DE3534825C2 - Verfahren zum Herstellen eines gesinterten Keramikkörpers aus polykristallinem Aluminiumnitrid - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines gesinterten Keramikkörpers aus polykristallinem AluminiumnitridInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen
eines gesinterten Keramikkörpers aus poly
kristallinem Aluminiumnitrid mit einer thermischen
Leitfähigkeit von mehr als 1,00 W/cmK bei 25°C
und vorzugsweise von mehr als 1,42 W/cmK bei 25°C.
Ein geeignet reiner Aluminiumnitrid-Einkristall,
der 300 ppm gelösten Sauerstoff enthält, hat
bei Zimmertemperatur eine thermische Leitfähigkeit von
2,8 W/cmK, die fast so hoch ist, wie die eines
BeO-Einkristalls, die 3,7 W/cmK beträgt und die
sehr viel höher ist als die von Al₂O₃-Ein
kristall, die 0,44 W/cmK beträgt. Die thermische
Leitfähigkeit eines Aluminiumnitrid-Einkristalls ist
stark vom gelösten Sauerstoff abhängig, und
sie nimmt mit einer Zunahme des gelösten Sauerstoffge
haltes ab. So beträgt z. B. die thermische Leitfähig
keit von Aluminiumnitrid-Einkristall mit 0,8 Gew.-%
gelöstem Sauerstoff etwa 0,8 W/cmK.
Aluminiumnitrid-Pulver hat eine Affinität
für Sauerstoff, insbesondere wenn seine Oberfläche
nicht von einem Oxid bedeckt ist. Die Einführung von
Sauerstoff in das Aluminiumnitrid-Gitter in Aluminium
nitrid-Pulver führt zur Bildung von Al-Fehlstellen
nach der folgenden Gleichung:
Auf diese Weise bildet die Einführung von 3
Sauerstoffatomen auf 3 Stickstoffplätzen eine Fehl
stelle auf einer Aluminiumstelle. Die Anwesenheit von
Sauerstoffatomen auf Stickstoffstellen hat wahrschein
lich einen vernachlässigbaren Einfluß auf die thermi
sche Leitfähigkeit von AlN. Wegen des großen Unter
schiedes hinsichtlich der Masse zwischen einem Alumi
niumatom und einer Fehlstelle hat jedoch die Anwesen
heit von Fehlstellen auf Aluminiumstellen einen starken
Einfluß auf die thermische Leitfähigkeit von AlN und
ist, für alle praktischen Zwecke, wahrscheinlich für
die gesamte Abnahme der thermischen Leitfähigkeit von
Aln veranwortlich.
Es gibt üblicherweise 3 verschiedene Quellen
von Sauerstoff in nominell reinem AlN-Pulver. Die
erste Quelle sind diskrete Al₂O₃-Teilchen. Die
zweite Quelle ist ein Oxidüberzug, vielleicht als
Al₂O₃, der die AlN-Pulverteilchen bedeckt. Quelle
Nr. 3 ist im AlN-Gitter in Lösung befindlicher Sauer
stoff. Die Sauerstoffmenge, die im AlN-Pulver im
AlN-Gitter vorhanden ist, hängt von dem Herstellungs
verfahren des AlN-Pulvers ab. Weiterer Sauerstoff kann
in das AlN-Gitter dadurch eingeführt, daß man das
AlN-Pulver auf erhöhte Temperaturen erhitzt. Messungen
zeigen, daß bei etwa 1900°C das AlN-Gitter etwa
1,2 Gew.-% Sauerstoff lösen kann. In der vorlie
genden Erfindung bedeutet Sauerstoffgehalt des
AlN-Pulvers, daß Sauerstoff eingeschlossen ist, der
als Quelle Nr. 1, Nr. 2 und Nr. 3 vorhanden ist. In der
vorliegenden Erfindung kann der Sauerstoff, der im
AlN-Pulver als Quelle Nr. 1, 2 und 3 vorhanden ist,
durch Einsatz von freiem Kohlenstoff entfernt werden,
und das Ausmaß der Sauerstoffentfernung durch Kohlen
stoff hängt hauptsächlich von der für den jeweiligen
Sinterkörper gewünschten Zusammensetzung ab.
In der nachveröffentlichten, aber prioritätsälteren
EP-A-152 545 mit Benennung für Deutschland ist ein
Verfahren zum Herstellen eines Keramikkörpers aus poly
kristallinem Aluminiumnitrid beschrieben, der eine
Zusammensetzung aufweist, wie sie von der Linie ABCD,
ausgenommen die Linien CD und EF der Fig. 1, definiert
und umfaßt ist, (die als den Stand der Technik wieder
gebende Fig. 1 in der vorliegenden Anmeldung enthalten
ist), wobei der hergestellte Körper weiter eine Poro
sität von weniger als etwa 10 Vol.-% und eine thermi
sche Leitfähigkeit von mehr als 1,0 W/cmK bei 22°C
aufweist, und das Verfahren die folgenden Stufen
umfaßt:
das Herstellen einer Mischung aus Aluminiumnitrid-Pulver und einem Yttriumzusatz, der ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Yttrium, Yttriumhydrid, Yttri umnitrid und deren Mischungen, wobei Aluminiumnitrid und Yttriumzusatz einen vorbestimmten Sauerstoffgehalt aufweisen, die Mischung eine Zusammensetzung hat, deren Äquivalentprozente an Yttrium, Aluminium, Stickstoff und Sauerstoff durch die Linie ABCDEF, ausgenommen die Linien CD und EF in Fig. 1, definiert und umfaßt sind, weiter das Formen der Mischung zu einem Preßling und das Sintern des Preßlings bei einer Temperatur im Bereich von etwa 1850 bis etwa 2170°C, in einer Atmosphäre, die ausgewählt ist aus einer Gruppe beste hend aus Stickstoff, Argon, Wasserstoff und deren Mi schungen zur Herstellung des polykristallinen Körpers.
das Herstellen einer Mischung aus Aluminiumnitrid-Pulver und einem Yttriumzusatz, der ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Yttrium, Yttriumhydrid, Yttri umnitrid und deren Mischungen, wobei Aluminiumnitrid und Yttriumzusatz einen vorbestimmten Sauerstoffgehalt aufweisen, die Mischung eine Zusammensetzung hat, deren Äquivalentprozente an Yttrium, Aluminium, Stickstoff und Sauerstoff durch die Linie ABCDEF, ausgenommen die Linien CD und EF in Fig. 1, definiert und umfaßt sind, weiter das Formen der Mischung zu einem Preßling und das Sintern des Preßlings bei einer Temperatur im Bereich von etwa 1850 bis etwa 2170°C, in einer Atmosphäre, die ausgewählt ist aus einer Gruppe beste hend aus Stickstoff, Argon, Wasserstoff und deren Mi schungen zur Herstellung des polykristallinen Körpers.
In der vorgenannten EP-152 545
ist auch ein polykristalliner Körper
offenbart, dessen Zusammensetzung mehr als etwa 1,6
bis etwa 19,75 Äquivalentprozent Yttrium, etwa 80,25
bis etwa 98,4 Äquivalentprozent Aluminium, mehr als
etwa 4 bis etwa 15,25 Äquivalentprozent Sauerstoff und
etwa 84,75 bis etwa 96 Äquivalentprozent Stickstoff
umfaßt.
Die vorgenannte EP-152-545
offenbart auch einen polykristallinen Körper
mit einer Phasenzusammensetzung aus AlN und einer
zweiten Phase, die Y und O enthält, wobei die Gesamt
menge der zweiten Phase im Bereich von mehr als etwa
4,2 bis etwa 27,3 Vol.-%, bezogen auf das Gesamtvolumen
des Körpers, liegt, wobei der Körper eine Porosi
tät von weniger als etwa 10 Vol.-% und eine thermi
sche Leitfähigkeit von mehr als 1,0 W/cmK bei 22°C
aufweist.
Die nicht vorveröffentlichte, aber prioritätsältere EP-A 133 275 mit deutscher Benennung bzw.
US-PS 4,478,785 offenbart ein Verfahren zum Herstellen
eines Sinterkörpers aus polykristallinem AlN mit einer
Wärmeleitfähigkeit, die gemäß Tabelle 1 maximal 0,82
W/cmK bei 22°C beträgt. Dieses Verfahren umfaßt das
Bilden einer Mischung aus Aluminiumnitrid-Pulver und
freiem Kohlenstoff, bei dem das Aluminiumnitrid
einen vorbestimmten Sauerstoffgehalt von mehr als etwa
0,8 Gew.-% hat, und bei dem der freie Kohlenstoff mit
diesem Sauerstoff reagiert und ein desoxidiertes Pulver
oder einen Preßling ergibt, dessen Sauerstoffgehalt im
Bereich von mehr als 0,35 bis etwa 1,1 Gew.-%
liegt, und dessen Sauerstoffgehalt um mindestens 20
Gew.-% geringer ist als der vorgenannte vorbestimmte
Sauerstoffgehalt, wobei die Mischung oder ein Preßling
daraus erhitzt werden, um Kohlenstoff und Sauerstoff
unter Bildung des desoxidierten Aluminiumnitrids umzu
setzen, und man anschließend den Preßling aus desoxi
diertem Aluminiumnitrid unter Bildung eines Keramik
körpers sintert, dessen Dichte größer als 85% der
theoretischen Dichte ist.
Die US-PS 4,097,293 beschreibt die Herstellung
hitzebeständiger, verstärkter Verbundmaterialien mit
einer Faserstruktur.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Herstellen eines gesinterten Keramikkörpers mit einer
in Anspruch 1 angegebenen Zusammensetzung zu schaffen,
der eine Porosität von weniger als 10 Vol.-% und eine
thermische Leitfähigkeit von mehr als 1,00 W/cmK bei
25°C aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im An
spruch 1 angegebenen Stufen (a) bis (d) gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren differiert
die Zusammensetzung des desoxidierten Preßlings in
Äquivalentprozent, wenn überhaupt, nur unwesentlich
von der Zusammensetzung des erhaltenen Sinterkörpers
in Äquivalentprozent.
Der Sauerstoffgehalt kann im Rahmen der vor
liegenden Erfindung durch Neutronenaktivierungsanalyse
bestimmt werden.
Unter Gewichtsprozent ist im Rahmen der vor
liegenden Anmeldung zu verstehen, daß die Gesamtheit
der Gewichtsprozente aller Komponenten 100 ergeben.
Unter Umgebungsdruck wird im Rahmen der vor
liegenden Anmeldung atmosphärischer oder etwa atmos
phärischer Druck verstanden.
Unter spezifischer Oberfläche ist im Rahmen
der vorliegenden Anmeldung die spezifische Oberfläche
zu verstehen, die mittels der BET-Methode ermittelt
wird.
Nach der vorliegenden Erfindung kann Alumini
niumnitrid-Pulver in Luft verarbeitet werden und doch zu
einem Keramikkörper mit einer thermischen Leitfähig
keit von mehr als 1,00 W/cmK bei 25°C und vor
zugsweise von mehr als 1,42 W/cmK bei 25°C führen.
Der Fachmann wird aufgrund der folgenden de
taillierten Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zei
chnung, die einen Teil der Beschreibung bildet, ein
besseres Verstehen der vorliegenden Erfindung gewinnen.
Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 ist ein Zusammensetzungsdiagramm, das
die Subsolidus-Phasengleichgewichte im reziproken ter
nären System aus AlN, YN, Y₂O₃ und Al₂O₃
zeigt. Fig. 1 ist aufgetragen in Äquivalentprozent
und längs jeder Ordinatenachse ist der Äquivalentpro
zentgehalt an Sauerstoff angegeben (der Äquivalentpro
zentgehalt an Stickstoff ist 100% minus dem Äquiva
lentprozentgehalt an Sauerstoff). Längs der Abszissen
achsen ist der Äquivalentprozentgehalt an Yttrium auf
getragen (der Äquivalentprozentgehalt an Aluminium be
trägt 100% minus dem Äquivalentprozentgehalt an
Yttrium). Fig. 1 zeigt ein Beispiel einer die Ordi
naten verbindenden geraden Linie ZZ′, die die Sauerstoff
gehalte eines YN-Zusatzes und eines Aluminiumni
trid-Pulvers verbindet. Vom gegebenen Äquivalentpro
zentgehalt an Yttrium und Aluminium an jedem Punkt auf
einer die Ordinaten verbindenden Linie, die durch das
Vieleck ABCDEF verläuft, können die erforderlichen
Mengen an Yttrium-Zusatz und AlN zur Herstellung der
Zusammensetzung dieses Punktes auf der die Ordinaten
verbindenden Linie errechnet werden;
Fig. 2 ist eine vergrößerte Ansicht des Ab
schnittes der Fig. 1, der sich unten rechts befindet;
Fig. 3 ist ein Zusammensetzungsdiagramm, das
die Subsolidus-Phasengleichgewichte im reziproken ter
nären System aus AlN, YN, Y₂O₃ und Al₂O₃
zeigt. Fig. 3 ist in Äquivalentprozent aufgetragen
und entlang jeder Ordinatenachse ist der Äquivalent
prozentgehalt an Sauerstoff gezeigt (der Äquivalent
prozentgehalt an Stickstoff beträgt 100% minus dem
Äquivalentprozentgehalt an Sauerstoff). Längs der
Abszissenachsen ist der Äquivalentprozentgehalt an
Yttrium gezeigt (der Äquivalentprozentgehalt an Alumi
nium beträgt 100% minus dem Äquivalentprozentgehalt
an Yttrium. In Fig. 3 umfaßt das Vieleck JKLM, aus
genommen die Linie MJ, die Zusammensetzung des Sinter
körpers, der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren er
halten wird;
Fig. 4 ist eine vergrößerte Ansicht des Ab
schnittes der Fig. 3, der das Vieleck JKLM zeigt und
Fig. 5 ist Schliffbild (in 1000facher Ver
größerung) eines polierten Querschnittes eines poly
kristallinen Körpers, der nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren erhalten wurde, worin die heller gefärbte
Phase AlN ist und die dunkler gefärbte Phase ist eine
zweite Phase, die zusammengesetzt ist aus Y₂O₃ und
Y₄Al₂O₉.
Die Fig. 1 und 3 zeigen das gleiche Zusam
mensetzungsdiagramm, nämlich die Subsolidus-Phasen
gleichgewichte in dem reziproken ternären System, das
zusammengesetzt ist aus AlN, YN, Y₂O₃ und Al₂O₃,
und sie unterscheiden sich nur darin, daß die Fig. 1
das Vieleck ABCDEF und die Linie ZZ′ zeigt, während
die Fig. 3 das Vieleck JKLM wiedergibt. Die durch das
Vieleck ABCDEF definierte und umfaßte Zusammenfassung
schließt die Zusammensetzung des Vieleckes JKLM ein.
Die Fig. 1 und 2 wurden algebraisch auf der
Grundlage von Daten entwickelt, die erzeugt wurden
durch Bilden einer teilchenförmigen Mischung von YN
vorbestimmten Sauerstoffgehaltes und AlN-Pulver vorbe
stimmten Sauerstoffgehaltes, und in wenigen Fällen einer
Mischung von AlN-, YN- und Y₂O₃-Pulvern, unter
Stickstoffgas Formen der Mischung zu einem Preßling
unter Stickstoffgas und Sintern des Preßlings
für eine Zeitdauer von 1 bis 1,5 h bei Sintertempera
turen im Bereich von etwa 1860 bis etwa 2050°C in
Stickstoffgas bei Atmosphärendruck. Mehr im besonderen
wurde die gesamte Prozedur vom Mischen der Pulver bis
zum Sintern des daraus gebildeten Preßlings in einer
nicht oxidierenden Stickstoffatmosphäre durchgeführt.
Das Vieleck JKLM der Fig. 3 und 4 wurde
ebenfalls algebraisch entwickelt, und zwar auf der Basis
von Daten, die erhalten wurden durch die Beispiele
der vorliegenden Anmeldung, sowie andere Versuche, die
ähnlich den Beispielen der vorliegenden Anmeldung aus
geführt wurden.
Das beste Verfahren, Phasengleichgewichte auf
zutragen, die Oxynitride und zwei verschiedene Metall
atome einschließen, wobei die Metallatome die Valenz
nicht verändern, besteht darin darin, die Zusammensetzungen
als ein reziprokes ternäres System aufzutragen, wie
dies in den Fig. 1 und 3 geschehen ist. In dem beson
deren System der Fig. 1 und 3 gibt es zwei Arten von
nichtmetallischen Atomen (Sauerstoff und Stickstoff)
und zwei Arten von Metallatomen (Yttrium und Aluminium).
Die Atome Al, Y, O und N haben angenommenerweise
eine Wertigkeit von +3, +3, -2 bzw. -3. Von allen vier
Atomen wird angenommen, daß sie als Oxide, Nitride
oder Oxynitride vorhanden sind und daß sie sich ver
halten, als hätten sie die vorgenannten Wertigkeiten.
Die Phasendiagramme der Fig. 1 bis 4 sind
in Äquivalentprozent aufgetragen. Die Zahl der Äqui
valente für jedes der genannten Elemente ist gleich
der Zahl der Mole des jeweiligen Elementes multi
pliziert mit seiner Wertigkeit. Auf der Ordinate ist die
Zahl der Sauerstoffäquivalente, multipliziert mit 100%
und dividiert durch die Summe der Sauerstoffäquiva
lente und der Stickstoffäquivalente, aufgetragen.
Längs der Abszisse ist die Zahl der Yttriumäquivalente,
multipliziert mit 100% und dividiert durch die
Summe der Yttriumäquivalente und der Aluminiumäqui
valente, aufgetragen. Alle Zusammensetzungen der Fig. 1
bis 4 sind in dieser Weise aufgetragen.
Die Zusammensetzungen auf den Phasendiagrammen
der Fig. 1 bis 4 können auch dazu benutzt werden,
den Gleichgewichtsprozentgehalt und den Volumenprozentgehalt
der verschiedenen Phasen zu bestimmen. So kann z. B. ein
bestimmter Punkt in dem Vieleck JKLM in den Fig. 3
oder 4 dazu benutzt werden, die Phasenzusammensetzung
des polykristallinen Körpers an diesem Punkt zu be
stimmen.
Die Fig. 1 bis 4 zeigen die Zusammensetzung
und die Phasengleichgewichte des polykristallinen Körpers
im Festzustand.
Die errechneten Zusammensetzungen bestimmter
Punkte in der Fig. 3 oder 4 innerhalb des Vieleckes
JKLM sind in der vorliegenden Tabelle I zusammengefaßt:
Der Körper aus polykristallinem Aluminiumni
trid, der nach der vorliegenden
Erfindung erhalten wird, hat eine Zusammensetzung, die
durch das Vieleck JKLM der Fig. 3 oder 4, aber ohne
die Linie MJ, definiert und umfaßt wird. Der polykri
stalline Sinterkörper,
der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herge
stellt worden ist, hat eine Zusammensetzung, die
Yttrium in einer Menge von 2,5 bis 4,9 Äqui
valentprozent umfaßt, Aluminium in einer Menge von
95,1 bis 97,5 Äquivalentprozent, die mehr als
4,1 bis weniger als 6,3 Äquivalentprozent
Sauerstoff und mehr als 93,7 bis zu 95,9
Äquivalentprozent Stickstoff enthält.
Der polykristalline Körper
durch das Vieleck JKLM ohne die Linie MJ
umfaßt eine AlN-Phase
sowie eine zweite Phase, die Yttrium und Sauerstoff
enthält. Die zweite Phase kann Y₂O₃ oder eine Mi
schung von Y₂O₃ und Y₄Al₂O₉ sein, die immer
Y₂O₃, zumindest in einer Spurenmenge, enthält,
d. h. zumindest in einer Menge, die durch Röntgen-
Diffraktionsanalyse nachweisbar ist. Die zweite
Phase ist in einer Menge vorhanden, die im Bereich von
mehr als 6 bis weniger als 9,4 Vol.-%, bezogen
auf das Gesamtvolumen des Sinterkörpers, liegt.
Wie sich der obigen Tabelle I entnehmen
läßt, würde der polykristalline Körper, dessen Zu
sammensetzung dem Punkt M am nächsten ist, die
größte Menge an sekundärer Phase enthalten.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der
Körper aus polykristallinem Aluminiumnitrid, der nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten wird, von
einer Zusammensetzung, die durch das Vieleck UMJV der
Fig. 3 oder 4, aber ohne die Linie MJ, definiert und
umfaßt ist. Der gesinterte polykristalline Körper
hat eine Zusammensetzung, die
mehr als 2,5 bis 4,35 Äquivalentprozent
Yttrium, von 95,65 bis zu 97,5 Äquivalent
prozent Aluminium, von mehr als 4,1 bis weniger
als 6,3 Äquivalentprozent Sauerstoff und von mehr
als 93,7 bis weniger als 95,9 Äquivalent
prozent Stickstoff umfaßt.
Der polykristalline Köper weist
eine AlN-Phase sowie eine zweite Phase auf, die eine
Mischung aus Y₂O₃ und Y₄Al₂O₉ umfaßt. Diese
zweite Phase ist in einer Menge vorhanden, die im
Bereich von mehr als 6 bis zu weniger als 9,4
Vol.-%, bezogen auf das Gesamtvolumen des Sinterkör
pers, liegt, wobei Y₂O₃ immer zumindest in einer
Spurenmenge vorhanden ist, d. h. in einer Menge, die
durch Röntgen-Diffraktionsanalyse nachweisbar ist, wobei
die Y₄Al₂O₉-Phase immer in einer Menge von
mehr als 3,4 Vol.-% vom Sinterkörper vorhanden
ist.
In einer weiteren Ausführungsform hat der er
findungsgemäße polykristalline Körper eine Zusammen
setzung, die durch das Vieleck JKLM, aber ohne die
Linien MJ oder LK der Fig. 3 oder 4, definiert und um
faßt ist. Bei dieser
Ausführungsform besteht die Phasenzusammensetzung des
Sinterkörpers aus einer AlN-Phase und aus einer zweiten
Phase aus Y₂O₃ und Y₄Al₂O₉. Diese zweite
Phase enthält immer Y₂O₃ und Y₄Al₂O₉,
zumindest in Spurenmengen, d. h. zumindest in einer
Menge, die durch Röntgen-Diffraktionsanalyse nach
weisbar ist.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform erhält man
mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens einen Sinter
körper, dessen Zusammensetzung durch die Linie LK
nach Fig. 4 definiert ist, und der eine Phasenzusammen
setzung aus AlN und Y₂O₃ hat, wobei die
Y₂O₃-Phase im Bereich von etwa 7,6 bis etwa 8,4
Vol.-% des Körpers liegt. Die Linie LK der Fig. 4
entspricht einer Zusammensetzung mit 4,4 bis
4,9 Äquivalentprozent Yttrium, 95,1 bis 95,6
Äquivalentprozent Aluminium, 4,4 bis 4,9
Äquivalentprozent Sauerstoff und 95,1 bis
95,6 Äquivalentprozent Stickstoff.
