DE3524149A1 - Steuerscheibenventil - Google Patents
SteuerscheibenventilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Steuerscheibenventil, insbesondere
für den Sanitärbereich, mit einem Gehäuse, mit mindestens zwei
Steuerscheiben, von denen eine zur Veränderung der Menge des
zu regelnden Mediums gegenüber der anderen linear verschiebbar
ist, mit einer Einrichtung, welche sich einer Linearbewegung
der beweglichen Steuerscheibe widersetzt.
Ein derartiges Steuerscheibenventil ist aus der DE-OS 32 46 350
bekannt. Hier werden starke Druckstöße im Leitungssystem, wel
che durch plötzliches Schließen der Sanitärarmatur hervorge
rufen werden könnten, durch eine Bewegungsbremse verhindert,
die mit der beweglichen Steuerscheibe gekoppelt ist. Diese Be
wegungsbremse besteht aus einem Kolben, der mit der bewegli
chen Steuerscheibe über eine Kolbenstange verbunden ist und
sich in einem wassergefüllten Zylinder hin- und herbewegt. Bei
einer Linearverschiebung der beweglichen Steuerscheibe wird so
durch den Kolben Wasser aus den Teilräumen des Zylinders ver
drängt, was zu der gewünschten Bremswirkung führt. Nachteilig
bei dem bekannten Steuerscheibenventil ist, daß zusätzliche
Teile benötigt werden, die nicht nur Kosten verursachen son
dern auch räumlich schwierig unterzubringen sind. Die bereits
im Handel befindlichen Ventile sowie die Armaturengehäuse, mit
denen zusammen die Ventile benutzt werden sollen, müssen von
Grund auf neu konstruiert werden, damit die in der DE-OS
32 46 350 gegebene Lehre befolgt werden kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Steuerscheiben
ventil der eingangs genannten Art zu schaffen, welches im we
sentlichen ohne zusätzliche Teile für die Bewegungsbremse aus
kommt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die be
wegliche Steuerscheibe in einem im wesentlichen abgeschlossenen
Raum angeordnet ist, den sie kolbenartig in zwei Teilräume
unterteilt, die über einen Verdrängungsweg miteinander in
Verbindung stehen, und daß das von der beweglichen Steuer
scheibe nicht eingenommene Volumen des geschlossenen Raumes
mit einer fließfähigen Substanz geeigneter Viskosität ange
füllt ist.
Die grundlegende Erkenntnis der Erfindung ist also, daß die
linear bewegliche Steuerscheibe selbst als Kolben einer Be
wegungsbremse genutzt werden kann, wenn die Steuerscheibe
selbst in einem abgeschlossenen, zylinderähnlichen Raum an
geordnet ist. Ein solcher abgeschlossener, zylinderähnlicher
Raum steht bei vielen bekannten Konstruktionen bereits im we
sentlichen zur Verfügung bzw. läßt sich ohne nennenswerten zu
sätzlichen Aufwand herstellen. Durch geeignete Abstimmung der
Viskosität der fließfähigen Substanz und des Querschnittes
des Verdrängungsweges läßt sich die gewünschte Bremskraft in
weiten Grenzen einstellen. Auffällige oder grundlegende Ände
rungen am Grundaufbau des Steuerscheibenventiles sind nicht
erforderlich, so daß im allgemeinen derartige Steuerscheiben
ventile mit älteren Fabrikaten kompatibel gemacht werden kön
nen, also als Ersatzteile einsetzbar sind.
Im allgemeinen bietet es sich an, daß der geschlossene Raum
nach unten durch die feststehende Steuerscheibe begrenzt ist.
Nach oben kann der geschlossene Raum durch eine dritte
Scheibe begrenzt werden, an welcher die nach oben weisende
Fläche der beweglichen Steuerscheibe entlang gleitet. Dieser
verhältnismäßig teure Weg wird regelmäßig dann eingesetzt
werden, wenn eine verhältnismäßig dünnflüssige Substanz zur
Bewegungsbremsung eingesetzt wird und eine verschleißfeste
Abdichtung des abgeschlossenen Raumes nach oben angestrebt
wird.
