DE3522581A1 - Verfahren und vorrichtung zum betreiben eines industrieroboters mit sensorkorrektur - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum betreiben eines industrieroboters mit sensorkorrekturInfo
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Description
Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren zum Be
treiben eines Industrieroboters, für ein genaues Be
arbeiten von Werkstücken, insbesondere beim Punkt
schweißen, wobei Koordinaten von Bearbeitungspunkten
oder -linien programmäßig vorgegeben sind.
Weiter betrifft die Erfindung vorrichtungsmäßig eine
an einen Industrieroboter anflanschbare, zum genauen
Bearbeiten von Werkstücken geeignete Bearbeitungsvor
richtung, insbesondere eine Schweißzange für einen
Industrieroboter.
Bei einem Bearbeiten von Werkstücken mittels eines
programmierbaren Industrieroboters wird im allge
meinen so vorgegangen, daß dem Industrieroboter
zunächst die vorgesehenen Bearbeitungspunkte an
einem Werkstück koordinatenmäßig eingegeben werden
("Teach-in"). Der Industrieroboter kann hierzu bspw.
von Hand jeweils an die Bearbeitungspunkte herange
führt werden und die Koordinaten dieser Bearbeitungs
punkte, die von eigenen Wegmeßsystemen des Industrie
roboters erfaßt werden, jeweils in den Arbeitsspeicher
des Industrieroboters eingegeben werden. Darüber
hinaus ist des weiteren bspw. auch eine manuelle
Dateneingabe möglich, eine manuelle Programmierung
sowie eine maschinelle Programmierung, wobei diese
Aufzählung nicht abschließend ist.
Alle diese Programmierverfahren haben gemeinsam,
daß sie davon ausgehen, daß ein Werkstück, das zu
bearbeiten ist, jeweils ganz exakt definierte Ab
messungen hat und sich an einer jeweils genau de
finierten Stelle befindet. Nur dann kann der Industrie
roboter jeweils exakt die vorgesehenen Arbeitspunkte
an dem Werkstück "finden". Positionsungenauigkeiten,
die auf Maßungenauigkeiten des Werkstücks, auf Po
sitionierungsungenauigkeiten des Werkstücks oder
auch Ungenauigkeiten in dem Industrieroboter selbst
beruhen können, führen zu einer fehlerhaften Bear
beitung.
Im Hinblick auf die vorbeschriebene Problematik stellt
sich der Erfindung zunächst in verfahrensmäßiger Hin
sicht die Aufgabe, ein Verfahren zum Betreiben eines
Industrieroboters, für ein genaues Bearbeiten von
Werkstücken, insbesondere beim Punktschweißen, anzu
geben, das auch bei vorhandenen Positions- oder Po
sitionierungsungenauigkeiten ein zuverlässig genaues
Bearbeiten ermöglicht.
Diese Aufgabe ist zunächst und im wesentlichen durch
die Schritte gelöst, sensormäßiges Erfassen einer
Ist-Position eines Bearbeitungspunktes oder eines An
fangspunktes (in dem Fall, indem nicht punktweise
sondern etwa linienweise bearbeitet wird), Ermittlung
einer Positionsdifferenz zwischen der Ist-Position
und einer Soll-Position, und Korrektur aller Koordi
naten der Bearbeitungspunkte um die Positionsdifferenz.
Erfindungsgemäß wird also bezüglich eines Punktes
oder Anfangspunktes des Werkstückes die Position genau
erfaßt und über die damit gegebene Verschiebung zu
der Position, die dem Roboter programmäßig bereits
vorgegeben ist, ist ein Korrekturmaß gegeben. Die
Korrektur der weiteren, programmäßig vorgegebenen
Bearbeitungspunkte um dieses Korrekturmaß erspart es,
bezüglich jedes Bearbeitungspunktes oder bezüglich
einer gesamten Bearbeitungslinie jeweils die genauen
Ist-Positionen festzustellen. Mit einem zeitlich ver
tretbaren Aufwand läßt sich so auch bei Maßungenauig
keiten eine Bearbeitung an den vorgegebenen Bearbeitungs
punkten mit einem vertretbaren Aufwand durchführen.
