DE3534102C2 - Verfahren zum Färben von Leder mit basischen Farbstoffen und Hilfsmittel zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Färben von Leder mit basischen Farbstoffen und Hilfsmittel zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Färben von Leder mit basischen Farbstoffen
und ein Hilfsmittel zur Durchführung des Verfahrens gemäß den Patentansprüchen.
Unter basischen Farbstoffen, die für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet sind, werden
insbesondere kationische Farbstoffe mit einer oder mehreren kationischen Gruppen und/oder
einer oder mehreren protonierbaren stickstoffhaltigen Gruppen verstanden. Die Farbstoffe
enthalten so eine oder mehrere primäre, sekundäre oder tertiäre Aminogruppen oder quaternäre
Ammoniumgruppen, sie können in Form von Metallkomplexen vorliegen und gegebenenfalls
auch eine oder mehrere HSO3-Gruppen enthalten. Die Anzahl der HSO3-Gruppen muß aber um
mindestens 1 kleiner sein als die Anzahl der basischen Gruppen. Die Farbstoffchromophore
können aus allen Klassen ausgewählt werden. Bevorzugte basische Lederfarbstoffe sind z. B. in
der EP 0 041 040 A1 beschrieben.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Hilfsmittel sind an sich bekannt, oder lassen
sich analog zu bekannten Methoden leicht herstellen. Sie werden in Mengen zwischen 0,1 und
5%, vorzugsweise zwischen 0,5 und 3%, bezogen auf die Substrat-Gewichtsmenge, zur
Vorbehandlung des Leders oder zusammen mit dem Farbstoff eingesetzt. Die Vorbehandlung
wird z. B. so durchgeführt, daß 100 Teile des Substrats mit 200 Teilen einer etwa 1-prozentigen
wäßrigen Lösung des Hilfsmittels etwa 30 Minuten bei 20 bis 60°C gewalkt werden. Wird das
Hilfsmittel gleichzeitig mit der Färbeflotte zur Anwendung gebracht, verwendet man ebenfalls
auch 100 Teile Substrat ca. 200 Teile Flotte, die etwa 1% des Hilfsmittel enthält.
Gefärbt wird nach üblichen Methoden, im allgemeinen 30 bis 90 Minuten bei Temperaturen
zwischen 20 und 60°C.
Das im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte Hilfsmittel gleicht, wie kein anderes
Hilfsmittel bisher, die Affinität zwischen Substrat (Leder oder Fell) und Farbstoff aus, wobei
insbesondere durch Nachgerbung und/oder Fettung, oder Narbenleder (z. B. Scheuerstellen,
bakterielle Schäden), bedingte Affinitätsunterschiede eliminiert werden. Man erhält also nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren tadellos egal gefärbtes Leder und die Reproduzierbarkeit der
Färberesultate ist ausgezeichnet. Dabei wird weder die Qualität des Substrates (Hydrophilie,
Reißfestigkeit, Änderung des Ledercharakters) noch die Lichtechtheit der Farbstoffe negativ
beeinflußt.
Die Hilfsmittel der Formel I lassen sich im allgemeinen leicht mit Wasser mischen. Sollten
einige dieser Mittel sich in Wasser schlecht verteilen lassen, werden sie vorzugsweise mit einem
Lösungsvermittler versetzt, z. B. in einem über 100°C siedenden Alkohol, einem Glykol, Mono- oder
Di-alkylenglykol gelöst, wonach sie sich in Wasser leicht verteilen lassen.
In den folgenden Beispielen bedeuten die Teile Gewichtsteile und die Prozente
Gewichtsprozente; die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
100 Teile frisch gegerbtes und neutralisiertes Chromnarbenleder werden in einer Flotte aus 250
Teilen Wasser von 550, 2,5 Teile der Verbindung der Formel a
und 1 Teil des Farbstoffes gemäß Beispiel 2 der EP 0 041 040 A1 der Formel
30 Min. im Faß gewalkt und im gleichen Bad mit 2 Teilen eines anionischen Fettlickers auf
sulfonierter Tranbasis weitere 30 Minuten behandelt, aus übliche Weise getrocknet und
zugerichtet. Man erhält ausgezeichnet egal braun gefärbtes Leder.
Wird an Stelle der Verbindung in Formel a eine ähnliche Verbindung, in der jedoch der
H29C14-Alkylrest durch einen H25C12- oder H33C16-Alkylrest ersetzt ist, eingesetzt, erhält man
dieselben guten Resultate, während ohne Hilfsmittel die erhaltenen Färbungen merklich unegaler
sind.
An Stelle der Verbindung der Formel a im Beispiel 1 können auch die folgenden Verbindungen
der Formel I in etwa der angegebenen Menge mit gleichem Erfolg eingesetzt werden.
An Stelle des im Beispiel 1 verwendeten Farbstoffs kann auch (dieselbe Menge) der Farbstoffe
des Beispiels 139, 141 oder 151 oder ein beliebiger anderer Lederfarbstoff aus der
EP 0 041 040 A1 verwendet werden.
100 Teile frisch gegerbtes und neutralisiertes Chromnarbenleder werden in einer Flotte aus 200
Teilen Wasser von 550 und 2,5 Teilen des Präparates gemäß Beispiel 16 (hier oben) 30 Minuten
im Faß gewalkt, sodann wird das Bad mit 1 Teil des Farbstoffes gemäß Beispiel 2 der
EP 0 041 040 A1, gelöst in 150 Teilen Wasser, versetzt, weitere 30 Minuten gewalkt und wie im
Beispiel 1 beschrieben, weiter behandelt. Das so gefärbte Leder hat dieselben Eigenschaften wie
das gemäß Beispiel 1 behandelte Leder.
Claims (4)
1. Verfahren zum Färben von Leder mit basischen Farbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß
man in Gegenwart eines Hilfsmittels oder eines Gemisches von Hilfsmitteln der Formel I
worin
R1 einen C8-18-aliphatischen Rest,
die beiden R2 unabhängig voneinander C1-4-Alkylreste,
R3 einen C1-18-aliphatischen Rest oder einen Rest der Formel -CH2-R4,
R4 gegebenenfalls durch Chlor, Brom, Methyl oder C1-2-Alkoxy substituiertes Phenyl, oder Naphthyl
und X ein Anion bedeuten
färbt, wobei man das Hilfsmittel in Mengen zwischen 0,1 und 5% bezogen auf Substratgewichtsmenge, einsetzt.
worin
R1 einen C8-18-aliphatischen Rest,
die beiden R2 unabhängig voneinander C1-4-Alkylreste,
R3 einen C1-18-aliphatischen Rest oder einen Rest der Formel -CH2-R4,
R4 gegebenenfalls durch Chlor, Brom, Methyl oder C1-2-Alkoxy substituiertes Phenyl, oder Naphthyl
und X ein Anion bedeuten
färbt, wobei man das Hilfsmittel in Mengen zwischen 0,1 und 5% bezogen auf Substratgewichtsmenge, einsetzt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in Gegenwart eines
Hilfsmittels der Formel I färbt, worin
R1 einen C12-18-Alkylrest,
die beiden R2 Methyl,
R3 Benzyl
und X Chlor bedeuten.
R1 einen C12-18-Alkylrest,
die beiden R2 Methyl,
R3 Benzyl
und X Chlor bedeuten.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Hilfsmittel in
Mengen zwischen 0,5 und 3%, bezogen auf Substratgewichtsmenge, einsetzt.
4. Hilfsmittel zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, enthaltend eine Verbindung
der Formel I.
Priority Applications (1)
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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