Der abgeschlossene Raum kann zur Seite hin durch eine Wand
des Gehäuses begrenzt werden.
In der Praxis finden sich besonders häufig solche Steuerschei
benventile, bei welchen die bewegliche Steuerscheibe eine kom
binierte Rotations- und Linearbewegung ausführt, die von einem
Stellschaft bewirkt wird, der in einem im Gehäuse drehbar ge
führten Teil gelagert ist und mit einem Kopf in eine Mitnahme
öffnung an der nach oben weisenden Fläche der Regelscheibe
eingreift, wobei die bewegliche Steuerscheibe in einer nach
unten offenen Aufnahmeöffnung des drehbar geführten Teiles
angeordnet ist. Bei solchen "Einhebelmischern" bietet es sich
an, daß der abgeschlossene Raum das Volumen des Aufnahmeraumes
umfaßt.
In diesem Falle kann es ferner zur Erleichterung der Abdich
tung des abgeschlossenen Raumes zweckmäßig sein, wenn der
Aufnahmeraum für die bewegliche Steuerscheibe seitlich in
allen Richtungen geschlossen ist. Es ist dann im wesentlichen
nur noch für die Abdichtung des abgeschlossenen Raumes nach
unten Sorge zu tragen, was verhältnismäßig einfach - wie oben
erwähnt - durch die feststehende Steuerscheibe geschehen kann.
Grundsätzlich ist es dabei gleichgültig, ob das drehbar ge
führte Teil bei der Einleitung der Drehkräfte in die beweg
liche Steuerscheibe eine aktive Rolle übernimmt oder nur pas
siv "mitgeschleppt" wird.
Das drehbar geführte Teil kann dabei mit seiner nach unten
zeigenden Fläche auf der feststehenden Steuerscheibe gleiten.
Dies reicht in vielen Fällen, insbesondere bei Verwendung ver
hältnismäßig zähflüssiger Substanzen, zur Abdichtung gegen
die Festscheibe aus.
Alternativ kann der Verdrängungsweg, der die beiden Teilräume
des geschlossenen Raumes miteinander verbindet, einen Spalt
zwischen der nach unten zeigenden Fläche des drehbar geführ
ten Teils und der feststehenden Steuerscheibe umfassen.
Schließlich wird sich in vielen Fällen auch diejenige Ausge
staltung anbieten, bei welcher der Verdrängungsweg eine Nut
in der Mantelfläche der beweglichen Steuerscheibe umfaßt.
Die fließfähige Substanz sollte im Bereich zwischen 10°C und
80°C eine im wesentlichen konstante Viskosität aufweisen,
da dann in demjenigen Temperaturbereich, in dem Sanitärarma
turen üblicherweise benutzt werden, keine nennenswerte Ver
änderung der Bremskraft auftritt.
Im einfachsten Falle ist die fließfähige Substanz Wasser.
Von besonderem Vorteil ist jedoch, wenn die fließfähige Sub
stanz schmierende Eigenschaft für die Steuerscheiben aufweist.
In diesem Falle kommt es nämlich durch die Pumpwirkung, wel
che mit der kolbenartigen Bewegung der Regelscheibe im abge
schlossenen Raum verbunden ist, zu einer aktiven Schmierung
der Gleitflächen der beiden Steuerscheiben, wobei das Schmier
mittel ständig umgewälzt und erneuert wird.
Die fließfähige Substanz kann hierzu ein Silikonöl oder -fett
sein. Derartige Silikonöle oder -fette sind mit nahezu jeder
beliebigen Viskosität im Handel erhältlich und physiologisch
unbedenklich.