Es versteht sich, daß die zuvor wiedergegebenen
Schritte vor Beginn jeder Abarbeitung eines Arbeits
programms des Industrieroboters durchzuführen sind.
Geeigneterweise wird bei komplizierteren Werkstücken
das Arbeitsprogramm in Teilarbeitsprogramme aufge
teilt, die bspw. jeweils einer zusammenhängenden Be
arbeitungslinie oder einer zusammenhängenden Reihe
von Bearbeitungspunkten entsprechen. Dann wird vor
Abarbeiten eines jeden Teilarbeitsprogrammes das
erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt.
In Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist vorgesehen, daß zusätzlich eine sensormäßige
Erfassung einer weiteren Ist-Position eines weiteren
Bearbeitungspunktes durchgeführt wird und daß die
vorgegebene Bearbeitungskurve, auf der die Bear
beitungspunkte liegen, bzw. die Bearbeitungslinie,
so korrigiert werden, daß sie durch die sensor
mäßig erfaßten Punkte verlaufen. Die sensormäßige
Erfassung der weiteren Ist-Position erlaubt eine
noch bessere Korrektur der Bearbeitungskurve oder
der Bearbeitungslinie. Hiermit können auch über
die Bearbeitungskurve bzw. die Bearbeitungslinie
unterschiedliche Maßabweichungen zuverlässig er
faßt und entsprechend kompensiert werden.
Besonders bevorzugt ist hierbei, daß der weitere
Bearbeitungspunkt räumlich möglichst weit von dem
ersten Punkt entfernt ist, so daß im wesentlichen
der Anfangs- und Endpunkt jeweils angefahren wird.
Hierbei kann es allerdings auf die speziellen Um
stände ankommen, wenn bspw. im Bereich des Anfangs-
und des Endpunktes eine derartige Geometrie des
Werkstückes gegeben ist, daß, aufgrund der Maß
ungenauigkeiten, die Gefahr besteht, daß beim sensor
mäßigen Erfassen die Bearbeitungsvorrichtung gegen
evtl. Vorsprünge des Werkstückes gefahren wird.
Dann kann es sich empfehlen, die sensormäßig zu
erfassenden Bearbeitungspunkte mit Abstand von dem
Anfang und dem Ende der Bearbeitungskurve oder der
Bearbeitungslinie zu wählen.
Darüber hinaus ist in einer weiteren bevorzugten Aus
gestaltung des Verfahrens vorgesehen, daß sensor
mäßig eine Werkstückkante erfaßt wird und daß die
Ist-Position des Bearbeitungspunktes aufgrund einer
bekannten Entfernung des Bearbeitungspunktes von
der Werkstückkante ermittelt wird. Diese verfahrens
mäßige Ausgestaltung ist mit dem weiteren Vorteil ver
bunden, daß die sensormäßige Erfassung relativ ein
fach durchgeführt werden kann, da eben nur die Ist-
Position der Werkstückkante zu erfassen ist. Sie be
ruht auf der Erkenntnis, daß selbst bei erheblichen
Maßungenauigkeiten eines Werkstückes diese Maßunge
nauigkeiten zwischen Werkstückkante und Bearbeitungs
punkten praktisch nicht ins Gewicht fallen, jeden
falls dann, wenn die Bearbeitungspunkte in Nähe der
Werkstückkante vorgesehen sind, wie es bspw. beim
Punktschweißen häuftig der Fall ist. Insbesondere ist
diese verfahrensmäßige Ausgestaltung mit dem Vorteil
auch verbunden, daß unterschiedliche Abstände zwischen
einer Werkstückkante und Bearbeitungspunkten system
mäßig berücksichtigt werden können. Es versteht sich aber,
daß diese verfahrensmäßige Ausgestaltung dann nicht durchführbar ist,
wenn die Bearbeitungspunkte jeweils in großer Ent
fernung zu der Werkstückkante sich befinden und
erhebliche Maßabweichungen über diese Distanz zu
erwarten sind. In einem solchen Fall kann aber
eine, sofern vorhanden, in der Nähe der Bearbeitungs
punkte ausgebildete Kante, Vertiefung oder dgl. des
Werkstückes, also jede an dem Werkstück ausgeformte,
für ein sensormäßiges Erfassen geeignete Formkante,
sensormäßig erfaßt werden. Sollte auch dies nicht
gegeben sein, kann bspw. auch fertigungsmäßig vor
gesehen werden, daß derartige Ausformungen für ein
sensormäßiges Erfassen zusätzlich vorgesehen werden.
