-
Mit IVIedikamenteinführung verbundener Warmluftbläser für zahnärztliche
Zwecke. Die Erfindung verfolgt den Zweck, einen Warmluftbläser für ein neuartiges
Behandlungsverfahren von Krankheiten und Wunden der Mundhöhle wie auch des Rachens,
Halses, rler Nase sowie offenen Wunden aller Art unter Erzielung einer unmittelbaren
Heilwirkung durch Aufblasen temperierter Luft, gegebenenfalls unter gleichzeitiger
Einführung von Medikamenten, zu schaffen.
-
Der neue Warmluftbläser besteht aus einem im Raume frei beweglichen
und in jeder Lage einstellbaren Gehäuse, das von einem durch eine regelbare Heizvorrichtung
geheizten Luftzuführungsrohr durchzogen wird, welches hinter seiner Austrittsstelle
aus dem Gehäuse eine Temperaturablesung und eine Medikamenteinführung sowie vor
seiner Eintrittsstelle in das Gehäuse eine Regulierung der durchströmenden Luftmenge
gestattet.
-
Die einzelnen Konstruktionselemente an sich sind bei ähnlichen Luftbläsern
bekannt; neu ist aber ihre den vorgenannten Zweck erfüllende Kombination. Dieser
Hauptvenvendungszweck schließt dabei nicht die Benutzung der Erfindung für andere
bekannte Zwecke, z. B. der Trocknung von Zahnhöhlungen zum Zwecke des Plombierens,
der Anbringung von Brückenkonstruktionen uswv. aus. Ein Hauptaugenmerk ist auch
darauf gerichtet, dem Arzte die Behandlung ohne Unterstützung durch Gehilfen und
auch dann zu ermöglichen, wenn ihm die Mittel der Großstadt nicht zur Verfügung
stehen.
-
In der Zeichnung ist der Apparat in Abb. z in einem Längsschnitt und
in Abb. 2 in einer Endansicht gezeigt. Abb. 3 zeigt als Beispiel eine Anordnung
zum Befestigen des Apparates, und die Abb. q. und 5 zeigen abgeänderte Ausführungsformen
der Luftdüse. Abb. 6 zeigt eine weitere Ausbildung des Apparates.
-
Der den Gegenstand der Erfindung bildende Apparat besteht aus einem
Gehäuse a., das das Luftzuführungsrohr b umschließt. Unterhalb des Rohres b ist
die Heizvorrichtung c angebracht, die sich auf der ganzen Länge des Gehäuses a entlangzieht.
Bei der dargestellten Ausführungsform ist angenommen, daß es sich um ein Gasrohr
handelt, das als Bunsenbrenner gedacht ist und auf seiner ganzen Länge mit einer
großen Anzahl Düsenöffnungen d versehen ist. Durch ein Ventil oder einen Hahn e
kann die Gaszufuhr genau geregelt werden. Auch das Luftzuführungsrohr
b ist hinter dem Gehäuse a mit einem Hahn f oder einem anderen Abschluß-
oder Drosselorgan versehen. Vor dem Gehäuse befindet sich ein Thermometer g, mit
dessen Hilfe der Wärmegrad der temperierten Luft gemessen werden kann, so daß in
jeder Weise für eine genaue Dosierung und eine genaue Regulierung des Wärmegrades
gesorgt ist und auch auf den sehr abweichenden Empfindlichkeitsgrad der verschiedenen
Patienten Rücksicht genommen werden kann. Auf das vordere Ende des Rohres kann eine
Düse h, die irgendeine geeignete Gestalt erhalten kann, aufgesetzt werden.
-
Der gesamte Apparat kann in irgendeiner geeigneten Weise feststellbar
angebracht oder schwebend oder sonstwie in seiner Lage nach allen Richtungen verstellbar
aufgehängt bzw. befestigt werden. Bei der dargestellten Ausführungsforin
ist
der Apparat in einem Bügel i. drehbar gelagert, der seinerseits drehbar in einem
besonderen Arm h ruht. Letzterer kann gelenkig ausgebildet sein und an irgendeiner.
