DE3533806A1 - Verfahren zum herabsetzen der oberflaechenspannung von waessrigen loesungen - Google Patents

Verfahren zum herabsetzen der oberflaechenspannung von waessrigen loesungen

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herabsetzen der Oberflächenbespannung von wäßrigen Lösungen, bei dem diesen Lösungen ein Umsetzungsprodukt aus Polyglycerin und Fettsäure in einer wirksamen Menge zugesetzt wird. Bei diesem Verfahren geht es insbesondere um wäßrige Lösungen anorganischer oder organischer Salze.
Aus den US-Patentschriften 20 23 388 und 36 37 774 sowie aus der britischen Patentschrift 12 05 163 sind Umsetzungsprodukte aus Polyglycerin und Fettsäure (Polyglycerin- Fettsäureester) und ihre Verwendung als oberflächenaktive Mittel für Wasser, wäßrige Lösungen, Wasser-in-Öl-Systeme, Insektizidkompositionen und dergleichen bekannt. Die Umsetzungsprodukte werden dadurch erhalten, daß irgendein aus Glycerin hergestelltes Polyglycerin und irgendeine Fettsäure in einem beliebigen Mengenverhältnis bei einer Temperatur von oberhalb 100°C unter Entfernung des bei der Veresterungsreaktion entstehendes Wassers umgesetzt werden. Bezüglich ihrer Verwendung als nicht-ionisches Tensid für wäßrige Lösungen anorganischer oder organischer Salze lassen diese unspezifischen Produkte vor allem insofern zu wünschen übrig, als sie in solchen Lösungen relativ schlecht löslich und demzufolge nicht geeignet sind, deren Oberflächenspannung in einem zufriedenstellenden Ausmaß herabzusetzen.
Aus der deutschen Patentschrift 12 59 345 sind nichtionische Tenside aus der Gruppe der Polyglycerinether von Alkylphenolen bekannt. Sie werden durch Addition von Glycid an Alkylphenol erhalten und sind im Gegensatz zu den nicht-ionischen Verbindungen aus der Gruppe der Polyethylenglykole nicht nur in Wasser, sondern auch in wäßrigen Salzlösungen löslich und mit solchen Lösungen verträglich. Es wäre ein Vorteil, wenn weitere nicht-ionische Tenside mit diesen Eigenschaften zur Verfügung stünden, zum Beispiel Tenside aus der Gruppe der Esterverbindungen, zumal die Polyglycerinether von Alkylphenolen wegen des hohen Preises von Glycid relativ teuer sind.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, nach solchen speziellen Umsetzungsprodukten von Polyglycerin und Fettsäure zu suchen, die ebenso wie die Alkylphenol-Polyglycerinether als Tensid bei wäßrigen Lösungen, insbesondere Salzlösungen, eingesetzt werden können. Die mit der Erfindung zur Verfügung gestellten Polyglycerin-Fettsäureester (Polyglycerin-Fettsäureester-Mischungen) sollen in wäßrigen Lösungen, insbesondere in solchen von anorganischen oder organischen Salzen, gut löslich (elektrolytstabil) sein und diesen Lösungen eine niedrige Oberflächenspannung verleihen.
Es wurde überraschenderweise gefunden, daß bei Verwendung bestimmter Umsetzungsprodukte von Polyglycerin und Fettsäure die genannten Effekte in besonders hohem Ausmaß erreicht werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herabsetzen der Oberflächenspannung von wäßrigen Lösungen, bei dem diesen Lösungen ein Umsetzungsprodukt aus Polyglycerin und Fettsäure in einer wirksamen Menge zugesetzt wird, ist dadurch gekennzeichnet, daß ein Umsetzungsprodukt zugesetzt wird, das erhalten worden ist, indem man ein Polyglycerin mit einer Hydroxylzahl von 860 bis 800, vorzugsweise 850 bis 820, in saurer Katalyse mit einer Fettsäure im Molverhältnis von 1 : 0,3 bis 0,7, vorzugsweise 0,4 bis 0,6, verestert bis auf eine Hydroxylzahl von 770 bis 680 und eine Säurezahl von höchstens 0,7, vorzugsweise höchstens 0,5.
Aufgrund des Standes der Technik war nicht zu erwarten, daß unter den bekannten Umsetzungsprodukten aus Polyglycerin und Fettsäure gerade die erfindungsgemäß vorgeschlagenen in wäßrigen Salzlösungen gut löslich sind und diesen Lösungen eine niedrige Oberflächenspannung verleihen. Bei Verwendung dieser Produkte, die im wesentlichen aus der Wahl des Polyglycerin und aus dem gewählten Mengenverhältnis von Polyglycerin und Fettsäure resultieren, wird bei den in Rede stehenden wäßrigen Lösungen eine besonders niedrige Oberflächenspannung erreicht.