Die fließfähige Substanz kann auch eine zähflüssige oder pa
stöse Masse sein, der Gleitadditive zugefügt sind. Je zähflüs
siger die fließfähige Substanz ist, desto geringer sind die
Probleme, die sich aus der Abdichtung des abgeschlossenen
Raumes ergeben. Selbstverständlich muß der Querschnitt des
Verdrängungsweges, der die beiden Teilräume des abgeschlos
senen Raumes miteinander verbindet, bei der Verwendung der
artiger zähflüssiger oder pastöser Massen entsprechend groß
sein.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Zeichnung näher erläutert; es zeigen
Fig. 1: einen Axialschnitt durch ein kartuschenartiges
Steuerscheiben-Mischventil (die Schnittebene ist
in dem eingerahmten Teil der Figur parallel zu der
Schnittebene in der restlichen Figur versetzt);
Fig. 2: die Unteransicht der Regelscheibe, die bei der in
Fig. 1 gezeigten Ausführungsform verwendet wird;
Fig. 3: einen Schnitt gemäß Linie III-III von Fig. 1;
Fig. 4: einen Axialschnitt durch ein zweites Ausführungs
beispiel eines kartuschenartigen Steuerscheiben-
Mischventils, ähnlich der Fig. 1;
Fig. 5: einen Schnitt gemäß Linie V-V von Fig. 4;
Fig. 6: einen Schnitt gemäß Linie VI-VI von Fig. 4.
Das in den Fig. 1 bis 3 dargestellte, kartuschenartig auf
gebaute Steuerscheiben-Mischventil umfaßt ein becherförmiges
Gehäuse-Unterteil 1 und einen hierauf dicht befestigten, z.B.
aufgeschweißten Gehäusedeckel 2.
Im Boden des Gehäuse-Unterteils 1 sind drei Öffnungen vorge
sehen: zwei Einlauföffnungen 3 für Kalt- bzw. Warmwasser so
wie eine Auslauföffnung 4 für Mischwasser. Die Einlauföff
nungen 3 liegen nicht in der Schnittebene von Fig. 1. Um
wenigstens eine von ihnen darstellen zu können, wurde in dem
gestrichelt umrahmten Teil von Fig. 1 der Schnitt in eine
Ebene gelegt, die parallel zur Schnittebene der restlichen
Figur versetzt ist. Die Geometrie und Anordnung dieser Öff
nungen ist als solche bekannt und braucht daher nicht näher
beschrieben zu werden.
Auf dem Boden des Gehäuse-Unterteils 1 liegt eine erste Steu
erscheibe 5 aus einem Keramikmaterial, deren nach oben ge
richtete Fläche in bekannter Weise fein poliert bzw. geläppt
ist. Sie ist durch geeigneten formschlüssigen Eingriff in das
Gehäuse-Unterteil 1 gegen Verdrehung gesichert und heißt da
her nachfolgend Festscheibe. Die Festscheibe 5 enthält ihrer
seits drei Durchtrittsöffnungen, die mit den Durchtrittsöff
nungen 3, 4 des Gehäuse-Unterteils 1 kommunizieren: jeweils
eine Durchtrittsöffnung 6 für Kalt- und Warmwasser sowie eine
Durchtrittsöffnung 7 für rücklaufendes Mischwasser.
Der Spalt zwischen Festscheibe 5 und Gehäuse-Unterteil 1 wird
durch (nicht dargestellte) als solche bekannte elastische Dich
tungen abgedichtet. Diese können beispielsweise in Nuten in
der nach oben zeigenden Bodenfläche des Gehäuse-Unterteils 1
derart eingelegt sein, daß sie die Durchtrittsöffnungen 3 und
4 des Gehäuse-Unterteils 1 umgeben.
In einer Axialbohrung 8 des Gehäusedeckels 2 ist der zylindri
sche Hals 9 eines in der Außenkontur im wesentlichen rota
tionssymmetrischen Mitnahmeteils 10 geführt. Durch den Hals
9 führt eine Mittelöffnung 11, von der ein Stellschaft 12 auf
genommen wird. Der Stellschaft 12 ist im oberen Bereich des
Halses 9 mittels eines Schwenkzapfens 13 angelenkt. Der Schwenk
bereich des Stellschaftes 12 wird durch die nach unten diver
gierenden Wände der Hals-Mittelöffnung 11 definiert.
In die Unterfläche des Mitnahmeteils 10 ist eine verhältnis
mäßig breite und tiefe Nut 14 eingebracht, in welcher form
schlüssig eine zweite, bewegliche Steuerscheibe 15 einsitzt,
die nachfolgend Regelscheibe genannt wird.
