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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft eine Förderbandabdeckung in flexibler, staubdichter
und wetterfester Ausführung, insbesondere für den Untertage-Einsatz, mit in Längsabständen
das Förderbandgerüst quer übergreifenden Bügeln zum Aufspannen von abschnittsweise
zugepaßten Abdeckplanen aus flexiblen Materialplanen.
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Flexible Abdeckungen für Gurtförderer an untertagigen und/oder übertägigen
Gurtförderern sind bekannt (vgl. z. B. vorveröffentlichte Druckschrift der Firma
Steinhaus GmbH, Mülheim/Ruhr, Wb 1049/777, sowie DE-AS 12 27 411). Es ist weiterhin
bekannt, derartige Abdeckungen für Gurtförderer in sogenannter schwerer Ausführung
oder in leichter Ausführung für unterschiedlich breite Förderbandgerüste zu verwenden.
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Bekannte, flexible Bandabdeckungen ermöglichen einen weitgehend staubfreien
Transport von Schüttgütern, wie Kohle oder Mineralien. Sie verhindern Verluste beim
Transport über größere Strecken, insbesondere infolge Windeinwirkung, sowie Umweltbelastung
und
Gesundheitsschäden durch Staubentwicklung.
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Schließlich lassen sich durch Bandabdeckungen lJnfallgefahren vermeiden,
die bei offen transportierenden Gurtförderern infolge der vielen sich bewegenden
Teile nicht auszuschließen sind.
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Eine weitere bekannte Ausführung weist verzinkte Profilstahlbügel
auf, welche in Abständen von einem bis zwei Meter auf einem Bandgerüst angebracht
sind und mit flexiblen Abdeckplanen aus synthetischem kunststoffbeschichtetem Gewebe
überdeckt sind. Bügel und Planen sind mit lösbaren Befestigungselementen am Bandgerüst
und aneinander gehalten. Dies ist erforderlich, um im Falle von Revisions-, Wartungs-
oder Reparaturarbeiten eine schnelle Zugänglichkeit zum Förderer zu ermöglichen.
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Den bekannten Abdeckungen haftet der Nachteil an, daß sie auch bei
der sogenannten Leichtausführung noch zuviel Gewicht aufweisen, einen relativ großen
Montage- und Unterhaltungsaufwand erfordern und folglich bei dem immer größer werdenden
Bedarf an untertägigen Förderstrecken einen relativ hohen Anteil an Investitionskosten,
und - bei Streckenumrüstungen - einen relativ hohen Aufwand an Umrüstkosten verursachen.
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Es besteht daher in Betrieben mit langen und aufwendigen Gurtförderstrecken
ein großes Bedürfnis nach flexiblen Förderbandabdeckungen, die einerseits leicht
im Gewicht sind, andererseits in flexibler, staubdichter und wetterfester Qualität
ausgeführt werden müssen und nicht zuletzt hinsichtlich Investitions- und Montagekosten
und damit in ihrer Anwendung wirtschaftlich sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, gegenüber dem Stand der
Technik verbesserte und weiterentwickelte Förderbandabdeckungen in flexibler, staubdichter
und wetterfester Ausführung anzugeben, insbesondere für den Untertage-Einsatz, welche
bei einem Minimum an Einsatzgewicht ein Maximum an Stabilität aufweisen, den rauhen
Betriebsbedingungen insbesondere im untertägigen Einsatz voll entsprechen und darüber
hinaus die letztlich erforderlichen Montage- und/ oder Umrüstarbeiten auf ein geringstmögliches
Maß reduzieren.
