DE3535083A1 - Verfahren zur waermeabfuhr von einer kaeltelast und vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens - Google Patents
Verfahren zur waermeabfuhr von einer kaeltelast und vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wärmeabfuhr von
einer Kältelast in einer periodisch arbeitenden Gifford-
McMahon-Kühlvorrichtung, bei welcher man in jeder Perio
de ein komprimiertes Kühlgas aus einem Hochdruckeinlaß
mit einem in der vorhergehenden Periode abgekühlten Re
generator in Wärmekontakt bringt und dadurch abkühlt, das
Kühlgas anschließend über die Kältelast einem Speichervo
lumen zuführt, das Kühlgas daraufhin nach dem Schließen
des Hochdruckeinlasses und durch Öffnen eines Niederdruck
auslasses entspannt und dabei abkühlt und mittels eines
Verdrängerkolbens aus dem Speichervolumen über die Kälte
last und den Regenerator teilweise dem Niederdruckauslaß
zuführt, wobei Kühlleistung an die Kältelast abgegeben
und der Regenerator abgekühlt wird.
Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens mit einem verschließba
ren Hochdruckeinlaß sowie einem verschließbaren Nieder
druckauslaß für ein Kühlgas, mit einer einerseits mit
dem Hochdruckeinlaß und dem Niederdruckauslaß und ande
rerseits über eine Kältelast mit einem Speichervolumen
verbundenen Regeneratorkammer und mit einer Speicher
kammer, die durch einen in ihr verschiebbaren Verdrän
gerkolben in zwei gegeneinander abgedichtete Teilräume
getrennt wird, wobei ein Teilraum das mit der Regenera
torkammer verbundene Speichervolumen bildet, während
der andere Teilraum mit dem Hochdruckeinlaß und dem Nie
derdruckauslaß verbunden ist.
Ein solches Verfahren und eine solche Vorrichtung sind
beispielsweise bekannt aus dem Buch Cryogenic Fundamen
tals von G. G. Haselden, Academic Press, London, New York,
1971, Seiten 74 ff. Anlagen, die nach diesem Verfahren
arbeiten, sind mechanisch sehr einfach aufgebaut und er
reichen trotzdem gute Wirkungsgrade beim Abkühlen.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
der eingangs beschriebenen Art in seinem Wirkungsgrad
weiterhin zu verbessern.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs be
schriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man
das Kühlgas jeweils beim Einströmen in das Speichervolu
men und beim Ausströmen aus diesem zwischen der Kälte
last und dem Speichervolumen mit einem aktiven, magne
tischen Regenerator (AMR) in Wärmekontakt bringt, des
sen magnetische Substanz beim Einströmen des Kühlgases
in das Speichervolumen magnetisiert ist, beim Ausströ
men des Kühlgases aus dem Speichervolumen dagegen ent
magnetisiert.
Es wird also eine Kühlung nach dem Gifford-McMahon-Prin
zip kombiniert mit einer aktiven, magnetischen Kühlung,
die für sich genommen bereits bekannt ist (J. Appl. Phys.
49 (3), März 1978, Seite 1216 ff; Cryogenics, Oktober
1981, Seite 579 ff).
Die magnetokalorische Kühlung ist bisher im Labormaßstab
demonstriert worden. Die dazu verwendete ferromagnetische
Substanz wird dabei periodisch mit hoher Magnetfeldstär
ke, vorzugsweise in supraleitenden Spulen, magnetisiert
und entmagnetisiert, wobei die bei der Entmagnetisierung
entstehende Kälte der Last zugeführt wird, während die
bei der Magnetisierung entsprechend entstehende Wärme ab
geführt und einer Wärmesenke zugeführt werden muß.
Bei der technischen Realisierung der magnetokalorischen
Kühlung ergeben sich Schwierigkeiten dadurch, daß Kühl
gasströme umgelenkt werden müssen, d. h. es ist ein Um
schalten von Strömungswegen bei tiefen Temperaturen not
wendig. In der Regel müssen auch flexible Leitungen ver
wendet werden, die ebenfalls bei den tiefen Temperaturen
erhebliche praktische Schwierigkeiten verursachen.