geeigneten Träger fest oder drehbar angebracht «erden. Bei der gezeigten Ausführungsform
ist angenommen, daß der gelenkige Arm an dem an sich bekannten Schwebetisch m drehbar
sitzt. Der Apparat kann jedoch auch, ähnlich wie die bekannten Reflektorlampen,
an der Decke hängend oder auch an die Reflektorscheinwerferlampe angeschlossen werden,
um in irgendeiner gewünschten Stellung gehalten werden zu können. Von Wichtigkeit
ist nur hierbei., daß der Apparat so gelagert wird, daß er im Betrieb nur von Hand
eingestellt zu werden braucht und dann sich selbst überlassen werden kann, um die
temperierte Luft auf die gewünschte Stelle zu leiten, so daß der Arzt seine Hände
vollkommen frei hat, während bei Ausübung der Zahn- oder Mundbehandhing unausgesetzt
warme Luft aufgeblasen wird. Vorsorge kann getroffen werden, die Düse auswechselbar
zu machen, um je nach Erfordernis eine anders gestaltete Düse aufzusetzen. Die in
Abb. i, . und 5 gezeigten Ausführungsformen von Düsen stellen nur Beispiele dar.
Die Düsen können auch irgendwelche andere Formen erhalten. Bei der in Abb.5 gezeigten
Ausführungsforen ist angenommen, daß die Düse als Schlauch ausgebildet ist.
-
Das Thermometer kann entweder fest an dem Rohr oder auch abnehmbar,
so daß es auch auswechselbar ist, angebracht sein. Durch dessen Hilfe kann jederzeit
festgestellt werden, ob die zugeführte Luft den gewünschten Wärmegrad erhält. Durch
Einstellen des Hahnes e kann die Temperatur und durch Einstellen des Hahnes f die
Geschwindigkeit des Luftstromes geregelt werden.
-
Zweckmäßig in der Nähe des Thermometers entweder oder hinter diesem
kann eine Vorrichtung an dem Heißluftrohr b angebracht werden, um ein Antiseptikum
oder andere Medikamente in den Luftstrom einzuführen. Bei der in Abb. 6 gezeigten
Ausführungsforen besteht diese Vorrichtung aus einem trichterartigen Behälter q,
der mit seinem rohrartigen unteren Teil in das Heißluftrohr einmündet. Ein eingesetzter
Docht läßt die im Behälter befindliche antiseptische Flüssigkeit langsam in das
Innere des Rohres b gelangen, um hier durch den heißen Luftstrom zu vergasen. An
Stelle des Dochtes kann auch eine Tropfvorrichtung r vorgesehen sein, die leicht
einstellbar ist und die antiseptische Flüssigkeit in Tropfen durchtreten läßt. Zwischen
zwei Drahtsieben s eingelegte :Nullgaze t oder anderes "erteilungsmaterial fängt
die Tropfen auf und bringt sie zur Verteilung, so daß eine möglichst schnelle und
vollständige Vergasung erzielt wird. Das vordere Drahtsieb verhindert, daß Flüssigkeitsteile
unvergast mitgerissen werden. Man ist somit in der Lage, nicht nur warme Luft, sondern
auch mit Medikamenten oder antiseptischen Tinkturen angereicherte Luft in Wunden
ein- oder auf andere zu behandelnde Körperteile aufzublasen, wodurch die Gebrauchsfähigkeit
des Apparates erheblich vergrößert wird.
-
Die Heizvorrichtung kann, wie bereits oben angegeben, abnehmbar gemacht
werden, um sie durch eine Heizvorrichtung anderer Art ersetzen zu können. Es bedarf
dann nur einer Lösung und Abnahme des Rohres c und des Einsetzens eines anderen
entsprechend gestalteten Rohres oder Heizkörpers, beispielsweise eines elektrischen
Heizkörpers, der mit entsprechenden Widerständen versehen ist und das Rohr b im
Innern des Gehäuses a mehr oder weniger umschließt.
-
Bei Verwendung eines Gas- oder Spiritusbrenners empfiehlt es sich,
im Innern des Gehäuses a das Rohr b unten durch einen teilweisen Mantel n
zu schützen bzw. zu verstärken, so daß ein Durchbrennen nicht zu befürchten steht.
Die erforderliche Luft für die Flamme kann durch Öffnungen o in das Gehäuseinnere
dringen, und durch die oberen Öffnungen p vermögen die Verbrennungsgase zii entweichen.
Durch eine im Deckel ä des Gehäuses vorgesehene Öffnung kann das aus den öffnungen
d des Rohres c ausströmende Gas angezündet werden. Gewünschtenfalls kann ein für
Gasbrenner üblicher Kleinsteller angebracht werden, um den Hauptgasstrom für gewöhnlich
abstellen zu können: