DE3523917C2 - Von einem Steuerorgan betätigtes Steuerungsventil - Google Patents
Von einem Steuerorgan betätigtes SteuerungsventilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein von einem Steuerorgan be
tätigtes Steuerungsventil mit den Merkmalen des
Anspruchs 1. Insbesondere betrifft die Erfindung ein
derartiges Ventil, das auf Druck anspricht.
Auf Druck ansprechende, von einem Steuerorgan betä
tigte Steuerungsventile sind bereits aus der US
2 575 272, der US 2 968 464 und der US 3 405 906
bekannt. Bei diesen bekannten Ventilen wird ein beweg
bares Hauptverschlußstück eines Hauptventils von
einem Betätigungselement wie einem Kolben, einer Zwi
schenwand oder einer Druckdose eingestellt, wobei das
Betätigungselement auf die Einstellung eines Pilotven
tils unter Verwendung der Druckkraft des Fluids
anspricht, dessen Durchfluß gesteuert werden soll.
Aus der US 37 99 497 und der DE 27 37 842 A1 ist ein von
einem Steuerorgan betätigtes Steuerungsventil mit den
Merkmalen a) bis d) des Patentanspruches 1 bekannt. Darüber
hinaus beschreibt die DE 27 37 842 A1 noch die Merkmale e)
bis g) des Patentanspruches 1 mit dem Unterschied, daß der
Kolben nur im Hauptverschlußstück des Hauptventils ein
gesetzt ist und mit dem Hauptverschlußstück eine zweite
Kammer bildet.
Bei den vorgenannten Ventilen besteht das Problem der Stabilität des
Steuervorgangs, da die Kraft zum Abheben von dem Ventil
sitz zur Steuerung gleich den entgegengerichteten Kräf
ten sein muß. Dieses Gleichgewicht wird durch die Strö
mungskräfte des zu steuernden Fluids, beispielsweise
eines Flüssigkeits-, Gas- oder Dampfstromes, gestört,
wodurch eine Instabilität entsteht. Die erwünschte Sta
bilität der Ventilsteuerung kann in einem begrenzten
Maße durch geeignete Bemessung der Öffnung, durch die
Ausbildung des Pilotventils, durch eine erhöh
te Dämpfung und durch Verringerung oder Steuerung des
Kammervolumens erreicht werden. Eine Ventilsteuerungs
stabilität ist besonders schwierig dann zu erreichen,
wenn das zu steuernde Fluid ein gasförmiges Fluid, bei
spielsweise Luft oder Dampf, ist.
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, ein von
einem Steuerorgan betätigtes Steuerungsventil derart
auszubilden, daß der Steuerungsvorgang einen hohen
Stabilitätsgrad aufweist und das Schlagen bzw. Klappern
während des Betriebes auf ein Minimum reduziert ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Patentanspruches 1 gelöst.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen darin,
daß beim Steuerungsventil die Arbeitsstabilität des Haupt
ventils in den Zwischenstellungen sichergestellt ist, wo
durch ein Klappern oder Flattern des Hauptventils verhindert
wird. Diese Vorteile ergeben sich aus der gedrosselten
Strömungsverbindung, die mit dem Hauptventil zusammenwirkt,
um einen variablen Durchflußquerschnitt zu bilden, der die
Einlaßöffnung mit der Abflußöffnung und der ersten Kammer
verbindet, wenn das Ablaßventil und das Hauptventil in der
Offenstellung sind. Dabei variiert der Durch
flußquerschnitt im direkten Verhältnis zu der Größe,
in der sich das Hauptventil in einer
offenen Position befindet, um den Fluiddruck in
der ersten Kammer zu variieren und Kräfte auf das Haupt
ventil hervorzurufen, die entgegen der Bewe
gungsrichtung des Hauptventils wirken. Diese
Druckkräfte, die auf das Hauptventil entgegen
gesetzt zu seiner Bewegung einwirken, bewirken die an
gestrebte Stabilität bei der Betätigung bzw. Steuerung
des Ventils. Daher eignet sich das Steuerungsventil
insbesondere für gasförmige Fluide.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
enthalten.
Gemäß einer speziellen Ausgestaltung der Erfindung sind eine Mehrzahl von Kanälen in
dem Hauptverschlußstück vorgesehen, die sich radial von
der äußeren Umfangsfläche des Hauptverschlußstücks zu der
Abflußöffnung erstrecken, die koaxial in dem Hauptverschluß
stück ausgebildet ist. Diese Kanäle sind in der Nähe
des zugehörigen Sitzes des Hauptverschlußstücks angeord
net, so daß dann, wenn das Verschlußstück sich relativ zu
seinem Sitz bewegt, der Durchflußbereich bzw. Durchfluß
querschnitt, der die Einlaßöffnung mit den radial sich
ersteckenden Kanälen verbindet, proportional zu der Ent
fernung des Hauptverschlußstücks von seinem Sitz variiert.
Nachstehend wird die Erfindung anhand eines in den
Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Ausfüh
rungsform des auf Druck ansprechenden,
von einem Steuerorgan betätigten Steuerungsventil, in
einer weitgehend schematischen Darstellung und in voll
ständig geschlossener Stellung;
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt des Ab
schnitts des Hauptventils, das innerhalb des
mit einer gestrichelten Linie dargestellten Kreises A
in Fig. 3 dargestellt ist, jedoch in einer geschlosse
neren Position; und
Fig. 3 eine Darstellung ähnlich der Fig. 1,
wobei sich das Ventil jedoch in einer
vollständig offenen Stellung befindet.
Hinsichtlich Fig. 1 bezeichnet das Bezugs
zeichen 10 allgemein ein auf Druck ansprechendes bzw.
reagierendes, von einem Steuerorgan betätigtes Steue
rungsventil. In Fig. 1 ist das Ventil 10 in vollstän
dig geschlossener Stellung.
Das Ventil 10 hat ein Gehäuse 12 mit einem Haupt
abschnitt 14 und einem Aufsatzabschnitt 16. Der Auf
satzabschnitt 16 hat ein geflanschtes Ende 18 und ist
koaxial an dem Hauptabschnitt 14 mittels mehrerer
Schrauben 20 befestigt, die durch das geflanschte Ende
18 hindurchgehen. Das Gehäuse umfaßt auch eine Hülse
22, die fest innerhalb des Innenraumes 23 des Haupt
teils 14 angesetzt ist zwischen einer ringförmigen
Schulter, die in der Innenfläche des Hauptabschnitts
ausgebildet ist, und dem geflanschten Ende 18 des Auf
satzabschnitts 16. Der Hauptabschnitt 14 hat eine Ein
laßöffnung 24 und eine Auslaßöffnung 26, die beide mit
dem Innenraum 23 des Hauptabschnitts in Verbindung ste
hen. Die Einlaßöffnung 24 ist über eine Lei
tungseinrichtung (nicht dargestellt) mit einer Druck
fluidquelle verbunden, wobei der Druckfluidstrom mittels
des Ventils 10 gesteuert werden soll. Die Auslaßöffnung
26 ist über eine Leitungseinrichtung (nicht
dargestellt) mit einer (ebenfalls nicht dargestellten)
Stelle mit einem niedrigeren Fluiddruck als demjenigen
des Druckfluids an der Einlaßöffnung verbunden. Die
Hülse 22 hat einen Endabschnitt 28 mit verringertem
Durchmesser, der koaxial mit der Auslaßöffnung 26 und
von dieser axial beabstandet ist.
Ein Hauptventil 30 ist angeordnet, um
den Fluidstrom von der Einlaßöffnung 24 durch die Aus
laßöffnung 26 zu steuern. Das Hauptventil 30
enthält ein bewegbares Bauteil oder ein Hauptverschluß
stück 32 und einen Sitz 34, der in dem Hauptabschnitt
14 des Gehäuses 12 an der Verbindungsstelle der Auslaß
öffnung 26 und des Innenraums 23 des Hauptabschnitts
ausgebildet ist.