Für das erfindungsgemäße Verfahren kann das
eingesetzte Aluminiumnitrid-Pulver handelsübliche
oder technische Reinheit haben. Im besonderen sollte es
keine Verunreinigungen enthalten, die die erwünschten Eigen
schaften des erhaltenen Sinterproduktes merklich nach
teilig beeinflussen, und vorzugsweise sollte es mehr
als etwa 99% reines AlN unter Ausschluß von Sauerstoff
enthalten. Das für das erfindungsgemäße Verfahren
eingesetzte Aluminiumnitrid-Pulver enthält Sauer
stoff im allgemeinen bis zu einer Menge von 4,4
Gew.-% und üblicherweise liegt der Sauerstoffgehalt im
Bereich von mehr als 1,0 bis weniger als 4,0
Gew.-% und üblicherweise liegt der Sauerstoffgehalt im
Bereich von mehr als 1,0 bis weniger als 4,0
Gew.-%, d. h. bis zu etwa 4 Gew.-%. Üblicherweise ent
hält im Handel erhältliches Aluminiumnitrid-Pulver
etwa 1,5 Gew.-% (2,6 Äquivalentprozent) bis etwa 3
Gew.-% (5,2 Äquivalentprozent) Sauerstoff, und solche
Pulver sind in Anbetracht ihrer beträchtlich geringeren
Kosten am meisten bevorzugt.
Der Sauerstoffgehalt des Aluminiumnitrids ist
durch Neutronen-Aktivierungsanalyse bestimmbar.
Im allgemeinen hat das als Ausgangsmaterial
benutzte Aluminiumnitrid-Pulver eine Oberfläche, die
im weiten Bereich variieren kann, und allgemein liegt
sie in einem Bereich von bis zu etwa 10 m²/g. Häufig
hat dieses Pulver eine spezifische Oberfläche von mehr
als etwa 1,0 m²/g und noch häufiger eine spezifische
Oberfläche von mindestens etwa 3,0 m²/g, üblicher
weise von mehr als 3,2 m²/g, und vorzugsweise
eine Oberfläche von mindestens etwa 3,4 m²/g.
Allgemein hat das Aluminiumnitrid-Pulver in der
hergestellten Mischung, nachdem die Komponenten übli
cherweise durch Mahlen miteinander vermischt wurden,
eine spezifische Oberfläche, im im weiten Bereich
variieren kann, und allgemein beträgt sie bis zu etwa
10 m²/g. Häufig liegt sie von mehr als 1,0 bis
zu 10 m²/g. Vorteilhaft liegt sie im Bereich von
1,5 bis 5 m²/g, und in einer Ausführungs
form liegt die Oberfläche im Bereich von 3,4 bis
5 m²/g. Die Oberflächen sind nach BET bestimmt
worden. Die minimale Sintertemperatur einer gegebenen
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung nimmt mit
zunehmender Teilchengröße des Aluminiumnitrids zu.
Der Yttriumoxyd (Y₂O₃)-Zusatz in der er
findungsgemäßen Mischung hat allgemein eine spezifische
Oberfläche, die in weitem Bereich variieren kann.
Allgemein liegt sie im Bereich von mehr als 0,4
bis etwa 6,0 m²/g, vorzugsweise im Bereich von
0,6 bis 5,0 m²/g, noch bevorzugter im Bereich
von 1,0 bis 5,0 m²/g, und gemäß einer
Ausführungsform ist die spezifische Oberfläche größer
als 2,0 m²/g.
Bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung
wird Kohlenstoff für die Desoxidation des Alumi
niumnitrid-Pulvers in Form von freiem Kohlenstoff be
reitgestellt, der zu der Mischung hinzugegeben werden
kann als elementarer Kohlenstoff oder in Form eines
kohlenstoffhaltigen Zusatzes, z. B. einer organischen
Verbindung, die sich unter Bildung freien Kohlenstoffes
thermisch zersetzen kann.
Der erfindungsgemäß verwendete kohlenstoff
haltige Zusatz ist ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus freiem Kohlenstoff, einem kohlenstoffhaltigen orga
nischen Material und deren Mischungen. Das kohlenstoff
haltige organische Material pyrolysiert, d. h. es zer
setzt sich thermisch völlig bei einer Temperatur im
Bereich von 50 bis 1000°C und bildet
freien Kohlenstoff und gasförmiges Zersetzungsprodukt,
das verdampft. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der kohlenstoffhaltige Zusatz freier Kohlenstoff
und vorzugsweise ist es Graphit.
Hochmolekulare aromatische Verbindungen oder
Materialien sind die bevorzugten kohlenstoffhaltigen
organischen Materialien, um den Zusatz an freiem Koh
lenstoff vorzunehmen, da sie bei der Pyrolyse üblicher
weise die erforderliche Ausbeute an teilchenförmigem
freien Kohlenstoff mit einer Teilchengröße unterhalb
von 1 µm ergeben. Beispiele solcher organischen
Materialien sind ein Phenol/Formaldehyd-Kondensations
harz, das als Novolak bekannt ist und löslich ist in
Aceton oder höheren Alkoholen, wie Butylalkohol, sowie
viele verwandte Kondensationspolymere oder -harze, wie
Resorzin/Formaldehyd-, Anilin/Formaldehyd- und Kresol/
Formaldehyd-Harz. Eine andere brauchbare Gruppe
von Materialien sind die Derivate mehrkerniger aroma
tischer Kohlenwasserstoffe, die in Kohleteer enthalten
sind, wie Dibenzanthracen und Chrysen. Eine bevorzugte
Gruppe sind Polymere von aromatischen Kohlenwasserstoffen,
wie Polyphenylen oder Polymethylphenylen, die in
aromatischen Kohlenwasserstoffen löslich sind.
Der erfindungsgemäß eingesetzte freie Kohlen
stoff hat eine spezifische Oberfläche, die im weiten
Rahmen variieren kann und die nur ausreichend sein
muß, um die Desoxidation zu gestatten. Im allgemeinen
hat der freie Kohlenstoff eine spezifische Oberfläche
von mehr als etwa 10, vorzugsweise von mehr als etwa 20
und noch bevorzugter von mehr als 150 m²/g, wobei die
entsprechenden Messungen nach BET vorgenommen wurden
und die Oberflächen einen innigen Kontakt mit dem
AlN-Pulver zur Desoxidation sicherstellen.
Unter Verarbeiten des Aluminiumnitrid-Pulvers
zu einem Preßling zur Desoxidation durch freien Kohlen
stoff wird in der vorliegenden Anmeldung verstanden
alles Vermischen des Aluminiumnitrid-Pulvers zur Her
stellung der erfindungsgemäß eingesetzten Mischung, alles Formen
der erhaltenen Mischung zur Bildung des Preßlings sowie
das Handhaben und Lagern des Preßlings vor der
Desoxidation durch Kohlenstoff. Bei dem erfindungsge
mäßen Verfahren wird das Verarbeiten des Aluminiumni
trid-Pulvers zu einem Preßling zur Desoxidation durch
freien Kohlenstoff zumindest teilweise in Luft ausge
führt und während dieses Verarbeitens nimmt das Alu
miniumnitrid-Pulver Sauerstoff aus der Luft auf, üb
licherweise in einer Menge von mehr als 0,03
Gew.-%, bezogen auf das Aluminiumnitrid. Eine solche
Sauerstoffaufnahme ist kontrollierbar und reproduzierbar
und die aufgenommene Menge differiert nicht merklich
bei gleichen Bedingungen.
Wenn erwünscht, kann das Verarbeiten des
Aluminiumnitrid-Pulvers zu einem Preßling zur Desoxi
dation durch freien Kohlenstoff in Luft ausgeführt
werden.
Bei dem erfindungsgemäß durchgeführten Ver
arbeiten des Aluminiumnitrids kann der Sauerstoff, den
das Aluminiumnitrid aufnimmt, in irgendeiner Form vor
handen sein, d. h. es kann anfänglich Sauerstoff sein,
oder irgendeine andere Form haben, wie z. B. Wasser. Die
Gesamtmenge an Sauerstoff, die durch Aluminiumnitrid
aus Luft oder einem anderen Medium aufgenommen wird,
ist im allgemeinen weniger als 3 Gew.-%, und sie
liegt allgemein im Bereich von mehr als 0,03 bis
weniger als 3,0 Gew.-%, und üblicherweise liegt
sie im Bereich von 0,1 bis 1 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht des Aluminiumnitrids.
Das Aluminiumnitrid hat in der erfindungsge
mäß eingesetzten Mischung und dem daraus hergestellten Preßling
vor der Desoxidation des Preßlings einen Sauerstoffge
halt von
mehr als
1,00 bis weniger als 4,5 Gew.-%, und üblicherweise
liegt er im Bereich von mehr als 1,4 bis weniger
als 4,5 Gew.-% und üblicher im Bereich von
1,9 bis 4,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtge
wicht des Aluminiumnitrids.
Bei der Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird eine gleichförmige oder zumindest
deutlich gleichförmige Mischung oder Dispersion aus
dem Aluminiumnitrid-Pulver, dem Yttriumoxyd-Pulver
und dem kohlenstoffhaltigen Zusatz hergestellt, der im
allgemeinen in Form von freiem Kohlenstoffpulver vor
liegt, und diese Mischung kann nach einer Reihe von
Techniken hergestellt werden. Vorzugsweise werden die
Pulver kugelgemahlen, vorzugsweise in einem flüssigen
Medium bei Umgebungsdruck und -temperatur, um eine
gleichmäßige Dispersion
zu schaffen. Vorzugsweise besteht das Mahlmedium aus polykristal
linem Aluminiumnitrid oder Stahl in Form von Zylindern oder Kugeln
mit einem Durchmesser von 6 bis 12 mm. Das flüssige Mahlmedium ist
vorzugsweise nichtwäßrig und kann
bei einer Temperatur oberhalb von Raumtemperatur
bis zu unterhalb von 300°C vollständig ver
dampft werden, wodurch die erfindungsgemäß verwendete Mischung
zurückbleibt. Vorzugsweise ist das flüssige
Mischmedium eine organische Flüssigkeit, wie Heptan
oder Hexan. Vorzugsweise enthält das flüssige
Mahlmedium auch ein Dispersionsmittel für das Alumi
niumnitrid-Pulver, um so eine gleichmäßige
Mischung in einer merklich kürzeren
Mahlzeit zu schaffen. Ein solches Dispersionsmittel
sollte in einer für das Dispergieren üblichen
Menge vorhanden sein, und es sollte ohne merklichen
Rückstand verdampfen oder sich zersetzen, d. h. es
sollte kein Rest zurückbleiben, der eine merkliche
Auswirkung auf das erfindungsgemäße Verfahren hat.
Das Verdampfen oder Zersetzen des Dispersionsmittels
sollte bei einer Temperatur unterhalb von 1000°C
erfolgen. Allgemein liegt die Menge an Dispersions
mittel im Bereich von 0,1 bis weniger als 3
Gew.-%, bezogen auf das Aluminiumnitrid-Pulver, und
allgemein ist das Dispersionsmittel eine organische
Flüssigkeit, vorzugsweise Ölsäure.
Bei Verwendung eines Mahlmediums aus Stahl
bleibt ein Rest von Stahl oder Eisen in der getrockneten
Dispersion oder Mischung, der von einer nachweis
baren Menge bis zu etwa 3 Gew.-% der Mischung ausma
chen kann. Dieser Rest aus Stahl oder Eisen in der Mi
schung hat keine merkliche Auswirkung im erfindungsge
mäßen Verfahren oder auf die thermische Leitfähig
keit des erhaltenen Sinterkörpers.
Die flüssige Dispersion kann, zum Beispiel,
in Luft getrocknet werden. Das
Trocknen der gemahlenen flüssigen Dispersionen in Luft
verursacht eine Sauerstoffaufnahme durch das Aluminiumnitrid,
und wenn dies immer unter den gleichen Bedingungen
ausgeführt wird, dann ist die Sauerstoffaufnahme
reproduzierbar.
Die Dispersion kann auch sprühgetrocknet
werden.
Ein kohlenstoffhaltiges organisches Material
wird vorzugsweise in Form einer Lösung zugemischt.
Das Lösungsmittel ist vorzugsweise nicht-wäßrig.
