DE3537021A1 - Sekundaeres lithiumelement - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein sekundäres Lithiumelement mit einer Alkalianode und nichtwässrigem Elektrolyt, insbesondere
eines, in dem Kathodenmaterialien verwendet werden, die eine mehrmalige Entladung und Aufladung des Elements
erlauben.
In der Literatur sind mehrere sekundäre Elemente mit einer Alkalianode und einem nichtwässrigen Elektrolyt beschrieben,
die als Kathodenmaterial Dialkogenide der übergangsmetalle der Gruppen IV B, V B und VI B des Periodensystems
enthalten. Alle diese Verbindungen besitzen eine schichtartige Struktur, die ein mehrmaliges Interkalaren und Extrahieren
der Alkali-Metallionen erlaubt, insbesondere der Lithiumionen, bei denen nur unwesentliche Veränderungen
in den Kenngrößen ihres Kristallgitters auftreten. Die besten elektrochemischen Kennwerte z.Z. sind mit Lithiumelementen
erreicht worden, wobei als Kathodenmaterial Titandisulf id benutzt wird (M.S. Whittingham, Progress in Solid
State Chemistry, 12, 41, 1978). Die Synthese dieser Verbindung
erfordert einen langen Zeitraum und ist schwierig; der reine Titanpilz ist als Ausgangsmaterial ziemlich teuer.
Chrom ist ein zugänglicheres Übergangsmetall, doch alle Versuche, das Chromsulfid direkt zu synthetisieren, blieben
bis jetzt erfolglos. Ein erfolgreicherer Versuch, eine stabile
schichtartige Verbindung auf Chrombasis herzustellen, welche die Alkaliionen und insbesondere die Lithiumionen
umkehrbar interkalaren kann, ist die Verwendung von nichtstöchiometrischem Natriumthiochromit, welches aus stöchiometrischem
durch elektrochemische oder chemische Oxidierung erhalten wird, bei dem ca. 80 % der Natriumionen des letzteren
extrahiert werden, wodurch Platz für das Interkalaren der Lithiumionen gemacht wird. Das nichtstöchiometrische
Natriumthiochromit (NaCrS„) ist ebenso eine schichtartige Verbindung mit einem sehr stabilen Kristallgitter, das eine
mehrmalige elektrochemische Entladung und Aufladung in
einem Lithiumelement mit nichtwässrigem Elektrolyt erlaubt (BG-Urheberschein Nr. 33 414) . Die Verbindung
weist zwar eine ziemlich niedere Elektronenleitfähigkeit auf, wodurch die Diffusion der Alkaliionen erschwert
ist. Erschwert ist ebenso die Überführung der Elektronen vom metallischen Stromabnehmer zu dem Kathodenraaterial,
demzufolge die Verwendung von Zusätzen höherer Konzentration, wie Graphit, Ruß usw., erforderlich
ist. Dies alles begrenzt die zulässigen Strom-
dichten bis zu 1 mA/cm .
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es nun, ein sekundäres Lithiumelement mit einem nichtwässrigen Elektrolyt
auf der Basis einer schichtartigen Verbindung zu erarbeiten, das fähig ist, die Lithiumionen mehrmals zu
interkalaren, die Verbindung leicht herzustellen und
von vorhandenen und billigen Ausgangsmaterialien zu erhalten ist, wobei das Lithiumelement eine erhöhte
Energiedichte bei verhältnismäßig höherer Stromentnahme
aufweisen soll, bei welcher die Energiedichte während der Zyklierung des Elements keine schnelle Abnahme
zeigt.
Die Aufgabe wurde, wie aus den vorstehenden Ansprüchen
ersichtlich, dadurch gelöst, daß zur Herstellung eines sekundären Lithiumelements mit nichtwässrigem Elektrolyt
als Kathodenmaterial stöchiometrisches oder nichtstöchiometrisches
Alkalithiochromit genommen wird, in welchem ein Teil des Chroms durch ein anderes Übergangsmetall, insbesondere durch Vanadium substituiert ist.
Die allgemeine Formel der neuen Verbindung ist M Cr1 V S9, in der M Natrium oder Kalium ist, χ zwischen 0,05
und 0,3 liegt und y eine Eins für die stöchiometrische Verbindung ist und zwischen 0,1 und 0,4 für die nichtstöchiometrische
Verbindung liegt.