Das Hauptverschlußstück 32 hat eine axiale Durch
gangsbohrung, deren unteres Ende eine Abflußöffnung 36
darstellt. Die axiale Bohrung hat drei zunehmend von
der Abflußöffnung 36 größere, versenkte bzw. zurückver
setzte Abschnitte. Der erste versenkte bzw. zurückver
setzte Abschnitt bildet einen Verteiler bzw. ein ver
zweigtes Leitungssystem 38, während der zweite versenk
te Abschnitt eine Entlüftungskammer bzw. Auslaßkammer 40
bildet. Der dritte versenkte bzw. erweiterte Abschnitt
hat einen solchen Durchmesser, daß er verschieblich den
Endabschnitt 28 verringerten Durchmessers der Hülse 22
aufnehmen kann, wobei der Endabschnitt 28 dazu dient,
das Hauptverschlußstück 32 bei seiner hin- und hergehen
den Bewegung zu dem Sitz 34 und von diesem weg zu hal
ten und zu führen. Das Hauptverschlußstück 32 und der
Endabschnitt 28 sowie der dritte versenkte Abschnitt
bilden eine Kammer 42 mit variablem Volumen. Ein Ring
44 ist an dem Boden des dritten versenkten Abschnitts
befestigt und bildet eine ringförmige Anschlagschul
ter 46, deren Aufgabe weiter unten des näheren erläutert
wird. Das Hauptverschlußstück 32 hat eine abgeschrägte,
ringförmige Fläche 48, deren Winkel komplementär zu
demjenigen des Sitzes 34 ist, so daß in der vollständig
geschlossenen Position oder Sitzposition das Verschlußstück
dicht an der ringförmigen Fläche des Sitzes 34 an
liegt. Wie am besten aus Fig. 2 zu ersehen ist, hat das
Verschlußstück 32 auch einen abgestuften Endabschnitt mit
reduziertem Durchmesser, der zwei Umfangsflächen 50
und 52 bildet, die sich in dicht beabstandeter Beziehung
zu den ringförmigen Flächen 54 und 56 der Auslaßöffnung
erstrecken, die durch eine Bohrung bzw. eine Flach
senkung nahe dem Sitz 34 ausgebildet ist. Die benachbar
ten Flächen 50 und 54 sowie 52 und 56 bilden einen engen
Ringraum 58, wenn das Verschlußstück 32 sich in der abge
hobenen Position (Fig. 3) befindet. In der abgehobenen
Position steht die Einlaßöffnung 24 in Verbindung mit
dem Verteiler 38, und zwar über den Durchflußbereich
zwischen Sitz 34 und Fläche 48 des Hauptverschlußstücks
32 und radial sich erstreckende, in Umfangsrichtung
beabstandete Kanäle 60. Um das Hauptverschlußstück in
eine geschlossene Position zu beaufschlagen, kann eine
Rückstellfeder 62 in der Entlüftungskammer bzw. Abfluß
kammer 42 zwischen dem Endabschnitt 28 der Hülse 22 und
dem Ring 44 angeordnet sein.
Ein Kolben 64 ist hin- und herbewegbar in der
Hülse 22 und in den Kammern 40 und 42 des Hauptverschluß
stücks 32 angeordnet. Zum Zwecke des Zusammenbaus ist
der Kolben 64 so dargestellt, daß er einen oberen Ab
schnitt und einen unteren Abschnitt umfaßt, die mittels
einer Schraubenverbindung 66 zu einem einzigen gemeinsa
men Bauteil zusammengesetzt sind. Am Fußende des unteren
Abschnitts des Kolbens 64 ist, wie die Fig. 1 und 3
zeigen, eine abgeschrägte ringförmige Fläche ausgebil
det, die das bewegbare Verschlußteil 68
des Ablaßventils 70
darstellt. Das Ablaßventil 70 hat
einen abgeschrägten Sitz 72 (siehe insbesondere Fig. 3),
der an der Verbindungsstelle des Verteilers 38 und der
Entweichungskammer bzw. Abflußkammer 40 ausgebildet ist
und komplementär zu der ringförmigen Fläche des Kolbens
geformt ist. Der obere Abschnitt des Kolbens 64 ist so
abgestuft, daß zwei innere Flächen der Hülse 22 als Zy
linder dienen, um den Kolben bei seiner hin- und herge
henden Bewegung zu führen und zu halten. Eine axiale
Durchgangsbohrung 74 ist in dem Kolben 64 vorgesehen,
die sich von dessen unterem Ende in Verbindung mit dem
Verteiler 38 zu dessen oberem Ende in Verbindung mit
der zweiten Kammer variablen Volumens 76 erstreckt, die
durch das Innere des Gehäuses 12 und den Kolben 64 ge
bildet ist.
Ein Pilotventil 80 ist in das Gehäuse 12
eingebaut und enthält ein bewegbares Verschlußteil 82, das
einen konisch geformten axialen Vorsprung bzw. Spitze 83
aufweist, wobei der Vorsprung so bemessen ist, daß er
in das obere Ende der Bohrung 74 eintreten kann und in
der geschlossenen Position an einem Sitz 84 anliegt, der
am oberen Ende der Bohrung 74 ausgebildet ist. Das bewegbare
Verschlußstück 82 hat einen vergrößerten Abschnitt 86, der
mit dem Kolben 64 über eine Stift- und Schlitz-Verbin
dung 65 verbunden ist, die eine begrenzte relative Be
wegung zwischen dem bewegbaren Verschlußstück 82 und dem Kol
ben 64 ermöglicht. Der vergrößerte Abschnitt 86 ist mit
einem Plunger bzw. Tauchkolben 88 verbunden, der bei
seiner hin- und hergehenden Bewegung von einem oberen
Abschnitt verringerten Durchmessers des Gehäuses 12 ge
führt ist. Der Plunger 88 kann zum Zwecke des Zusammen
baus aus zwei Teilen bestehen. Eine Rückstellfeder 90
ist so angeordnet, daß sie an einem Ende an einem Ring
92 anliegt, der quer im Gehäuse 12 befestigt ist, wäh
rend ihr entgegengesetztes Ende an dem vergrößerten Ab
schnitt 86 anliegt. Die Feder 90 beaufschlagt das bewegbare
Verschlußstück 82 in eine geschlossene Position gegen den
Sitz 84.