Die nasse Mischung kann dann zur Entfernung des
Lösungsmittels und zur Bildung der erfindungsgemäßen
Mischung behandelt werden. Das Lösungsmittel kann z. B.,
durch Verdampfen oder Gefriertrocknen entfernt werden.
Auf diese Weise erhält man
einen im wesentlichen gleichförmigen Überzug aus dem
organischen Material auf dem Aluminiumnitrid-Pulver,
der beim Pyrolisieren eine im wesentlichen gleichförmige
Verteilung an freiem Kohlenstoff ergibt.
Die erfindungsgemäß eingesetzte Mischung wird in Luft
zu einem Preßling geformt.
Das Formen der erfindungsgemäß eingesetzten
Mischung zu einem Preßling kann, z. B.
durch Strangpressen, Spritzgießen, Pressen,
mit einem Werkzeug, isostatisches Pressen, Schleuderguß,
Zusammenpressen oder Formen mit einer Walze
oder durch Bandgießen erfolgen.
Formhilfsmittel sind vorzugsweise von der Art,
die beim Erhitzen auf relativ geringe Temperaturen,
vorzugsweise unterhalb von 400°C ohne merklichen
Rückstand verdampfen. Vorzugsweise hat der Preßling
eine Porosität von weniger als 60, und noch bevorzugter,
von weniger als 50%, um die Verdichtung während
des Sinterns zu fördern.
Die thermische Zersetzung des kohlenstoffhaltigen
organischen Materials wird bei
Atmosphärendruck in einer nicht-oxidierenden Atmosphäre
ausgeführt. Vorzugsweise führt man die thermische
Zersetzung in einer Atmosphäre aus, die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Stickstoff,
Wasserstoff, einem Edelgas, wie Argon und deren Mischungen
und noch bevorzugter, führt man die thermische
Zersetzung in einer Gasmischung
aus, die mindestens 25 Vol.-% Stickstoff enthält, sowie
ein Gas ausgewählt aus der oben genannten Gruppe.
Gemäß einer Ausführungsform wird eine Mischung
aus Stickstoff und etwa 1 bis etwa 5 Vol.-%
Wasserstoff benutzt.
Vorzugsweise erfolgt das
thermische Zersetzen des organischen Materials im erfindungsgemäß
erhaltenen Preßling im Sinterofen, während die
Temperatur zur Desoxidationstemperatur erhöht wird.
Alternativ kann in erfindungsgemäßen
Verfahren Yttriumoxid in Form eines Vorläufers von
Yttriumoxid eingesetzt werden. Dieser Begriff "Vorläufer
des Yttriumoxids" bedeutet irgendeine organische
oder anorganische Verbindung, die sich bei einer Temperatur
unterhalb von 1200°C vollständig unter Bildung
von Yttrium und Nebenprodukt-Gas zersetzt,
das, ohne Verunreinigungen im Sinterkörper zu hinterlassen,
die für die thermische Leitfähigkeit nachteilig
wären, verdampft. Beispielhaft für die Vorläufer
von Yttriumoxid, die beim erfindungsgemäßen Verfahren
brauchbar sind, sind Yttriumacetat, Yttriumcarbonat,
Yttriumoxalat, Yttriumnitrat, Yttriumsulfat und
Yttriumhydroxid.
Wenn der Preßling einen Vorläufer von Yttriumoxid
enthält, dann wird er auf eine Temperatur bis
zu etwa 1200°C erhitzt. Im übrigen kann die Bildung
des Yttriumoxids unter den gleichen atmosphärischen
Verbindungen erfolgen, wie die Pyrolyse der kohlenstoffhaltigen
Verbindung.
Die erfindungsgemäße Desoxidation von Aluminiumnitrid
mit Kohlenstoff umfaßt das Erhitzen des
Preßlings, der aus Aluminiumnitrid, freiem Kohlenstoff
und Yttriumoxid besteht, auf Desoxidationstemperatur,
um den freien Kohlenstoff mit mindestens einer ausreichenden
Menge des im Aluminiumnitrid enthaltenen Sauerstoffes
umzusetzen, und so einen desoxidierten Preßling
zu bilden, dessen Zusammensetzung durch das Vieleck
JKLM der Fig. 3 oder 4, ausgenommen die Linie MJ,
definiert und umfaßt ist. Diese Desoxidation mit Kohlenstoff
wird bei einer Temperatur im Bereich von
1350°C bis zu einer Temperatur ausgeführt, bei der die
Poren des Pressings noch offen bleiben, d. h.
allgemein bis zu
etwa 1800°C, und vorzugsweise
bei einer Temperatur von 1600 bis 1650°C.
Gemäß der vorliegenden Erfindung ist Stickstoff ein erforderlicher
Bestandteil für die Ausführung der Desoxidation
des Preßlings. Die Desoxidation wird in einer
Atmosphäre aus
mindestens etwa 25 Vol.-% Stickstoff und einem
Gas, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus
Wasserstoff, einem Edelgas, wie Argon, und deren Mischungen
zugeführt. Vorzugsweise enthält die
Atmosphäre
bis zu etwa
5 Vol.-% Wasserstoff.
Die Kohlenstoff-Desoxidation
kann während des Erhitzens des
Preßlings auf die Sintertemperatur erfolgen, vorausgesetzt,
die Aufheizgeschwindigkeit gestattet die vollständige
Desoxidation, während die Poren des Preßlings
offen sind. Zu einem gewissen
Ausmaß hängt die für die Desoxidation erforderliche
Zeit auch von der Desoxidationstemperatur, der Teilchengröße
und der Gleichförmigkeit der teilchenförmigen
Mischung des Preßlings ab, d. h. je höher die
Desoxidationstemperatur, je geringer die Teilchengröße
und je gleichmäßiger die Mischung, um so
kürzer ist die erforderliche Desoxidationszeit. Zu
einem gewissen Ausmaß hängt die Desoxidationszeit
auch von der endgültigen Position auf dem Phasendiagramm
ab, d. h. in dem Maße, in dem man sich der Linie
LK nähert, verlängert sich die Desoxidationszeit.
Üblicherweise liegt die für die Desoxidation erforderliche
Zeit im Bereich von etwa ¼ bis etwa 1½
Stunden.
Vorzugsweise wird der Preßling im Sinterofen
desoxidiert.
Die Desoxidation
des Preßlings muß abgeschlossen sein, bevor das
Sintern die Poren im Preßling schließt und das gasförmige
Produkt am Verdampfen hindert.
Bei der erfindungsgemäßen Desoxidation mit
Kohlenstoff setzt sich der freie Kohlenstoff mit dem
Sauerstoff des Aluminiumnitrids um:
(2) Al₂O₃ + 3 C + N₂ → 3 CO(g) + 2 AlN
Wird der Preßling vor der Desoxidation über
die Desoxidationstemperatur hinaus bis zur Sintertemperatur
zu rasch erhitzt, wobei es hauptsächlich von der
Zusammensetzung des Preßlings und der Menge des darin
enthaltenen Kohlenstoffes abhängt, ob eine Aufheizgeschwindigkeit
zu rasch ist, dann tritt die erfindungsgemäße
Desoxidation nicht ein oder sie erfolgt nur in
einem unzureichenden Maße, und es wird ein merklicher
Anteil des Kohlenstoffes durch die folgenden Umsetzungen
(3) und/oder (4) verloren:
(3) C + AlN → AlCN(g)
(4) C + 1/2 N₂ → CN(g)
Die spezifische Menge an freiem Kohlenstoff,
die zur Herstellung des erfindungsgemäßen desoxidierten
Preßlings erforderlich ist, kann
empirisch bestimmt werden.
Vorzugsweise wird eine etwaige Menge
an Kohlenstoff nach der Gleichung (2) errechnet und eingesetzt.
Im allgemeinen
erfordert es einen oder mehrere Versuche, um festzustellen,
ob zuviel oder zuwenig Kohlenstoff hinzugegeben
worden ist. Spezifisch kann man dies durch Bestimmen
der Porosität des Sinterkörpers und durch
Analysieren des Sinterkörpers auf Kohlenstoff und
durch Röntgen-Diffraktionsanalyse tun. Enthält der
Preßling zuviel Kohlenstoff, dann ist er schwierig zu
sintern und man erhält keinen Sinterkörper, dessen
Porosität geringer als etwa 10 und vorzugsweise geringer
als etwa 5 Vol.-% ist. Enthält der
Preßling dagegen zu wenig Kohlenstoff, dann zeigt die
Röntgen-Diffraktionsanalyse des erhaltenen Sinterkörpers
keinerlei Y₂O₃-Phase, und die Zusammensetzung
des Sinterkörpers ist nicht durch das Vieleck JKLM der
Fig. 4, ausgenommen die Linie MJ, definiert und umfaßt.
Die Menge an freiem Kohlenstoff, die benutzt
wird, um die erfindungsgemäße Desoxidation auszuführen,
sollte zu dem erfindungsgemäß desoxidierten
Preßling führen, ohne daß eine merkliche Menge Kohlenstoff
zurückbleibt.
Das heißt der Kohlenstoffgehalt im Sinterkörper sollte
gering genug sein, so daß der Sinterkörper eine thermische
Leitfähigkeit von mehr als 1,00 W/cmK bei
25°C hat. Allgemein kann der erfindungsgemäß hergestellte Sinterkörper
Kohlenstoff in gewisser Form in Spurenmengen
enthalten, im allgemeinen weniger als 0,08
Gew.-%, vorzugsweise in einer Menge von weniger als
0,065 Gew.-% und noch bevorzugter in einer Menge
von weniger als 0,04 Gew.-%, wobei am meisten bevorzugt
weniger als 0,03 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Sinterkörpers, sind.
Der Sauerstoffgehalt des AlN im desoxidierten
Preßling ist um mindestens etwa 10 Gew.-% geringer
als der Sauerstoffgehalt des Ausgangs-Aluminiumnitrids.
Für ein gegebenes System erhält man bei Verwendung
von desoxidierten Preßlingen mit zunehmendem
Sauerstoffgehalt Sinterkörper mit abnehmender thermischer
Leitfähigkeit.
Der desoxidierte
Preßling wird flüssigphasen-gesintert,
bei einer Minimaltemperatur
von etwa 1860 und vorzugsweise von 1890°C bis
2010°C, wobei die Temperatur
hauptsächlich von der Zusammensetzung und der Teilchengröße
des Preßlings abhängt. Die Maximaltemperatur
beträgt allgemein etwa 2050°C.
Um das erfindungsgemäße Flüssigphasen-Sintern
auszuführen, enthält der desoxidierte Preßling eine
ausreichende Menge an Y und O, um
eine genügende Menge an Flüssigphase bei der Sintertemperatur
zu bilden.
Die spezielle Sintertemperatur
hängt
hauptsächlich von der
Menge an Flüssigphase ab, die
beim Sintern gebildet wird.
Für eine gegebene
Zusammensetzung wird die gebildete Menge an Flüssigphase
um so geringer, je tiefer die Sintertemperatur
ist, d. h. die Verdichtung wird mit abnehmender Sintertemperatur
schwieriger. Eine Sintertemperatur oberhalb
von etwa 2050°C ergibt keinen
merklichen Vorteil.
