DE3543996A1 - Mehrrechnersystem - Google Patents

Description

Stand der Technik

Die Erfindung geht aus von einem Mehrrechnersystem ge­ mäß Oberbegriff des Hauptanspruchs. In Mehrrechnersyste­ men verfügt häufig nur ein Rechner über einen frei pro­ grammierbaren Lesespeicher, die in Kurzform als Prom oder EPROM oder EEPROM bezeichnet werden. Die übrigen Rechner des Mehrrechnersystems haben nur Zugriff auf fest program­ mierte Speicher, die als ROM (nur Lesespeicher) bezeich­ net werden. Als Schreib-Lesespeicher (RAM) stehen allen Rechnern nur jeweils sehr kleine Speicher zur Verfügung, die nicht ausreichen, alle benötigten Daten aufzunehmen. Zwar sind sämtliche Rechner miteinander verbunden, so daß ein Informationsaustausch stattfinden kann, der jedoch aus zeitlichen Gründen nicht ständig möglich ist.

Derartige Mehrrechnersysteme werden beispielsweise in der Steuerelektronik von Kraftfahrzeugen verwendet, wobei je nach Hersteller oder Fahrzeugtyp unterschiedliche Daten in den Lesespeichern abgelegt sein müssen. Die bekannten Mehrrechnersysteme müssen daher bereits vom Rechner-Her­ steller an den jeweiligen Fahrzeugtyp angepaßt werden.

Vorteile der Erfindung

Das erfindungsgemäße Mehrrechnersystem mit den Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß zur Anpassung an unterschiedliche Anwendungsbedingungen eine gewünschte Anpassung vom Anwender vorgenommen wer­ den kann. Über einen frei programmierbaren Speicher kann zu Beginn des Rechnerbetriebs auf entsprechende Speicher­ plätze in den verschiedenen Rechnern zugewandten Schreib- Lesespeichern zugegriffen werden, wo Kennungen abgelegt wer­ den, die wiederum den Zugriff auf entsprechend gekenn­ zeichnete unterschiedliche, fest abgespeicherte Daten­ sätze ermöglichen. In den reinen Lesespeichern (ROM) sind mehrere Varianten von Datensätzen abgelegt, die je nach Anwendungsfall über entsprechende Kennungen akti­ vierbar sind. Hierzu muß vom Anwender lediglich die ent­ sprechende Kennungszuordnung im frei programmierbaren Speicher (PROM, EPROM) angegeben werden. Durch diese Maßnahme können einheitliche Mehrrechnersysteme erstellt werden, die für sehr unterschiedliche Anwendungsfälle geeignet sind, wodurch Herstellungkosten und Lagerhaltungskosten reduziert werden können.

Entsprechend einer Weiterbildung der Erfindung ist vor­ gesehen, daß die Datensätze in Blöcke aufgeteilt sind, von denen jeweils mehrere Varianten in Datenspeichern unter entsprechenden Kennungen abgelegt sind. Die Daten­ sätze sind also nochmals in Blöcke mit speziellen Ken­ nungen unterteilt, wodurch noch mehr unterschiedliche Va­ rianten von Datenzuordnungen möglich sind.

Eine Modifizierung der Datensätze beziehungsweise der Datenblöcke kann auch durch unterschiedliche abgespei­ cherte Konstanten erzielt werden, mit denen die fest ab­ gespeicherten Daten additiv oder multiplikativ veränder­ bar sind.

Zeichnung

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel eines Zwei-Rechnersystems zeigt, näher erläutert.

Einem Rechner 1 ist ein frei programmierbarer Speicher 2 zugeordnet, wobei zwischen Rechner 1 und Speicher 2 ein Datenaustausch über einen Datenbus 3 erfolgt.

Einem zweiten Rechner 4 ist dagegen ein reiner Lese­ speicher 5 zugeordnet, wobei auch hier ein Datenaustausch über einen Datenbus 6 erfolgt. Sowohl der Rechner 4 als auch der Rechner 1 umfassen jeweils einen Schreib-Lese­ speicher 7, 8. Zwischen den Rechnern 1, 4 besteht eine serielle Datenverbindung 9 und der Rechner 1 besitzt ei­ nen seriellen Eingang E.

Im Lesespeicher des Rechners 4 können beispielsweise 16 unterschiedliche Datensätze fest abgespeichert sein. Im frei programmierbaren Speicher 2, zu dem der Rechner 1 Zugriff hat, ist eine Speicherzelle vorgesehen, in der bei einer Konfigurierung des Rechnersystems auf Grund von entsprechenden Eingaben zum Rechner 1 die Nummer des Da­ tensatzes abgelegt wird, der im Rechner 4 verwendet wer­ den soll. Die Nummer dieses Datensatzes bleibt im pro­ grammierbaren Speicher 2 so lange fest gespeichert, bis eine erneute Konfigurierung des Rechnersystems durchge­ führt wird.

Zu Beginn eines Programmablaufs, z.B. bei Einschalten der Spannung, überträgt der Rechner 1 jedesmal über die serielle Verbindung 9 die Nummer des Datensatzes an den Rechner 4, der daraufhin die Nummer in seinem Schreib- Lesespeicher 8 speichert. Soll der Rechner 4 nun Daten aus dem Lesespeicher 5 verwenden, so nimmt er die Daten aus dem Datensatz, dessen Nummer in seinem Schreib-Lese­ speicher 8 gespeichert ist.

Beim Abschalten der Betriebsspannung bzw. beim Abschal­ ten des Rechnersystems geht die im Schreib-Lesespeicher angelegte Nummer verloren und wird erst beim Einschalten des Systems wieder erneut dort abgelegt.

Claims (4)

1. Mehrrechnersystem mit den einzelnen Rechnern zuge­ ordneten Speichern, von denen wenigstens ein Speicher als frei programmierbarer Lesespeicher ausgebildet ist, während die übrigen Datenspeicher fest programmierte Speicher sind, und dessen Rechner jeweils zusätzliche Schreib-Lesespeicher geringer Kapazität haben, dadurch gekennzeichnet, daß in den fest programmierten Daten­ speichern (5) mehrere Varianten von Datensätzen unter verschiedenen Kennungen abgelegt sind, daß im frei pro­ grammierbaren Speicher (2) die verschiedenen Kennungen der Datensätze enthalten sind, und daß zu Beginn oder während des Rechnerbetriebs die Kennungen der für den Rechnerbe­ trieb gewünschten Datensätze in die Schreib-Lese-Spei­ cher (7, 8) eingeschrieben werden.

2. Mehrrechnersystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Datensätze in Blöcke aufgeteilt sind, von denen jeweils mehrere Varianten in Datenspeichern (5) unter entsprechenden Kennungen abgelegt sind.

3. Mehrrechnersystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Datensätze Grund­ daten enthalten, die mittels unterschiedlicher, in den Lese-Speichern (7, 3) abgelegter Konstanten modifizier­ bar sind.

4. Mehrrechnersystem nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß mit den Konstanten eine additive Ver­ schiebung, eine multiplikative Verstärkung oder der­ gleichen der die Datensätze bildenden Daten erfolgt.