Das Pilotventil 80 kann durch eine Pro
portionalsolenoidanordnung 94 betätigt werden, die
am Gehäuse 12 angesetzt ist. Die Solenoid
anordnung 94 umfaßt einen feststehenden Kern 96, der in
das Gehäuse 12 eingebaut ist, und eine Spule 98, die
koaxial um das Gehäuse 12 nahe dem Plunger 88 und dem
feststehenden Kern 96 angebracht ist. Dabei kann das
Pilotventil
auch durch einen elektromechanischen, hydraulischen oder
pneumatischen Betätigungsmechanismus anstelle der
Solenoidanordnung 94 betätigt werden.
In der in Fig. 1 dargestellten geschlossenen Posi
tion des Ventils 10 ist der Kolben 64 durch eine Öff
nung 100 in der Hülse 22 und eine Öffnung 102 im Kol
ben 64 druckausgeglichen. Diese Öffnungen 100 und 102
lassen Druckfluid mit Einlaßdruck von der Einlaßöff
nung 24 und dem Innenraum 23 des Hauptabschnitts 14
des Gehäuses in die Kammer 76 variablen Volumens flie
ßen. Druckfluid mit Einlaßdruck tritt auch in die Kam
mer 42 variablen Volumens und die Entweichungskammer bzw.
Entlüftungskammer 40 über Leckage-Kolbenringdichtungen
104 und 106 und die Zwischenräume zwischen dem unteren
Abschnitt des Kolbens 64 und den benachbarten Flächen
des Hauptverschlußstücks 32, dem Ring 44 und der Hülse 22
ein. Ein dritter Kolbendichtungsring 108 ist ebenfalls
in dem Kolben 64 angeordnet, um die Zwischenräume zwi
schen dem Kolben 64 und der Hülse 22 abzudichten.
In der in Fig. 1 dargestellten geschlossenen Posi
tion des Ventils 10 ist ein Druckfluid, beispielsweise
eine Flüssigkeit, ein Gas oder Dampf, dessen Durchfluß
durch das Ventil 10 gesteuert werden soll, daran gehin
dert, von der Einlaßöffnung 24 zu der und durch die Aus
laßöffnung 26 zu fließen, und zwar infolge der geschlos
senen Position dem Hauptventils 30. Wenn das
Hauptventil 30, das Pilotventil 80
und das Ablaßventil 70 geschlossen sind,
fließt das zu steuernde Fluid von der Einlaßöffnung 24
und dem Innenraum 23 des Gehäuses 12 durch die Öffnungen
bzw. Kanäle 100 und 102 in der Hülse 22 und dem Kolben 64
in die Kolbenkammer 76. Auch der Kammer 42 und der Ent
weichungskammer bzw. Abflußkammer 40 wird Druckfluid mit
Eintrittsöffnungsdruck infolge der Leckage-Kolbendich
tungsringe 104 und 106 und der Zwischenräume zwischen
dem Kolben 64, der Hülse 22, dem bewegbaren Hauptverschluß
stück 32 und dem Ring 44 zugeführt. Das Druckfluid in
der Kammer 42 und die Rückstellfeder 62 bilden zusammen
wirkende Kräfte, um das Hauptverschlußstück 32 gegen den
Sitz 34 an der Auslaßöffnung 26 zu halten, wodurch ein
Druckfluidfluß durch die Auslaßöffnung zu einer nicht
dargestellten Verwendungsstelle des Fluids verhindert
ist. Da das Ablaßventil 70 und
das Pilotventil 80 an einer Seite dem Auslaßfluid
druck ausgesetzt sind, der kleiner als der Einlaßfluid
druck ist, und da sie an ihren entgegengesetzten Seiten
einem Fluiddruck mit Einlaßfluiddruck ausgesetzt sind,
ruft dieser Druckunterschied Kräfte hervor, die die
Ventilanordnungen in eine geschlossene Position beauf
schlagen.