In dem Vieleck JKLM der Fig. 4 erhöht sich
die minimale Sintertemperatur von etwa 1860 und vorzugsweise
von etwa 1890°C in dem Maße, wie sich die
Zusammensetzung von der Linie MJ zur Linie LK bewegt,
und bei der Linie LK beträgt die minimale Sintertemperatur
etwa 1960°C. In dem Vieleck JKLM der Fig. 4
ist beim Bewegen der Zusammensetzung von der Linie MJ
zur Linie LK eine zunehmende minimale Sintertemperatur
erforderlich, um ausreichend Flüssigphase zur
Herstellung eines Sinterkörpers zu bilden, der eine Porosität
von weniger als 10 und vorzugsweise von weniger
als etwa 5 Vol.-% aufweist. Spezifisch hängt
die minimale Sintertemperatur hauptsächlich von der
Zusammensetzung,
der Dichte des Preßlings, der Teilchengröße
des Aluminiumnitrids und zu einem geringeren
Maße von der Teilchengröße von Yttriumoxid und Kohlenstoff
ab. Die minimale Sintertemperatur erhöht sich
in dem Maße,
in dem
die Teilchengröße des Aluminiumnitrids, und zu einem
geringeren Maße die von Yttriumoxid und Kohlenstoff,
zunimmt. Bei der Linie MJ oder einer Zusammensetzung,
die durch einen Punkt oder Punkte nahe der Linie MJ innerhalb
des Vielecks JKLM repräsentiert ist, variiert
die minimale Sintertemperatur von etwa 1860°C für
die Teilchengrößen-Kombination von Aluminiumnitrid,
Yttriumoxid, bzw. Kohlenstoff von etwa 5,0, 2,8 bzw.
200 m²/g bis etwa 1890°C für die Teilchengrößen-
Kombination von Aluminiumnitrid, Yttriumoxid bzw.
Kohlenstoff von etwa 0,5, 0,5 bzw. 20 m²/g. Bei der
Linie LK variiert die minimale Sintertemperatur von etwa
1960°C für die Teilchengrößenkombination von
Aluminiumnitrid, Yttriumoxid bzw. Kohlenstoff von etwa
5,0, 2,8 bzw. 200 m²/g bis zu etwa 2000°C für die
Teilchengrößen-Kombination von Aluminiumnitrid,
Yttriumoxid, bzw. Kohlenstoff von etwa 1,5, 0,6 bzw. 20 m²/g.
Für die Zusammensetzung, die durch das
Vieleck UMJV nach Fig. 4 definiert und umfaßt ist und
die ein Aluminiumnitrid-Pulver in der fertigen Mischung
oder dem Preßling mit einer spezifischen Oberfläche
von mindestens etwa 3,4 m²/g enthält, beträgt die
minimale Sintertemperatur etwa 1900°C, um einen Sinterkörper
zu erhalten, dessen Porosität weniger als
etwa 2 Vol.-% des Sinterkörpers ausmacht.
Der desoxidierte Preßling wird vorzugsweise
bei Umgebungsdruck in einer gasförmigen, stickstoffhaltigen,
nicht-oxidierenden Atmosphäre gesintert, die
zumindest ausreichend Stickstoff enthält, um einen
merklichen Gewichtsverlust des Aluminiumnitrids zu verhindern.
Der Gewichtsverlust des Aluminiumnitrids variiert
in Abhängigkeit von seinem Verhältnis Oberfläche zu
Volumen. Im allgemeinen
liegt daher der Gewichtsverlust des Aluminiumnitrids
im Bereich von mehr als 5 Gew.-% bis zu mehr
als 10 Gew.-%. Die zum
Sintern benutzte Atmosphäre ist die gleiche wie
beim Pyrolysieren.
Die Sinterzeit liegt üblicherweise
im Bereich von etwa 40 bis
90 Minuten.
In einer Ausführungsform, bei der
die Zusammensetzung durch das Vieleck JKLM der Fig. 4,
ausgenommen die Linien MJ und LK, definiert ist,
desoxidiert das Yttriumoxid das Aluminiumnitrid
unter Bildung von
Y₄Al₂O₉ weiter und vermindert so die
Sauerstoffmenge im AlN-Gitter.
Es ergibt sich eine
Phasen-Zusammensetzung
aus AlN und einer zweiten Phasenmischung aus Y₂O₃
und Y₄Al₂O₉.
In einer anderen Ausführungsform, der
der Linie LK der Fig. 4
hat der erhaltene Sinterkörper
eine Phasenzusammensetzung aus AlN und Y₂O₃.
In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Herstellung des Sinterkörpers
mit einer Zusammensetzung, die durch das Vieleck UMJV,
aber ohne die Linie MJ, der Fig. 4 definiert und umfaßt
ist, hat das Aluminiumnitrid-Pulver der Mischung,
d. h. der getrocknete Mischung nach dem Mahlen,
eine Oberfläche im Bereich von etwa 3,4 bis etwa 4,8
m²/g. Bei dieser Ausführungsform hat das Aluminiumnitrid
im Preßling vor der Desoxidation einen Sauerstoffgehalt
im Bereich von etwa 1,5 bis
etwa 4,3 Gew.-% und insbesondere im Bereich von
1,9 bis 4,0 Gew.-%.
Dieser Preßling hat
eine Sintertemperatur im Bereich von 1900 bis
1960°C.
Der erhaltene Sinterkörper
hat eine Porosität von weniger als etwa 2 Vol.-%, bezogen
auf den Körper, eine thermische Leitfähigkeit
von mehr als 1,42 W/cmK bei 25°C. Der Sinterkörper
dieser Ausführungsform hat eine Phasenzusammensetzung,
die aus AlN und einer zweiten Phasenmischung
aus Y₂O₃ und Y₄Al₂O₉ zusammengesetzt
ist, wobei die Gesamtmenge der zweiten Phasenmischung
im Bereich von mehr als 6 bis zu weniger als
9,4 Vol.-%, bezogen auf den Körper, liegt, und in der
Y₂O₃ zumindest in einer durch Röntgen-Diffraktionsanalyse
nachweisbaren Menge immer vorhanden ist,
und in der Y₄Al₂O₉ in einer Menge von zumindest
etwa 3,4 Vol.-% immer vorhanden ist.
Um einen Sinterkörper herzustellen,
der einen Kohlenstoffgehalt von weniger als 0,04
Gew.-%, eine Porosität von weniger als 2
Vol.-% und eine thermische Leitfähigkeit von mehr als
1,53 W/cmK, insbesondere 1,64 W/cmK bei 25°C, hat,
hat das Aluminiumnitrid-Pulver
in der erfindungsgemäß eingesetzten Mischung eine Oberfläche
von mehr als 3,2 bis 6,0 m²/g, die
Sintertemperatur liegt im Bereich von 1900, insbesondere 1950 bis
2050°C und die Sinteratmosphäre ist Stickstoff
oder eine Mischung aus Stickstoff mit 1 bis 5
Vol.-% Wasserstoff.
Die AlN-Körner des erfindungsgemäß hergestellten polykristallinen Körpers
sind abgerundet
und haben eine glatte Oberfläche.
Die AlN-Körner haben etwa die gleichen Abmessungen in allen
Richtungen und sie sind weder langgestreckt noch scheibenförmig.
Im allgemeinen hat die AlN-Phase eine
mittlere Korngröße von 1 bis 20 µm. Eine
intergranulare sekundäre Phase aus Y₂O₃ oder einer
Mischung von Y₂O₃ und Y₄Al₂O₉ ist entlang von
AlN-Korngrenzen vorhanden. Die Morphologie des
Gefüges läßt erkennen, daß diese intergranulare sekundäre
Phase bei der Sintertemperatur eine Flüssigkeit
war.
Vorzugsweise hat der erfindungsgemäß hergestellte
Sinterkörper eine Porosität von weniger als 2 und am
bevorzugtesten von weniger als 1 Vol.-%. Poren im Sinterkörper
haben eine geringe Größe und sie weisen im
allgemeinen einen Durchmesser von weniger als 1 µm
auf.
Bei der vorliegenden Erfindung erhöht sich
die thermische Leitfähigkeit einer gegebenen Zusammensetzung
mit der steigenden Sintertemperatur im Bereich
zwischen 1890 und 1950°C. Die thermische Leitfähigkeit
eines gegebenen Sinterkörpers nimmt auch
mit abnehmender Porosität zu.
Im Gegensatz zu Yttrium, Yttriumnitrid und Yttriumhydrid,
nehmen Yttriumhydrid oder der Vorläufer dafür,
zumindest keine merkliche
Menge Sauerstoff auf.
Beispiele von Berechnungen für Äquivalentprozente
sind die folgenden:
Für ein Ausgangs-AlN-Pulver von 89 g, das
nach Messungen 2,3 Gew.-% Sauerstoff enthielt, wurde
angenommen, daß der gesamte Sauerstoff als Al₂O₃
an Al gebunden war und daß die gemessenen 2,3 Gew.-%
Sauerstoff als 4,89 Gew.-% Al₂O₃ vorhanden waren,
so daß man annahm, daß das Aluminiumnitrid-Pulver aus
84,65 g AlN und 4,35 g Al₂O₃ zusammengesetzt war.
Eine Mischung wurde hergestellt aus den 89 g
des Ausgangs-AlN-Pulvers, 9,7 g Y₂O₃ und 1,25 g
freiem Kohlenstoff.
Während des Verarbeitens nahm dieses
AlN-Pulver weiteren Sauerstoff auf anhand von Reaktionen,
die ähnlich der folgenden Gleichung (5) waren
(5) 2 AlN + 3 H₂O → Al₂O₃ + NH₃
und enthielt danach 2,6 Gew.-% Sauerstoff.
Der erhaltene Preßling hatte nun die folgende
Zusammensetzung:
89,11 g AlN-Pulver mit 2,6 Gew.-% Sauerstoff (84,19 g AlN + 4,92 g Al₂O₃), 9,7 g Y₂O₃ und 1,25 g Kohlenstoff.
89,11 g AlN-Pulver mit 2,6 Gew.-% Sauerstoff (84,19 g AlN + 4,92 g Al₂O₃), 9,7 g Y₂O₃ und 1,25 g Kohlenstoff.
Es wurde angenommen, daß während der Desoxidation
des Preßlings der gesamten Kohlenstoff mit dem
Al₂O₃ nach der obigen Gleichung (2) reagiert.
Nachdem die Reaktion (2) vollständig abgelaufen
ist, besteht der desoxidierte Preßling nun aus der
folgenden Zusammensetzung, die auf der Grundlage der
Umsetzung (2) errechnet wurde:
86,43 g AlN-Pulver mit 0,6 Gew.-% Sauerstoff (85,04 g AlN + 1,38 g Al₂O₃) und 9,7 g Y₂O₃.
86,43 g AlN-Pulver mit 0,6 Gew.-% Sauerstoff (85,04 g AlN + 1,38 g Al₂O₃) und 9,7 g Y₂O₃.
Aus dieser gewichtsmäßigen Zusammensetzung
kann die Zusammensetzung in Äquivalentprozent folgendermaßen
errechnet werden:
Dieser desoxidierte Preßling sowie der daraus
erhaltene Sinterkörper enthielten etwa 3,93 Äquivalentprozent
Y und etwa 5,57 Äquivalentprozent Sauerstoff.
Um den angestrebten Sinterkörper herzustellen,
der 4,0 Äquivalentprozent Y und 5,0 Äquivalentprozent
O enthält, d. h. der zusammengesetzt ist
aus 4 Äquivalentprozent Y, 96 Äquivalentprozent Al, 5
Äquivalentprozent O und 95 Äquivalentprozent N, unter
Verwendung eines AlN-Pulvers, das 2,3 Gew.-% Sauerstoff
(4,89 Gew.-% Al₂O₃) enthielt, können folgende
Berechnungen in Gew.-% aus den Äquivalentprozent
vorgenommen werden:
100 g = Gewicht des AlN-Pulvers,
x g = Gewicht des Y₂O₃-Pulvers,
z g = Gewicht des Kohlenstoffpulvers.
x g = Gewicht des Y₂O₃-Pulvers,
z g = Gewicht des Kohlenstoffpulvers.
Nach dem Verarbeiten kann man davon ausgehen,
daß der Preßling die folgende Zusammensetzung hat:
Nach der Desoxidation hat sich der gesamte
Kohlenstoff umgesetzt, und man kann davon ausgehen,
daß der Preßling die folgende Zusammensetzung hat:
Dann löst man die Gleichungen (9) und (10) für x und
z auf und erhält:
x = 11,37 g Y₂O₃-Pulver
z = 1,50 g freier Kohlenstoff.
z = 1,50 g freier Kohlenstoff.
