DE3512412C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Magnetisierungseinrichtung zum Magnetisieren von
Magnetplättchen für Magnetschlüssel bzw. von Rotorscheiben für Sicherheits-Magnetschloßanlagen
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bzw. 4.
Es ist bekannt, daß die magnetischen Schloßanlagen eine der modernsten Si
cherheits-Schloßkonstruktionen darstellen. Bei diesen Schloßkonstruktionen sind die
verwendeten Rotormagnete in der jeweils gewünschten Magnetpollage magneti
siert. Diese Rotormagnete wirken zusammen mit in dem Schlüssel beidseitig einge
betteten Magnetplättchen, die in dem Schlüsselschaft einander gegenüberliegen und
die die erwähnten Rotormagnete in ihrer Sperr- bzw. Öffnungsstellung drehen.
Aus der DE-AS 25 39 757 ist eine Lehre zur Ausbildung der Schlüssel von
magnetischen Zylinderschlössern bekannt. Im Sinn dieser Lösung besteht die in
dem Schlüssel beidseitig eingebetteten Magnete aus jeweils einem oder mehreren
Teilmagneten, wobei zwischen diesen Magneten eine aus ferromagnetischem
Material bestehende Abschirmschicht angeordnet ist, wodurch die magnetischen
Felder der einzelnen Magnete gegeneinander abgeschirmt werden.
Aus der DE-OS 28 30 756 ist das Problem der gegenseitigen Beeinflussung der
Magnetfelder durch die auf den gegenüberliegenden Schlüsselseiten angeordneten
Magnete ebenfalls bekannt. Zur Lösung des Problems wird hier eine Magneti
sierungsvorrichtung vorgeschlagen, die das Einstellen eines Vorhangwinkels zur
Änderung der Magnetpolwinkellagen derart ermöglicht, daß die gegenseitigen Beein
flussung der Magnetfelder kompensiert wird. Dieser Vorhaltewinkel wird entweder
empirisch oder aufgrund einer empirisch ermittelten Formel eingestellt.
In der AT-PS 358 143 ist eine Magnetisierungseinrichtung beschrieben, die zur
Ausbildung eines an der Oberfläche des ferromagnetischen Materials erforderlichen
Dipols geeignet ist. Im Sinne dieser Lösung wird diese Oberflächenmagnetisierung
mittels einer aus einer einzigen Windung bestehenden Sekundärspule durchgeführt,
die aus einem an der gewünschten Stelle anbringbaren, sich im Durchmesser
verjüngenden Metallrohr und einem Metallring besteht.
Aus der AT-PS 352 840 ist ein Magnetisierungskopf bekannt, der zur Magnetisie
rung der Schlüssel-Magnetplättchen verwendet werden kann. Dabei werden die
magnetisierbaren Plättchen in den Schlüssel unmagnetisiert eingebettet und danach
wird der montierte Schlüssel in das Magnetisierungsgerät eingelegt, in dem die
eingebetteten Magnetplättchen in der jeweils gewünschten Magnetpollage zum
Ausbilden des Schlüsselcodes magnetisiert werden.
In der DE-AS 25 58 159 ist ein Magnetisierungsgerät beschrieben, bei dem eine
nadeldünne Schleife vertikal zu der gewünschten Stelle der Magnetisierung, die
magnetisierende Fläche berührend angeordnet ist. Diese Schleife wird dann einem
magnetisierenden Strom ausgesetzt, wodurch ein Dipol an der Oberfläche entsteht.
Aus jeder der zum Stand der Technik gehörenden Veröffentlichungen ist die Lehre
zu entnehmen, daß bei magnetischen Schlössern die Magnetisierung der Rotormag
nete der Schloßanlagen und die der Magnetplättchen der magnetischen Schlüssel
mittels Stromimpulsen durchzuführen ist. Die zur Magnetisierung verwendete
Leiterschleife, Spule oder die Verwendung eines den Magnetfluß leitenden Eisens
ist aber aus vielen Gründen nachteilig:
- 1) Die zur Magnetisierung erforderliche 1000 A Stromimpuls-Größenordnung übt eine zu hohe bzw. zu starke dynamische Belastung auf die Magnetisie rungseinrichtung aus, so daß die den Magnetisierungskopf bildende, strom leitende Schleife mit einer entsprechenden mechanischen Stabilität ausge bildet sein muß, was aber aufgrund der erforderlichen geringen Abmessun gen mit entsprechender Stabilität kaum oder überhaupt nicht erreicht wer den kann.
- 2) Für den Fall, daß eine Magnetisierung mittels Stromimpulsen erfolgt, ist die Richtung des magnetischen Feldes durch konzentrische Kreise charakteri sierbar. Dabei beträgt die Feldstärke in einem gegebenen Punkt Durch diese Gesetzmäßigkeit ist die Krafteinwirkung zwischen zwei Magne ten mit vorgegebenen Abmessungen stark begrenzt, weil die Magnetisierungs einrichtungen innerhalb des Magnetkörpers hinsichtlich der Rotor und Schlüsselmagnete der magnetischen Schloßanlagen nicht optimal aus gebildet sein können.
- 3) Durch die schon erwähnte 1000 A Stromimpuls-Größenordnung entstehen zumeist Erwärmungen, so daß nur äußerst kurze Stromimpulse zulässig sind. Dadurch wird das Magnetfeld durch die in dem den Magnetfluß leitenden Eisenpol zustandekommenden Wirbelströme verzerrt, so daß eine optimale Magnetflußrichtung nicht eingehalten werden kann. Mit anderen Worten heißt das, daß bisher kein ideales Kraftfeld erhalten werden konnte, da dieses in einem großen Maß von dem zeitlichen Ablauf des Stromimpulses, also von der Strom-Zeit-Funktion abhängig ist.
- 4) In der Magnetisierungspraxis hat es immer Probleme damit gegeben, den Stromimpuls ständig auf einem stabilen Wert zu halten. Mit anderen Worten heißt das, daß die Sicherung einer reproduzierbaren Magne tisierungskraftfeld-Orientierung wegen der Streuung der Magnetisierungs kurve äußerst schwierig ist. Das Magnetfeld ist wie schon oben erwähnt zumeist verzerrt.
- 5) Während des Abklingens des Magnetisierungsstromes sinkt die magnetische Feldstärke auf so einen kritischen Wert ab, daß das "Bild" des Magnetfeldes in dem Magnetkörper "fixiert" wird. Die Abnahme des magnetischen Feldes beschränkt die in dem zu magnetisierenden Material auszubildenden gewünschten Magnetpollagen.
Die oben erwähnten Nachteile sind insbesondere bei solchen dünnen Magnet
schlüsseln nachteilig, bei denen die Magnetisierung der Schlüsselmagnete von
beiden Seiten gleichzeitig durchgeführt werden muß. Die Schlüsselmagnete dürfen
nämlich nicht bis zur Sättigung des Magnetplättchens magnetisiert werden, weil
sonst die Magnetisierung und damit die Magnetpollage des gegenüberliegenden Ma
gnetplättchens im Schlüssel beeinflußt bzw. gelöscht wird. Deswegen hat die
Streuung der Neukurve auf den Oberflächen-Resonanzwert und auf die Ausdehnung
der an der Oberfläche auszubildenden Dipole einen großen Einfluß.
Aus der Fachzeitschrift "Feinwerkstechnik", 73. Jahrgang,
1969, Heft 9, Seiten 377-383 (insbesondere Seite 381, linke
Spalte, Abschnitt 4) ist als solches allgemein das
Magnetisieren mittels Permanentmagneten bekannt. Dabei kann
die magnetische Feldstärke zum einen durch Verändern der
Breite des Luftspalts zur Aufnahme der zu magnetisierenden
Teile und zum anderen durch einen variablen magnetischen
Kurzschluß verändert werden.
Aus der Fachzeitschrift "Metall", 26. Jahrgang, Mai 1972,
Heft 5, Seiten 456-463, sind pulvermetallurgisch oder
schmelzmetallurgisch hergestellte Permanentmagneten aus einer
intermetallischen Verbindung aus seltenen Erden und
Übergangsmetallen, speziell RCo-Material, bekannt.
Derartige Permanentmagnete zeichnen sich durch einen hohe
magnetische Feldstärke aus.
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, eine
Magnetisierungseinrichtung anzugeben, die zum Magnetisieren von
Schlüssel- und Rotormagneten von magnetischen
Sicherheitsschlössern vor dem Einbau unter Ausbildung einer
exakt defi
nierten Magnetpollage geeignet ist, die auch nach Montage der Magnetplättchen
auf den Schlüssel bzw. der Rotormagnete in das Schloß weiter bestehen bleibt.
