DE3542665A1 - Werkzeug zum abtragen von gestein und mineralien und verfahren zu dessen herstellung - Google Patents
Werkzeug zum abtragen von gestein und mineralien und verfahren zu dessen herstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zum Abtragen von
Gestein und Mineralien, insbesondere von Kohle, Erzen,
Salzen und weichen bis mittelharten Gesteinen, dessen
stählerner Schaft einen kreisrunden Querschnitt hat
und sich zur Spitze hin verjüngt und dessen kegel
förmige Spitze, die in eine entsprechende Schaftbohrung
eingebettet ist, aus hartem Metall oder einem anderen
Hartstoff besteht.
Solche Werkzeuge, auch als Rundschaftmeißel bezeichnet,
werden z.B. in Schneidkopfmaschinen wie Grabenfräsen in
der Bauindustrie sowie Teilschnittmaschinen im Tunnel-
oder Bergbau, eingesetzt. Es versteht sich von selbst,
daß für einen wirtschaftlichen Einsatz der Werkzeuge
eine hohe Haltbarkeit gefordert wird. Neben zunächst
lediglich durchgeführten Oberflächenhärtungen der
Werkzeuge ist hierzu schon vorgeschlagen worden, die
Werkzeugspitze in axialer Richtung mit Hartmetall- bzw.
Hartstoff-Stiften zu bestücken, die in zylindrische
Bohrungen an der Werkzeugspitze eingesetzt sind, wobei der
zylindrische Teil des Stiftes mit Silber-, Kupfer-
oder Bronzelot mit dem Schaft verlötet wird. Eine
andere Befestigungsmethode ist das Einpressen der Hart
metall-Stifte in eine Bohrung mit geringfügig gerin
gerem Durchmesser oder das Aufschrumpfen des betreffen
den Schaftmaterials auf die Hartmetall-Stifte. Diese
Versuche schlugen fehl, weil die Länge des Hartmetall-
Stiftes nur teilweise wirtschaftlich genutzt werden
konnte. Denn der Rundschaftmeißel ist ein sich im
Werkzeughalter drehendes, selbstschärfendes Werkzeug.
Bei einem gelöteten Werkzeug verschleißt der Hartmetall-
Stift über die Länge von oben nach unten, wobei ca.
90% der Gesamtlänge des Stiftes genutzt werden kann,
da die Lötung auch nach erheblichem Längenverschleiß
den Hartmetallrest festhält. Bei der Schrumpf- bzw.
Preßmethode wurde dagegen im Einsatz festgestellt,
daß sich die Hartmetall-Stifte nach etwa 2/3 Verschleiß
aus der Bohrung lösten, weil offensichtlich die Halte
kraft (Reibungskraft) zwischen Bohrungswandung und
Hartmetall-Stiftmantel nicht mehr ausreichte, diesen
festzuhalten. Damit war eine ausreichende Wirtschaft
lichkeit nicht gegeben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein rundes
Werkzeug mit Selbstschärfeffekt zu schaffen, bei dem
die Hartmetall- oder Hartstoff-Stifte sicher verankert
sind, bei dem der Löt-Arbeitsgang in der Herstellung
entfällt und bei dem trotzdem die gesamte Hartmetall-
Stiftlänge im Einsatz wirtschaftlich genutzt werden
kann; ferner ist es Aufgabe der Erfindung, ein zur
Herstellung eines solchen Werkzeuges geeignetes Ver
fahren zu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch das eingangs genannte Werk
zeug mit einem Hartmetall- bzw. Hartstoff-Stift gelöst,
der über den in der Schaftbohrung eingebetteten Teil
ganz oder teilweise eine sich zur Werkzeugspitze hin
verjüngende Form hat. Dadurch wird auf einfache Weise
verhindert,daß der Hartmetall- oder Hartstoff-Stift aus
seiner Aufnahme gerissen wird.
Als bevorzugte Ausführungen bietet sich die in der Her
stellung kostengünstige gleichmäßige, insbesondere
konische, aber auch die stufenförmige Verjüngung an.
Alternativ oder ergänzend hierzu wird nach einer
Weiterentwicklung der Erfindung die Mantelfläche
des eingebetteten Teils der Hartmetall- oder Hart
stoff-Stifte mit einer oder mehreren Rillen, vorzugs
weise in Längs- oder Querrichtung zur Längsachse des
Werkzeuges,versehen. Hierdurch wird auch die Haft
reibung zwischen dem Hartmetall- bzw. Hartstoff-Stift
und dem Werkzeugschaft bzw. dem Aufnahmebohrungsmantel
erheblich vergrößert. Allen Ausführungsformen ist die
leichte und kostengünstige Herstellung gemein.
Als Herstellungsverfahren für die oben beschriebenen
Werkzeuge bietet es sich an, das den Hartmetall- oder
Hartstoff-Stift umgebende Schaftmaterial durch Pressen
oder Rollen formschlüssig auf den besagten Stift auf
zubringen.
Beim Pressen kann dies dadurch geschehen, daß der ein
gespannte Werkzeugrohling mit vorgefertigter Bohrung
und in diese eingesetztem Hartmetall- oder Hartstoff-
Stift an seiner Spitze durch einen Stempel allseitig
druckbeaufschlagt wird, wobei sich das Schaftmaterial
an die Mantelform des Stiftes anlegt und eine form
schlüssige Verbindung hergestellt wird.
Statt eines Preßvorganges kann das die Bohrung ent
haltende Schaftmaterial aber auch auf den in diese
Bohrung eingesetzten Stift mittels einer oder mehrerer
rotierender Rollen aufgerollt werden. Damit wird ein
sicherer Halt des Hartmetall-Stiftes in der Bohrung
erreicht. Der Hartmetall-Stift wird nicht mehr nur durch
Reibungskraft gehalten, sondern kann sich durch die
zur Werkzeugspitze hin verlaufende Konizität nicht
mehr lösen. Versuche haben ergeben, daß sich bei der
genannten Werkzeugausführung die Hartmetall-Stiftlänge
wie beim durch Einlöten des Hartmetall-Stiftes herge
stellten Werkzeug zu ca. 10% genutzt werden kann.
Damit wurde eine Kostensenkung in der Fertigung und
gleichzeitig die Möglichkeit einer auf den Stahl ab
gestimmten optimalen Wärmebehandlung erreicht, ohne
daß diese Wärmebehandlung durch den anschließenden
Lötvorgang wieder negativ beeinflußt wird. Damit
braucht bei Auswahl der Stahlsorte nicht mehr auf
den Lötarbeitsgang Rücksicht genommen werden, sondern
es kann eine Stahlgüte gewählt werden, die zusammen
mit einer exakten Wärmebehandlung den Einsatzbedin
gungen optimal angepaßt ist. Dieses ist besonders
wichtig bei fortschreitend höherer installierter
Leistung bei Tunnel-Vortriebsmaschinen; denn es hat
sich gezeigt, daß die derzeit verwendeten Vergütungs
stähle am Ende ihrer Belastungsfähigkeit angekommen
sind, wenn z.B. Maschinen mit einer Antriebsleistung
von 300 KW in härteren Gesteinsformationen arbeiten.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeich
nungen dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 bis 4 jeweils Querschnittsansichten
von Werkzeugrohlingen mit ein
gesetztem Hartmetall- bzw.
Hartstoff-Stift,
Fig. 5 eine Schnittansicht des Werk
zeuges während des Preßvor
gangs und
Fig. 6 eine Schnittansicht des Werk
zeuges während des Aufrollens
des Schaftmaterials auf die
Hartmetall- bzw. Hartstoff
manteloberfläche.
Die in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Werkzeugrohlinge
besitzen einen im Querschnitt kreisrunden Schaft 1
mit einem zur Spitze hin kegelförmig verjüngten Schaft
teil 1 a, das eine zylindrische (Sack-)Bohrung 2 zur
Aufnahme des Hartmetall- bzw. Hartstoff-Stiftes 3 auf
weist. Der Schaft besteht aus einem gut fließbaren, preß
baren, härtbaren Material, wie z.B. 42 CrMo4. Als Hart
metalle bzw. Hartstoffe bieten sich die nach dem Stand
der Technik bekannten Materialien an.
Die Unterschiede der einzelnen Werkzeuge liegen in der
äußeren Gestaltung der Hartmetall- bzw. Hartstoff-Stifte.
So zeigt Fig. 1 einen Hartmetall-Stift mit im Quer
schnitt konischer bzw. kegelförmiger Seitenmantel
fläche, die in die nach dem Stand der Technik bekannte,
dem Mantel des Schaftteils 1 a angepaßte Kegelform zur
Werkzeugspitze 11 hin einmündet.
Fig. 2 hingegen zeigt einen Hartmetall-Stift mit einer
Stufe 4. Denkbar wären auch mehrere Stufen, wobei die
Stufentiefe bzw. -höhe jeweils gleich oder verschieden
sein kann. Die Stufen können abgerundete oder scharfe
Kanten aufweisen, wobei die waagerechten wie hori
zontalen Stufenflächen nicht zwingend senkrecht zu
einander verlaufen müssen. Denkbar sind auch Aus
führungsformen, bei denen die im wesentlichen vor
gegebene Konizität der Hartmetalloberfläche durch
einzelne Rippen bzw. hervorstehende Kanten unter
brochen wird.