Ein Körper
in der Form eines flachen dünnen
Stückes gleichmäßiger Dicke
kann während des Sinterns
z. B. eine Verwerfung erleiden.
Somit ist eine Wärmebehandlung
nach dem Sintern erforderlich, um ihn wieder
flach zu machen. Dieses
Verwerfen tritt mit einiger
Wahrscheinlichkeit beim Sintern des Körpers
mit einer Dicke von weniger
als etwa 1,8 mm auf, und kann
durch eine abflachende Behandlung beseitigt werden,
d. h. durch Erhitzen des gesinterten Körpers
unter ausreichend Druck bei einer Temperatur
im Sintertemperaturbereich
und Abkühlen unter Druck.
Hierbei wird der Körper
zwischen zwei Platten gelegt und von
diesen Platten durch eine dünne Schicht von AlN-Pulver
getrennt, dann wird der sandwichartig angeordnete
Körper für die jeweilige Zusammensetzung auf seine
Sintertemperatur erhitzt,
und zwar in der Sinteratmosphäre, vorzugsweise
bei Atmosphärendruck.
Während dieses Erhitzens wird
auf den Körper ein Druck von
210 Pa bis 3000 Pa ausgeübt.
Die Platten bestehen vorteilhaft aus
Molybdän oder Wolfram, oder einer Legierung,
die mindestens 80 Gew.-% Wolfram oder
Molybdän enthält.
In Form eines dünnen flachen
Stückes gleichmäßiger Dicke
ist der erfindungsgemäße Keramikkörper
besonders brauchbar zum Verpacken von integrierten
Schaltungen und als Trägersubstrat für eine
integrierte Schaltung, insbesondere als Substrat für
ein halbleitendes Si-Chip zum Einsatz in Computern.
Der erfindungsgemäße Keramikkörper ist auch brauchbar
als Umhüllung für Temperatursensoren.
Die Erfindung wird im folgenden durch Beispiele
näher erläutert, bei denen das Verfahren folgendermaßen
ausgeführt wurde, sofern in den Beispielen
nichts anderes angegeben ist:
Das Aluminiumnitrid-Pulver enthält Sauerstoff
in einer Menge von mehr als 1 bis weniger als 4 Gew.-%.
Das Aluminiumnitrid-Pulver hatte mit Ausnahme
von Sauerstoff eine Reinheit von mehr als 99%
In den Beispielen 9 bis 12 und 33 bis 41 der
Tabelle II hatte das als Ausgangsmaterial eingesetzte
Aluminiumnitrid-Pulver eine Oberfläche von 3,4 m²/g
(0,541 µm) und, gemäß einer Reihe von mit
Kohlenstoffpulver ausgeführten Dexoxidationen, enthielt
es 2,4 Gew.-% Sauerstoff.
In den Beispielen 6 bis 8, 16 bis 22 und 29
bis 31 der Tabelle II und den Beispielen 53A und 53B
der Tabelle III hatte das als Ausgangsmaterial eingesetzte
Aluminiumnitrid-Pulver eine Oberfläche von
3,84 m²/g (0,479 µm) und es enthielt 2,1 Gew.-%
Sauerstoff.
In den weiteren Beispielen der Tabelle II hatte
das Ausgangs-Aluminiumnitrid-Pulver eine Oberfläche
von 4,96 m²/g (0,371 µm) und enthielt 2,25
Gew.-% Sauerstoff.
In allen Beispielen der Tabelle II hatte das
Y₂O₃-Pulver vor dem Vermischen, d. h. so wie es erhalten
wurde, eine Oberfläche von etwa 2,75 m²/g.
Der in allen Beispielen der Tabellen II und
III eingesetzte Kohlenstoff war Graphit. In den Beispielen
29 bis 31, 48, 49 und 52 hatte der Graphit eine
Oberfläche von 25 m²/g (0,13 µm), und in allen
übrigen Beispielen der Tabellen II und III hatte der
Graphit eine spezifische Oberfläche von 200 m²/g
(0,017 µm), wie vom Verkäufer angegeben.
Zum Vermischen der Pulver wurde in allen Beispielen
der Tabellen II und III wasserfreies Hexan
benutzt.
In allen Beispielen der Tabellen II und III,
ausgenommen Beispiel 39, war das Mahlmedium heißgepreßtes
Aluminiumnitrid in der Form von Würfeln
oder Rechtecken mit einer Dichte von etwa 100%. In
Beispiel 39 wurde als Mahlmedium Stahl geringen Kohlenstoffgehaltes
in Form von Kugeln benutzt.
In allen Beispielen der Tabellen II und III
wurde die gemahlene flüssige Dispersion der gegebenen
Pulvermischung bei Umgebungsdruck in Luft unter einer
Heizlampe für etwa 20 Minuten getrocknet, und während
dieses Trocknens nahm die Mischung Sauerstoff aus der
Luft auf.
In allen Beispielen der Tabellen II und III
wurde die getrocknete gemahlene Pulvermischung
in Luft bei Zimmertemperatur
zu einem Preßling mit einer Dichte von
etwa 55% der theoretischen Dichte gepreßt. In den Beispielen
1 bis 4 betrug der Werkzeugdruck 70,3×10⁶ Pa
und in allen übrigen
Beispielen betrug er 35,15×10⁶ Pa.
In allen Beispielen der Tabellen II und III
hatte die gegebene Pulvermischung ebenso wie der daraus
hergestellte Preßling eine Zusammensetzung, bei der
die Äquivalentprozente von Yttrium und Aluminium zwischen
Punkt L und Punkt J der Fig. 4 lagen.
Die Zusammensetzung der Preßlinge aller Beispiele
der Tabellen II und III hinsichtlich Y, Al, O
und N in Äquivalentprozent, und zwar vor der Desoxidation,
lag außerhalb der Zusammensetzung, die durch das
Vieleck JKLM der Fig. 4 definiert und umfaßt ist.
In allen Beispielen der Tabellen II und III
enthielt das Aluminiumnitrid im Preßling vor der Desoxidation
Sauerstoff in einer Menge von mehr als etwa
1,4 bis zu weniger als etwa 4,5 Gew.-%, bezogen auf
das Aluminiumnitrid.
Die Zusammensetzung der desoxidierten Preßlinge
aller Beispiele der Tabellen II und III, ausgenommen
die Beispiele 23, 25, 26, 28, 40, 41 und 42,
wurden durch das Vieleck JKLM der Fig. 4, aber ohne
die Linie MJ, definiert und umfaßt.
Die Beispiele in den Tabellen II und III mit
der gleichen Zahl, aber den Buchstaben a oder b, bedeuten,
daß sie in einer identischen Weise ausgeführt
wurden,
so
daß man auf diese Beispiele, die zusätzlich zu ihrer
Nummer ein a oder b haben, nur durch ihre Nummer Bezug
zu nehmen braucht.
In allen Beispielen der Tabellen II und III
wurde die gleiche Atmosphäre benutzt, um die Desoxidation
der Preßlinge auszuführen, wie sie zum Sintern
der desoxidierten Preßlinge eingesetzt wurde, ausgenommen,
daß die Atmosphäre für die Oxidation mit einer
Geschwindigkeit von etwa 28,3 l/h dem Ofen zugeführt
wurde, um die Entfernung der bei der Desoxidation
entstehenden Gase zu unterstützen, während die
Strömungsgeschwindigkeit während des Sinterns weniger
als etwa 2,83 l/h betrug.
Die Atmosphäre während der Wärmebehandlung
in den Beispielen der Tabellen II und III befand sich
unter Umgebungsdruck, der etwa gleich dem Atmosphärendruck
war.
Der Ofen wurde mittels eines Molybdän-Heizelementes
betrieben.
Die Preßlinge wurden in dem Ofen auf eine gegebene
Desoxidationstemperatur mit einer Geschwindigkeit
von etwa 100°C/min erhitzt und dann auf die gegebene
Sintertemperatur mit einer Geschwindigkeit von
etwa 50°C/min.
In den Beispielen, in denen keine Desoxidation
angegeben ist, wurden die Preßlinge mit einer Geschwindigkeit
von etwa 100°C/min auf die angegebene
Sintertemperatur erhitzt, ausgenommen in den Beispielen
40 und 41, bei denen das Erhitzen auf die angegebene
Sintertemperatur mit einer Geschwindigkeit von etwa 190°C/min
erfolgte.
Die Sinteratmosphäre befand sich bei Umgebungsdruck,
d. h. bei atmosphärischem oder etwa atmosphärischem
Druck.
Nach Beendigung der Wärmebehandlung wurden
die Proben im Ofen auf etwa Raumtemperatur abgekühlt.
In den Tabellen II und III sind die Eigenschaften
des Sinterkörpers angegeben, doch wurden bei
den Beispielen, bei denen kein Sintern erfolgte, die
Eigenschaften des desoxidierten Preßlings angegeben.
Alle Beispiele der Tabellen II und III wurden
im wesentlichen in der gleichen Weise ausgeführt, es
sei denn, in den Tabellen II und III oder in der vorliegenden
Beschreibung ist etwas anderes angegeben.
Der Kohlenstoffgehalt des Sinterkörpers oder
des desoxidierten Preßlings wurde mittels einer üblichen
chemischen Analyse bestimmt.
Auf der Grundlage des bestimmten Sauerstoffgehaltes
der eingesetzten AlN-Pulver und der
bestimmten Zusammensetzungen der erhaltenen Sinterkörper,
sowie anderer Experimente, wurde errechnet,
daß in jedem Beispiel in Tabelle II das
Aluminiumnitrid im Preßling vor der Desoxidation einen
Sauerstoffgehalt aufwies, der etwa 0,3 Gew.-% höher
war als der des eingesetzten Aluminiumnitrid-Pulvers.
Der Sauerstoffgehalt wurde, sofern nichts anderes angegeben ist, durch
Neutronen-Aktivierungsanalyse bestimmt, und er ist in
Gewichtsprozent, bezogen
auf das Gewicht des Sinterkörpers, angegeben.
In den Tabellen II und III wurde in den Beispielen,
bei denen der Sauerstoffgehalt des Sinterkörpers
gemessen wurde, die Zusammensetzung des Sinterkörpers
in Äquivalentprozent errechnet aus der Zusammensetzung
des Ausgangspulvers und aus dem angegebenen
gemessenen Sauerstoffgehalt des Sinterkörpers. Es wurde
angenommen, daß Y, Al, N bzw. O ihre üblichen Wertigkeiten
von +3, +3, -3 bzw. -2 hatten.
Bei den Sinterkörpern wurde angenommen, daß
die Menge an Y und Al die gleiche war wie beim Ausgangspulver.
Der Stickstoffgehalt des Sinterkörpers wurde
bestimmt, indem man den anfänglichen Sauerstoffgehalt
des eingesetzten Aluminiumnitrid-Pulvers sowie den
Sauerstoffgehalt des Sinterkörpers bestimmte.
In den Tabellen II und III bedeutet eine Tilde
vor dem Sauerstoffgehalt in Äquivalentprozent,
daß der Sauerstoffgehalt nicht gemessen,
sondern errechnet wurde. Diese Berechnungen beruhten
auf den Zusammensetzungen der Pulvermischungen sowie
des erhaltenen Sinterkörpers.
Der Sauerstoffgehalt der Beispiele 7,
11B, 9, 19, 18B, 22,
27B, 33, 36, 38, 29A
und 39 wurde nach der folgenden Gleichung
errechnet:
worin
O = Äquivalentprozente Sauerstoff
Y = Äquivalentprozente Yttrium
Y = Äquivalentprozente Yttrium
Der Sauerstoffgehalt in Äquivalentprozent der
Beispiele 43 bis 48, 50, 51 und 53B
wurde
nach der folgenden Gleichung errechnet:
Der Sauerstoffgehalt des Beispiels 52 in
Äquivalentprozent wurde aufgrund der
Röntgen-Diffraktionsanalysenergebnisse abgeschätzt.