Die vorliegend beschriebene Kombination der magnetokalo
rischen Kühlung mit dem Gifford-McMahon-Prozeß hingegen
ermöglicht eine besonders vorteilhafte Kühlgasführung im
Bereich der magnetischen Substanz der aktiven, magneti
schen Regeneratoren, wobei Dichtungen und Ventile nicht
im Kaltgasbereich angeordnet sind, sondern im Hochtem
peraturbereich. Dies gilt sowohl für die Schließventile
des Hochdruckeinlasses und des Niederdruckauslasses als
auch für die Dichtungen des Verdrängerkolbens für das
Speichervolumen. Damit ergibt sich ein problemloser Auf
bau einer Kältemaschine, wobei durch die kombinierte
Kühlwirkung des Gifford-McMahon-Prozesses einerseits und
des magnetokalorischen Kühleffektes andererseits insge
samt auch der Wirkungsgrad wesentlich erhöht werden kann.
Eine weitere Verbesserung des erfindungsgemäßen Verfah
rens läßt sich dadurch erreichen, daß man das Kühlgas
jeweils beim Einströmen in das Speichervolumen und beim
Ausströmen aus diesem zwischen der Kältelast und dem Re
generator mit einem weiteren aktiven, magnetischen Rege
nerator (AMR) in Wärmekontakt bringt, dessen magnetische
Substanz beim Einströmen des Kühlgases in das Speicher
volumen entmagnetisiert ist, beim Ausströmen des Kühlga
ses aus dem Speichervolumen dagegen magnetisiert. Der
zweite magnetische aktive Regenerator arbeitet also im
Gegentakt zu dem ersten und führt zu einer weiteren Stei
gerung der Kälteleistung pro Arbeitsperiode.
Es ist vorteilhaft, wenn man die magnetischen Substan
zen der aktiven, magnetischen Regeneratoren zum Magne
tisieren in ein Magnetfeld einschiebt und zum Entmagne
tisieren aus diesem Magnetfeld herauszieht. Dies kann
durch einfache Schubstangen oder dergleichen erfolgen,
die in das Kühlgefäß eintauchen, in dem die Kühllast
angeordnet ist.
Es ist dabei besonders günstig, wenn man die Verschie
bung des Verdrängerkolbens und die Verschiebung der ma
gnetischen Substanz des oder der aktiven, magnetischen
Regeneratoren gemeinsam vornimmt, d. h. es erweist sich
hier als besonders vorteilhaft, daß die Frequenz, mit
der man den Gifford-McMahon-Prozeß üblicherweise durch
führt, mit der Frequenz des zyklischen, magnetokalori
schen Effektes gut verträglich ist, d. h. beide Effekte
arbeiten bei diesem Verfahren mit für sie günstigen Fre
quenzen.
Es ist dabei günstig, wenn man die magnetischen Substan
zen der beiden aktiven, magnetischen Regeneratoren mit
tels eines gekoppelten Antriebes verschiebt, so daß sich
die Verschiebekräfte teilweise kompensieren. Beim Ein
schieben der magnetischen Substanz in das Magnetfeld und
beim Herausziehen aus dem Magnetfeld müssen erhebliche
Kräfte aufgewendet werden, die bei einer Kopplung des
Antriebes der beiden magnetischen, aktiven Regeneratoren
und bei dem beschriebenen Gegentaktbetrieb zum großen
Teil kompensiert werden können. Dies läßt sich insbeson
dere günstig realisieren bei einer Gegentaktanordnung,
bei der bei einer gemeinsamen Verschiebung der magneti
schen Substanzen in einer Richtung eine Substanz in das
Magnetfeld eintaucht, während die andere dabei aus dem
ihr zugeordneten Magnetfeld heraustritt.
Besonders vorteilhaft ist es, bei der Verwendung von zwei
magnetischen, aktiven Regeneratoren, wenn man einen Teil
des Kühlgases im Nebenschluß zu den aktiven, magnetischen
Regeneratoren und der Kühllast führt. Dadurch kann eine
Unsymmetrie dieser Anordnung vermieden werden, die sich
dadurch ergeben könnte, daß das Kühlgas beim Zurückströ
men aus dem Speichervolumen in den Regenerator in dem
zweiten aktiven, magnetischen Regenerator zwischen Kühl
last und Regenerator so weit aufgewärmt wird, daß eine
ausreichende Kühlung des Regenerators der Gifford-McMahon-
Maschine für die nächste Periode nicht mehr erzielt wer
den kann. Führt man dagegen einen Teil des Kühlgases im
Nebenschluß an den magnetischen Regeneratoren und an der
Kühllast vorbei, wird dieser Teilstrom durch den zweiten
magnetischen Regenerator nicht erwärmt. Dieser Teilstrom
kann somit den Regenerator der Gifford-McMahon-Maschine
ausreichend weit abkühlen, so daß in der nächsten Perio
de das eintretende, komprimierte Kühlgas ausreichend weit
abgekühlt wird.
Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, eine
gattungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung dieses Ver
fahrens zu schaffen.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs be
schriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen
Kältelast und Speichervolumen ein aktiver, magnetischer
Regenerator mit einer abwechselnd magnetisierbaren und
entmagnetisierbaren magnetischen Substanz in Wärmekon
takt mit dem Kühlgas steht und daß eine die Magnetisie
rung bzw. Entmagnetisierung der magnetischen Substanz
mit der abwechselnden Öffnung des Hochdruckeinlasses und
des Niederdruckauslasses sowie der oszillierenden Ver
schiebung des Verdrängerkolbens synchronisierende Steue
rung vorgesehen ist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen,
daß ein weiterer aktiver, magnetischer Regenerator zwi
schen der Regeneratorkammer und der Kühllast angeordnet
ist, dessen magnetische Substanz durch die Steuerung im
Gegentakt zur magnetischen Substanz des ersten aktiven,
magnetischen Regenerators magnetisierbar ist.
Vorteilhaft ist es, wenn die magnetischen Substanzen der
aktiven, magnetischen Regeneratoren zum Magnetisieren in
ein ortsfestes Magnetfeld einschiebbar und zum Entmagne
tisieren aus diesem Magnetfeld herausziehbar sind.
Dabei hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn
die magnetischen Substanzen der beiden aktiven, magneti
schen Regeneratoren mechanisch derart gekoppelt sind, daß
sich die Verschiebekräfte der im Gegentakt verschiebbaren
magnetischen Substanzen teilweise kompensieren.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist eine die
aktiven, magnetischen Regeneratoren und die Kühllast um
gehende Nebenschlußleitung vorgesehen.
Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsfor
men der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeich
nung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer
Gifford-McMahon-Kältemaschine mit ein
facher magnetokalorischer Kühlung beim
Einströmen des komprimierten Kühlgases;
Fig. 2 eine Ansicht ähnlich Fig. 1 beim Aus
strömen des sich entspannenden Kühl
gases;
Fig. 3 eine Ansicht ähnlich Fig. 1 mit einer
im Gegentakt arbeitenden magnetokalori
schen Kühleinrichtung beim Einströmen
des komprimierten Kühlgases und
Fig. 4 eine Ansicht ähnlich Fig. 3 beim Aus
strömen des sich entspannenden Kühlga
ses.
In der Zeichnung sind die jeweiligen Kältestufen nur ganz
schematisch dargestellt, und es sind in den Zeichnungen
nur die zum Verständnis der dort ablaufenden Prozesse un
bedingt notwendigen Teile wiedergegeben.
Zunächst wird die in den Fig. 1 und 2 wiedergegebene
Kältemaschine mit einfacher magnetokalorischer Kühlung
näher erläutert. Diese Kältemaschine umfaßt eine Vorstu
fe 1, die in der Zeichnung innerhalb des gestrichelten
Rahmens 2 angeordnet ist, sowie eine eigentliche Kühl
stufe 3.
Die Vorstufe weist einen mittels eines Ventiles 4 ver
schließbaren Hochdruckeinlaß 5 auf, der in aus der Zeich
nung nicht ersichtlicher Weise mit einer Hochdruckquelle
für ein Kühlgas verbunden ist. Weiterhin ist in der Vor
stufe ein mit einem Ventil 6 verschließbarer Niederdruck
auslaß 7 vorgesehen, der mit einer in der Zeichnung eben
falls nicht dargestellten Kühlgasabsaugung verbunden ist.
Hochdruckeinlaß 5 und Niederdruckauslaß 7 führen gemein
sam zu einem Ende einer Regeneratorkammer 8, in welcher
ein Regeneratormaterial mit hoher Wärmespeicher- und
Übertragungsfähigkeit angeordnet ist, beispielsweise Metall
wolle oder dergleichen. Am gegenüberliegenden Ende führt
aus der Regeneratorkammer 8 eine Verbindungsleitung 9 in
das Innere der Kühlstufe 3.
