sind in der vertikalen Radmittenebene angeordnet.
Zur Seitenführung der Schwinge (6) mit tolerierter Spurelastizität
ist in Höhe der Luftfeder (16) ein hubbegrenzter
Querdämpfer (23) zwischen Schwinge und Wagenaufbau eingesetzt.
Mit Hilfe der Luftfeder (16) läßt sich, wie die schematische
Darstellung der Fig. 6 zeigt, in beiden Fahrtrichtungen ein
Nachlauf X einstellen.
Dies geschieht durch eine Plus-Minus-Niveauregelung
der Luftfeder (16), bei der die vertikale Schwenkachse
(2) gegenüber der Senkrechten im Radaufstandspunkt
(24) geneigt wird. Die hierdurch im Radaufstandspunkt
entstehenden Richtkräfte verbessern und stabilisieren
den Radlauf.
Sie behalten bei Ausfall des Stellgliedes (5) die
Spurführung bei.
- BEZUGSZEICHENLISTE
1 Wagenaufbau
1′ Wagenkastenboden
2 Radkasten
3 Antriebsrad
4 Schwenkachse
5 Stellglied
6 Radführungsschwinge
7 Radträger
8. 8′ Schwenklager
9 Lenkhebel
10. 10′ Bolzen
11 Spurhebel
12 Spurstange
13 Bolzenhalter
14. 14′ Lagerbock
15 Megiverbindung
16 Luftfeder mit Anschlag
17 Stoßdämpfer
18 Querhaupt
19 Innerer Federtopf
20 Äußerer Federtopf
21 Schraubenfeder
22 Stoßfdämpfer
23 Querdämpfer
24 Senkrechte im Radaufstandspunkt
Claims (7)
1. Einarmige Radführungsschwinge für horizontal schwenkbare
Schienenräder und deren Steuerung durch Stellglieder,
dadurch gekennzeichnet, daß das gesamte Antriebsaggregat
einschl. Rad (3) von der Schwenkachse (4) ausgehend
nach außen angeordnet und mittels Stellglied (5)
gegenüber der Radführungsschwinge (6) horizontal drehbar
ist, wobei sie im Bereich des Federweges der Luftfeder (16)
beweglich und im Anlenkpunkt der Lagerböcke (14. 14′)
unter Zwischenschaltung einer vertikal elastischen Megi-
Verbindung (15) zur Aufnahme der Längs-, Quer- und Verdrehkräfte
mit der Wagenkonstruktion verbunden ist.
2. Radführungsschwinge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß im Anlenkpunkt der in einem Querhaupt (18) integrierten
Lagerböcke (14. 14′) eine in Längs-, Quer- und Verdrehrichtung
starr führende Federung z. B. Federbein (19-22)
spurtreu mit der Wagenkastenkonstruktion verbunden ist.
3. Radführungsschwinge nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß die Mitten der beiden Federsysteme z. B.
Luftfeder und Federbein in der vertikalen Radmittenebene
angeordnet sind.
4. Radführungsschwinge nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftfeder (16) mit einem Hubbegrenzten
Querdämpfer (23) gegenüber der Wagenkastenkonstruktion
eine tolerierte Spurelastizität zuläßt.
5. Stellglied (5) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß für die horizontale Steuerung des Rades und des
Antriebsaggregates (3) neben den Grundstellungen
Geradeaus- und Bogenfahrt eine zusätzliche wechselförmige
Stuerkraftanregung überlagert wird, die
einen regelbaren Sinuslauf des Rades herbeiführt.
6. Steuerung mittels Stellgliedes (5) nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung nur eines
Stellgliedes (5) die Verbindung der Spurhebel (11)
mit einer Spurstange (12) erfolgt, deren Länge abhängig
vom Lenkwinkel so verstellbar ist, daß die
Winkelunterschiede zwischen kurveninnerem- und
äußerem Rad eingestellt werden.
7. Radführungsschwinge (4) nach Anspruch 1 dadurch
gekennzeichnet, daß abhängig von der Fahrtrichtung
eine plus-minus-Niveauregelung erfolgt, wordurch ein
Nachlauf der vertikalen Schwenkachse (2) eingestellt
wird. (Fig. 6)
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19853538513 DE3538513A1 (de) | 1987-04-27 | 1985-10-30 | Strassenbahn-leichtbautriebwagen mit gelenkten angetriebenen oder mitlaufenden einzelradfahrwerken und durchgehendem niedrigfussboden fuer einstufeneinstieg |
EP87106092A EP0288589B1 (de) | 1987-04-27 | 1987-04-27 | Strassenbahn-Leichtbautriebwagen mit gelenkten angetriebenen oder mitlaufenden Einzelradfahrwerken und durchgehendem Niedrigfussboden für Einstufeneinstieg |
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DE3546493A1 true DE3546493A1 (de) | 1987-08-20 |
Family
ID=25837402
Family Applications (1)
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DE19853546493 Granted DE3546493A1 (de) | 1985-10-30 | 1985-10-30 | Radfuehrungsschwinge fuer horizontal schwenkbare schienenraeder und deren steuerung |
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