Die Regelscheibe 15 besitzt, wie aus Fig. 2 hervorgeht, zwei
parallele, einander gegenüberliegende Führungsflächen 16, die
mit den Seitenflächen der Nut 14 im Mitnahmeteil 10 zusammen
wirken. In die polierte Unterseite der Regelscheibe 15 ist
eine Regelausnehmung 19 eingebracht, die durch Verschieben
und/oder Verdrehen der Regelscheibe 15 in unterschiedliche
Überlappung mit den Durchtrittsöffnungen 6, 7 gebracht werden
kann; hierdurch lassen sich in bekannter Weise Menge und Tem
peratur des auslaufenden Mischwassers einstellen.
Die Linearbewegung der Regelscheibe 15 wird direkt durch eine
Verschwenkung des Stellschaftes 12 bewirkt, dessen unterer Kopf
18 in eine Mitnahmeöffnung 17 an der nach oben zeigenden Flä
che der Regelscheibe 15 eingreift. Die Einleitung der zur Ver
drehung der Regelscheibe 15 erforderlichen Kräfte erfolgt über
die Seitenflächen der Nut 14 im Mitnahmeteil 10, das bei Ver
drehung des Stellschafts 12 um die senkrechte Ventilachse mit
verdreht wird.
Die Oberseite der Regelscheibe 15 liegt an der Bodenfläche der
Nut 14 im Mitnahmeteil 10 dicht an. Aufgrund der dichten Ver
bindung zwischen dem Gehäusedeckel 2 und dem Gehäuse-Unter
teil 1 sowie aufgrund der erwähnten Dichtungen zwischen der
oberen Bodenfläche des Gehäuse-Unterteils 1 und der Festschei
be 5 entsteht so innerhalb der Gehäuseteile 1, 2 und unterhalb
des Mitnahmeteils 10 ein abgeschlossener Raum 20, der im we
sentlichen das von der Regelscheibe 15 nicht eingenommene Vo
lumen der Nut 14 des Mitnahmeteils 10 sowie den Spalt 21 zwi
schen der Unterseite des Mitnahmeteils 10 und der nach oben
zeigenden Fläche der Festscheibe 5 umfaßt.
Der Raum 20 ist von einer viskosen, fließfähigen Substanz aus
gefüllt. Er wird von der Regelscheibe 15 nach Art eines Kol
bens in zwei Teilräume 20 a und 20 b unterteilt, die (nur) über
den als Verdrängungsweg fungierenden Spalt 21 miteinander ver
bunden sind. Jeder Linearbewegung der Regelscheibe 15, die
einer Veränderung der Menge des auslaufenden Mischwassers
entspricht, setzt sich somit eine Bremskraft entgegen, die
aus der Verdrängung der Flüssigkeit aus dem einen Teilraum
20 a in den anderen Teilraum 20 b über den Spalt 21 resultiert.
Die Größe dieser Bremskraft läßt sich durch die Wahl der Vis
kosität sowie durch den Querschnitt des Verdrängungsweges
nach Belieben in weiten Grenzen einstellen.
Die verwendete fließfähige Substanz weist im Temperaturbereich
zwischen 10°C und 80°C konstante Viskosität auf. Daher ist
auch die Bremskraft und somit die Stoßdämpferwirkung im übli
chen Temperatur-Arbeitsbereich des Mischventils konstant. Im
einfachsten Falle ist die fließfähige Substanz Wasser.
Beim bevorzugten Ausführungsbeispiel finden jedoch als fließ
fähige Substanz solche Stoffe Verwendung, die gleichzeitig
eine Schmierung der Gleitflächen der beiden Steuerscheiben
5, 15 bewirken können. In Frage kommen hierzu in erster Linie
Silikonöle und -fette bzw. -harze, die in einem sehr großen
Viskositätsbereich zur Verfügung stehen und physiologisch
unbedenklich sind. Auch zähflüssige, pastöse Massen sind bei
geeigneter Dimensionierung des Verdrängungsweges geeignet,
insbesondere dann, wenn ihnen Gleithilfezusätze wie Graphit
oder Molybdänsulfid beigemengt sind. Die so bewirkte Schmie
rung der Gleitflächen der beiden Steuerscheiben 5, 15 ist be
sonders effektiv, dabei den Bewegungen der Regelscheibe 15
ein kontinuierlicher Austausch und eine ständige Durchmengung
der als Verdrängungsmittel und Schmiermittel eingesetzten
fließfähigen Substanz stattfindet.