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Die Lösung der genannten Aufgabenstellung gelingt gemäß Erfindung
bei einer Förderabdeckung, die dadurch gekennzeichnet ist, - daß ein Bügel mit wenigstens
einer muldenförmigen, peripher umlaufenden Sicke ausgebildet ist, - daß eine im
wesentlichen rechteckig zugeschnittene Abdeckplane an ihren bügelseitigen Anschlußkanten
mit jeweils einem an diesen längslaufenden, schlaufenförmigen Umschlag ausgebildet
ist, durch den ein Spannseil hindurchgezogen ist, - und daß die in die muldenförmige
Sicke mit dem Umschlag eingelegte Anschlußkante der Abdeckplane durch das unter
Spannung im Bereich der Bügelenden befestigte Seil fest verzurrbar ist.
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Mit Vorteil wird durch eine Formgebung des Bügels, der vorzugsweise
aus Stahlblech, aber gegebenenfalls auch aus Kunststoff hergestellt werden kann,
mit einer muldenförmig vertieften Sicke ein Maximum an Formstabilität mit einem
Minimum an Materialgewicht erreicht. Es hat sich überraschend herausgestellt, daß
ein erfindungsgemäß ausgeformter Bügel mit einem gegenüber einer bekannten Ausführung
annähernd halbem Gewicht einer auf ihn einwirkenden Verformungskraft annähernd ein
doppelt so großes Widerstandsmoment entgegen zu setzen vermag, wie ein Bügel in
konventioneller Ausführung. Weiterhin ergibt die Befestigung der Abdeckplane dadurch,
daß diese mittcls Umschlag und Spannseil in der muldenförmioen Sicke fest verzurrt
ist, einen absolut staubdichten Abschluß und zugleich einen kraftschlüssigen Verbund
mit dem Bügel, wobei sich für die Förderbandabdeckung eine mit einfachen Mitteln
erreichbare, hohe Querstabilität der Abdeckung herstellen läßt. Schließlich werden
diese überraschend vorteilhaften Eigenschaften mit einem sehr geringen Aufwand an
manueller Arbeit, lediglich durch Spannen des Spannseiles, erreicht.
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Weitere zweckmäßige und sehr vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung
sind entsprechend den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 14 vorgesehen, die anhand der
Zeichnung erläutert werden.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in einer bevorzugten Ausführungsform
dargestellt, wobei aus der Zeichnung weitere vorteilhafte Einzelheiten entnehmbar
sind.
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Es zeigen im einzelnen: Fig. 1 einen Bügel in Leitstahlkonstruktion,
in Ansicht in Richtung des Förderbandes; Fig. 2 eine Seitenansicht des Bügels gemäß
Fig. 1; Fig. 3 ein Profil des Bügels gemäß Fig. 1, im Schnitt entlang der Ebene
III-III in Fig. 2; Fig. 4 eine Frontansicht eines Bügels mit an dessen Enden angeordneten
Befestigungsmitteln und seitlichen Halterungen für Haltestreben; Fig. 5 den Bügel
gemäß Fig. 4, in Seitenansicht; Fig. 6a und 6b je einen am Bandgerüst angeschlagenen
Schenkel eines Bügels, in Frontansicht; Fig. 7 in perspektivischer Ansicht eine
mit Spannseil und Spannschloß am Förderbandgerüst befestigte Plane; Fig. 8a bis
8c eine Förderbandabdeckung in Frontansicht, in Seitenansicht und in perspektivischer
Ansicht; Fig. 9a und 9b ein Spannschloß in Frontansicht und in Seitenansicht; Fig.
10 ein Spannseil in Ansicht.
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Der Bügel 1 in Fig. 1 überspannt ein (nicht dargestelltes) Förderbandgerüst
von der Nennbreite B. Er besitzt die Form eines Halbkreis-Bogens mit dem Radius
von annähernd B/2. Von den Bogenenden erstrecken sich zwei Bügelenden 7, 7' gerade
ein kurzes Stück tangential nach unten.
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Aus der Seitenansicht in Fig. 2 ist das Profil des Bügels 1 mit zwei
muldenförmigen Sicken 2, 2' erkennbar.