Das Polyglycerin, das zur Umsetzung mit Fettsäure eingesetzt wird, soll erfindungsgemäß eine Hydroxylzahl von 860 bis 800, vorzugsweise 850 bis 820, besitzen. Derartige Polyglycerine und ihre Herstellung sind bekannt. Im Rahmen der Erfindung wird als Polyglycerin vorzugsweise ein solches eingesetzt, das durch Kondensation von Glycerin (möglichst reinem Glycerin, das ist beispielsweise das DAB8 Glycerin, DAB8 = Deutsches Arzneimittelbuch, 8. Auflage) in Gegenwart von Katalysatoren bei einer Temperatur von 180 bis 250°C, vorzugsweise 200 bis 240°C, unter Entfernung des entstehenden Wassers hergestellt worden ist. Bevorzugte Kondensationskatalysatoren sind alkalische Verbindungen, vorzugsweise Alkalicarbonate, Alkalibicarbonate, Alkalihydroxide, Alkalialkoholate niedriger aliphatischer gesättigter Alkohole (das sind solche mit vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatomen) und/oder Alkalioxide, wobei Alkali (Alkalimetall) vorzugsweise Natrium oder Kalium bedeutet. Die einzusetzende Menge dieser Katalysatoren beträgt im allgemeinen 0,05 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des eingesetzten Glycerins. Es ist festgestellt worden, daß eine besonders vorteilhafte Katalyse dann gegeben ist, wenn als Katalysator phosphor- und alkalimetallenthaltende Verbindungen eingesetzt werden, so daß 0,005 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise 0,02 bis 0,3 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht von Glycerin, Phosphor vorliegt und das Mol-Verhältnis von Alkalimetall zu Phosphor 1 bis 2 : 1, vorzugsweise 1,2 bis 1,5 : 1, beträgt, wobei die Phosphor- und Alkalimetall enthaltenden Verbindungen ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend aus reduzierenden Phosphorsäuren, Alkalisalzen von reduzierenden Phosphorsäuren, Alkalicarbonaten, Alkalibicarbonaten, Alkalihydroxiden, Alkalialkoholaten und Alkalioxiden. Zur Erreichung der angegebenen Menge Phosphor und Alkalimetall kann so vorgegangen werden, daß von den genannten Verbindungen solche eingesetzt werden, die sowohl Phosphor als auch Alkalimetall enthalten, oder daß Phosphorverbindungen (die kein Alkalimetall enthalten) und Alkalimetallverbindungen (die keinen Phosphor enthalten) genommen werden. Es können auch Phosphor- und Alkalimetall enthaltende Verbindungen, beispielsweise NA2HPO3 oder NaH2PO2, und (reine) Alkalimetallverbindungen, beispielsweise NaOH oder Na2CO3, eingesetzt werden. Wichtig ist lediglich, daß die angegebene Phosphor- und Alkalimenge insgesamt vorliegt. Reduzierende Phosphorsäuren sind bekanntlich solche mit der Oxidationszahl (Oxidationsstufe) +1, +3 und +4. Vertreter davon sind die unterphosphorige Säure, H3PO2 (ihre Salze heißen Hypophosphite), phosphorige Säure, H3PO3 (ihre Salze heißen Phosphite), diphosphorige Säure, H4P2O5, (ihre Salze heißen Diphosphite) und die Unter-diphosphorsäure, H4P2O6 (ihre Salze heißen Hypodiphosphate). Als Phosphor- und Alkalimetall enthaltende Verbindungen werden vorzugsweise die folgenden eingesetzt (einzeln oder in Mischungen): unterphosphorige Säure, phosphorige Säure, Alkalisalze der unterphosphorigen Säure, Alkalisalze der phosphorigen Säure, Alkalihydroxide, Alkalicarbonate, Alkalibicarbonate, Alkalialkoholate, vorzugsweise Methylate, Ethylate und Propylate, Alkalioxide oder Mischungen davon. Besonders geeignet sind unterphosphorige Säure, phosphorige Säure oder Mischungen davon als Phosphorverbindung (Katalysatorkomponente (1) und Alkalihydroxide, Alkalicarbonate, Alkalibicarbonate, Alkalialkoholate, Alkalioxide oder Mischungen davon als Alkalimetallverbindung (Katalysatorkomponente (2f), wobei von den Alkalimetallverbindungen die Hydroxide, Carbonate und die Bicarbonate bevorzugt sind. Unter Alkalimetall werden zweckmäßigerweise Kalium und Natrium verstanden.