Der Gewichtsverlust in den Tabellen II und III
ist der Unterschied zwischen dem Gewicht des Preßlings
nach dem Pressen im Werkzeug und dem Gewicht des erhaltenen
Sinterkörpers.
Die Dichte des Sinterkörpers wurde nach dem
Archimedes-Verfahren bestimmt.
Die Porosität des Sinterkörpers wurde nach der
folgenden Formel bestimmt:
Die Phasenzusammensetzung des Sinterkörpers
wurde durch optische Mikroskopie und Röntgen-Diffraktionsanalyse
bestimmt, und jeder Sinterkörper war aus
einer AlN-Phase in Volumenprozent und den angegebenen
Volumenprozent der angegebenen sekundären Phasen zusammengesetzt.
Die Röntgen-Diffraktionsanalyse hinsichtlich
des Volumenprozentgehaltes an sekundärer
Phase hat einen Fehler von ±20% des angegebenen Wertes.
Die thermische Leitfähigkeit des Sinterkörpers
nach Beispiel 25, 26 und 28
wurde mittels eines Laserblitzes bei 25°C gemessen.
Die thermische Leitfähigkeit des Sinterkörpers
aller übrigen Beispiele wurde bei 25°C mittels
eines Wärmeströmungsverfahrens im stationären Zustand
gemessen, wozu man eine stabförmige Probe mit
0,4×0,4×2,2 cm benutzte, die aus dem Sinterkörper
geschnitten worden war. Dieses Verfahren wurde von
A. Berget im Jahre 1888 entwickelt und es ist beschrieben
in einem Artikel G. A. Slack in dem "Encyclopeadic
Dictionary of Physics", herausgegeben von J. Thewlis,
Pergamon, Oxford, 1961. Bei diesem Verfahren wird die
Probe innerhalb einer Hochvakuumkammer angeordnet, mittels
eines elektrischen Heizgerätes wird an einem Ende
Wärme zugeführt, und die Temperatur wird mit feindrahtigen
Thermoelementen gemessen. Die Probe ist von
einem Schutzzylinder umgeben. Die absolute Genauigkeit
beträgt ±3% und die Wiederholbarkeit ±1%.
Zum Vergleich wurde die thermische Leitfähigkeit
eines Al₂O₃-Einkristalls mit einer ähnlichen
Vorrichtung bei etwa 22°C zu 0,44 W/cmK bestimmt.
In den Tabellen II und III ist die Größe des
erhaltenen Sinterkörpers als A, B, C oder D angegeben.
Der Körper der Größe A hatte die Form einer Scheibe
mit einer Dicke von 4,3 mm und einem Durchmesser
von 8,1 mm. Der Körper der Größe B lag auch als
Scheibe vor mit einer Dicke von 6,9 mm und einem
Durchmesser von 12,7 mm. Der Körper der Größe C
hatte die Gestalt eines Stabes mit den Abmessungen
4,1×4,1×43,2 mm. Der Körper der Größe D lag
in Form eines
Stückes gleichförmiger Dicke
mit einem Durchmesser von
38,1 mm und einer Dicke im Bereich von 1,7 bis
0,5 mm vor.
In allen Beispielen der Tabellen II und III,
bei denen der gesinterte Körper die Größe C oder D
hatte, war der Ausgangspreßling durch eine dünne,
nicht zusammenhängende Schicht aus AlN-Pulver von der
Molybdänplatte getrennt.
Die Sinterkörper der Beispiele 33 bis 38
zeigten ein gewisses Verwerfen, deshalb wurde
jeder der oben zugegebenen abflachenden Behandlung unterworfen.
1,65 g Y₂O₃-Pulver und 0,216 g Graphitpulver
wurden zu 15 g Aluminiumnitrid-Pulver hinzugegeben
und die Mischung wurde zusammen mit dem aus Aluminiumnitrid
bestehenden Mahlmedium in nicht-wäßriges
Heptan in einem Kunststoffgefäß angeordnet und
für etwa 68 h in dem abgeschlossenen Gefäß bei Zimmertemperatur
vibrationsgemahlen. Die erhaltene Dispersion
wurde in Luft unter einer Heizlampe für etwa 20 min
getrocknet, und während eines solchen Trocknens
nahm das Aluminiumnitrid Sauerstoff aus der Luft auf.
Während des Mahlens nahm die Mischung etwa 0,084 g AlN
aus dem aus AlN bestehenden Mahlmedium auf.
Äquivalente Anteile der erhaltenen getrockneten
Mischung wurden in einem Werkzeug zu Preßlingen
verarbeitet.
Einer der Preßlinge wurde in einem Molybdän-
Schiffchen angeordnet und mit Pulver verpackt,
das die gleiche stöchiometrische Zusammensetzung aufwies, wie der
Preßling, das aber keinen Kohlenstoff enthielt.
Der Preßling wurde in Stickstoff auf 1600°C
erhitzt, bei dieser Temperatur eine Stunde lang gehalten,
woraufhin man die Temperatur auf 1900°C erhöhte,
wo man den Preßling wiederum eine Stunde
hielt. Dann kühlte man den erhaltenen Sinterkörper im
Ofen auf etwa Raumtemperatur ab.
Zwei der in Beispiel 1 hergestellten Preßlinge
wurden Seite an Seite auf einer Molybdänplatte
angeordnet.
Man erhitzte die Preßlinge in Stickstoff auf
1600°C, wo man sie eine Stunde lang hielt, und dann
erhöhte man die Temperatur auf 1900°C, die wiederum
für eine Stunde aufrechterhalten wurde.
Die Eigenschaften der erhaltenen Sinterkörper
sind in der Tabelle II angegeben.
Diese Beispiele der Tabelle II wurden in der
gleichen Weise ausgeführt wie die Beispiele 2a und 2b,
mit der Ausnahme, daß Wasserstoff anstelle von Stickstoff
als Atmosphäre benutzt wurde.
Diese beiden Beispiele der Tabelle II wurden
in gleicher Weise wie die Beispiele 2a und 2b ausgeführt,
ausgenommen, daß keine Desoxidation bei 1600°C
für eine Stunde ausgeführt wurde.
Diese Beispiele wurden in der gleichen Weise
ausgeführt, wie die Beispiele 4a und 4b, mit der Ausnahme,
daß anstelle von Stickstoff Wasserstoff als
Atmosphäre benutzt wurde.
1,653 g Y₂O₃-Pulver und 0,158 g Graphitpulver
wurden zu 15,07 g Aluminiumnitrid-Pulver hinzugegeben
und die Mischung wurde, zusammen mit aus Aluminiumnitrid
bestehendem Mahlmedium, in nicht-wäßriges
Heptan eingebracht, das Ölsäure in einer Menge von
etwa 0,7 Gew.-%, bezogen auf das Aluminiumnitrid, enthielt,
und sich in einem Kunststoffgefäß befand. Es
wurde für 18 h in dem verschlossenen Gefäß bei Raumtemperatur
vibrationsgemahlen. Die erhaltene Dispersion
wurde in Luft unter einer Heizlampe etwa 20 min getrocknet,
und während dieser Zeit nahm das Aluminiumnitrid
Sauerstoff aus der Luft auf. Während des Mahlens
nahm die Mischung 0,85 g AlN aufgrund des Abriebs
vom Mahlmedium auf.
Ein Teil der erhaltenen getrockneten Mischung
wurde in einem Werkzeug in Luft zu einem Stab gepreßt.
Dieser Preßling wurde auf 1500°C erhitzt,
dort für eine halbe Stunde gehalten, dann erhöhte man
die Temperatur auf 1600°C, hielt die Temperatur für
etwa 1 h und erhöhte dann die Temperatur auf 1900°C,
bei der man weiter eine Stunde hielt.
Die Eigenschaften des erhaltenen Sinterkörpers
sind in der Tabelle II angegeben.
In den Beispielen 6 bis 12, 16 bis 22, 29 bis
31 und 33 bis 41 wurden jeweils 0,7 Gew.-% Ölsäure,
bezogen auf das Aluminiumnitrid, zu dem Heptan als Dispersionsmittel
hinzugegeben, und die Mahlzeit betrug
etwa 18 h. Bei den übrigen Beispielen gab man keine
Ölsäure hinzu und die Mahlzeit betrug etwa 68 h.
Die Beispiele der Tabelle II wurden in der
gleichen Weise ausgeführt, wie oben für die Beispiele
2a und 2b, bzw. für Beispiel 7, angegeben, außer daß
in der Tabelle II oder in der vorliegenden Beschreibung
etwas anderes angegeben ist.
Die Beispiele 1, 2, 7 bis 12, 14 bis
16, 18 bis 22, 29, 31 und 33 bis 39 der Tabelle II veranschaulichen
die vorliegende Erfindung.
Ein Vergleich der Eigenschaften des Sinterkörpers,
der nach Beispiel 1 erhalten wurde, mit denen
der Beispiele 2a und 2b zeigt, daß der Unterschied im
Gewichtsverlust nicht merklich war und daß bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren der Preßling nicht in Pulver
eingepackt werden muß.
Auf der Grundlage anderer Arbeiten und insbesondere
eines Vergleiches der Beispiele 2a und 2b bzw. 14a und 14b bzw. 15a und 15b mit
den Beispielen 7 und 16 bzw. 8 und 21 bzw. 21, ist es bekannt, daß die Sinterkörper
der Beispiele 2a und 2b bzw. 14a und 14b bzw. 15a und 15b eine thermische
Leitfähigkeit von mehr als 1,42 W/cm K bei 25°C
haben würden.
Ein Vergleich des Gewichtsverlustes der Körper
der Beispiele 3a und 3b bzw. 5a und 5b mit den Beispielen 2a und
2b bzw. 4a und 4b zeigt, daß das Sintern in Wasserstoff zu einem beträchtlichen
Gewichtsverlust und zu einer zu großen
Menge im Sinterkörper verbliebenen Kohlenstoffes
führt. Dies veranschaulicht die Bedeutung der erfindungsgemäß
benutzten Stickstoffatmosphäre zum Sintern.
Ein Vergleich der Beispiele 7 und 8 bzw. 9 und 10 bzw. 11a und 12 bzw. 21 und 22 zeigt,
daß die höhere Sintertemperatur im Beispiel 8 bzw. 10 bzw. 12 bzw. 21 zu einem
Sinterkörper mit einer höheren thermischen Leitfähigkeit
führte.
In den Beispielen 13a und 13b war die Sintertemperatur
nicht hoch genug, um die gegebene Zusammensetzung,
die zwischen den Linien UV und KL der Fig. 4
liegt, zu sintern.
Die Beispiele 14a und 14b veranschaulichen das
erfindungsgemäße Verfahren, obwohl eine geringe Menge
YN-Phase in dem Sinterkörper gebildet wurde. Im einzelnen
zeigt das Aufschneiden des Sinterkörpers von
Beispiel 14a, daß sich diese YN-Phase nur im Zentrum
des Körpers befand, wobei die YN-Phase schwarz war
und umgeben wurde von der erfindungsgemäßen Zusammensetzung,
die bernsteinfarben war. Die Bildung dieser
YN-Phase aufgrund der Dicke des Sinterkörpers und
seiner Zusammensetzung ist durch einen Sauerstoffgradienten
verursacht. Vom Zentrum des Sinterkörpers aus
nimmt die Sauerstoffkonzentration gering zu und die
Stickstoffkonzentration nimmt etwas ab, was gelegentlich
zur Bildung einer geringen Menge YN-Phase im Zentrum
des Körpers führt, wenn dieser eine Zusammensetzung
im Vieleck JKLM der Fig. 4 hat, die nahe der
Linie LK liegt oder sich auf dieser Linie befindet.