Wenn das Ventil 10 in eine geöffnete Position ge
bracht werden soll, wird eine Solenoidspule 98 erregt,
wodurch der Plunger 88 in Richtung des Kerns 96 gegen
die Kraft der Feder 90 nach oben gezogen wird. Diese
Plungerbewegung hebt die Spitze 83 des Pilot
ventils 80 von ihrem Sitz 84 ab, wodurch die Kammer 76
mit der Auslaßöffnung 26 über die Bohrung 74, den Ver
teiler 38 und die Abflußöffnung 36 verbunden wird. Diese
Verbindung der Kammer 76 verringert den Fluiddruck in
der Kammer, da die Öffnungen bzw. Kanäle 100 und 102
beschränkte Durchflußkanäle sind und somit Fluid mit
Einlaßdruck das ausgetretene Fluid nicht mit derselben
Geschwindigkeit seines Abflusses durch die Bohrung 74
ersetzen kann. Der Druckfluidabfall in der Kammer 76
unter den Einlaßfluiddruck führt zu einer Druckdifferenz
um den Kolben 64, die eine Kraft auf den Kolben her
vorruft, die in Fig. 1 nach oben gerichtet ist, wodurch
der Kolben der nach oben gerichteten Bewegung des Plun
gers 88 folgt. Die Aufwärtsbewegung des Kolbens 64 be
wirkt, daß das bewegbare Verschlußstück 68 angehoben und
das Ablaßventil 70 geöffnet wird, indem
sich das Verschlußstück 68 von dem zugehörigen Sitz 72
abhebt. Durch das Öffnen des Ablaßventils
70 werden die Kammer 42 und die Abflußkammer 40
über den Verteiler 38 und die Abflußöffnung 36 zu der
Auslaßöffnung 26 ventiliert, wodurch der Fluiddruck in
der Kammer 42 sinkt. Da der Durchmesser der Kammer 42
gleich oder geringfügig kleiner ist als der Durchmesser
des Hauptverschlußstücks 32 an dem Sitz 34, wirken die
Fluiddruckkräfte zusammen mit der Kraft der Rückstell
feder 62 so, daß das Hauptverschlußstück 32 in Anlage an
den Sitz 34 gehalten wird.
Wenn der Druck in der Kammer 42 sinkt, sinkt auch
die Kraft, die dazu neigt, den Kolben 64 nach oben zu
bewegen, infolge der Verringerung der Kraft des Fluid
druckes, die nahe der Verbindung 66 nach oben gegen die
Fläche des Kolbens 64 wirkt. Diese Verringerung der nach
oben wirkenden Kräfte führt zu einer Steuerung oder
Dämpfung der nach oben gerichteten Bewegung des Kolbens
64. Außerdem bewirkt die nach oben gerichtete Bewegung
des Kolbens 64 eine Verringerung der Durchflußfläche,
die durch die Spitze 83 und den Sitz 84 des Pilot
ventils 80 begrenzt ist, wobei diese verringerte
Durchflußfläche dazu führt, daß der Fluiddruck in der
Kammer 76 ansteigt. Der Aufbau des Fluiddrucks, der auf
den Kolben 64 entgegengesetzt zu dessen Aufwärtsbewegung
wirkt, führt zusammen mit einer Verringerung der Fluid
druckkräfte, die auf den Kolben 64 in Richtung der Auf
wärtsbewegung des Kolbens wirken, zu einer der Kolben
bewegung entgegengesetzten, stabilisierenden Wirkung.
Eine zusätzliche Aufwärtsbewegung des Plungers 88 infol
ge der Kraft der Solenoidanordnung 94 öffnet dann wieder
das Pilotventil 80 und erhöht den Durchfluß
bereich, der durch die Spitze 83 und den zugehörigen
Sitz 84 gebildet ist, wodurch die Fluidkräfte wiederum
auf den Kolben wirken, wie dies weiter oben beschrie
ben ist.
Wenn eine Aufwärtsbewegung des Kolbens 64 her
vorgerufen ist, gerät die ringförmige Schulter 110 an
den unteren Abschnitt des Kolbens 64 in Anlage an den
Ring 44, der am Hauptverschlußstück 32 befestigt ist,
wenn das bewegbare Verschlußstück 68 um eine ausreichen
de Strecke von dem Sitz 72 abgehoben wird, um
das Ablaßventil 70 vollständig zu öffnen. Wenn
die ringförmige Schulter 110 des Kolbens an dem Ring 44
anliegt und das Pilotventil 80 weiter geöffnet
wird, begleitet von einer Aufwärtsbewegung des Kolbens
64, wird das Hauptverschlußstück 32 des Hauptventils
nach oben von seinem Sitz 34 abgehoben.