Während der Glycerin-Kondensation wird vorzugsweise eine Inertgas-Atmosphäre gehalten. Dazu ist es zweckmäßig, sowohl während des Aufheizens als auch während der Kondensation zu rühren und ein Inertgas, wie Stickstoff, Kohlendioxid und dergleichen, über oder durch die Reaktionsmischung zu leiten. Der Inertgasstrom beträgt im allgemeinen 0,5 bis 20 Liter, vorzugsweise 1 bis 15 Liter, Gas pro Stunde und pro kg Reaktionsmischung. Die Kondensation wird zweckmäßigerweise bei Normaldruck (Atmosphärendruck) durchgeführt, wobei gegebenenfalls bereits vorhandenes Wasser (wenn nämlich das eingesetzte Glycerin nicht 100%ig ist) und das entstehende Reaktionswasser destillativ ausgetragen werden. Durch die laufende Bestimmung der Hydroxylzahl des Kondensationsproduktes, die gegebenenfalls durch Messung der Menge des Reaktionswassers begleitet wird, kann der Verlauf der Kondensation verfolgt und auf den angestrebten Grad gesteuert werden. Die Kondensationszeit hängt insbesondere von der Temperatur und der Menge an Katalysator ab. Sie ist relativ kurz bei einer hohen Reaktionstemperatur und einer hohen Katalysatormenge. Nach Erreichung einer Hydroxylzahl von 860 bis 800, vorzugsweise 850 bis 820, wird zur Beendigung der Kondensation zweckmäßigerweise möglichst rasch abgekühlt. Das Polyglycerin (eine Mischung aus homologen Polyglycerinen) ist eine leicht gelb bis braun gefärbte, mehr oder weniger viskose Flüssigkeit.
Auch die Umsetzung des Polyglycerins mit Fettsäure wird nach an sich üblichen und bekannten Verfahrensweisen durchgeführt. Dabei wird das Polyglycerin und die Fettsäure im angegebenen Molverhältnis eingesetzt, und es wird in saurer Katalyse und bis auf eine Säurezahl von höchstens 0,7, vorzugsweise höchstens 0,5, und auf eine Hydroxylzahl von 770 bis 680 verestert. Die Veresterung wird bei einer Temperatur von 210 bis 250°C, vorzugsweise 220 bis 240°C, unter Entfernung des entstehenden Wassers durchgeführt. Sie wird ebenso wie die Glycerinkondensation zweckmäßigerweise unter Rühren und in Gegenwart eines Inertgases bei Atmosphärendruck oder Wasserstrahl-Vakuum durchgeführt, wobei die Umsetzung durch die laufende Bestimmung der Säurezahl und der Hydroxylzahl des Umsetzungsproduktes und gegebenenfalls durch Messung der Menge des ausgetragenen Wassers verfolgt wird. Die Veresterungszeit bis zur angegebenen Säurezahl und Hydroxylzahl hängt insbesondere von der Temperatur ab. Sie ist relativ kurz bei hohen Veresterungstemperaturen und beträgt im allgemeinen 30 bis 120 Minuten. Erfindungsgemäß wird die Reaktion so lange aufrechterhalten, bis das Umsetzungsprodukt eine Säurezahl von höchstens 0,7, vorzugsweise höchstens 0,5, und eine Hydroxylzahl von 770 bis 680 aufweist. Die anzustrebende Säurezahl liegt im allgemeinen im Bereich von 0,7 bis 0,1, vorzugsweise im Bereich von 0,5 bis 0,1. Nach Erreichen der angestrebten Säurezahl und Hydroxylzahl wird zweckmäßigerweise möglichst rasch auf Raumtemperatur abgekühlt. Das Veresterungsprodukt ist eine leicht braun gefärbte, viskose Flüssigkeit und stellt das erfindungsgemäß anzuwendende Umsetzungsprodukt dar.
Als Fettsäure zur Umsetzung mit dem Polyglycerin werden vorzugsweise jene mit 6 bis 18 Kohlenstoffatomen eingesetzt. Besonders bevorzugte Fettsäuren sind die Caprylsäure (Octansäure), Caprinsäure (Dekansäure), Laurinsäure (Dodecansäure), Myristinsäure (Tetradecansäure) und die Cocosfettsäure; diese Säure weist in der Regel die folgende Kettenverteilung in Gew.-% auf: gesättigt: C6 0,5%, C 8%, C10 7%, C12 48%, C14 17% C16 9% und C18 2%; ungesättigter: C16 (mit einer Doppelverbindung) 0,2%, C18 (mit einer Doppelverbindung) 7% und C18 (mit 2 Doppelverbindungen) 1,3%.