Eine darüber hinaus im Rahmen der Erfindung vorge
schlagene Ausgestaltung des Verfahrens betrifft die
Annäherung an die Bearbeitungspunkte bzw. die Werk
stückkante beim sensormäßigen Erfassen. Bevorzugt wird
diese Heranbewegung so durchgeführt, daß der Industrie
roboter sich zunächst in einem Schnellgang annähernd
an das Werkstück bewegt und sodann in ausreichendem
Sicherheitsabstand vor dem Werkstück in einen Kriech
gang umgeschaltet wird. Dieser ausreichende Abstand
ist keine feste Größe, sondern wird bevorzugt indivi
duell bezüglich jeder zu bearbeitenden Werkstückserie
gewählt. Es versteht sich, daß dieser ausreichende Ab
stand abhängig ist von den erwarteten Maßungenauig
keiten. Einerseits soll eine Kollision zwischen dem
Werkstück und dem Industrieroboter vermieden werden,
andererseits soll das sensormäßige Erfassen möglichst wenig
Zeit in Anspruch nehmen.
Des weiteren stellt sich der Erfindung in vorrichtungs
mäßiger Hinsicht die Aufgabe, eine Bearbeitungsvor
richtung anzugeben, die an einen Industrieroboter an
flanschbar ist, zum genauen Bearbeiten von Werk
stücken und mit der auch bei vorhandenen Positions-
oder Positionierungsungenauigkeiten ein zuverlässig
genaues Bearbeiten durchführbar ist.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß zunächst und im wesent
lichen dadurch gelöst, daß ein Sensor vorgesehen ist,
mit dem die Position der Bearbeitungsvorrichtung relativ
zu dem Werkstück zumindest eindimensional genau erfaß
bar ist.
Die Lehre, daß die Position der Bearbeitungsvorrichtung
relativ zu dem Werkstück zumindest eindimensional genau
erfaßbar ist, beruht auf der Erkenntnis, daß bei sehr
vielen Anwendungsfällen eine eindimensionale Korrektur
vollkommen ausreichend ist. Insbesondere bspw. bei
solchen Bearbeitungsvorrichtungen wie etwa einer Schweiß
zange, bei denen die Bearbeitungswerkzeuge anpaßbar
also bspw. schwimmend gelagert sind. Bevorzugt wird daher
auch gelehrt, daß die Position der Bearbeitungsvorrichtung
relativ zu dem Werkstück nur eindimensional genau er
faßbar ist. Entsprechend den Gegebenheiten des Werk
stückes und der Bearbeitungsvorrichtung kann dann be
stimmt werden, in welcher Richtung die Position des
Werkstückes erfaßt werden soll. Die eindimensionale Er
fassung stellt so einerseits sicher, daß eine Korrek
tur in der Dimension vorgenommen wird, in der das Be
arbeitungswerkzeug der Bearbeitungsvorrichtung nicht
etwa durch seine Lagerung anpassungsfähig ist, daß
jedoch weitere Korrekturen unterbleiben, was ein sehr
genaues Bearbeiten ermöglicht bei minimalem zusätz
lichen Zeitaufwand für das sensormäßige Erfassen der
Position der Bearbeitungsvorrichtung.
In Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist vorgesehen, daß der Sensor ein Berühgungssensor
ist. Gemeldet bzw. sensormäßig erfaßt wird also eine
Berührung des Werkstückes. Dies ist insbesondere vor
teilhaft im Hinblick auf eine als Bearbeitungsvor
richtung bspw. mögliche Schweißzange. Bekanntlich
herrschen im Bereich einer Schweißzange, mit der
bspw. Punktschweißungen durchführbar sind, starke
elektrische Felder, die etwa optische Sensoren oder
Näherungsschalter (also elektrische Sensoren) sowie
sonstige Sensoren, die elektrische oder elektronische
Funktionsteile besitzen, stark beeinflussen können.
In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die
Bearbeitungsvorrichtung ein Bearbeitungswerkzeug auf
weist und daß der Sensor ein Anschlagelement in Form
einer Anschlagplatte oder dergleichen aufweist. Dieser
Sensor ist dann mit Abstand vor oder neben dem Bear
beitungswerkzeug angeordnet. Um Bearbeitungsvorgänge
nicht zu behindern und andererseits durch die Bear
beitungsvorgänge nicht beeinträchtigt oder beschädigt
zu werden ist der Sensor darüber hinaus aus einer Be
rührungsposition in eine Rückziehposition zurückzieh
bar vorgesehen.
Es sind eine Reihe von Bearbeitungsvorrichtungen mit
Bearbeitungswerkzeugen denkbar, bei denen die zuvor
beschriebenen Maßnahmen angewendet werden können. Beispielsweise kann
dies eine Bohrvorrichtung sein, eine Fräsvorrichtung,
eine Entgratvorrichtung wie sie bspw. in der Patentan
meldung P 35 11 905.5 beschrieben ist, eine Greifvor
richtung oder eine sonstige Vorrichtung.
Ganz besonders bevorzugt und besonders vorteilhaft
ist eine Anwendung der zuvor beschriebenen Maßnahmen
sowie der weiter oben wiedergegebenen verfahrensmäßigen
Merkmale bei einer an einen Industrieroboter anflansch
baren, insbesondere zum Punktschweißen geeigneten
Schweißzange. Gemäß der Lehre der Erfindung besitzt
diese Schweißzange einen Sensor, der gemäß einer
der zuvor mit Bezug auf eine allgemeine Bearbeitungs
vorrichtung beschriebenen Maßnahmen ausgestaltet sein
kann. Es ist vorgesehen, daß der Sensor sich in der
Berührungsposition zwischen zwei in ihrer Ruhestellung
auseinandergerückten Elektroden der Schweißzange be
findet. Bei einer Schweißzange ist damit ein sehr
vorteilhafter Ort für die Anordnung des Sensors gegeben.
Die auseinandergerückten Elektroden geben genügend
Raum, um mit dem Sensor gegen eine Werkstückkante zu
fahren. Die Elektroden sind aber auch bereits beim
Erfassen des Werkstücks oder der Werkstückkante
in unmittelbarer Nähe der Bearbeitungspunkte.
Des weiteren ist es in dem Fall, daß die Bearbeitungs
vorrichtung eine Schweißzange ist, vorteilhaft, daß
der Sensor aus der Berührungsposition in die Rück
ziehposition nach hinten und nach oben zurückziehbar
ist. Beim Schweißen, insbesondere Punktschweißen mit
einer dazu geeigneten Schweißzange entstehen auch
Funken und Schweißspritzer, die im wesentlichen
tangential zu den Elektroden wegspritzen. Wenn der
Sensor nach hinten und nach oben zugleich zurückge
zogen ist, ist er dem Spritzerbereich entzogen.
Andererseits ist er aber auch jeweils sehr schnell
in die Berührungsposition bringbar.