Diese Aufgabe wird bei der gattungsgemäßen Magnetisierungseinrichtung durch die
Merkmale im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 bzw. 4 gelöst.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß durch Verwendung eines aus einer
Seltenen Erde-Kobalt Verbindung hergestellten Permanentmagneten als Erregungs
magnet der Magnetisierungseinrichtung ein Magnetkreis mit viel geringeren Ab
messungen geschaffen werden kann, wobei der zu magnetisierende Eisenkörper in
einen Luftspalt zwischen einem Magneten und einem Teil aus Weicheisen bzw.
zwischen zwei Magnete entgegengesetzter Polarität hineingelegt wird und dadurch
eine Magnetisierung mit optimaler Magnetpollage erzielbar ist, was die
Magnetschlösser in ihrer Wirkung verbessert.
Wichtig ist auch die Erkenntnis, daß, falls die aufeinanderzulaufenden Enden der den Magnet
fluß leitenden Weicheisenteile als Magnetpole aus einer Legierung von Fe, Co, V
hergestellt werden, dies einen sehr hohen Sättigungswert gewährleistet.
Als Ergebnis der oben erwähnten Maßnahmen kann neben der Veränderlichkeit der
Form des magnetischen Feldes eine sehr hohe Stabilität der Magnetflußrichtung als
Funktion der Zeit erzielt werden, was im Sinn der Erfindung bei der
Magnetisierung mit einem Permanentmagneten unerwartete Vorteile bietet. Es ist
ferner von großem Vorteil, daß der Aufwand an Instandhaltung sehr gering ist, und
daß die erzielte Magnetflußrichtung bzw. das Magnetfeld eine hervorragende
geometrische Stabilität aufweist.
Die Realisierung des oben erwähnten Erfindungsgedanken bietet auch denjenigen
großen Vorteil, daß die Rotormagnete und Schlüsselmagnetplättchen von Ma
gnetschloßanlagen in Magnetisierungseinrichtungen unter Ausbilden eines stets re
produzierbar stabilen Magnetflusses magnetisiert werden können. Auf diese Weise
wird ermöglicht, daß die Magnetelemente (Magnetplättchen) der magnetischen
Schlösser beispielsweise bei einer Verdrehbarkeit um 360° in einer 27,7° Teilung
eine von 2×13⁶ Magnetisierungsmöglichkeiten erhalten.
Die Gewährleistung von repro
duzierbaren stabilen Magnetisierungsrichtungen bietet nämlich denjenigen großen
Vorteil, daß die magnetischen Rotormagnete und Schlüsselmagnetplättchen von
magnetischen Schloßanlagen - abweichend von den bisherigen Herstellungsarten -
dank des erfindungsgemäßen Magnetisierungsgerätes in der Weise magnetisiert
werden, daß sowohl die Schlüsselmagnetplättchen wie auch die Rotormagnet
plättchen serienmäßig in beliebiger Zahl magnetisiert werden können. Mit anderen
Worten heißt das, daß die Magnetplättchen mit einem Code vorgegebener
Magnetpollage als Vorfabrikate magnetisiert gelagert werden können und daß diese
Magnete einerseits an beiden Seiten des Schlüssels und andererseits in den Rotoren
als Rotorscheiben später einmontiert werden können.
Die Magnetisierungseinrichtung, die aufgrund der Erfindung geschaffen ist,
ermöglicht, daß die Schlüsselmagnetplättchen nur bis zu einer einstellbaren Ober
flächentiefe magnetisiert werden. Dadurch wird der große Vorteil erreicht, daß die
Magnetplättchen, die an beiden Seiten des Schlüssels angeordnet sind, ihre
Magnetfelder gegenseitig nicht stören, so daß auf die bisher erforderliche
ferromagnetische Abschirmschicht zwischen den beiden Magnetplättchen des
Schlüssels verzichtet werden kann.
Die Magnetisierung mit dem Permanentmagneten im Sinn der Erfindung bietet die
nachstehenden Vorteile:
- 1) Das hergestellte Magnetfeld ist sowohl als Funktion der Zeit wie auch im geometrischen Sinn immer stabil.
- 2) Eine spontane Defekterscheinung (Verschließen bzw. Störung) ist ausge schlossen. Der Instandhaltungsaufwand des Magnetisierungsapparates ist äußerst gering und zum Betrieb des Gerätes ist keine äußere Energie erfor derlich, was sehr ökonomisch ist.
- 3) Die Form des Magnetfeldes kann frei gewählt und realisiert werden.
- 4) Wie schon erwähnt, beeinflußt die Erwärmung der Stromleitung bei den - an sich bekannten - Impuls-Magnetisierungseinrichtungen die Anzahl der Magne tisierungen/Stunde, wohingegen mit Hilfe des erfindungsgemäßen Magnetisierungs gerätes (durch die Verwendung des Permanentmagneten) die Anzahl der Magnetisierungen/Stunde ausschließlich von der Geschwindigkeit der Be schickungsautomaten für das Ein- und Ausführen der Magnetplättchen ab hängt.
Die erfindungsgemäße Magnetisierungseinrichtung wird anhand von aus der beige
fügten Zeichnung ersichtlichen Ausführungsformen näher erläutert. In der Zeich
nung zeigt:
Fig. 1 eine in den Quadranten I und II liegende Hysteresiskurve eines typischen
Isotrop-Strontiumferritmagneten,
Fig. 2 schematisch den konstruktiven Aufbau eines erfindungsgemäßen Ma
gnetisierungsgerätes zur Magnetisierung von Schlüsselmagnetplättchen,
Fig. 3 die Magnetflußrichtung, welche mit Hilfe eines Magnetisierungsgerätes
gemäß der Erfindung erzeugt wird und ein optimales Magnetfeld gewähr
leistet,
Fig. 4 zwei Magnetplättchen, wie sie in die beiden Seitenflächen eines magne
tischen Schlüssels eingebettet sind.
Fig. 5 eine andere Ausführungsform des aus Fig. 2 ersichtlichen Magneti
siergerätes mit einem magnetischen Shunt.
Fig. 6 eine solche Ausführungsform des erfindungsgemäßen Magnetisierungs
gerätes, von dem die Rotormagneten vollständig mit parallelen
magnetischen Kraftlinien durchmagnetisiert werden können.
Fig. 7 das Magnetfeld in einem durchmagnetisierten Rotormagnetplättchen und
Fig. 8 einen sich verbreiternden Luftspalt in dem Magnetisierungsgerät gemäß
der Erfindung, wobei der Luftspalt zur Beseitigung von Verzerrungen am
Rand des Feldes einen größer werdenden Querschnitt aufweist.
Aus Fig. 1 sind die in die Quadranten I und II fallenden Teile einer typischen Iso
trop-Strontiumferrit-Magnethysteresiskurve ersichtlich, bei der die Stellung der
Hysteresiskurve des Strontiumferrit-Magnetmaterials gut erkennbar ist. Durch
diese Streuung kommen abweichende Oberflächenresonanzwerte zustande.
Aus Fig. 2 ist schematisch der Aufbau eines erfindungsgemäßen Magnetisierungsge
rätes ersichtlich. Bei der aus Fig. 2 ersichtlichen Ausführungsform ist das zur Ma
gnetisierung der Schlüsselmagnetplättchen von magnetischen Schloßanlagen
geeignete Gerät derart ausgebildet, daß an den Polen 1 eines Permanentmagneten
den Magnetfluß leitende stabförmige Weicheisenteile 2 angeordnet sind. Die den
Magnetfluß leitenden Weicheisenteile 2 weisen an ihrem dem Permanentmagneten
abgewandten Ende nach innen vorstehende Schenkel 4 auf, zwischen deren
benachbarten Begrenzungen ein Luftspalt 3 ausgebildet ist, in dem ein einen
Magnetfluß leitender Magnet 8 angeordnet ist. Die den Magnetfluß leitenden
Weicheisenteile 2 und die aufeinander zulaufende Schenkel 4 der Weicheisenteile
2 bilden zusammen das eine den Magnetfluß leitende Element, wohingegen das
zweite den Magnetfluß leitende Element in Form eines U-förmigen
Weicheisenteiles 5 ausgebildet ist, dessen Stirnflächen den axial nach außen
gerichteten Stirnflächen der Schenkel 4 gegenüberliegen, wobei zwischen den sich
gegenüberliegenden Stirnflächen ein Luftspalt 7 geschaffen ist, der zur Aufnahme
einer zu magnetisierenden Magnetplatte 6 dient.
Im Sinne der Erfindung besteht der Permanentmagnet 1, der als Magnetquelle des
Erregungsmagneten dient, aus intermetallischen Verbindungen Seltener Erden mit
einer 4f-Schale und aus Übergangsmetallen mit einer 3d-Schale. Ein derartiger
Permanentmagnet kann durch Sinter- oder Gießverfahren hergestellt werden. Bei
diesem Permanentmagneten 1 weist die Seltene Erde wenigstens eines der
nachstehenden Elemente: Sm, Pr, Nd, Y, Gd, La, Dy, Eu, Yb, Er, Ce und das
Übergangsmetall wenigstens eines der Elemente: Co, Fe, Ni auf. Gegebenenfalls
kann das magnetische Material an sich bekannte Zusatzstoffe enthalten, die die
magnetischen Eigenschaften fördern. Die den Magnetfluß leitenden Weicheisenteile
2 weisen zumindest im Bereich des Luftspaltes 3 Teile auf, die aus einem Material
mit hohem magnetischen Sättigungsvermögen, z. B. aus einer Legierung der
Elemente Fe, Co, V, bestehen. Die Vorschubrichtung des die zu magnetisierenden
Magnetplättchen 6 fördernden Gerätes verläuft parallel zu der Feldrichtung der
den Magnetfluß leitenden Weicheisenteile 2 bzw. zu der Feldrichtung der
magnetischen Pole (Dipol).
Der U-förmige Weicheisenteil 5 ist das die Magnetisierungstiefe für die zu
magnetisierenden Magnetplättchen 6 beeinflussende Element.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist in dem zwischen den Schenkeln 4 ausgebildeten
Luftspalt ein den Magnetfluß leitender Magnet 8 angeordnet, der aus einem
RCo-Material besteht und zur Beeinflussung des im Magnetplättchen 6
zustandekommenden magnetischen Kraftfeldes dient.
Wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, kann die Magnetisierungseinrichtung gleichzeitig
auch als konventionelle Impuls-Magnetisierungseinrichtung verwendet werden. Zu
diesem Zweck kann zwischen den Magnetpolen des Permanentmagneten 1 ein einen
intermittierenden Betrieb sicherstellender, öffnend und schließend betätigter an
sich bereits bekannter magnetischer Shunt 9 angeordnet sein.
Die Breite des U-förmigen Weicheisenteiles 5 ist derart gewählt, daß sie mit der
Breite der zu magnetisierenden Magnetplättchen übereinstimmt.
Aus Fig. 3 ist die Magnetflußrichtung 12 für die zu magnetisierenden Ma
gnetplättchen 6 nach der Magnetisierung ersichtlich. Fig. 3 veranschaulicht sehr
deutlich, daß das zu magnetisierende Magnetplättchen 6 nach der Magnetisierung
nicht völlig durchmagnetisiert ist. Das Plättchen wird vielmehr nur bis zu
einer bestimmten Oberflächentiefe magnetisiert.
Aus Fig. 4 sind die Magnetflußrichtungen 12 und 12 a der magnetisierten Ma
gnetplättchen 6 und 6 a ersichtlich, wie sie während eines späteren Arbeitszyk
lusses in den magnetischen Schlüssel eingebettet werden. Aus Fig. 4 ist klar
ersichtlich, daß aufgrund ihrer Oberflächenmagnetisierung die beiden einander
gegenüberliegenden magnetisierten Magnetplättchen nicht aufeinander einwirken
können, d. h. ihre Magnetfelder können sich einander gegenseitig nicht stören.