Die Beispiele 18a und 18b veranschaulichen,
daß eine Atmosphäre aus Argon und mindestens etwa 25
Vol.-% Stickstoff bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
brauchbar ist.
Beispiel 23 veranschaulicht, daß der Mangel
an ausreichender Desoxidation des Preßlings und der
Einsatz einer Argonatmosphäre zu einer großen Menge
an im Sinterkörper verbliebenen Kohlenstoff führte.
Die Beispiele 24a und 24b veranschaulichen,
daß trotz einer Desoxidation des Preßlings der Einsatz
der Argonatmosphäre zu einer großen Menge im
Sinterkörper zurückgebliebenen Kohlenstoffes führte
und daß der Sinterkörper außerdem eine Zusammensetzung
außerhalb des Vielecks JKLM der Fig. 4 hatte.
Beispiel 25 zeigt, daß ein Mangel an Desoxidation
und der Einsatz einer Wasserstoffatmosphäre zu
einem Sinterkörper führt, der eine geringe thermische
Leitfähigkeit aufweist und eine große Menge Kohlenstoff
enthält.
Beispiel 26 zeigt, daß trotz einer Desoxidationsstufe
die Verwendung der Wasserstoffatmosphäre zu
einem Sinterkörper führt, der eine geringe thermische
Leitfähigkeit hat und eine große Menge an Kohlenstoff
enthielt.
Beide Beispiele 25 und 26 zeigen, daß Kohlenstoff
eine nachteilige Auswirkung auf die thermische
Leitfähigkeit des Sinterkörpers hat.
In den Beispielen 27a und 27b war die Sintertemperatur
für die angegebene Zusammensetzung zu gering.
Beispiel 28 zeigt, daß der Einsatz einer Argonatmosphäre
zu einem Sinterkörper mit einer geringen
thermischen Leitfähigkeit führt.
Beispiel 30 veranschaulicht die Wirksamkeit
der Desoxidation des Preßlings beim erfindungsgemäßen
Verfahren.
In den Beispielen 32a und 32b war die Geschwindigkeit,
mit der die Preßlinge auf 2000°C erhitzt
wurden, nicht geeignet, die Preßlinge zu desoxidieren,
bevor das Sintern stattfand, wie die große
Menge an Kohlenstoff zeigt, die in dem Sinterkörper
des Beispiels 32b verblieben war.
In den Beispielen 40 und 41 wurde der Preßling
direkt auf die angegebene Sintertemperatur mit einer
Geschwindigkeit von etwa 190°C/min erhitzt. Obwohl
die Sinterkörper der Beispiele 40 und 41 eine relativ
geringe Menge Kohlenstoff enthalten, war das Aluminiumnitrid
in diesen Beispielen nicht ausreichend
desoxidiert, wie die Röntgen-Diffraktionsanalyse des
Sinterkörpers nach Beispiel 40 zeigt, der
YAlO₃-Phase, aber keine Y₂O₃-Phase enthält.
Dies zeigt, daß die hohe Aufheizgeschwindigkeit die
Reaktionen (3) und/oder (4) favorisierte, und daß die
Reaktionen des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht zu
einem ausreichenden Ausmaß stattfanden.
Der Sinterkörper des Beispiels 2b
wurde chemisch auf Y, Al und Stickstoff analysiert.
Der Sinterkörper des Beispiels 2a
wurde durch Neutronen-Aktivierungsanalyse auf Sauerstoff
analysiert. Die Ergebnisse sind im folgenden zusammengestellt:
Diese Ergebnisse liegen sehr nahe an den errechneten
Äquivalentprozenten für Beispiel 2a,
die in Tabelle II angegeben sind, und 5,31 Äquivalentprozent
Sauerstoff und 3,86 Äquivalentprozent
Yttrium betragen.
Tabelle III zeigt weitere Beispiele. Insbesondere
zeigt die Tabelle III die Zusammensetzung der Pulvermischung,
d. h. der hinzugegebenen Pulver in jedem
Beispiel, sowie die spezifischen Oberflächen einiger
der zugegebenen Pulver.
In allen Beispielen der Tabelle III wurde Ölsäure
in einer Menge von etwa 0,7 Gew.-%, bezogen auf
das Aluminiumnitrid, zu dem Heptan als Dispersionsmittel
hinzugegeben, und das Mahlen erfolgte für eine
Zeit von etwa 18 h.
Die Beispiele der Tabelle III wurden im wesentlichen
in der gleichen Weise ausgeführt, wie oben
für die Beispiele 2a und 2b oder Beispiel 7 angegeben,
wobei Ausnahmen in der Tabelle III oder in der vorliegenden
Beschreibung angegeben sind.
Alle Beispiele der Tabelle III veranschaulichen
die vorliegende Erfindung, ausgenommen die Beispiele
49 und 52.
Im besonderen
zeigen die Beispiele 43 bis 46, 48, 50, 51 und
53a und 53b die Brauchbarkeit verschiedener Teilchengrößen
von Aluminiumnitrid- und Yttriumoxid-Pulver. Die Beispiele
47 und 51 zeigen die Brauchbarkeit eines Vorläufers
für Yttriumoxid. Die Beispiele 53a und 53b
zeigen die Brauchbarkeit einer Atmosphäre, die aus einer
Mischung aus Stickstoff und Wasserstoff besteht.
In Beispiel 49 war die Sintertemperatur für
die dortige Zusammensetzung und Teilchengröße zu gering.
In Beispiel 52 war für die dortige Zusammensetzung
zuviel Kohlenstoff zugegeben worden.
Claims (7)
1. Verfahren zum Herstellen eines gesinterten Keramikkörpers
aus polykristallinem Aluminiumnitrid mit einer
Zusammensetzung, die durch das Vieleck JKLM der Fig. 4,
aber ohne die Linie MJ, definiert und umfaßt ist, wobei
J, K, L und M die folgenden Bedeutungen haben:
der Körper eine Porosität von weniger als etwa 10 Vol.-%
und eine thermische Leitfähigkeit von mehr als 1,00 W/cm K
bei 25°C aufweist, mit den Stufen:
- (a) Bilden einer Mischung aus einem Sauerstoff in einer Menge im Bereich von mehr als 1,0 Gew.-% bis zu weniger als 4,5 Gew.-%, bezogen auf das Aluminiumnitrid, enthaltenden Aluminiumnitrid-Pulver, Yttriumoxid oder einem Vorläufer dafür und einem kohlenstoffhaltigen Additiv, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus freiem Kohlenstoff und einem kohlenstoffhaltigen organischen Material, das sich bei einer Temperatur im Bereich von 50 bis 1000°C thermisch zersetzt, um freien Kohlenstoff und gasförmiges Zersetzungsprodukt zu bilden, das verdampft, wobei der freie Kohlenstoff in einer Menge vorhanden ist, die zur Bildung eines desoxidierten Preßlings ausreicht, Formen der Mischung zu einem Preßling, wobei Mischung und Preßling eine Zusammensetzung haben, bei der der Yttriumgehalt im Bereich von mehr als 2,5 Äquivalent-% bis 4,9 Äquivalent-% liegt, der Aluminiumgehalt im Bereich von 95,1 Äquivalent-% bis zu weniger als 97,5 Äquivalent-% liegt, der Preßling eine Zusammensetzung an Y, Al, O und N in Äquivalentprozent außerhalb der Zusammensetzung hat, die durch das Vieleck JKLM der Fig. 4 definiert und umfaßt ist,
- (b) gegebenenfalls Erhitzen des Preßlings in einer nicht oxidierenden Atmosphäre bei einer Temperatur im Bereich von etwa 1200°C, falls in der in (a) gebildeten Mischung ein Vorläufer für Yttriumoxid und/oder ein zersetzbares kohlenstoffhaltiges organisches Material eingesetzt wurde, wobei Yttriumoxid und/oder freier Kohlenstoff gebildet werden,
- (c) Erhitzen des Preßlings in einer mindestens 25 Vol.-% Stickstoff enthaltenden, nicht oxidierenden Atmosphäre bei einer Temperatur im Bereich von 1350°C bis zu einer Temperatur, die ausreicht, den Preßling zu desoxidieren, die aber noch unterhalb der Temperatur liegt, bei der sich die Poren schließen, wodurch der freie Kohlenstoff mit dem im Aluminiumnitrid vorhandenen Sauerstoff umgesetzt wird unter Bildung eines desoxidierten Preßlings, der eine Zusammensetzung hat, bei der die Äquivalentprozente von Al, Y, O und N durch das Vieleck JKLM der Fig. 4, aber ohne die Linie MJ, definiert und umfaßt sind, und
- (d) Sintern des desoxidierten Preßlings in einer stickstoffhaltigen, nicht oxidierenden Atmosphäre bei einer Temperatur von mindestens 1860°C.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es bei Umgebungsdruck ausgeführt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Aluminiumnitrid in Stufe (a) eine
spezifische Oberfläche von bis zu 10 m²/g
und der freie Kohlenstoff eine spezifische Oberfläche
von mehr als 10 m²/g hat.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Mischung und Preßling eine Zusammensetzung
haben, bei der
der Yttriumgehalt
im Bereich
bis 4,35 Äquivalent-% liegt, der Aluminiumgehalt
des Preßlings im Bereich ab 95,65
Äquivalent-%
liegt, der Sinterkörper und der desoxidierte Preßling
aus einer Zusammensetzung bestehen, bei der die Äquivalentprozente
von Al, Y, O und N durch das Vieleck
UMJV der Fig. 4 definiert und
umfaßt sind.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Mischung und Preßling eine Zusammensetzung
haben, bei der
der Yttriumgehalt
im Bereich ab 4,4 Äquivalent-%
liegt, der Aluminiumgehalt im
Bereich bis 95,6 Äquivalent-%
liegt, und wobei Sinterkörper und desoxidierter Preßling
eine Zusammensetzung haben, bei der die Äquivalentprozente
von Al, Y, O und N durch die Linie LK der
Fig. 4 definiert sind.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die minimale Sintertemperatur im Bereich von 1900
bis 1960°C liegt.
7. Verfahren nach Anspruch 1 und 4, worin gemäß Anspruch 1
in Stufe (a) zum Bilden der Mischung eingesetzter freier Kohlenstoff eine spezifische Oberfläche von mehr als 20 m²/g hat, das Aluminiumnitrid-Pulver eine spezifische Oberfläche im Bereich von 3,4 bis 10 m²/g hat, und das Aluminiumnitrid in dem Preßling Sauerstoff in einer Menge im Bereich von mehr als 1,4 Gew.-%, bezogen auf das Aluminiumnitrid, enthält,
in Stufe (c) der Preßling bei Umgebungsdruck erhitzt wird, und
in Stufe (d) der desoxidierte Preßling bei Umgebungsdruck in einer stickstoffhaltigen, nicht oxidierenden Atmosphäre, die mindestens etwa 25 Vol.-% Stickstoff enthält, bei einer Temperatur im Bereich von 1900 bis 2050°C gesintert wird.
in Stufe (a) zum Bilden der Mischung eingesetzter freier Kohlenstoff eine spezifische Oberfläche von mehr als 20 m²/g hat, das Aluminiumnitrid-Pulver eine spezifische Oberfläche im Bereich von 3,4 bis 10 m²/g hat, und das Aluminiumnitrid in dem Preßling Sauerstoff in einer Menge im Bereich von mehr als 1,4 Gew.-%, bezogen auf das Aluminiumnitrid, enthält,
in Stufe (c) der Preßling bei Umgebungsdruck erhitzt wird, und
in Stufe (d) der desoxidierte Preßling bei Umgebungsdruck in einer stickstoffhaltigen, nicht oxidierenden Atmosphäre, die mindestens etwa 25 Vol.-% Stickstoff enthält, bei einer Temperatur im Bereich von 1900 bis 2050°C gesintert wird.
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