Die saure Katalyse bei der Umsetzung von Polyglycerin und Fettsäure wird dadurch erreicht, daß das eingesetzte Polyglycerin durch Ansäuern auf einen sauren pH-Wert, vorzugsweise auf einen pH-Wert von 4 bis 6, eingestellt wird. Als Säuren werden bevorzugt Salzsäure, schwefelige Säure, Schwefelsäure oder Phosphorsäure eingesetzt. Zur Erreichung des sauren pH-Wertes sind in der Regel 10 bis 50 g einer 1normalen Säure pro 100 g Polyglycerin erforderlich (diese relativ große Menge an Säure ist deswegen notwendig, weil das Polyglycerin in der Regel alkalische Verbindungen enthält, die bei der Glycerin-Kondensation als Katalysator eingesetzt worden sind).
Die erfindungsgemäß hergestellten Produkte sind nicht nur in Wasser, sondern auch in wäßrigen Lösungen von anorganischen oder organischen Salzen gut löslich und sie setzen die Oberflächenspannung des Wassers sowie jene der wäßrigen Salzlösungen stark herab. Sie sind sogar mit relativ konzentrierten Salzlösungen gut verträglich und sehr wirksam in der Erniedrigung deren Oberflächenspannung. Aufgrund ihrer überraschend hohen Elektrolyt-Stabilität können sie erforderlichenfalls auch in einer relativ großen Menge eingesetzt werden. Die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Umsetzungsprodukte sind ferner relativ temperaturstabil, das heißt sie sind auch bei höheren Temperaturen noch sehr wirksam. Aufgrund dieser hervorragenden Eigenschaften eignen sie sich insbesondere als Netzmittel für wäßrige Lösungen anorganischer oder organischer Salze verschiedenster Art, so zum Beispiel als Netzmittel für salzartige Herbizide, wie Natrium-Methylarsonat. Der Gehalt der Lösungen an anorganischen oder organischen Salzen oder salzartigen Verbindungen kann innerhalb weiter Grenzen variieren. Wegen ihrer hohen Elektrolyt-Stabilität können die neuen Polyglycerin-Fettsäure-Veresterungsprodukte auch bei relativ konzentrierten wäßrigen Lösungen, Kompositionen oder Formulierungen zur Herabsetzung der Oberflächenspannung eingesetzt werden. Die Konzentration der zu behandelnden Lösungen, Kompositionen oder Formulierungen beträgt im allgemeinen 0,05 bis 30 Gew.-%. Die wirksame Menge an erfindungsgemäß vorgeschlagenem Tensid liegt im allgemeinen im Bereich von 0,005 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 1 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der zu behandelnden Flüssigkeit (Lösung, Komposition oder Formulierung).
Das oben erwähnte Natrium-Methylarsonat (Mononatrium- Methylarsonat) ist bekanntlich ein wasserlösliches, salzartiges organisches Biocid. Es wird als selektives Herbizid (Blattherbizid) im Anbau für Zuckerrohr, Zitrusfrüchte, Kaffee, Kautschuk und insbesondere in Baumwollplantagen eingesetzt. Die wäßrigen Natrium-Methylarsonat- Lösungen weisen gegebenenfalls relativ hohe Konzentrationen auf. Es hat sich gezeigt, daß die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Polyglycerin-Fettsäure-Veresterungsprodukte für wäßrige Natrium-Methylarsonat-Lösungen besonders geeignet sind. Sie sind in diesen Lösungen auch bei hohen Konzentrationen gut löslich und bewirken unerwartet niedrige Oberflächenspannungswerte. Die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Umsetzungsprodukte werden demnach bevorzugt für diese Lösungen verwendet.