In der Vorstufe 1 ist weiterhin eine zylindrische Spei
cherkammer 10 vorgesehen, in der ein Verdrängerkolben 11
gegenüber der Speicherkammer abgedichtet verschieblich
gelagert ist, der die Speicherkammer 10 in zwei Teilräu
me unterteilt, nämlich einen ersten Teilraum 12 und ei
nen zweiten Teilraum 13. Der Teilraum 12 bildet ein
Speichervolumen, das über eine Speicherleitung 14 mit
der Kühlstufe 3 verbunden ist. Der Teilraum 13 ist über
eine Leitung 15 mit dem Hochdruckeinlaß 5 und dem Nie
derdruckauslaß 7 und damit auch mit dem einen Ende der
Regeneratorkammer 8 verbunden. Eine die beiden Teilräu
me 12 und 13 voneinander trennende, am Verdrängerkolben
11 gehaltene Ringdichtung 16 befindet sich in unmittel
barer Nähe des oberen Endes des Verdrängerkolbens 11,
also unmittelbar benachbart dem Teilraum 13 in relativ
großer Entfernung vom Teilraum 12.
Zwischen der Einmündung der Verbindungsleitung 9 in die
Kühlstufe 3 und dem Austritt der Speicherleitung 14
aus der Kühlstufe 3 ist an der Kühlstufe eine Kältelast
17 angeordnet, die mit dem Innenraum der Kühlstufe 3
in Wärmekontakt steht. Außerdem befindet sich zwischen
der Kältelast 17 und dem Austritt der Speicherleitung 14
ein aktiver, magnetischer Regenerator 18, im folgenden
AMR 18 genannt. Dieser umfaßt einen außerhalb der Kühl
stufe 3 angeordneten, supraleitenden Magneten 19, der
im Innern der Kühlstufe 3 ein Magnetfeld erzeugt, sowie
eine im Innern der Kühlstufe 3 angeordnete magnetische
Substanz 20, die vorzugsweise die Form eines Kolbens auf
weist, der im Innern der Kühlstufe parallel zu deren
Längsrichtung verschieblich gelagert ist. Die Verschie
bung der magnetischen Substanz 20 kann dabei mit Hilfe
von Schub- und Zugstangen 21 erfolgen, die von außen ab
gedichtet in der Kühlstufe 3 eingeführt sind. Als ma
gnetische Substanz 20 werden ferromagnetische Materia
lien verwendet, beispielsweise Gadolinium. Dieses Mate
rial weist Durchströmkanäle für das Kühlgas auf, die ein
Durchströmen in Längsrichtung der Kühlstufe ermöglichen.
Diese Kanäle können entweder in die kolbenförmig ausge
bildete, magnetische Substanz 20 eingearbeitet sein,
oder man verwendet das ferromagnetische Material in po
röser Form, so daß das Gas durch die Poren des magneti
schen Materials hindurchströmen kann. Wesentlich ist,
daß das Gas beim Durchströmen des magnetischen Materials
in gutem Wärmeleitkontakt mit diesem steht.
Durch die Schub- und Zugstangen 21 kann die magnetische
Substanz 20 in das von dem Magneten 19 erzeugte Magnet
feld eingeschoben bzw. aus diesem herausgezogen werden.
Beim Betrieb der in den Fig. 1 und 2 dargestellten
Vorrichtung wird zunächst das Ventil 6 des Niederdruck
auslasses 7 geschlossen, während das Ventil 4 des Hoch
druckeinlasses 5 geöffnet wird. Durch den Hochdruckein
laß 5 tritt komprimiertes Kühlgas in das System ein, wel
ches in der Regelgeneratorkammer 8 auf eine Temperatur abge
kühlt wird, die sich aus dem Kälteinhalt des Regenerator
materials in der Regeneratorkammer ergibt. Das abgekühl
te, komprimierte Kühlgas strömt an der Kältelast 17 vor
bei und durch die magnetische Substanz 20 hindurch, die
in dieser Phase im Inneren des Magnetfeldes angeordnet
ist, so daß das ferromagnetische Material magnetisiert
ist. Beim Durchgang durch die magnetische Substanz 20
erwärmt sich das Kühlgas. Es gelangt über die Speicher
leitung 14 in den unteren, als Speichervolumen wirkenden
Teilraum 12, wobei in dieser Phase der Verdrängerkolben
11 durch einen externen, in der Zeichnung nicht darge
stellten Antrieb so nach oben verschoben ist, daß das
Volumen des Teilraumes 12 maximal und das Volumen des
Teilraumes 13 minimal ist (Fig. 1).