Die aus Fig. 6 ersichtliche erfindungsgemäße Magnetisierungseinrichtung dient zur
vollständigen Durchmagnetisierung solcher Rotormagnete, die in magnetischen
Schloßeinlagen eingebaut werden. Diese Einrichtung dient gleichzeitig zur
Herstellung von Magneten des Anisotropmaterialtyps. Die Ma
gnetisierungseinrichtung nach Fig. 6 besteht aus zwei zueinander symmetrisch
aufgebauten Magneten. Die beiden Magnete 1 und 1 a sind aus intermetallischen
Verbindungen Seltener Erden mit einer 4f-Schale und Übergangsmetallen mit einer
3d-Schale durch beliebige Sinter- oder Gießverfahren hergestellt, und bilden für
das Magnetisierungsgerät die Erregungsmagnetquellen (Permanentmagnete). An die
Pole der Magneten 1 und 1 a sind die stabförmigen Weicheisenteile 2, 2 a als den
Magnetfluß leitende Teile angepaßt, die im Bereich der aufeinander zulaufenden
Schenkel 4, also im Bereich des Luftspaltes 3 aus Stahl mit einem hohen
Sättigungswert, z. B. aus Fe, Co, V hergestellt sind. Zwischen den beiden
Magnetkreisen ist ein die zu magnetisierenden Rotorscheiben 13 aufnehmender
Luftspalt 14 vorgesehen, die zwischen den einander zugewandten Stirnflächen der
Schenkel 4, 4 a der den Magnetfluß leitenden Weicheisenteile 2, 2 a mit entgegen
gesetzter Polarität angeordnet sind. Die Vorschubrichtung des Beschickungsorganes
ist parallel zu der magnetischen Feldrichtung des jeweils zwischen den Schenkeln
4 des einen magnetischen Kreises und den Schenkeln 4 a des anderen magnetischen
Kreises herrschenden Magnetfeldes.
Die Schenkel 4, 4 a sind - wie aus den Fig. 2, 5 und 6 ersichtlich - in einem Winkel
von ca. 120° an die freien Enden der Weicheisenteile 2, 2 a angesetzt. Die der zu
magnetisierenden Platte 6 oder der Rotorscheibe 13 unmittelbar benachbarten
Stirnflächen 16, 16 a der Schenkel 4, 4 a verlaufen im wesentlichen parallel zu den
ihnen zugewandten Außenflächen der Platte 6 bzw. der Rotorscheibe 13. Die
übrigen Stirnflächenteile der Schenkel 4, 4 a sind gegenüber den Stirnflächen 16,
16 a um einen Abstand in Richtung zu den Permanentmagneten 1, 1 a hin versetzt
und zur Längsachse des Magnetisierungsgerätes geneigt ausgebildet. Die
angrenzenden Stirnflächen der freien Enden der Weicheisenteile 2, 2 a sind dabei
derart zur Längsachse des Magnetisierungsgerätes geneigt, daß sie mit denen der
Schenkel 4, 4 a flüchten.
Die Schenkel 4, 4 a der Weicheisenteile 2, 2 a begrenzen - wie aus Fig. 8 ersichtlich
- mit ihren einander zugewandten Stirnflächen in der Beschickungsrichtung (Pfeil
11) der zu magnetisierenden Magnetplatte 6 oder der Rotorscheibe 13 einen sich
nach außen hin verbreiternden Spalt 10. Durch diesen sich verbreiternden Spalt 10
wird gewährleistet, daß sich die Richtung des während der Magnetisierung in der
Rotorscheibe 13 oder in der Schlüsselmagnetscheibe entstandenen Feldes nicht
ändert.
Die Magnetisierung der zu magnetisierenden Magnetplättchen 6 oder der Ro
torscheiben 13 erfolgt bei den aus den Fig. 2, 5 oder 6 ersichtlichen Magneti
sierungsgeräten durch deren in beliebiger Geschwindigkeit erfolgendes
Hindurchziehen durch das Magnetfeld. Das Hindurchziehen erfolgt in einer zur
Zeichnungsebene parllelen Ebene (vgl. Fig. 8). Diese Magnetisierungsmethode ist
sehr einfach und auch hinsichtlich der Produktivität sehr günstig. Die in den
Magnetplättchen entstandene Magnetrichtung wird durch die Form und auch das
den Magnetfluß leitende Vermögen der Weicheisenteile 4, 4 a (bzw. ihrer Enden)
gewährleistet. Die Feldstärke des Magnetisierungsfeldes wird durch die an sich
bekannte Bemessung der Magnetkreise eingestellt. Zur Herstellung für Schlüssel
magnete, d. h. im Falle der Magnetisierung von geteilten Magnetkörpern (bei denen
zwei einander entgegengesetzte Magnetscheiben hergestellt werden müssen und bei
denen die voneinander abgewandten Oberflächen mit Magnetfeldern mit
abweichender Richtung und Magnetisierungstiefe versehen sein müssen) kann die
erfindungsgemäße Magnetisierungseinrichtung am günstigsten Anwendung finden.