Die Erfindung wird nun an Beispielen noch näher erläutert:
Beispiel 1
In einem mit einem Rührer, Thermometer, Gaseinleitungsrohr und einem Rückflußkühler mit Wasserabscheider ausgestatteten Reaktionsgefäß wurden 1000 g Polyglycerin mit der Hydroxylzahl 850 (das Polyglycerin ist nach der oben beschriebenen Glycerinkondensation hergestellt worden) und 79,0 g Cocosfettsäure (das sind 0,4 mol Fettsäure pro mol Polyglycerin) in saurer Katalyse umgesetzt, bis das Reaktionsprodukt eine Hydroxylzahl von 760 und eine Säurezahl von 0,3 hatte. Dazu wurde die Mischung aus Polyglycerin und Cocosfettsäure zunächst mit Hilfe einer in Salzsäure (14 ml) auf pH Wert 5 eingestellt. Die saure Mischung wurde dann bei Atmosphärendruck unter Rühren und Durchleiten von Stickstoff (5 Liter pro Stunde) auf 220°C erhitzt und bei dieser Temperatur unter Rühren, Stickstoff-Durchleiten, Wasseraustragung (Wasser aus der Veresterungsreaktion) und laufender Bestimmung der Hydroxylzahl und der Säurezahl so lange gehalten, bis das Reaktionsprodukt die genannte Hydroxylzahl und Säurezahl aufwies (was nach 2 Stunden der Fall war), worauf es auf Raumtemperatur abgekühlt wurde. Das erhaltene Polyglycerin-Cocosfettsäure-Veresterungsprodukt mit der Hydroxylzahl 705 und der Säurezahl 0,3 war eine leicht braun gefärbte, viskose Flüssigkeit.
Beispiel 2
Es wurde wie im Beispiel 1 vorgegangen, mit der Ausnahme, daß 1000 g Polyglycerin mit der Hydroxylzahl 820 und 76,5 g Laurinsäure (das sind 0,6 mol Laurinsäure pro mol Polyglycerin) eingesetzt wurden und die Umsetzung bis auf eine Hydroxylzahl von 765 und eine Säurezahl von 0,3 geführt wurde (3 Stunden Reaktionszeit). Das erhaltene Polyglycerin-Laurinsäure-Veresterungsprodukt mit der Hydroxylzahl 680 und der Säurezahl 0,3 war eine braun gefärbte, viskose Flüssigkeit.
Die nicht-ionischen Produkte der Beispiele 1 und 2 wurden auf ihre Löslichkeit und ihre oberflächenaktive Wirksamkeit in wäßrigen Lösungen von Natriumchlorid, Natriumacetat und Natrium-Methylarsonat bei 20°C geprüft. Die Prüfung der Löslichkeit erfolgt in Lösungen mit einer Salzkonzentration von jeweils 25 Gew.-%. In 100 g dieser Salzlösungen wurden jeweils 10 g an Produkt der Beispiele 1 und 2 eingerührt, und es wurde beobachtet, ob die Lösungen klar oder trüb waren.
Ergebnis des Testes: Alle Lösungen waren klar, das heißt, daß die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Umsetzungsprodukte auch in konzentrierten Salzlösungen gut löslich sind.
Die Prüfung der oberflächenaktiven Wirksamkeit erfolgte in Lösungen mit einer Salzkonzentration von jeweils 1 Gew.-%. Nach Zugabe von 0,01 g und 0,1 g pro 100 g Salzlösung an Produkt der Beispiele 1 und 2 wurde die Oberflächenspannung der Lösungen gemessen (die Messung erfolgte nach DIN 53 914).
Die Ergebnisse dieses Testes sind in der nachstehenden Tabelle zusammengefaßt. Sie zeigen, daß die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Umsetzungsprodukte eine starke Herabsetzung der Oberflächenspannung von wäßrigen Salzlösungen bewirken.
TABELLE
chemische Formel:

Claims (5)

1. Verfahren zum Herabsetzen der Oberflächenspannung von wäßrigen Lösungen, bei dem diesen Lösungen ein Umsetzungsprodukt aus Polyglycerin und Fettsäure in einer wirksamen Menge zugesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein Umsetzungsprodukt zugesetzt wird, das erhalten worden ist, indem man ein Polyglycerin mit einer Hydroxylzahl von 860 bis 800 in saurer Katalyse mit einer Fettsäure im Molverhältnis von 1 : 0,3 bis 0,7 verestert bis auf eine Hydroxylzahl von 770 bis 680 und eine Säurezahl von höchstens 0,7.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Umsetzung ein Polyglycerin mit einer Hydroxylzahl von 850 bis 820 eingesetzt wird, das Polyglycerin und die Fettsäure im Molverhältnis von 1 : 0,4 bis 0,6 eingesetzt werden, und daß bis auf eine Hydroxylzahl von 770 bis 680 und eine Säurezahl von höchstens 0,3 verestert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Fettsäure die Caprylsäure, Caprinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure oder die Cocosfettsäure eingesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzungsprodukte bei wäßrigen Lösungen von salzartigen organischen Biociden eingesetzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzungsprodukte bei wäßrigen Lösungen des Herbicids Natrium-Methylarsonat eingesetzt werden, die für Baumwollplantagen bestimmt sind.
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