In diesem Teil der Periode wird der Kältelast 17 keine
Kühlleistung zugeführt.
Im nächsten Teil der Periode wird das Ventil 4 des Hoch
druckeinlasses 5 geschlossen. Die magnetische Substanz
20 wird aus dem Magnetfeld herausgezogen und dadurch ab
gekühlt. Außerdem wird das Ventil 6 des Niederdruckaus
lasses 7 geöffnet, so daß das komprimierte Kühlgas aus
dem System zu der in der Zeichnung nicht dargestellten
Absaugung ausströmt. Dadurch wird das Kühlgas in dem
System entspannt und kühlt sich ab. Bei der Entspannung
strömt Kühlgas durch die Speicherleitung 14 und durch
die magnetische Substanz 20 hindurch im Wärmekontakt an
der Kältelast vorbei und durch die Regeneratorkammer hin
durch zum Niederdruckauslaß. Diese Ausströmbewegung wird
unterstützt durch eine Verschiebung des Verdrängerkolbens
11 in Richtung auf eine Verkleinerung des Teilraumes 12.
Das Kühlgas wird dabei einmal durch die Entspannung und
zum anderen durch den Durchtritt durch die abgekühlte ma
gnetische Substanz 20 abgekühlt, so daß das Gas beim Vor
beiströmen an der Kältelast 17 dieser Kälteleistung zu
führen kann. Außerdem kühlt das Gas beim Durchgang durch
die Regeneratorkammer das Regeneratormaterial in dieser
ab, wobei sich im Innern der Regeneratorkammer ein Tem
peraturgradient einstellt, die Temperatur ist am kühlstu
fen seitigen Ende der Regeneratorkammer nach dem Ausströ
men des entspannten Kühlgases niedriger als am gegenüber
liegenden Ende. Das Ausströmen des Kühlgases erfolgt
maximal so weit, bis sich ein Druckausgleich zwischen
dem System und der Saugquelle eingestellt hat. Das über
den Niederdruckauslaß 7 ausströmende Kühlgas kann außer
halb der Vorstufe in an sich bekannter Weise unter gleich
zeitiger Kühlung wieder komprimiert werden, so daß es bei
der nächsten Periode über den Hochdruckeinlaß in der oben
beschriebenen Weise wieder in das System gelangen kann.
Nach Abschluß der Periode wird das Ventil 6 des Nieder
druckauslasses geschlossen, die magnetische Substanz 20
wird wieder in das Magnetfeld eingeschoben, der Verdrän
gerkolben 11 wird in seine obere, den Teilraum 12 ver
größernde Stellung verschoben und schließlich wird das
Ventil 4 des Hochdruckeinlasses 5 geöffnet. Damit beginnt
der beschriebene Zyklus erneut.
Es ergibt sich bei diesem Verfahren ein höherer energe
tischer Wirkungsgrad als bei Verwendung des Gifford-McMahon-
Verfahrens allein oder des magnetokalorischen Kühleffekts
allein, wobei weiterhin die sonst auftretenden apparati
ven Schwierigkeiten der magnetokalorischen Kühlung ver
mieden werden. Besonders vorteilhaft ist die Anpassung
des Gifford-McMahon-Prozesses und der magnetokalorischen
Kühlung im Hinblick auf die Frequenz und im Hinblick auf
die Druckverhältnisse.
Die in den Fig. 3 und 4 dargestellte Vorrichtung un
terscheidet sich nur wenig von der Vorrichtung der Fig.
1 und 2; einander entsprechende Teile tragen daher
dieselben Bezugszeichen.
Zwischen der Einmündung der Verbindungsleitung 9 in den
Kryostaten 3 und der Kältelast 17 ist bei dieser Ausfüh
rung ein weiterer aktiver, magnetischer Regenerator 22,
im folgenden AMR 22 genannt, mit einem Magneten 23 und
einer magnetischen Substanz 24 angeordnet. Der magneti
schen Substanz 24 ist eine eigene Schub- und Zugstange
25 zugeordnet.
Die beiden AMR 18 und 22 sind spiegelsymmetrisch zuein
ander angeordnet, so daß sie nach entgegengesetzten Sei
ten aus dem ihnen zugeordneten Magnetfeld herausgezogen
werden können.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die magne
tischen Substanzen 20 und 24 mittels einer weiteren
Stange 26 miteinander direkt verbunden, die in den Fig.