Das Öffnen des Hauptventils 30 führt da
zu, daß Fluid von der Einlaßöffnung 24 und dem Innen
raum 23 des Gehäuses 12 über einen Durchflußquerschnitt
in die Auslaßöffnung 26 fließt, der durch den Sitz 34
und die Fläche 48 des Hauptverschlußstücks 32, die Kanä
le 60, den Verteiler 38 und die Ausflußöffnung 36 defi
niert ist (Fig. 2). Die Größe der gesamten Durchfluß
querschnitte der Kanäle 60 relativ zu dem Durchflußquer
schnitt der Abflußöffnung 36 ist derart, daß der Fluid
druck in der Kammer 42 proportional zu der Größe an
steigt, um die das Hauptverschlußstück 32 von dem Sitz 34
abgehoben wird. Dieser Anstieg des Fluiddrucks in der
Kammer 42 tritt auf, da dann, wenn das Hauptverschlußstück
32 sich von seiner Sitzposition wegbewegt und die Kanäle
60 zunehmend dem Einlaßöffnungsfluiddruck ausgesetzt
werden, wenn sie sich relativ zu der Fläche 54 bewegen,
um so mehr Einlaßöffnungsfluiddruck von dem Durchfluß
zu der Auslaßöffnung 26 in die Kammer 40 entlang des
offenen Ablaßventils 70 und von der Kam
mer 40 in die Kammer 42 abgeleitet wird. In Fig. 2 sind
die Kanäle 60 in einer Position, in der sie den vollen
Einlaßfluiddruck aufnehmen. Diese Steuerung des Durch
flusses des Einlaßfluids von der Einlaßöffnung 24 zu der
Kammer 42 im Verhältnis zu dem Öffnungsmaß des Hauptven
tils 30 führt zu einer Stabilisierung des
Fluiddruckes in der Kammer 42 bei einem Wert, der durch
den Einlaßöffnungsfluiddruck, den Auslaßfluiddruck und
die relativen Größen der Durchflußquerschnitte der Ka
näle 60 und der Abflußöffnung 36 bestimmt ist.
Der Flächeninhalt des Hauptverschlußstücks 32, der
durch die gesamte Innenfläche des Stücks 32 abzüglich
des Durchflußquerschnitts der Öffnung 36 gebildet ist,
ist größer als der Flächeninhalt des kleineren Abschnitts
des Kolbens 64 abzüglich der Steuersitzfläche, nahe der
Verbindung 66, weshalb ein erhöhter Druck in der Kammer
42, der auf die Unterseite des kleineren Abschnitts des
Kolbens 64 und auf die Innenfläche des Hauptverschluß
stücks 32 wirkt, eine Differenzkraftkomponente hervorruft,
die entgegengesetzt der Öffnung des Hauptventils
30 wirkt. Dieses Kraftdifferential stellt auch sicher,
daß die Schulter 110 des unteren Abschnitts des Kolbens
64 in Anlage an dem Ring 44 bleibt, wodurch eine Bewe
gung des Hauptverschlußstücks 32 mit dem Kolben 64 statt
findet, als wären die beiden Bauteile fest miteinander
verbunden.
Wenn der Solenoid 94 betätigt wird, um das Haupt
ventil 30 von der in Fig. 3 dargestellten voll
ständig offenen Position in eine vollständig geschlosse
ne Position zu bewegen, führt die Bewegung des Plungers
88 in Abwärtsrichtung dazu, daß die Spitze 83 des Pilot
ventils 80 sich näher zu ihrem zugehörigen Sitz
84 bewegt. Dieser verringerte Durchflußquerschnitt zwi
schen der Spitze 83 und dem Sitz 84 führt zu einem er
höhten Fluiddruck in der Kammer 76, wobei dieser erhöhte
Druck auf den Kolben 64 wirkt und diesen und das Hauptver
schlußstück 32 in Abwärtsrichtung in eine geschlossene
Position bewegt.
