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Titel
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Einrichtung zum Betätigen von Schaltwellen in BogeLführungszylindern
Anwendungsgebiet Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Betätigen von Schaltwellen
in Bogenführungszylindern von Druckmaschinen, die wahlweise von Sohöndruck auf Schön-
und Widerdruck und umgekehrt umstellbar sind und bei denen Schaltwellen im Bogenführungszylinder
vorgesehen sind, die bei Betriebsartwechsel bzw. bei Formatänderung geschwenkt werden
müssen.
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Charakteristik der bekannten technischen Lösungen Derartige Schaltwellen
in einem Bogenführungszylinder sind durch die DD-PS 212474 bekannt.
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Die Schaltwellen sind in den Trommelscheiben des Bogenführungszylinders
gelagert. Über Antriebe und Kupplungen sind die Schaltwellen mit einer oder mehreren
Steuerwellen verbunden, die wiederum Mechanismen tragen, die in der jeweiligen i3'etriebsart
Schöndruck oder Schön- und Widerdruck wirken.
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Es ist auch möglich, daß die Mechanismen direkt auf der Schaltwelle
angeordnet sind. Bei Betriebsartwechsel ist es erforderlich die Mechanismen umzustellen.
Dies erfolgt gemäß der DD-PS 212474 dadurch, daß die Schaltwelle gedreht wird. Dazu
ist es erf orderlich, daß die Schaltwelle durch Entfernen eines Deckels zugänglich
gemacht wird, ein Schlüssel aufgesteckt und die Schaltwelle betätigt wird.
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Dies stellt einen Eingriff im Sinne einer Montage dar. Fehlbedienungen
und unvollständige Umstellhandlungen können die Folge sein.
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Nachteilig ist weiterhin, daß die Umstellhandlung einen großen eitaufwand
erfordert.
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Ziel der Erfindung Es ist Ziel der Erfindung, eine Einrichtung zum
Betätigen von Schaltwellen in Bogenführungszylindern zu schaffen, die eine schnelle,
reproduzierbare und fehlerfreie Betätigung der Schaltwellen ermöglicht.
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Aufgabe der Erfindung Es ist Aufgat>e der Ereindung eine Einrichtung
zum betätigen von Schaltwellen in Bogenführungszylindern zu schaffen, die eine werkzeuglose
Betätigung der Schaltwellen durch Verwendung an der Druckmaschine vorhandener eigener
Mittel ermöglicht.
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Wesen der Erfindung Erfindungsgemäß wird die Aufgabe an einer Einrichtung
zum Betätigen einer Schaltwelle in Bogenfuh'rungszylindern von Druckmaschinen, wobei
die Schaltwelle im Bogenfiihrungszylinder drehbar gelagert ist und zur Umstellung
von Funktionsgruppen des Bogenführungszylinders z. B zum Bebriebsartwechsel von
Schöndruck in Schön- und Widerdruck und umgekehrt mittels Antrieb verstellt werden
muß, dadurch gelöst, daß einem fest an der Schaltwelle angeordneten Schalthebel
mit dem Schalbstück ein axial verschiebbares, Kurvenbahnen aufweisendes Schaltelement
zugeordnet ist.
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Das Schaltstück ist als Rolle und Kugelbolzen und die Eurvenbahnen
sind als Innen- und Außenkontur einer Nutkurve ausgebildet.
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Die Kurvenbahnen sind im Bewegungsgesetz rechtwinklig zu den Eurvenbahnen
ausgebildet.
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Dem Schaltelement ist mindestens ein Schalt stein und mindestens ein
an der Maschinenseitenwand befestigter Endschalter zugeordnet.
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Die Kurvenbahnen der Schaltelemente sind der Rolle und dem Eugelbolzen
zugeordnet.
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In vorteilhafter Weise wird somit bei dieser Einrichtung die Schalthandlung
z. B. als Bedienhandlung bewußt ausgelöst und das vollständige Schalten der Schaltwellen
durch die geschalteten Schaltwellen bzw. Schalthebel selbst wieder beendet. Ein
offenen von Seitenwanddeckeln bzw. Trittblechen oder Maschinenverkleidungen ist
nicht erforderlich, da das Schalten von außen aus eingeleitet wird.
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Weiterhin ist die Maschine von Beginn des Einschaltens der Axialbewegung
des Schaltelementes an bis zum Abschluß des Schaltens der Schaltwellen im Bogenführungszylinder
elektrisch gesichert, so daß Arbeitsunfälle und Maschinenschäden durch fehlerhafte
Bedienung ausgeschlossen sind und gleichzeitig eine erhebliche Senkung der Umstell-
und Einrichtezeiten erreicht und die Bedienung verbessert wird.