Die wesentlichen Vorteile des Kathodenmaterials, das
mit dem Vanadium enthaltenden Alkali-Thiochromit hergestellt ist, sind folgende:
Die spezifische Leitfähigkeit von NaCr., V S0-Proben
bei χ = 0,15 ist um drei Größenordnungen höher als die der Verbindung ohne Vanadium NaCrS2. Durch die größere
Leitfähigkeit wird die Diffusion der Lithiumionen beschleunigtjUnd
ohmische Verluste in der Kathode werden stark reduziert. Demzufolge können die Vanadium
enthaltenden Alkalithiochromit-Kathoden bei Stromdichten bis 8 mA/cm2 entladen werden, ohne daß die Energiedichte
wesentlich vermindert wird. Die offene Leiterspannung eines Lithiumelements mit einer Kathode aus
Alkalithiochromit, enthaltend 0,15 eg./mol Vanadium,
beträgt 2,8 Volt, wenn schon die Hälfte seiner Kapazität verbraucht ist, im Vergleich zu 2,5 Volt für ein
Element bei denselben Verhältnissen, jedoch mit einer Kathode aus reinem, kein Vanadium enthaltendem Alkalithiochromit.
Die erhöhte Spannung führt zu einer wesentliehen Vergrößerung der Energiedichte des Lithiumelements
durch das neue Kathodenmaterial. So z.B. beträgt für ein Lithiumelement mit einer Kathode, hergestellt mit
NaCrn ocVn 1c s->
un^ entladen mit 1 mA/cm2 der Energie-
UfOJ U, ID Z
dichte 0,45 wh/g, berechnet nur auf das Gewicht der aktiven Materialien und der mittleren Leiterspannung, während
diese nur 0,30 wh/g für ein ähnliches Lithiumelement mit einer Kathode aus reinem, nicht Vanadium enthaltendem
Thiochromit beträgt.
Bei x<0,2 ist das Vanadium enthaltende Natriumthiochromit
einphasig und besitzt dieselbe 3R rhomboedrische Kristallstruktur wie die des reinen, kein Vanadium
enthaltenden Natriumthiochromits und weist dieselben Gitterkonstanten auf·
Es wird ein sekundäres Lithiumelement mit einer Kathode aus
stöchiometrischein Natriumthiochromit hergestellt, 0,15 eq./
mol Vanadium enthaltend, der Formel NaCr,. OCVA -CS~ entsprechend
und mit einer Kristallstruktur gleich der des reinen Natriumthiochromits NaCrS~. Das Kathodengemisch enthält
(gewichtsmäßig): 80 % dieser Verbindung, 14 % Acethylen-Ruß und 6 % Polytetrafluoräthylen-Puder ("Teflon"). Circa
o,1 g dieses Gemisches wird auf expandiertem Nickelnetz mit einer geometrischen Fläche von etwa 1 cm2 bei einem
Druck von 1 bis 8 Tonnen pro cm2 gepreßt. Die Anode stellt eine Lithium-Folie mit einer Dicke von 0,3 bis 0,5 mm dar,
utnhüllt in einem passenden Separator (z.B. mikroporöses Polypropylen
oder mikroporöses Polyäthylen) mit einer Dicke von 0,05 bis 0,1 mm. Als Elektrolyt wird eine einmolare Lithiumperchlorat-Lösung
in einem Gemisch aus Propylencarbonat und Dimethoxyäthan 1:1 in Volumenverhältnis verwendet. Das
Element wird bei einer Stromdichte von 0,2 bis 1mA/cm2 bis zu einer Spannungsgrenze von 3,2 Volt aufgeladen, demzufolge
werden ca. 75 % des Natriums der stöchiometrischen Verbindung extrahiert und die nichtstöchiometrische Verbindung
Nan oc.Crn QcVn .,,-S0 erhalten. Die kathodische
Nutzleistung bei der Entladung bis 1,5 Volt, die Mittelentladungsspannung und die Energiedichte dieses Elements,
berechnet gegenüber dem Gewicht nur der aktiven Materialien und der Mittelentladungsspannung sind in der Tabelle 1 in
Abhängigkeit von der Stromdichte während der Entladung angegeben .
