DE3538889A1 - Streifenschneidanlage - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Streifenschneidanlage für Bahnmate­ rial, mit einer Streifenschneidvorrichtung mit mehreren Paaren von Walzen, die um in horizontalen Ebenen liegenden Achsen drehbar und radial um eine vertikale Achse schwenkbar angeord­ net sind, wobei jeweils ein Walzenpaar in den Transportweg des Bahnmaterials geschwenkt werden kann, und mit einer Abwickel­ vorrichtung, die eine Welle zum Aufnehmen eines Wickels des Bahnmaterials aufweist.

Derartige Streifenschneidanlagen ermöglichen die Werkzeugvorbe­ reitung eines Walzenpaares, während ein anderes Walzenpaar in Betrieb ist, und das schnelle Wechseln der Walzenpaare (US-PS 42 12 218 und US-PS Re-Issue 27 918).

In den bekannten Streifenschneidanlagen sind Klemmwalzen für das Bahnmaterial in der Nähe des in Betrieb befindlichen Wal­ zenpaares angeordnet und müssen aus der Transportbahn des Bahn­ materials herausbewegt werden, bevor das nächste vorbereitete Walzenpaar in Arbeitsstellung gebracht werden kann. Dabei wur­ den die Klemmwalzen entweder schwenkbar gelagert, wodurch sich jedoch der Nachteil ergab, daß die Walzen im Betrieb flattern können, oder aber vertikal wegbewegt, was jedoch die Verwen­ dung meistens eines Schachts erforderlich machte zur Aufnahme der Walzen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Streifenschneid­ anlage der eingangs genannten Art zu schaffen, die ein leich­ tes Einfädeln des Bahnmaterials in die Streifenschneidvorrich­ tung ermöglicht und trotz einfacher Konstruktion ein schnelles Wechseln von Walzenpaaren ermöglicht.

Die Lösung dieser Aufgabe ist gegeben durch einen zwischen der Streifenschneidvorrichtung und der Abwickelvorrichtung liegen­ den Schlitten, der ein Paar Klemmwalzen für das Bahnmaterial aufweist und der entlang dem Transportweg des Bahnmaterials zwischen einer ersten Stellung nahe der Streifenschneidvorrich­ tung und einer zweiten Stellung verschiebbar ist, in der der Schlitten einen Abstand von der Streifenschneidvorrichtung hat, der ein ungehindertes Schwenken der Walzenpaare zuläßt.

Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die Erfindung ist im folgenden anhand schematischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher beschrieben.

Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht einer Streifenschneidanlage mit einer Abwickel­ vorrichtung, einem Schlitten und einer Streifenschneidvorrichtung;

Fig. 2 ist eine Seitenansicht der Streifenschneid­ anlage nach Fig. 1;

Fig. 3 ist eine Seitenansicht des Schlittens in der Betriebsstellung;

Fig. 4 ist eine Draufsicht auf den Schlitten, und Fig. 5 ist eine perspektivische Ansicht des Schlittens.

Die in den Figuren dargestellte Streifenschneidanlage umfaßt eine Abwickelvorrichtung 10 mit einem Wickel 12 aus Bahnmate­ rial, etwa einer Folie, einem Blech oder dergleichen, welcher auf einer Welle 14 gelagert ist. Zum Abschneiden von Streifen dient eine Streifenschneidvorrichtung 16, welche eine Anzahl schwenkbar gelagerter Walzenpaare mit den Walzen 18 umfaßt. Letztere sind an einem Ende in einem Lagergehäuse 22 gelagert und um horizontale Ebenen drehbar und um eine vertikale Achse schwenkbar gelagert. Während des Schneidvorganges ist eines der Walzenpaare in der Betriebsstellung, während ein anderes Walzen­ paar für einen folgenden Schneidvorgang mit Werkzeug bestückt wird. Die mit Werkzeug vorbestückten Walzen 18 werden sodann geschwenkt, so daß sie in die Bewegungsbahn des Bahnmaterials 13, welches von dem Wickel 12 abgewickelt wird, gebracht werden können. Das außenliegende Lagergehäuse 20 wird sodann mit den freien Enden der vorbereiteten Walzen gekuppelt. Insoweit stimmt die Konstruktion und Wirkungsweise mit derjenigen der eingangs genannten Patentschriften überein.