Eine geeignete Ausgestaltung zur Zurückbewegung des
Sensors aus der Berührungsposition in die Rückzieh
position bzw. zur Vorbewegung aus der Rückziehposition
in die Berührungsposition ist mit einem Hebelgestänge
gegeben. Ein derartiges mechanisch einfaches Gestänge
ist komplikationsfrei im Hinblick auf die schon er
wähnten bei einer Schweißzange herrschenden starken
elektrischen Felder.
Eine weitere besondere Ausgestaltung wird darin ge
sehen, daß eine Berührung des Werkstückes durch den
Sensor durch einen Grenztaster erfolgt, der dem Ende,
mit dem der Sensor gegen das Werkstück stößt, ent
gegengesetzt angebracht ist. Bspw. kann an diesem
Ende des Sensors das Gestänge, das den Sensor darstellt,
einen Betätigungsnocken aufweisen, der mit einem dort
angeordneten Grenztaster zusammenwirkt. Wenn der Be
tätigungsnocken unter dem Grenztaster vorbeibewegt
wird, schaltet der Grenztaster bspw. eine weitere Vor
bewegung des Industrieroboters ab.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich
aus der nachstehenden, lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung, auf der zeigt:
Fig. 1 eine Gesamtdarstellung eines erfindungs
gemäßen Industrieroboters mit einer er
findungsgemäßen Schweißzange, in Bezug
zu einem zu bearbeitenden Werkstück;
Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung der Schweiß
zange des in Fig. 1 dargestellten Industrie
roboters;
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung des Sensor
gestänges;
Fig. 4 einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße
Vorrichtung gemäß Fig. 2, entlang der
Linie IV-IV, dargestellt zusammen mit einem
zu bearbeitenden Werkstück;
Fig. 5 eine Darstellung gemäß Fig. 4, in der
Seitenansicht, zur Verdeutlichung des
Heranfahrens und sensormäßigen Erfassens
an bzw. eines Werkstückes; und
Fig. 6 ein beispielhaft zu bearbeitendes Werk
stück, mit verschiedenen Teilarbeitsbe
reichen.
In Fig. 1 ist zunächst allgemein ein Industrieroboter 1
mit einer Industrieroboterhand 2 dargestellt. An einen
Flanschkörper 3 der Industrieroboterhand 2 ist eine
Schweißzange 4 angeflanscht. Der Ausleger 5 des Industrie
roboters 1 ist um die Achse 6 schwenkbar. Zusätzlich
ist der Ausleger 5 auch in der in Fig. 1 dargestellten
Lage horizontal bewegbar. Somit kann mit der Schweiß
zange 4 jede gewünschte Position erreicht werden.
Wie weiter in Fig. 1 zu erkennen ist, ist die Schweiß
zange 4 mit einem Sensor 6 versehen. Lediglich ange
deutet ist ein Werkstück 8 zu erkennen, an dem in dem
dargestellten Ausführungsbeispiel Punktschweißungen
vorzunehmen sind.
Wie genauer in Fig. 2 zu erkennen ist, weist die Schweiß
zange 4 Polarme 9 für eine untere Elektrode 10 und
eine obere Elektrode 11 auf.
Bei der Darstellung in Fig. 2 ist der Sensor 7 in
seiner Berührungsposition gezeigt. Die Elektroden 10
und 11 sind jeweils zurückgezogen, so daß der Sensor
7 in den Zwischenraum zwischen diesen beiden Elektroden
10 und 11 einfahrbar ist. Der Sensor 7, der in Fig.
3 zur Verdeutlichung auch perspektivisch dargestellt
ist, ist an der Schweißzange 4 mittels Lenkern 12
und 13 befestigt. Der Lenker 13 ist als Winkellenker
ausgebildet und weist einen Freiarm 14 auf, an dem
zum einen eine Betätigungsstange 15 angelenkt ist
und an dem zum anderen ein Schaltnocken 16 ausgebildet
ist. Der Schaltnocken 16 wirkt mit den Grenztastern
17 zusammen. Mittels der Betätigungsstange 15, die
mit dem Kolben eines Luftzylinders oder dergl. 18
verbunden ist, kann der Sensor 7 aus der Rückzieh
position in die Berührungsposition und umgekehrt be
wegt werden.