3 und 4 gestrichelt eingetragen ist. Statt dieser
Stange kann auch eine andere mechanische Kopplung der
Schub- und Zugstangen 21 und 25 erfolgen. Durch diese
mechanische Kopplung wird erreicht, daß beim Einschie
ben der magnetischen Substanz in das zugehörige Magnet
feld jeweils die magnetische Substanz des anderen AMR
aus dem zugeordneten Magnetfeld herausgeschoben wird.
Durch diese Gegentakt-Kopplung werden die Verschiebe
kräfte beim Ein- bzw. Ausschieben der magnetischen Sub
stanzen in und aus dem Magnetfeld zu einem wesentlichen
Teil kompensiert.
Der Betrieb erfolgt bei dieser Abwandlung genau gleich
wie im Fall der Anordnung der Fig. 1 und 2, jedoch
führt der zweite AMR 22 dazu, daß das Kühlgas im ersten
Teil der Periode, also beim Einströmen in das Speicher
volumen, beim Vorbeiströmen an der Kältelast 17 eine
Kälteleistung auf diese übertragen kann, da das Kühlgas
beim Durchgang durch die magnetische Substanz 24 weiter
abgekühlt wird.
Beim Zurückströmen des Kühlgases wird dieses dagegen
beim Durchgang durch die magnetische Substanz 24 stär
ker erwärmt als beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1
und 2, so daß eventuell die Gefahr einer Unsymmetrie ent
steht, da das Kühlgas beim Zurückströmen das Regenerator
material in der Regeneratorkamner 8 nicht mehr so weit
abkühlt, daß in der nächsten Periode das einströmende
Kühlgas in der Regeneratorkammer ausreichend tief vor
gekühlt wird. Um diese mögliche Unsymmetrie zu vermei
den, kann zwischen der Verbindungsleitung 9 und der
Speicherleitung 14 eine Nebenschlußleitung 27 vorgese
hen sein, die in der Zeichnung gestrichelt wiedergege
ben ist. Diese Nebenschlußleitung 27 umgeht die beiden
AMR 18 und 22 und die Kältlast 17. Der durch die Neben
schlußleitung 27 über die Regeneratorkammer 8 zurück
fließende Teilstrom ist kälter als der über die Verbin
dungsleitung 9 zurückströmende Teilstrom, so daß dadurch
eine ausreichende Kühlung des Regeneratormaterials in
der Regeneratorkammer 8 sichergestellt werden kann.
Das Ausführungsbeispiel der Fig. 3 und 4 ist vor al
len Dingen deswegen vorteilhaft, weil die erheblichen,
zur Verschiebung der magnetischen Substanzen in den AMR
notwendigen Verschiebekräfte durch die Gegentaktkompen
sation wesentlich herabgesetzt werden können.
In beiden Fällen werden die Bewegungen der magnetischen
Substanzen und des Verdrängerkolbens mit der Aktivierung
der Ventile 4 und 6 durch eine in der Zeichnung nicht
dargestellte Steuerung synchronisiert, so daß die ein
zelnen Perioden vollautomatisch durchlaufen werden. Es
ist dabei vorteilhaft, daß im Inneren der Kühlstufe,
also im kalten Bereich, keinerlei Dichtungen und Venti
le notwendig sind, und daß in diesem Bereich nur die ma
gnetischen Substanzen selbst bewegt werden müssen. Da
durch werden die konstruktiven Schwierigkeiten, die sich
bei herkömmlichen Verfahren und Vorrichtungen durch die
Notwendigkeit von Ventilen, Dichtungen und einer erhöh
ten Anzahl bewegter Teile auf tiefer Temperatur ergaben,
vollständig vermieden.