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Durch die vorgeschlagene Einrichtung können in der beschriebenen Form
Schaltwellen innerhalb des Bogenführungszylinders während der Drehbewegung des Bogenführungszylinders,
vorteilhafterweise bei
langsamen Bewegungen (z. B. Schleichgang)
geschaltet werden, um die Antriebe für Funktionsgruppen an- oder abeukuppeln z.
B. zur Umstellung von Bogenführungszylindern von Schöndruck auf Schön-und Widerdruck
und umgekehrt. Weiterhin können mit dieser Schalteinrichtung Bedien- und Wartungseinrichtungen
(z. B. Schmiersysteme) innerhalb des Bogenführungszylinders eingeschaltet werden,
sowie den Bogenlauf beeinflussende Einrichtungen (z. B. Saugersysteme, Leiteinrichtungen,
Einrichtungen zur Registerkorrektur usw.) während der Drehung des Bogenführungszylinders
geschaltet oder gestellt, z. B. in Xeilschritten, werden.
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Durch die erfindungsgemäße Lösung wurde eine Einrichtung geschaffen,
mit der Schaltwellen in Bogenführungszylindern durch Einsteuern eines Schaltelementes
von außen beim Drehen der Zylinder betätigt werden können und bei den das eingesteuerte
Schalt element durch die Elemente an der betätigten Schalbwelle selbst zuraokgesbeuerb
wird.
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Ausführungsb eispiel An einem Ausführungsbeispiel soll nachfolgend
die Erfindung näher erläutert werden.
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In den Zeichnungen zeigen: Fig. 1 Schematische Vorderansicht der Einrichtung
Fig. 2 Seitenansicht längs der Linie A-A gemäß Fig. 1 Fig. 3 Ansicht des Schaltelementes
längs der Linie B-B gemäß Fig.1 Fig. 4 Schnitt C-O gemäß Fig. 3 Fig. 1 zeigt in
schematischer Darstellung eine Vorderansicht der Einrichtung.
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Im Trommelkörper 1 des Bogenführungszylinders 2 ist eine Schaltwelle
3 drehbar gelagert, die an einem Ende einen Schalthebel 4 mit den Schaltstücken
5, 6 z. B. Rolle 5 und Kugelbolzen 6 trägt.
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Dem Schalthebel 4 ist eine Federkippe 7, 8, 9, bestehend aus Federlager
7, Druckfeder 8 und Federstange 9, zugeordnet.
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Die Einrichtung ist an der Maschinenseitenwand 10 befestigt und besteht
aus einem Gehäuse 17, in dem die Antriebseinheit untergebracht ist und an der drehfest
und jedoch axial verschiebbar eine Schubstange 11 befestigt ist. An der Schubstange
11 ist ein Schaltelement 12 mit den Kurvenbahnen 13; 14 angeordnet. Am Schaltelement
12 ist ein Schaltstein 15 angeschraubt, der mit einem an der Maschinenseitenwand
10 befestigten Endschalter 16 zusammenwirkt.
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Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht eines Bogenführungszylinders 2 mit
Schalthebel 4, Rolle 5, Kugelbolzen 6 und Federkippe 7, 8, 9.
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In Fig. 3 wird das Schaltelement 12 gezeigt. Es trägt bei diesem Ausführungsbeispiel
die Kurvenbahnen 13, 14 als Innenkontur und Außenkontur einer Nutkurve 13, 14, wobei
die Kurvenbahnen 13, 14 zwischen einer niederen und hohen Kurvenrast ausgebildet
sind.
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Mittig zur Rolle 5 des Schalthebels 4 sind entsprechend den Radien
der niederen und der hohen Kurvenrasten der Innenkontur 13 und der Außenkontur 14
die Kurvenbahnen 18, 19 angeordnet.
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Die Ausbildung der Kurvenbahnen 18, 19 des Schaltelementes 12 ist
in Figur 4 im Schnitt längs der Linie 0-0 dargestellt. Entsprechend dem Schnittverlauf
wird ersichtlich, daß die Kurvenbahnen 13, 14 im Ausführungsbeispiel rechtwinklig
zu den Kurvenbahnen 18, 19 ausgebildet sind.
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Die im Gehäuse 17 untergebrachte Antriebseinheit ist nicht näher beschrieben,
da sie nicht erfindungswesentlich ist. Sie kann z. B.
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aus einer elektromechanischen oder hydraulischen Baueinheit bestehen.