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Dieses in Fig. 3 in natürlicher Größe für ein beispielsweise 800 mm
breites Bandgerüst im Schnitt dargestellte Profil ist beispielsweise aus einem Stahlblech
mit 1,25 mm Dicke hergestellt, besitzt eine Profilbreite von 70 mm, eine Tiefe der
Sicken 2, 2' von 10 mm und eine Mittelpunktsentfernung der beiden Sicken 2, 2' von
35 mm, wobei die Sicken 2, 2' jeweils mit einem Radius von 12 mm ausgebildet sind.
Da es sich um ein praxisgerechtes wirklichkeitsgetreues Ausführungsbeispiel handelt,
wurden in der Zeichnung entgegen üblicher Praxis die Maßangaben beibehalten.
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Fig. 4 zeigt einen entsprechend Fig. 1 ausgebildeten Bügel 1, fertigkonfektioniert.
Dieser weist am vorderseitigen Ende 7 den Befestigungswinkel 8 auf und am rückseitigen
Ende 7' den Befestigungswinkel 9. Ferner weist der Bügel 1 in der gezeigten 45°-Position
zwei Halterungen 15 auf, zusätzlich eine Halterung 15 im Zenith.
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Diese Halterungen dienen zum Aufstecken von Aussteifungsstreben 16,
wie diese im eingebauten Zustand aus den Fig. 8b und 8c zu erkennen sind. Bei den
Halterungen 15 handelt es sich um eine Art Zapfen, auf welchen die Stirnseite der
Hohlprofile der Aussteifungsstreben 16 aufgeschoben werden. Durch die beidseitigen
Zapfen
der Halterungen 15, 15' wird verhindert, daß die Aussteifungsstreben
16 abgenommen werden können, ohne daß der Bügel 1 entfernt wird. Die Aussteifungsstreben
sollen wegen Unfallgefahr, Diebstahlgefahr und dergleichen auf keinen Fall ungewollt
aus der fertig montierten Förderbandabdeckung entfernt werden können.
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Ein vorderseitiges Bügelende 7 mit Befestigungsmitteln und ein rückseitiges
Bügelende 7' mit Befestigungsmitteln zeigen die Fig. 6a und 6b. Bei dieser Darstellung
ist der Blick des Betrachters gegen die bügelseitigen Anschlußkanten 4,4' der Planen
3, 3' gerichtet und läßt den jeweils an diesen Anschlußkanten 4, 4' längslaufenden
schlaufenförmig hohlen Umschlag 5,5' in stirnseitiger Ansicht erkennen, welcher
ein hindurchgezogenes Spannseil 6,6' aufnimmt.
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In der Darstellung der Fig. 6a und 6b ist die Abdeckplane 3, 3' an
ihren bügelseitigen Anschlußkanten 4, 4' mit jeweils einem an diesen längslaufenden
schlaufenförmig hohlen Umschlag 5, 5' ausgebildet, durch welchen ein Spannseil 6,
6' hindurchgezogen ist. Mit Hilfe des vom Spannschloß 27 festgespannten Seiles 6,
6' ist der Umschlag 5, 5' in die muldenförmigen Sicken 2, 2' eingezogen und darin
fest verzurrt. Als Befestigungsmittel ist am vorderseitigen Bügelende 7 der Befestigungswinkel
8 und am rückseitigen Bügelende 7' der Befestigungswinkel 9 angeschweißt. Diese
sind mittels Spannpratzen 11, 11' an den Längsträgern 10, 10' des Bandgerüstes leicht
lösbar befestigt. Diese Befestigungsart vermeidet insbesondere das Anbringen von
Schraublöchern oder Schweißnähten am Bandgerüst 10, 10' und erspart unnötigen Arbeitsaufwand;
andererseits wird hierdurch eine Schwächung des Bandgerüstes vermieden.
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Fig. 7 zeigt in vergrößerter Darstellung und perspektivisch eine
am Bandgerüst 10 längslaufende Seitenkante 12. Diese ist ebenfalls mit einem schlaufenförmigen,
hohlen Umschlag 13 ausgebildet, in welchen eine vordere Haltestrebe 14 aus Flacheisen
eingelegt ist. Die Haltestrebe 14 bzw. eine rückseitige Haltestrebe 14' sind mit
nach außen abgekröpften Enden 17, 17' ausgebildet.