Claims (11)
1. Verfahren zur Wärmeabfuhr von einer Kältelast in einer
periodisch arbeitenden Gifford-McMahon-Kühlvorrichtung,
bei welcher man in jeder Periode ein komprimiertes
Kühlgas aus einem Hochdruckeinlaß mit einem in der vor
hergehenden Periode abgekühlten Regenerator in Wärme
kontakt bringt und dadurch abkühlt, das Kühlgas an
schließend über die Kältelast einem Speichervolumen
zuführt, das Kühlgas daraufhin nach dem Schließen des
Hochdruckeinlasses durch Öffnen eines Niederdruckaus
lasses entspannt und dabei abkühlt und mittels eines
Verdrängerkolbens aus dem Speichervolumen über die Käl
telast und den Regenerator teilweise dem Niederdruck
auslaß zuführt, wobei Kühlleistung an die Kältelast
abgegeben und der Regenerator abgekühlt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß man
das Kühlgas jeweils beim Einströmen in das Speichervo
lumen und beim Ausströmen aus diesem zwischen der Käl
telast und dem Speichervolumen mit einem aktiven, ma
gnetischen Regenerator (AMR) in Wärmekontakt bringt,
dessen magnetische Substanz beim Einströmen des Kühl
gases in das Speichervolumen magnetisiert ist, beim
Ausströmen des Kühlgases aus dem Speichervolumen da
gegen entmagnetisiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Kühlgas jeweils beim Einströmen in das
Speichervolumen und beim Ausströmen aus diesem zwi
schen der Kältelast und dem Regenerator mit einem wei
teren aktiven, magnetischen Regenerator (AMR) in Wär
mekontakt bringt, dessen magnetische Substanz beim
Einströmen des Kühlgases in das Speichervolumen ent
magnetisiert ist, beim Ausströmen des Kühlgases aus
dem Speichervolumen dagegen magnetisiert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß man die magnetischen Substanzen der aktiven,
magnetischen Regeneratoren (AMR) zum Magnetisieren in
ein Magnetfeld einschiebt und zum Entmagnetisieren
aus diesem Magnetfeld herauszieht.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Verschiebung des Verdrängerkolbens und
die Verschiebung der magnetischen Substanz des oder
der aktiven, magnetischen Regeneratoren gemeinsam
vornimmt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man die magnetische Substanz der beiden aktiven,
magnetischen Regeneratoren (AMR) mittels eines ge
koppelten Antriebes verschiebt, so daß sich die Ver
schiebekräfte teilweise kompensieren.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß man einen Teil des Kühlgases im
Nebenschluß zu den aktiven, magnetischen Regenerato
ren (AMR) und der Kühllast führt.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens der An
sprüche 1 bis 7 mit einem verschließbaren Hochdruck
einlaß sowie einem verschließbaren Niederdruckaus
laß für ein Kühlgas, mit einer einerseits mit dem
Hochdruckeinlaß und dem Niederdruckauslaß und ande
rerseits über eine Kältelast mit einem Speichervolu
men verbundenen Regeneratorkammer und mit einer Spei
cherkammer, die durch einen in ihr verschiebbaren
Verdrängerkolben in zwei gegeneinander abgedichtete
Teilräume getrennt wird, wobei ein Teilraum das mit
der Regeneratorkammer verbundene Speichervolumen bil
det, während der andere Teilraum mit dem Hochdruck
einlaß und dem Niederdruckauslaß verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen Kältelast (17) und Speichervolumen (Teilraum
12) ein aktiver, magnetischer Regenerator (AMR 18) mit
einer abwechselnd magnetisierbaren und entmagnetisier
baren magnetischen Substanz (20) in Wärmekontakt mit
dem Kühlgas steht und daß eine die Magnetisierung bzw.
Entmagnetisierung der magnetischen Substanz (20) mit
der abwechselnden Öffnung des Hochdruckeinlasses (5)
und des Niederdruckauslasses (7) sowie der oszillie
renden Verschiebung des Verdrängerkolbens (11) syn
chronisierende Steuerung vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß ein weiterer aktiver, magnetischer Regenerator
(AMR 22) zwischen der Regeneratorkammer (8) und der
Kühllast (17) angeordnet ist, dessen magnetische Sub
stanz (24) durch die Steuerung im Gegentakt zur ma
gnetischen Substanz (20) des ersten aktiven, magne
tischen Regenerators (AMR 18) magnetisierbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die magnetischen Substanzen (20,
24) der aktiven, magnetischen Regeneratoren (AMR 18
bzw. 22) zum Magnetisieren in ein ortsfestes Magnet
feld einschiebbar und zum Entmagnetisieren aus diesem
Magnetfeld herausziehbar sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die magnetischen Substanzen (20, 24) der beiden
aktiven, magnetischen Regeneratoren (AMR 18 bzw. 22)
mechanisch derart gekoppelt sind, daß sich die Ver
schiebekräfte der im Gegentakt verschiebbaren magne
tischen Substanzen (20, 24) teilweise kompensieren.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß eine die aktiven, magnetischen Re
generatoren (AMR 18, 22) und die Kühllast (17) umge
hende Nebenschlußleitung (27) vorgesehen ist.
Priority Applications (5)
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