In Fig. 2 ist, wie schon erwähnt, der Sensor 7 in der
Berührungsposition dargestellt. In durchbrochenen
Linien ist der Sensor 7 aber in Fig. 2 auch in seiner
Rückziehposition dargestellt. Beim Heranfahren der
Schweißzange 4, wie sie in Fig. 2 dargestellt ist, an
ein Werkstück 8, trifft der Sensor auf eine Werkstück
kante (vgl. Fig. 4) des Werkstückes 8. Dadurch wird
der Sensor 7 in Fig. 2 nach rechts bewegt und be
tätigt der Schaltnocken 16 den Grenztaster 17. Auf
diese Betätigung hin ist die Vorbewegung des Industrie
roboters 1 bzw. der Schweißzange 4 anhaltbar. Mittels
des Luftzylinders 18 wird der Sensor 7 dann in seine
Rückziehposition bewegt. Die Bewegung der Betätigungs
stange 15 wird gestoppt, wenn der Schaltnocken 16
auf den zweiten Grenztaster 17 trifft. Bevor ein
neues (Teil-) Arbeitsprogramm abgefahren wird, wird
der Sensor 7 mittels des Luftzylinders 18 und der
Betätigungsstange 15 wieder aus der Rückziehposition
in die Berührungsposition vorbewegt, wobei diese Be
wegung gestoppt wird, wenn der Schaltnocken 16 wieder
mit dem ersten Grenztaster 17 zusammenwirkt.
Die Anlenkung bzw. Anbringung der Lenker 12, 13 und
der Grenztaster 17 an der Schweißzange 4 ist in Fig.
2 lediglich beispielhaft dargestellt. Es ist für
einen Fachmann deutlich, daß die Halterungen 20 auch
abweichend ausgebildet werden können.
Anhand der Fig. 4 und 5 soll das erfindungsgemäße
Verfahren nochmals erläutert werden. Der Industrie
roboter 1 bzw. die Schweißzange 4 des Industrieroboters
1, von der in Fig. 4 nur der untere Polarm 9 jeweils
dargestellt ist, wird zunächst im Schnellgang auf das
Werkstück 8 zubewegt, von dem in Fig. 4 die Werkstück
kante 19 dargestellt ist. In einem Sicherheitsabstand
a vor der (vermuteten) Position der Werkstückkante 19
wird die Bewegung der Schweißzange 4 aus einem Schnell
gang in einen Kriechgang umgeschaltet. Sobald der
Sensor 7 bzw. das Anschlagelement 21 des Sensors 7
die Werkstückkante 19 berührt, wird über den Schalt
nocken 16 der Grenztaster 17 betätigt, der die Bewegung
der Schweißzange 4 bzw. des Industrieroboters 1 ab
schaltet. Dadurch, daß der Sensor 7 in der Berührungs
position um einen geringen Abstand vor der Mittellinie
22 der Elektroden 10 und 11 sich befindet (vgl. Fig.
5, rechter Zustand) wird der Sensor 7 bei Berührung
der Werkstückkante 19 um ein weniges zurückversetzt,
bis durch die Betätigung des Grenzschalters 17 die
Bewegung des Industrieroboters abgeschaltet ist (vgl.
Fig. 5, linker Zustand). Diese Zurückversetzung ist
durch die Ausgestaltung des Schaltnockens 16 wie des
zusammenwirkenden Grenztasters 17 bedingt und daher
jeweils genau festlegbar.