Je niedriger die Viskosität der als Verdrängungsmittel ver
wendeten fließfähigen Substanz ist, umso geringer sind die
Anforderungen an die Abdichtung des Raumes 20. Bei hochvisko
sen Flüssigkeiten wird ein nicht dargestelltes Ausführungs
beispiel eingesetzt, bei dem die Oberseite der Regelscheibe
15 an einer dritten Scheibe aus Keramik entlang glei
tet. Hierdurch wird bekanntlich eine besonders verschleißfeste,
dynamische Dichtung bewirkt.
In den Fig. 4 bis 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines Steuerscheiben-Mischventils dargestellt, das weitgehend
mit demjenigen nach den Fig. 1 bis 3 übereinstimmt. Soweit
Elemente in den Fig. 4 bis 6 solchen aus den Fig. 1 bis
3 entsprechen, sind sie mit demselben Bezugszeichen, zuzüglich
100, gekennzeichnet.
Das Steuerscheiben-Mischventil umfaßt wiederum ein Gehäuse-
Unterteil 101 mit den Durchlaßöffnungen 103, 104, auf welches
ein Gehäusedeckel 102 dicht aufgesetzt ist. Im Gehäuse-Unter
teil 101 ist eine Festscheibe 105 mit den Durchtrittsöffnun
gen 106, 107 raumfest angeordnet, auf welcher eine Regel
scheibe 115 mit einer nach unten weisenden Regelausnehmung
119 verdreh- und verschiebbar ist.
Die Bewegungen der Regelscheibe 115 werden durch einen Stell
schaft 112 bewirkt, der im Hals 109 eines drehbar geführten
Teiles 110 mittels eines Schwenkzapfens 113 gelagert ist und
mit einem zylindrischen Kopf 118 in eine Mitnahmeöffnung 117
an der nach oben zeigenden Fläche der Regelscheibe 115 ein
greift.
In das drehbar geführte Teil 110, das mit seiner unteren Stirn
seite auf der Festscheibe 105 gleitet, ist von unten her ein
ovaler Aufnahmeraum 114 für die Regelscheibe 115 eingearbei
tet, der genügend Raum für die erforderliche Linearbewegung
der Regelscheibe 115 läßt. Letztere ist kreiszylindrisch
(vergl. Fig. 5), kann also vom drehbar geführten Teil 110
keine Drehkräfte übertragen bekommen. Die Einleitung von Kräf
ten in die Regelscheibe 115 erfolgt ausschließlich über den
Kopf 118 des Stellschaftes 112.
Die Längsflächen des ovalen Aufnahmeraumes 114 bilden im we
sentlichen Tangentialflächen an die Regelscheibe 115. Die nach
oben zeigende Fläche der Regelscheibe 115 ist durch einen O-
Ring 122 gegen die Deckenfläche des Aufnahmeraumes 114 abge
dichtet.
Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 bis 6 stellt der
Aufnahmeraum 114 für die Regelscheibe 115 im drehbar geführten
Teil 110 praktisch einen abgeschlossenen Raum 120 dar, der von
der Regelscheibe 115 nach Art eines Kolbens in zwei Teilräume
120 a und 120 b unterteilt wird. Diese stehen über eine als Ver
drängungsweg fungierende Nut 121 in der Mantelfläche der zy
lindrischen Regelscheibe 115 miteinander in Verbindung.
Der abgeschlossene Raum 120 ist wiederum mit einer fließfähi
gen Substanz ausgefüllt, deren Viskosität in solcher Weise
auf den Querschnitt der Nut 121 in der Mantelfläche der Regel
scheibe 115 abgestimmt ist, daß sich die gewünschte Brems
kraft bei Linearbewegungen der Regelscheibe 115 einstellt.