Zwischen der Abwickelvorrichtung 10 und der Schneidvorrichtung 16 und innerhalb der Bewegungsbahn des Bahnmaterials liegt ein Schlitten 24, der zwei parallele, im Abstand voneinander lie­ gende seitliche Rahmenteile 26 umfaßt, der auf Rollen 27 läuft, die am unteren Ende der Rahmenteile angebracht sind und auf Schienen 28 laufen. Die seitlichen Rahmenteile 26 sind durch eine obere Querstrebe 29 und eine untere Querstrebe 30 mitein­ ander verbunden. An der unteren Querstrebe 30 einerseits und an der Streifenschneidvorrichtung 16 andererseits greift ein hydraulischer Arbeitszylinder 32 an, mit dem sich der Schlitten zwischen einer ersten Stellung, die in Fig. 2 in vollen Linien dargestellt ist, und einer zweiten Stellung, die gestrichelt dargestellt ist, bewegen läßt. Alternativ kann diese Bewegung des Schlittens 24 auch mittels eines motorgetriebenen Rades durchgeführt werden (nicht dargestellt).

In den seitlichen Rahmenteilen 26 sind ein Paar Klemmwalzen 34 gelagert, wobei die untere Klemmwalze gegen die obere Klemmwal­ ze mittels seitlich angebrachter hydraulischer Arbeitszylinder 35 bewegbar ist. Die obere Klemmwalze ist durch einen motori­ schen Antrieb drehbar.

Zwischen den seitlichen Rahmenteilen 26 ist ferner noch eine Querstrebe 31 gespannt, an der eine Trennvorrichtung 36 an einem Ende schwenkbar angelenkt ist. Die Querstrebe 31 verläuft unter­ halb der Klemmwalzen 34. Die Trennvorrichtung 36 umfaßt Stütz­ schenkel 38, an denen eine Trennplatte 40 befestigt ist. Diese Trennplatte ist an ihrem freien Ende messerschneidenartig ver­ jüngt, um das Abheben des Bahnmaterials 13 von dem Wickel 12 zu bewirken. Zwischen einer weiteren Querstrebe 33 und der Trenn­ platte 40 greift ein hydraulischer Arbeitszylinder 42 an, mit dem sich die Trennvorrichtung 36 in eine untere, in den Fig. 1 und 5 dargestellte inaktive Stellung und in eine obere, in Fig. 2 in ausgezogenen Linien dargestellte Arbeitsstellung brin­ gen läßt.

Auf dem Schlitten 24 sind an den seitlichen Rahmenteilen 26 vor den Klemmwalzen 34 Führungen 45 angebracht, in denen ein Scher­ balken 44 gelagert ist. Dieser dient zum Schneiden der Vorder­ kante des Bahnmaterials 13, das von dem Wickel 12 abgewickelt wird, durch Aufstrich und Abwärtsbewegung mittels ein Paar Schneckentrieben 47, die durch einen Motor 49 angetrieben wer­ den. Jedes seitliche Rahmenteil 26 weist außerdem seitliche Führungsrollen 46 auf, die um vertikale Achsen drehbar sind. Diese Führungsrollen 46 liegen zwischen den Klemmwalzen 34 und dem Scherbalken 44 und dienen als Anlage für die seitlichen Kanten des Bahnmaterials 13 auf dessem Weg durch den Schlitten 24. An jeder Seite des Bahnmaterials liegen ein Paar Führungs­ rollen 46. Jedes Paar derselben ist in einem Träger 48 gelagert, der auf quer verlaufenden Stäben 50 verschieblich aufliegt. Die seitliche Stellung jedes Trägers 48 wird durch eine zugeordnete Gewindestange 51 festgelegt, welche mittels eines Motors 53 bewegbar ist und welche in einen Gewindebereich am Träger 48 eingreift.

An der oberen Querstrebe 29 sitzt ein Kantensensor 54, der über eine drehbare Gewindestange 56, die in Haltebügeln 58 gelagert ist, verstellbar ist. Der Kantensensor umfaßt im wesentlichen eine Photozelle, die dazu dient, festzustellen, ob Licht von einer unten liegenden Lichtquelle 57 durch einen Schlitz 55 in der oberen Querstrebe 29 gelangt, wenn Bahnmaterial 13 durch den Schlitten 24 läuft. Der Kantensensor 54 stellt die Lage einer Kante des Bahnmaterials fest. Der Kantensensor 54 ist elektrisch mit der Abwickelvorrichtung 10 gekoppelt, und zwar derart, daß bei einer seitlichen Versetzung der Kante des Bahn­ materials 13 die Welle 14 der Abwickelvorrichtung 10 zur Kor­ rektur dieser Seitwärtsbewegung verschoben wird.

