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Reflexhammer
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Reflexhammer für medizinische
Zwecke, bestehend aus einem Stiel mit Griff und einem Kopf mit sich in einer Ebene
oder Achsrichtung erstreckendem Klopfkörper. Derartige Reflexhämmmer sind in den
verschiedensten Ausführungen sowohl für den Allgemeinmediziner als auch den Facharzt
als Reflex- und Perkussionshämmer bekannt. Ihre Formen richten sich nach der jeweiligen
Untersuchungsmethode und dem bevorzugten Fachgebiet. Diese Spezialisierung hat zwar
einrseits den Vorteil, daß man für eine bestimmte Untersuchungsmethode einen besonders
geeigneten Hammer zur Verfügung hat, andererseits ist es jedoch mit dem Nachteil
verbunden, daß man gegebenenfalls für zwei unterschiedliche, nacheinander durchzuführende
Untersuchungen zwei
Hämmer benötigt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Reflex- oder Perkussionshammer
der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß er spezielle Untersuchungen ermöglicht,
andererseits aber für ein erweitertes Anwendungsfeld geeignet ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß
der Reflexhammer gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, entsprechend dem kennzeichnenden
Teil dieses Anspruchs ausgebildet ist.
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Weil man mit diesem Reflex- oder Perkussionshammer gewissermaßen in
Längs- und Querrichtung arbeiten kann und dabei unterschiedliche Klopfkörper zur
Anwendung kommen, läßt sich in der angestrebten Weise in jeder der beiden genannten
Richtungen oder Ebenen eine spezielle Untersuchung mit einem hierfür geeigneten
Klopfkörper durchführen. Insofern kann man diesen Reflexhammer als eine Art Universalhammer
ansehen, der die Verwendung eines zweiten Reflexhammers für eine andersartige Untersuchung
entbehrlich macht. Aufgrund der verschiedenen Ebenen bzw. Achsrichtungen kann dieser
Reflexhammer auch als ein räumlich einsetzbarer Hammer bezeichnet werden. Der Winkel
zwischen den beiden Achsen bzw. Ebenen ist bevorzugterweise 90°, jedoch kann er
auch kleiner bzw.
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größer sein. Im Gegensatz dazu sind sämtliche bis jetzt bekannt gewordene
Reflex- oder Perkussionshämmer nur immer in einer Richtung bzw. Ebene verwendbar.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß der erste Klopfkörper
eine zapfenförmige Gestalt mit balligen Enden und der
zweite eine
ringförmige Gestalt aufweisen. Mit letzterem arbeitet man in der Ringebene, während
man den Hammer beim Arbeiten mit dem ersten Klopfkörper quer dazu bewegt. Der erste
Klopfkörper erstreckt sich zweckmäßigerweise nach entgegengesetzten Richtungen über
den Kopf hinaus, wobei man dann wahlweise das eine oder andere Klopfkörperende verwenden
kann. Es leuchtet ein, daß in einem solchen Fall der erste Klopfkörper auch aus
zwei Teilen bestehen kann.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die
Klopfkörperenden des ersten Klopfkörpers oder bei einer zweiteiligen Ausbildung
die beiden Klopfkörperteile unterschiedliche Dicken aufweisen. Der Klopfkörperteil
mit dem größeren Durchmesser eignet sich für flächige Körperpartien, während derjenige
mit dem kleineren Durchmesser an etwas problematischeren Stellen des Körpers eingesetzt
werden kann.
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Die geometrische Längsachse des ersten Klopfkörpers fällt in sehr
vorteilhafter Weise mit der geometrischen Mittelachse des zweiten Klopfkörpers zusammen.
Das bedeutet, daß die Achse des ersten Klopfkörpers senkrecht zur Ebene des zweiten
Klopfkörpers verläuft und sich zentrisch zum Ring des zweiten Klopfkörpers erstreckt.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung kennzeichnet
sich dadurch, daß der zweite Klopfkörper zugleich ein
Halteorgan
für den Kopf bildet und der Kopf eine kugelförmige Gestalt mit einer umlaufenden
Nut für den zweiten Klopfkörper aufweist. Diese Nut befindet sich in zweckmäßiger
Weise in einer Aqutorialebene der Kugel. Wenn die Nut nicht zu tief und der zweite
Klopfkörper ausreichend elastisch ist, so läßt er sich problemlos in die Nut einsprengen.
Man vermeidet dadurch eine zweiteilige Ausbildung des Kopfes. Letzteres ist vor
allen Dingen auch in hygienischer Hinsicht und aus Kostengründen vorteilhaft.
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Der Kopf weist gemäß einer anderen Ausbildung der Erfindung zwei zentrisch
zur umlaufenden Nut angeordnete Sackbohrungen für die beiden Elemente des zweiteiligen
ersten Klopfkörpers auf. Die beiden Klopfkörper-Elemente können in diese Sackbohrungen
eingesteckt und darin durch Haftreibung gehalten werden. Zusätzlich oder alternativ
kann man auch ein Einkleben der beiden Klopfkörper-Elemente vorsehen.