Im übrigen gelten die obigen Ausführungen zum Ausführungs
beispiel nach den Fig. 1 bis 3, insbesondere auch bezüg
lich der möglichen Schmierwirkung der fließfähigen Substanz,
hier entsprechend.
Claims (14)
1. Steuerscheibenventil, insbesondere für den Sanitärbereich,
mit einem Gehäuse, mit mindestens zwei Steuerscheiben, von
denen eine zur Veränderung der Menge des zu regelnden Me
diums gegenüber der anderen linear verschiebbar ist, mit
einer Einrichtung, welche sich einer Linearbewegung der be
weglichen Steuerscheibe widersetzt, dadurch gekennzeichnet,
daß die bewegliche Steuerscheibe (15; 115) in einem im we
sentlichen abgeschlossenen Raum (20; 120) angeordnet ist,
den sie kolbenartig in zwei Teilräume (20 a, 20 b; 120 a, 120 b)
unterteilt, die über einen Verdrängungsweg (21; 121) mitein
ander in Verbindung stehen, und daß das von der beweglichen
Steuerscheibe (15; 115) nicht eingenommene Volumen des ge
schlossenen Raumes (20; 120) mit einer fließfähigen Sub
stanz geeigneter Viskosität angefüllt ist.
2. Steuerscheibenventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der geschlossene Raum (20; 120) nach unten durch
die feststehende Steuerscheibe begrenzt ist.
3. Steuerscheibenventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der geschlossene Raum nach oben durch eine
dritte Scheibe begrenzt ist, an welcher die nach oben
weisende Fläche der beweglichen Steuerscheibe entlang glei
tet.
4. Steuerscheibenventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß der abgeschlossene Raum (20) zur
Seite durch eine Wand des Gehäuses (1) begrenzt wird.
5. Steuerscheibenventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei welchem die bewegliche Steuerscheibe eine kombinierte
Rotations- und Linearbewegung ausführt, die von einem Stell
schaft bewirkt wird, der in einem im Gehäuse drehbar geführ
ten Teil gelagert ist und mit einem Kopf in eine Mitnahme
öffnung an der nach oben weisenden Fläche der Regelscheibe
eingreift, wobei die bewegliche Steuerscheibe in einer Auf
nahmeöffnung des drehbar geführten Teiles angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der abgeschlossene Raum (20;
120) das Volumen des Aufnahmeraumes (14; 114) umfaßt.
6. Steuerscheibenventil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß der Aufnahmeraum (114) für die bewegliche Steuer
scheibe (115) seitlich in allen Richtungen geschlossen ist.
7. Steuerscheibenventil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß das drehbar geführte Teil (110) mit seiner nach
unten zeigenden Fläche auf der feststehenden Steuerscheibe
(105) gleitet.
8. Steuerscheibenventil nach einem der Ansprüche 5 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß der Verdrängungsweg einen Spalt
(21) zwischen der nach unten zeigenden Fläche des drehbar
geführten Teils (10) und der feststehenden Steuerscheibe
(5) umfaßt.
9. Steuerscheibenventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verdrängungsweg eine Nut
(121) in der Mantelfläche der beweglichen Steuerscheibe
(115) umfaßt.
10. Steuerscheibenventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die fließfähige Substanz im Be
reich zwischen 10°C und 80°C eine im wesentlichen konstan
te Viskosität aufweist.
11. Steuerscheibenventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die fließfähige Substanz Wasser
ist.
12. Steuerscheibenventil nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die fließfähige Substanz
schmierende Eigenschaft für die Steuerscheiben (5, 15;
105, 115) aufweist.
13. Steuerscheibenventil nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich
net, daß die fließfähige Substanz ein Silikonöl oder -fett
ist.
14. Steuerscheibenventil nach Anspruch 12 oder 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß die fließfähige Substanz eine zähflüssi
ge oder pastöse Masse ist, der Gleitadditive zugefügt sind.
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