Fig. 3 zeigt einen Hartmetall-Stift mit einer oder
mehreren Querrillen 5, die im vorliegenden Fall gleich
tief angedeutet sind. Die Einhüllende der Mantelseiten
fläche des Hartmetall-Stiftes kann zylindrisch, wie
dargestellt, oder auch kegelig sein. Schließlich zeigt
Fig. 4 einen kegeligen Hartmetall-Stift, der Längs
rillen 6 aufweist.
Alle der in Fig. 1 bis 4 gezeigten Werkzeugrohlinge
können zu Werkzeugen mittels der in Fig. 5 und 6
beschriebenen Verfahren bzw. Vorrichtungen leicht
und kostengünstig weiterverarbeitet werden.
Fig. 5 zeigt das erfindungsgemäße Werkzeug in zusammen
gepreßtem Zustand, wobei der Werkzeugschaft 1 in einer
Auflage 8 eingespannt ist und in Richtung auf die
Werkzeugspitze 11 zu ein Stempel 7 gefahren wird,
dessen Innenmantel der gewünschten Konizität des
Werkzeugmantels angepaßt ist. Durch den Druck des
Stempels 7 auf den Schaftteil 1 a wird dieser so auf
den Hartmetall-Stift aufgepreßt, daß er sich formschlüs
sig an dessen Seitenmantelfläche anlegt.
Eine weitere kostengünstige Herstellmöglichkeit zeigt
Fig. 6, in der der Werkzeugschaft 1 in einen Spann
körper 9 eingespannt ist, während eine Rolle 10, die
um die Längsachse 12 des Werkzeuges rotiert, das Schaft
teil 1 a auf den Hartmetall-Stift 3 aufwalzt. Wie im
Falle der Pressenausführung nach Fig. 5 hat auch die
Walze eine Rotationsoberfläche, die der gewünschten
konischen Form des Werkzeuges entspricht.
Durch das geschilderte Aufpressen bzw. -rollen wird
jedenfalls der Innenradius der ursprünglich zylin
drischen Bohrung zur Werkzeugspitze hin kleiner, so
daß ein Herausgleiten des Hartmetall-Stiftes vermieden
wird.
Claims (6)
1. Werkzeug zum Abtragen von Gestein und Mineralien,
insbesondere von Kohle, Erzen, Salzen und weichen
bis mittelharten Gesteinen, dessen stählerner
Schaft einen kreisrunden Querschnitt hat und sich
zur Spitze hin verjüngt und dessen kegelförmige
Spitze, die in eine entsprechende Schaftbohrung
eingebettet ist, aus Hartmetall oder einem anderen
Hartstoff besteht, dadurch gekennzeich
net, daß der in der Schaftbohrung (2) eingebettete
Teil des Hartmetall- oder Hartstoff-Stiftes (3)
ganz oder teilweise eine sich zur Werkzeugspitze (11)
hin verjüngende Form hat.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der eingebettete Teil sich gleichmäßig ver
jüngt.
3. Werkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der eingebettete Teil sich konisch
oder stufenförmig verjüngt.
4. Werkzeug nach Ansprüchen 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mantelfläche des einge
betteten Teils eine oder mehrere Rillen (5, 6)
aufweist.
5. Werkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß eine oder mehrere Längs- (6) und/oder Quer- (5)
rillen vorgesehen sind.
6. Verfahren zur Herstellung des in Ansprüchen 1 bis
3 beschriebenen Werkzeugs, dadurch gekennzeichnet,
daß das den Hartmetall- oder Hartstoff-Stift (3)
umgebende Schaftmaterial (1 a) durch Pressen oder
Rollen formschlüssig auf den Stift (3) aufgebracht
wird.
Priority Applications (1)
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DE19853542665 DE3542665A1 (de) | 1985-12-03 | 1985-12-03 | Werkzeug zum abtragen von gestein und mineralien und verfahren zu dessen herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE3542665A1 true DE3542665A1 (de) | 1987-06-04 |
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DE19853542665 Withdrawn DE3542665A1 (de) | 1985-12-03 | 1985-12-03 | Werkzeug zum abtragen von gestein und mineralien und verfahren zu dessen herstellung |
Country Status (1)
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DE (1) | DE3542665A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10335857A1 (de) * | 2003-08-06 | 2005-03-03 | Josef Rickert | Meißel |
-
1985
- 1985-12-03 DE DE19853542665 patent/DE3542665A1/de not_active Withdrawn
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DE10335857A1 (de) * | 2003-08-06 | 2005-03-03 | Josef Rickert | Meißel |
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