Wenn der der Proportionalsolenoidanordnung 94 zu
geführte elektrische Strom verringert wird, bewegt sich
der Plunger 88 nach unten, wodurch der vergrößerte Ab
schnitt 86 und die Spitze 83 des Pilotventils
80 in eine geschlossene Position bzw. Sitzposition be
wegt wird. Wenn der Durchflußquerschnitt zwischen der
Spitze 83 und dem Sitz 84 kleiner wird, tritt in der
Kammer 76 ein Anstieg des Fluiddrucks auf, was dazu
führt, daß der Kolben 64 und das Hauptverschlußstück 32
ebenfalls nach unten in eine geschlossene Position durch
eine Servowirkung bewegt werden. Wenn das Hauptverschluß
stück 32 des Hauptventils 30 sich in Schließ-Richtung
bewegt und die radialen
Kanäle 60 beginnen, in den Sitz 34 einzutreten, um den
schmalen Ringspalt 58 zwischen der Fläche 50 und dem
Sitz 34 zu bilden, ruft der Druckabfall in diesem ge
drosselten Bereich eine Verringerung des Fluiddruckes
hervor, der den Kanälen 60 zugeführt wird. Dieser ver
ringerte Fluiddruck führt zu einem Druckabfall in der
Kammer 42 des Hauptverschlußstücks 32. Die Verringerung
des Fluiddrucks in der Kammer 42 wirkt entgegengesetzt
zu der nach unten gerichteten Bewegung des Hauptverschluß
stücks 32, um die Position des letzteren zu stabilisie
ren. Um das Hauptverschlußstück 32 somit näher zu einer
geschlossenen Position bzw. der Sitzposition zu bewegen,
muß das Pilotventil 80 weiter in Schließ-Richtung
betätigt werden, um den Fluiddruck in der
Kammer 76 weiter zu erhöhen und dadurch eine weitere Ab
wärtsbewegung des Kolbens 64 und des Hauptverschlußstücks
32 hervorzurufen. Dies ruft, wie oben bereits beschrie
ben, eine verstärkte Drosselung an dem Ringspalt 58 mit
der Folge hervor, daß der Fluiddruck in der Kammer 42
weiter sinkt. Wenn das Hauptverschlußstück 32 an dem Sitz
34 anliegt, ist der Fluiddruck in der Kammer 42 auf den
Fluiddruck der Auslaßöffnung 26 reduziert. Da die Innen
fläche des Hauptverschlußstücks 32, die dem Fluid in der
Kammer 42 ausgesetzt ist, gleich oder geringfügig kleiner
ist als die Fläche jenseits des Sitzes 34, halten die aus
der Differenz des Fluiddrucks sich ergebenden Kräfte,
die auf das Hauptverschlußstück 32 einwirken, unter
stützt durch die Kraft der Feder 62, das Hauptverschluß
stück 32 in einer leichten Sitzposition gegen den Sitz 34.
Zu diesem Zeitpunkt ist das Ablaßventil 70 noch
in einer geöffneten Position.
In diesem Betriebszustand führt das anhaltende
Schließen des Pilotventils 80, bei dem die
Spitze 83 dicht am Sitz 84 anliegt, zu einer fortlaufen
den Abwärtsbewegung des Kolbens 64 und zum Schließen
des Ablaßventils 70. Da der Fluidstrom
durch das Pilotventil 80, das Ablaß
ventil 70 und das Hauptventil 30 ge
stoppt ist, steigt der Fluiddruck in der Kammer 42 und
der Kammer 76 auf den Einlaßöffnungsfluiddruck. Der
Einlaßfluiddruck in den Kammern 42 und 76, der auf die
Flächen des vergrößerten Abschnitts 86 des Plungers 88
und des Hauptverschlußstücks 32 einwirkt, bewirkt relativ
zu dem Auslaßfluiddruck, der auf das Hauptverschlußstück
32 und das Ende des bewegbaren Ventilbauteils 68 des
Ablaßventils 70 einwirkt, eine Druck
differenzkraft, die die Ventilanordnungen 30, 70 und 80
in der geschlossenen Position halten.
Immer wenn die Spitze 83 des vergrößerten Ab
schnitts 86 des Pilotventils 80 von der Pro
portionalsolenoidanordnung 94 oder einem anderen geeig
neten Betätigungsmechanismus in eine neue Position be
wegt wird, bewegen sich der Kolben 64 und damit auch das
Hauptverschlußstück 32 durch Servowirkung in eine neue Po
sition. Bei jeder Bewegung des Hauptverschlußstücks nahe
der geschlossenen Position, in der der Einlaßfluiddruck
durch den Ringspalt 58 gedrosselt wird, wird der Fluid
druck in der Kammer 42 geändert, um der Bewegungsrich
tung des Hauptverschlußstücks 32 entgegenzuwirken. Diese
Gegenkraft verursacht einen kräftigen stabilisierenden
Effekt auf das Verschlußstück 32 und verhindert ein
Klappern oder Tellerflattern, das ein allgemeines
Problem insbesondere dann darstellt, wenn das zu
steuernde Fluid ein Gas oder Dampf ist.
In Abweichung zum beschriebenen Ausführungsbeispiel sind
Abänderungen in der Anordnung der Bauteile möglich,
wobei beispielsweise
die Einlaßöffnung und die Auslaßöffnung in axialer
Ausrichtung angeordnet sein können und die Achse der
Hauptventilanordnung zu einem Y-Verlauf abgeändert sein
kann anstelle der dargestellten Ausbildung.