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Die Elemente (hier nicht dargestellt), die im Bogen£uhrungszylinder
2 durch Betätigung der Schaltwelle 3 in ihrer Funktionswirkung verändert werden
sollen, sind hier ebenfalls nicht dargestellt, da sie nicht erfindungswesentlich
sind.
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Die erzielbare Wirkung einer Schaltwelle 4 in einem Bogenführungs
zylinder sind allgemein bekannt und beisoielsweise in der DE-0S 3 331 328 dargestellt
und beschrieben.
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Die Wirkungsweise der Einrichtung ist folgende: Ist es erforderlich,
die Druckmaschine und damit die der Schwenkwelle 4 nachgeordneten Elemente z. B.
bei Bebriebsartwechsel (Umstellung von Schöndruck auf Schön- und Widerdruck und
umgekehrt) umzustellen, wird in einer bestimmten Position (Schaltelement 12 und
Kugelbolzen 6 düren nicht fluchten), durch die Aabriebseinheit die Schubstange 11
und damit das Schaltelement 12 axial aus der ersten Endlage a in die zweite Endlage
b verschoben. Dadurch werden die Kurvenbahnen 13, 14 des Schaltelementes 12 in den
Bewegungsbereich von Rolle 5 und Kugelbolzen 6 des Schalthebels 4 gebracht.
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Gleichzeitig wird durch den Schaltstein.15 am Schaltelement 12 der
Endschalter 16 betätigt und damit die Druckmaschine gesichert und eine Drehbewegung
des Bogenführungszylinders 2 in vorgeschriebener Drehrichtung durch einen Baupb-
oder Rilfsantrieb, im Schleichgang in bekannter Weise, ausgelöst. Die Drehrichtung
des Bogenführungszylinders 2 ist dabei so zu steuern, daß die Rolle 5 des Schalthebels
4 mit den Kurvenbahnen 13, 14 je nach Stellung des Schalthebels, beginnend mit der
oberen Rast der Innenkontur 13 bzw. mit der niederen Rast der Außenkontur 14, zusammenwirkt.
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Im Ausführungsbeispiel ergeben sich als Drehrichtung vorwärts, wenn
der Schalthebel 4 durch das Abrollen der Rolle 5 auf den Kurvenbahnen 13, 14 von
einer äußeren in eine innere Endlage geschaltet wird (die beiden Endlagen zeigt
Fig. 2) und die Stellung z. B.
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durch eine Federkippe 7, 8, 9 gehalten wird. Bei der Drehrichtung
rückwärts wird somit der Schalthebel 4 von einer inneren in eine äußere Endlage
geschaltet.
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Der zuerst umgestellte Schalthebel 4 bewirkt durch den Eugelbolzen
6 und die Kurvenbahn 18 bei einer äußeren Endlage des Schalthebels 4 bzw. der Kurvenbahn
19 bei einer inneren Endlage des Schalthebels 4, daß das Schaltelement 12 zusammen
mit der Schubstange 11 während der Drehbewegung des Bogenfwirungszylinders 2 in
die erste Endlage a zurückgeschoben wird und durch einen bekannten, nicht dargestellten
Kugelindex und einer Nut in der Schubstange 11 arretiert wird. Das Zurückschieben
des Schaltelementes 12 wird dabei durch geeignete Schaltungen des Aatriebselementes
bzw. durch die Anordnung von Federelementen und Sperrklinken innerhalb des Antriebselementes
in bekannter Weise gewährleistet. Bei Erreichen der ersten Endlage a des Schaltelementes
12 wird durch Endschalter 16 und Schaltstein 15 die Schalthandlung abgeschlossen
und die Sperrung des Maschinenantriebes aufgehoben.
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Die Einrichtung ist nicht auf die Anwendung in Bogenführungssylindern,
die als Wendetrommel ausgebildet sind, begrenzt.
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Es ist auch möglich, diese an anderen Bogenführungszylindern anzuordnen
(z. B. Vorgreifer, Auslegertrommel ).
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Bezugszeichenaufstellung 1 Trommelkörper 2 Bogenführungszylinder 3
Schaltwelle 4 Schalthebel 5 Rolle 6 Kugelbolzen 5; 6 chaltstück 7 Federlager 8 Druckfeder
9 Federstange 7; 8; 9 Federkippe 10 Maschinenseitenwand 11 Schubstange 12 Schaltelement
13 ) Kurvenbahn 14 ) 15 Schaltstein 16 Endschalter 17 Gehäuse 18 ) Kurvenbahn 19
) a erste Endlage b zweite endlage
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