Grundsätzlich ist es auch denkbar, daß der Sensor 7
soweit bezüglich der Mittellinie 22 zurückversetzt
angeordnet ist, daß die Schweißzange 4 bei Ab
schaltung des Industrieroboters, d. h. in der Be
rührungsposition des Sensors 7, sich bereits an dem
Arbeitspunkt befindet. Dies würde aber bedeuten,
daß für jeden unterschiedlichen Abstand der Werk
stückkante 19 von einem Bearbeitungspunkt 23 eine
Änderung der Berührungsposition des Sensors vorge
nommen werden müßte. Das erfindungsgemäße Verfahren,
daß sensormäßig die Werkstückkante 19 erfaßt wird und
daß die Ist-Position des Bearbeitungspunktes 23 auf
grund eines bekannten Abstandes c des Bearbeitungs
punktes 23 von der Werkstückkante 19 ermittelt wird,
erbringt jedoch den bedeutenden Vorteil, daß system
mäßig unterschiedliche Abstände c berücksichtigt
werden können, indem nämlich bspw. in verschiedenen
Teilarbeitsprogrammen verschiedene Abstände c programmä
ßig vorgegeben sind.
Nach Beendigung der Bewegung des Industrieroboters 4 be
findet sich also die Mittellinie 22 der Elektroden 10 und 11
genau an der Werkstückkante 19 (vgl. Fig. 5, linker Zu
stand). Die Positionsdifferenz b zwischen der programmäßig
vorgegebenen Position der Werkstückkante 19 (Soll-Posi
tion) und der tatsächlichen Position der Werkstückkante
19 (Ist-Position) ist so mittels des eigenen Wegmeß
system des Industrieroboters erfaßt. Zusätzlich ist
der Abstand c zwischen der Werkstückkante 19 und einem
Bearbeitungspunkt 23 bekannt. Damit kann das dem Industrie
roboter vorgegebene Programm um die Positionsdifferenz b
korrigiert werden.
Wie in Fig. 4 weiter zu erkennen ist, kann in gleicher
Weise auch die sensormäßige Erfassung eines weiteren
Bearbeitungspunktes 23 bzw. eines weiteren Punktes der
Werkstückkante 19 durchgeführt werden. Mittels zweier
solcher Punkte kann die durch Maßabweichung verursachte
Verschiebung einer Bearbeitungskurve 24 (24′: Bear
beitungskurve bei Maßgenauigkeit) erfaßt werden, bzw.
die Arbeitskurve 24, auf der sich die Bearbeitungs
punkte 23 befinden, neu berechnet werden.
Bei dem schließlich in Fig. 6 noch bspw. dargestellten
Werkstück 8 ist verdeutlicht, daß bei etwa diesem Werk
stück 8 durchzuführende Punktschweißungen aufgeteilt
werden können, in einzelne Bearbeitungsabschnitte
zwischen Bearbeitungspunkten X 1 und X 2, Y 1 und Y 2, Z 1
und Z 2, U 1 und U 2 sowie V 1 und V 2.
Die in der vorstehenden Zeichnung, der Beschreibung
und den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung
können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination
für die Verwirklichung der Erfindung in ihren ver
schiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
- Bezugszeichenliste
1 Industrieroboter
2 Industrieroboterhand
3 Flanschkörper
4 Schweißzange
5 Ausleger
6 Achse
7 Sensor
8 Werkstück
9 Polarm
10 Elektrode (untere)
11 Elektrode (obere)
12 Lenker
13 Lenker
14 Freiarm
15 Betätigungsstange
16 Schaltnocken
17 Grenztaste
18 Luftzylinder
19 Werkstückkante
20 Halterung
21 Anschlagelement
22 Mittellinie
23 Bearbeitungspunkt
24 Bearbeitungskurve
24′ Bearbeitungskurve (bei Maßgenauigkeit)
a Sicherheitsabstand
b Positionsdifferenz
c Abstand
Claims (12)
1. Verfahren zum Betreiben eines Industrieroboters,
für ein genaues Bearbeiten von Werkstücken, insbe
sondere beim Punktschweißen, wobei Koordinaten von
Bearbeitungspunkten oder -linien programmäßig vorge
geben sind, gekennzeichnet durch die Schritte:
- - sensormäßiges Erfassen einer Ist-Position eines Bearbeitungspunktes oder eines Anfangspunktes,
- - Ermittlung einer Positionsdifferenz zwischen der Ist-Position und einer Soll-Position, und