Claims (10)
1. Von einem Steuerorgan betätigtes Steuerungsventil mit
- a) einem Gehäuse (12) mit einer Einlaßöffnung (24), die mit einer Druckfluidquelle in Verbindung steht, und einer Auslaßöffnung (26), die mit einem Verbraucher in Verbindung steht,
- b) einem Hauptventil (30), das ein Hauptverschlußstück (32) und einen Hauptventilsitz (34) in dem Gehäuse aufweist, um den Fluidstrom von der Einlaßöffnung zu der Auslaßöffnung zu steuern, wobei das Hauptverschlußstück und das Gehäuse eine erste Kammer (42) bilden und wobei ferner das Hauptverschlußstück eine Abflußöffnung (36) zur Verbindung der ersten Kammer (42) mit der Auslaßöffnung (26) aufweist,
- c) einem Pilotventil (80), das ein Verschlußstück (82) und einen Ventilsitz (84) aufweist,
- d) einer mit dem Verschlußstück des Pilotventils verbundenen Betätigungseinrichtung (94), die das Verschlußstück des Pilotventils wahlweise in seine Schließ- oder in seine Offenstellung bewegt,
- e) einem Kolben (64), der in das Hauptventil und das Gehäuse eingesetzt und relativ zu diesen hin- und herbewegbar ist und mit dem Gehäuse eine zweite Kammer (76) bildet,
- f) einem Ablaßventil (70), das ein weiteres vom Kolben getragenes Verschlußstück aufweist, das mit einem Ventilsitz (72) im Hauptverschlußstück (32) zum Steuern des Fluidstromes zu und aus der ersten Kammer zusammenarbeitet,
- g) einem Abflußkanal (74) in dem Kolben (64) zur Verbindung der Abflußöffnung mit der zweiten Kammer (76), wobei das Pilotventil (80) den Fluidstrom von der zweiten Kammer (76) durch den Abflußkanal (74) und die Abflußöffnung (36) steuert,
- h) einer gedrosselten Strömungsverbindung in Form mehrerer die Einlaßöffnung mit der ersten Kammer verbindender Kanäle, die im Sitzbereich des Hauptverschlußstücks münden und die bei geschlossenem Hauptverschlußstück vom Einlaß abgesperrt sind und bei offenem Hauptverschlußstück mit dem Einlaß in Verbindung stehen, wodurch der Fluiddruck in der ersten Kammer (42) so variierbar ist, daß auf das Hauptverschlußstück Kräfte entgegen dessen Bewegungsrichtung einwirken.
2. Ventil nach Anspruch 1,
bei dem eine Hülse (22) in dem Gehäuse (12) befestigt ist,
die das Hauptverschlußstück (32) und den Kolben (64) bei
ihrer Bewegung führt.
3. Ventil nach Anspruch 1,
bei dem eine Vorspannungseinrichtung (90) vorgesehen ist,
die das Pilotverschlußstück (82) in Richtung seines
Ventilsitzes (84) beaufschlagt.
4. Ventil nach Anspruch 1,
bei dem die Abflußöffnung (36) axial im Hauptverschlußstück
(32) verläuft und die Kanäle (60) sich radial von dem
Umfangsrand des Hauptverschlußstücks zu dessen Abflußöffnung
(36) erstrecken.
5. Ventil nach Anspruch 4,
bei dem die radial sich erstreckenden Kanäle (60) im in den
Sitz eintauchenden (unteren) Bereich des
Hauptverschlußstücks (34) angeordnet sind.
6. Ventil nach Anspruch 1,
bei dem der Kolben (64) mit dem Verschlußstück (68) des
Ablaßventils (70) einstückig ausgebildet ist.
7. Ventil nach Anspruch 1,
bei dem der Kolben (64) zwei Abstufungen aufweist.
8. Ventil nach Anspruch 1,
bei dem die Einlaßöffnung (24) und die Auslaßöffnung (26)
mit ihren Achsen im Winkel zueinander, während das
Hauptventil (30), das Ablaßventil (70) und das Pilotventil
(80) koaxial zu der Auslaßöffnung (36) angeordnet sind.
9. Ventil nach Anspruch 1,
bei dem zwischen dem Kolben (64) und dem Hauptverschlußstück
(32) eine begrenzte Relativbewegung möglich ist.
10. Ventil nach Anspruch 1,
bei dem eine Vorspannungseinrichtung (62) angeordnet ist,
die das Hauptverschlußstück (32) in Richtung seines
Ventilsitzes (34) beaufschlagt.
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