Im Betrieb wird der Schlitten 24 durch den Arbeitszylinder 32 längs der Schienen 28 auf die Abwickelvorrichtung 10 hin ver­ schoben, so daß die für den nächsten Schneidvorgang vorbereite­ ten Wellen 18 verschwenkt werden können, so daß sie in der Transportbahn des Bahnmaterials liegen. Diese Stellung ist in Fig. 2 mit durchgezogenen Linien dargestellt. Die Trennvorrich­ tung 36 ist dabei angehoben, so daß die Vorderkante des Bahn­ materials 13 von dem Wickel 12 durch die messerartige Kante der Trennplatte 40 abgehoben wird. Das vordere Ende des Bahnmate­ rials gelangt durch die geöffneten Klemmwalzen 34, die danach gegeneinandergedrückt werden. Der Schlitten 24 wird sodann in die in Fig. 2 gestrichelt dargestellte Lage bewegt, so daß Bahnmaterial 13 von dem Wickel 12 abgewickelt wird. Die Klemm­ walzen 34 werden sodann gedreht und die Vorderkante des Bahn­ materials durch den Scherbalken 44 besäumt und das Bahnmaterial sodann zwischen das in Arbeitsstellung befindliche Walzenpaar 18 gefördert. Die Klemmwalzen werden danach voneinander abge­ hoben und die seitlichen Führungsrollen 46 und der Kantensen­ sor 54 annähernd justiert für den Streifenschneidvorgang.

Claims (6)

1. Streifenschneidanlage für Bahnmaterial, mit einer Streifen­ schneidvorrichtung (16) mit mehreren Paaren von Walzen (18), die um in horizontalen Ebenen liegende Achsen drehbar und radial um eine vertikale Achse schwenkbar angeordnet sind, wobei jeweils ein Walzenpaar in den Transportweg des Bahn­ materials geschwenkt werden kann, und mit einer Abwickel­ vorrichtung (10), die eine Welle (14) zum Aufnehmen eines Wickels des Bahnmaterials aufweist, gekennzeich­ net durch einen zwischen der Streifenschneidvorrichtung (16) und der Abwickelvorrichtung (10) liegenden Schlitten (24), der ein Paar Klemmwalzen (34) für das Bahnmaterial aufweist und der entlang dem Transportweg des Bahnmaterials zwischen einer ersten Stellung nahe der Streifenschneidvor­ richtung (16) und einer zweiten Stellung verschiebbar ist, in der der Schlitten (24) einen Abstand von der Streifen­ schneidvorrichtung (16) hat, der ein ungehindertes Schwen­ ken der Walzenpaare (18) zuläßt.

2. Streifenschneidanlage nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Schlitten (24) eine Trennvorrichtung (36) aufweist, die zwischen einer unteren, inaktiven Stellung und einer oberen Stellung, in der sie auf dem Wickel (12) mit ihrer Kante aufliegt, verschiebbar ist.

3. Streifenschneidanlage nach Anspruch 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Trennvorrichtung (36) als schwenkbar gelagerte Platte (40) ausgebildet ist, die eine messerartig ausgebildete Kante aufweist.

4. Streifenschneidanlage nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (24) eine Schneidvorrichtung (44) aufweist zum Abschneiden eines Be­ reichs der vorderen Kante des Bahnmaterials.

5. Streifenschneidanlage nach Anspruch 1 bis 4, gekenn­ zeichnet durch einen Kantensensor (54) zum Feststel­ len der seitlichen Lage des Bahnmaterials auf dem Weg zwi­ schen der Abwickelvorrichtung (10) und der Streifenschneid­ vorrichtung (16).

6. Streifenschneidanlage nach Anspruch 1 bis 5, gekenn­ zeichnet durch seitliche Führungsrollen (46) zum Führen der Kanten des Bahnmaterials auf dem Weg zwischen der Abwickelvorrichtung (10) und der Schneidvorrichtung (16).