Tabelle | 1 | Energie dichte wh/g |
|
Stromdichte mA/cm2 |
Kathoden- Nutzleistung in % |
Mittlere Entladungs spannung in Volt |
0,48 |
0,2 | 90 | 2,75 | 0,43 |
1,0 | 84 | 2,65 | 0,40 |
2,0 | 80 | 2,60 | 0,35 |
4,0 | 73 | 2,45 | 0,23 |
8,0 | 52 | 2,30 | |
Dieses Element wurde bei einer Dichte des Aufladungsund Entladungsstroms 2 mA/cm2 während 100 Zyklen zwischen
1,5 und 3,2 Volt Eyklisiert, bei welchem die Kathodennutzleistung von 80 % auf 70 % fiel.
Das Element kann hergestellt werden, indem die gemäß Beispiel 1 erarbeitete Kathode vor ihrem Einbau in das
Element in einem getrennten Behälter aufgeladen wird, welcher dieselbe elektrolyte Lösung und inerte Elektrode aus
einem Nickelnetz enthält. Die Aufladung erfolgt bei 0,2 bis 1 mA/cm2 bis zu einer Endspannung von 3,2 bis 3,4 Volt
gegenüber der Vergleichs-Lithiumelektrode. Die so aufgeladene Kathode wird für den Einbau in das sekundäre Lithiumelement,
wie oben beschrieben, verwendet. Die ursprünglichen elektrochemischen Kenndaten und ihre Veränderung bei
der Zyklisierung dieses Elements mit einer voraufgeladenen
Kathode sind denen des Elements mit einer nach ihrem Einbau ins Element aufgeladenen Kathode ähnlich.
Eine Probe von stochiometrisches Vanadium enthaltendem Na-30.triumthiochromit
der Zusammensetzung nach der Formel NaCrn r.cVn 1C-SO entsprechend wird oxidiert in einem Überschuß
von 0,1 bis 0,4 M Jodlösung in Acetonitril während
einer Stunde unter Umrühren. Nach dem Waschen des Produkts mit reinem Acetonitril und Trocknen weist die erhaltene
nichtstöchiometrische Verbindung eine Zusammensetzung auf, die der Formel Nan -Crn ocVn 1cSn entspricht. Aus dieser
U/Z U;OJ U , I D c.
Verbindung wird eine Kathode hergestellt, danach auch ein Lithiumelement, gemäß Beispiel 1. Dieses Element ist für
eine Entladung fertig. Seine elektrochemischen Kenngrößen und ihre Veränderungen bei der Zyklisierung sind ähnlich
denen der Elemente, die im Beispiel 1 beschrieben sind.
Claims (3)
1. Sekundäres Lithiumelement mit einer Anode aus Lithium
und/oder einer seiner Legierungen, ionisiertes Lithiumsalz in gelöstem, festem oder geschmolzenem Zustand enthaltend
und mit einer Kathode aus Alkalithiochromit,
5dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des Chroms des Alkalithiochromits durch ein anderes
Übergangsmetal1, insbesondere dreiwertiges Vanadium, substituiert
ist und die folgende allgemeine Formel Na Cr1-V
S9 aufweist, in der χ von 0,05 bis 0,3 ist und Y eine
Eins für die stöchiometrische Verbindung und von 0,1 bis 0,4 für die nichtstöchiometrische Verbindung ist.
2. Sekundäres Lithiumelement gemäß Patentanspruch !,dadurch gekennzeichnet, daß die Kathode
aus der stöchiometrischen Verbindung hergestellt wurde, welche danach elektrochemisch bis y gleich von 0,1 bis
0,4 entweder im fertigen Element nach seinem Einbau oder vorher in einem separaten Behälter mit nichtwässrigem
Elektrolyt oxidiert wurde.
3. Sekundäres Lithiumelement gemäß Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kathode aus der nichtstöchiometrischen Verbindung hergestellt wird, welche durch chemische Oxidation der
stöchiometrischen Verbindung in einer nichtwässrigen Jodlösung bis y gleich von 0,1 bis 0,4 erhalten wurde.
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