- - Korrektur aller Koordinaten der Bearbeitungspunkte um die Positionsdifferenz.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich eine sensormäßige Erfassung einer
weiteren Ist-Position eines weiteren Bearbeitungs
punktes durchgeführt wird und daß die vorgegebene
Bearbeitungskurve, auf der die Bearbeitungspunkte liegen, bzw. die Bearbeitungslinie, so korrigiert
werden, daß sie durch die sensormäßig erfaßten Punkte
verlaufen.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der weitere Bearbeitungspunkt ein Bearbeitungs
punkt ist, der räumlich möglichst weit von dem ersten
Bearbeitungspunkt entfernt ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß sensormäßig eine Werkstückkante
erfaßt wird und daß die Ist-Position des Bearbeitungs
punktes aufgrund einer bekannten Entfernung des Bear
beitungspunktes von der Werkstückkante ermittelt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Heranbewegung des Industrie
roboters an das Werkstück zunächst in einem Schnell
gang durchgeführt wird und sodann in ausreichendem
Sicherheitsabstand vor dem Werkstück in einen Krieb
gang umgeschaltet wird.
6. An einen Industrieroboter anflanschbare, zum genauen
Bearbeiten von Werkstücken geeignete Bearbeitungsvor
richtung, insbesondere Schweißzange für einen Industrie
roboter, vorzugsweise geeignet zur Durchführung eines
Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekenn
zeichnet durch einen Sensor (7), mit dem die Position
der Bearbeitungsvorrichtung (4) relativ zu dem Werk
stück (8) zumindest eindimensional genau erfaßbar ist.
7. Bearbeitungsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Sensor (7) ein Berührungs
sensor ist.
8. Bearbeitungsvorrichtung nach Anspruch 7, wobei die
Bearbeitungsvorrichtung ein Bearbeitungswerkzeug auf
weist, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (7) ein
Anschlagelement (21) in Form einer Anschlagplatte od.
dergl. aufweist, daß der Sensor (7) mit Abstand vor
oder neben dem Bearbeitungswerkzeug (11, 10) angeordnet
ist und daß der Sensor (7) aus einer Berührungsposition
in eine Rückziehposition zurückziehbar ist.
9. An einen Industrieroboter anflanschbare Schweißzange,
insbesondere zum Punktschweißen, mit einem Sensor, vor
zugsweise einem Sensor, wie er bei einer Vorrichtung
gemäß einem der Ansprüche 6 bis 8 beansprucht ist, da
durch gekennzeichnet, daß der Sensor (7) in der Be
rührungsposition zwischen zwei in ihrer Ruhestellung
auseinandergerückten Elektroden (10, 11) vorgesehen
ist.
10. Schweißzange nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor (7) aus der Berühungsposition in die
Rückziehposition nach hinten und nach oben zurückzieh
bar ist.
11. Schweißzange nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Sensor (7) über ein Hebelgestänge
(12, 13) zurückziehbar ist.
12. Schweißzange nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Berührung des Werk
stückes (8) durch den Sensor (7) durch Grenztaster
(17) an den dem vorderen Ende des Sensors (7) abge
wandten Ende erfaßt wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853522581 DE3522581A1 (de) | 1985-06-24 | 1985-06-24 | Verfahren und vorrichtung zum betreiben eines industrieroboters mit sensorkorrektur |
US06/877,409 US4707582A (en) | 1985-06-24 | 1986-06-23 | Method and apparatus for operating an industrial robot with sensor-correction |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853522581 DE3522581A1 (de) | 1985-06-24 | 1985-06-24 | Verfahren und vorrichtung zum betreiben eines industrieroboters mit sensorkorrektur |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3522581A1 true DE3522581A1 (de) | 1987-01-02 |
DE3522581C2 DE3522581C2 (de) | 1989-07-13 |
Family
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