Mit dem aus Fig. 2 ersichtlichen den Magnetfluß leitenden Magneten 8, der
hinsichtlich der magnetischen Polarisation der aufeinander zulaufenden Schenkel 4
der Weicheisenteile 2 im entgegengesetzten Sinn angeordnet ist, kann ein HI c-Wert
von über 1200 kA/m erzielt werden, wodurch gewährleistet wird, daß der Magnet 8
nie demagnetisiert werden kann und nur die Kraftlinien, die vom Hauptmagneten
erzeugt werden, in seiner unmittelbaren Nähe modifiziert sind, wodurch der
Magnet 8 zur Entstehung eines optimalen Magnetisierungsfeldes während der
Magnetisierung in vorteilhafter Weise beiträgt.
Claims (5)
1. Magnetisierungseinrichtung zum Magnetisieren von Magnetplättchen für einen
zweiseitig mit Magnetplättchen mit einem Magnetfluß definierter Richtung
bestückten Magnetschlüssel für Sicherheits-Magnetschloßanlagen, mit einem
Dauer-Erregungsmagneten, an dessen Magnetpolen Weicheisenteile mit aufein
anderzulaufenden Schenkeln angeschlossen sind, zwischen deren Enden ein
erster Luftspalt ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Dauer-Erregungs
magnet ein gesinterter oder gegossener Permanentmagnet aus einer interme
tallischen Verbindung aus Seltener Erden und Übergangsmetallen ist und die
an die Weicheisenteile (2) angeschlossenen Schenkel (4) zumindest im Bereich
des ersten Luftspaltes (3) aus einem Material mit hoher Sättigungsmagnetisierung
bestehen, denen gegenüber ein der Breite der Magnet
plättchen entsprechendes U-förmiges Teil (5) aus Weicheisen unter Ausbildung
eines zweiten Luftspaltes (7) zwischen den Stirnflächen des U-förmigen Teils
(5) und den Stirnflächen der freien Enden der Schenkel (4) angeordnet ist,
wobei der zweite Luftspalt (7) zur Aufnahme der Magnetplättchen (6) be
stimmt ist und zur Steuerung der Magnetisierungstiefe in seiner Weite verän
derbar ausgebildet ist.
2. Magnetisierungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im
ersten Luftspalt (3) ein zusäztlicher aus RCo-Material bestehender Dauer-Magnet
(8) angeordnet ist.
3. Magnetisierungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Polen des Permanentmagneten (1) ein den magnetischen
Fluß kurzschließender magnetischer Shunt (9) angeordnet ist, der einen
intermittierenden Betrieb durch Öffnen und Schließen ermöglicht.
4. Magnetisierungseinrichtung zum Magnetisieren von Rotorscheiben für Sicher
heits-Magnetschloßanlagen, mit der die Rotorscheiben unter Ausbildung eines
Magnetflusses definierter Richtung mittels eines Dauer-Erregungsmagneten magneti
sierbar sind, an dessen Magnetpolen Weicheisenteile mit aufeinanderzu
laufenden Schenkeln angeschlossen sind, zwischen deren Enden ein erster Luft
spalt ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweiter Dauer-Erregungsma
gnet vorgesehen ist, daß die Dauer-Erregungsmagneten (1, 1 a) jeweils ein gesinterter
oder gegossener Permanentmagnet aus einer intermetallischen Verbindung aus
Seltenen Erden und Übergangsmetallen sind und die an die Weicheisenteile (2, 2a)
angeschlossenen Schenkel (4, 4 a) zumindest im Bereich des ersten Luft
spaltes (3) aus einem Material mit hoher Sättigungsmagnetisierung
bestehen, daß die Stirnflächen der freien Enden der Schenkel (4) des ersten
Dauer-Erregungsmagneten (1) den Stirnflächen der freien Enden der jeweils entgegen
gesetzt polarisierten Schenkel (4 a) des zweiten Dauer-Erregungsmagneten (2) unter
Ausbildung eines zweiten Luftspalts (14) zur Aufnahme der zu magnetisierenden
Rotorscheiben (13) gegenüberliegend angeordnet sind.
5. Magnetisierungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der zweite Luftspalt (7, 14) sich in seiner Erstreckungsrichtung verbreitert.
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3512412A1 DE3512412A1 (de) | 1986-04-03 |
DE3512412C2 true DE3512412C2 (de) | 1990-11-29 |
Family
ID=10965035
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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CH (1) | CH668858A5 (de) |
DE (1) | DE3512412A1 (de) |
ES (2) | ES8705697A1 (de) |
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