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Der Stiel ist in Weiterbildung der Erfindung einstückig mit dem zweiten
Klopfkörper hergestellt. Dies hat nicht nur fertigungstechnische Vorteile, sondern
erleichtert auch die Montage. Es ist aber trotzdem möglich, den Stiel gewissermaßen
über die Innenkontur des ringförmigen zweiten Klopfkörpers hinausragen zu lassen,
so daß er bei der Montage in eine entsprechende radiale Aufnahme des Kopfes eingreift.
Letztere erstreckt sich dann quer, insbesondere senkrecht zu den beiden Sackbohrungen
oder einer entsprechenden Durchgangsbohrung für den ersten Klopfkörper. Sofern
man
den Stiel und den zweiten Klopfkörper separat herstellt, durchsetzt der Stiel den
Klopfkörper in radialer Richtung. In diesem Falle ist eine derartige Aufnahme im
Kopf obligatorisch.
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Die Befestigung des Stiels im Kopf erfolgt beim Vorhandensein einer
derartigen Aufnahme entweder durch Einpressen und/oder durch Einkleben.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß der Stiel
elastisch biegbar ist und eine größere Härte auweist als der zweite Klopfkörper.
Letzteres ist auch dann möglich, wenn Stiel und Klopfkörper einstückig hergestellt
sind. Es ist heute ohne weiteres möglich, derartige Bauteile als sogenannte Hart-Weich-Kombination
zu fertigen. Der Stiel würde in diesem Falle eine größere Härte erhalten als der
zweite, ringförmige Klopfkörper. Bei getrennter Fertigung sind unterschiedliche
Elastizitäten ohnehin kein Problem. Im übrigen ist es von Vorteil, wenn der Stiel
einen kreisrunden Querschnitt aufweist und er dadurch in jeder Richtung gleiches
elastisches Verhalten zeigt.
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Eine andere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung kennzeichnet
sich dadurch, daß der Griff einstückig mit dem Stiel hergestellt ist. Auch dies
trägt zur Kostensenkung, insbesondere aufgrund der vereinfachten Montage bei.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist durch einen nadelartigen
Ansatz am freien Griffende gekennzeichnet. Sie dient in bekannter
Weise
für die Überprüfung des Hautreflexes.
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Eine Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der
Kopf aus oberflächenveredeltem Metall und die Klopfkörper aus Gummi oder Kunststoff
bestehen. Als Metall kommen Stahl, Messing u. dgl. in Frage und die Oberflächenveredelung
ist in bevorzugter Weise eine Verchromung, Vernickelung od. dgl.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Hierbei stellen dar: Fig. 1 Eine Draufsicht auf den Reflexhammer,
Fig. 2 eine Seitenansicht des Reflexhammers, teilweise geschnitten.
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Wesentliche Bestandteile des Reflex- und Perkussionshammers sind der
Kopf 1 sowie der Stiel 2 mit dem Griff 3. Letzterer ist in bevorzugter Weise einstückig
mit dem Stiel 2 gefertigt und er trägt an seinem freien Ende einen als Spitze ausgebildeten
nadelförmigen Ansatz 4. Der Querschnitt des Stiels ist vorzugsweise kreisförmig.
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Der Kopf trägt einen ersten Klopfkörper 5 sowie einen zweiten Klopfkörper
6. Beim Ausführungsbeispiel besteht der erste Klopfkörper
5 aus
den beiden Klopfkörperteilen 7 und 8. Beide besitzen eine zapfenförmige Gestalt
mit einem balligen bzw. halbkugelförmigen freien Ende. Das Klopfkörperteil 7 hat
einen größeren Durchmesser als das Klopfkörperteil 8. Jedes steckt in einer Sackbohrung
9 bzw. 10 des aus Metall hergestellten Kopfes 1. Die beiden Klopfkörperteile sind
in ihre Sackbohrung 9 bzw. 10 eingesteckt und durch eine Klebeschicht gehalten oder
zusätzlich gehalten.
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Aus Fig. 2 ersieht man, daß das ringförmige zweite Klopfkörperteil
6 den kugelförmigen Kopf 1 in einer Äquatorialebene umfaßt und der Stiel 2 mit dem
Griff 3 in dieser Ebene verlaufen. Der Kopf 1 besitzt an dieser Stelle eine umlaufende
Nut mit etwa halbkreisförmigem Querschnitt, in welche der federelastische zweite
Klopfteil eingesprengt ist. Letzterer kann einstückig mit dem Stiel 2 gefertig sein.
Bei separater Herstellung durchsetzt er eine Radialbohrung des zweiten Klopfkörpers
6. Sein inneres Ende greift, zumindest bei getrennter Herstellung von Stiel und
zweitem Klopfkörper, in eine Aufnahme 12 des Kopfes 1 ein. Deren Längsachse fällt
in die Ebene des zweiten Klopfkörpers 6 und sie verläuft senkrecht zur geometrischen
Achse des ersten Klopfkörpers 5 bzw. der Klopfkörperteile 7 und 8. Aus Fig. 2 entnimmt
man, daß die geometrische Mittelachse 13 des zweiten Klopfkörpers 6 zugleich auch
die geometrische Längsachse des ersten Klopfkörpers 5 bzw. der Klopfkörperteile
7 und 8 ist.