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Diese Abkröpfung 17, welche unter das gespannte Ende des Spannseiles
6 zuliegen kommt und von diesem an den Befestigungswinkel 8 fest angelegt wird,
ergibt einen staubdichten Kontakt durch Anlage der Seitenkante 12 an die Außenfläche
des Förderbandgerüstträgers 10. Sowohl der staubdichte Anschluß der bügelseitigen
Anschlußkante 4 durch Anlage in der Sicke 2 des Bügels 1, als auch der staubdichte
Anschluß der Seitenkanten 12 am Förderbandgerüst werden somit in verbesserter Weise
durch ein Minimum an Arbeitsaufwand und Material infolge der erfindungswesentlichen
Ausgestaltung der Förderbandabdeckung erreicht.
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Einen Überblick über die fertigmontierte und über das Förderbandgerüst
10 aufgesetzte Förderbandabdeckung nach der Erfindung ergibt sich aus der Zusammenschau
der Fig. 8a bis 8c. Darin zeigt Fig. 8a im Querschnitt das mit der Abdeckung überspannte
Förderbandgerüst 10 mit einer Rollenstation 33 und dem Obergurt 34 des Förderbandes.
Fig. 8b zeigt eine Seitenansicht mit aufgesetzten Bügeln 1, 1' und dazwischen aufgespannten
Abdeckplanen 3, 3', während Fig. 8c in perspektivischer Darstellung zeigt, wie durch
Aufrollen eines Teils der Plane 3" ein bequemer Zugang zum Förderband hergestellt
wird, um beispielsweise eine Nachschau des Transportbandes 34 zu ermöglichen. Auch
ist aus der Darstellung in Fig. 8b und 8c die Anordnung und Lage der Aussteifungsstreben
16 zu erkennen. Weiter zeigt Figur 8b, daß der vorderseitige Befestigungs-
winkel
8 des Bügels 1' für jeweils zwei benachbarte Planen 3, 3' bzw. für deren Spannseile
6, 6' jeweils ein Spannschloß 27, 27' aufweist. Dieses ist entsprechend der Darstellung
in den Fig. 9a und 9b als Schnellverschlußeinrichtung mit einer Spanntraverse 28
mit Bohrung 29 ausgebildet, in welche die Gewindestange 21 des Spannseiles 6 längenverstellbar
eingeschraubt ist.
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Wie aus Fig. 4, 6a und 7 erkennbar, ist der vorderseitige Befestigungswinkel
8 nach unten zu mit einer vorstehenden Kröpfung 30 ausgebildet. Die Schnellverschlußeinrichtung
bzw. das Spannschloß 27 weist eine Basisplatte 31 auf, die mit einem nach rückwärts-aufwärts
gerichteten Haken 32 versehen ist, derart, daß die Basisplatte 31 bzw. das Spannschloß
27 mit dem Haken 32 unter die Kröpfung 30 greifend verankerbar ist. Im übrigen weist
die Schnellverschlußeinrichtung 27 einen Lagerbock 35 auf, an dem ein Schnellspannhebel
36 verschwenkbar angelenkt ist. Der Schnellspannhebel 36 besitzt eine U-förmige
Gestaltung.
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Das in den Fig. 9a und 9b in natürlicher Größe dargestellte Spannschloß
27 wird, wie insbesondere aus Fig. 6a erkennbar, zum Spannen des Seiles im ungespannten
Zustand mit dem Haken 32 unter die Kröpfung 30 des vorderseitigen Haltewinkels 8
untergehakt und das Spannseil 6 durch Umlegen des Schnellspannhebels 36 nach unten
straff gespannt.
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Die Zeichnung gemäß Fig. 10 zeigt den Aufbau des Spannseiles in annähernd
natürlicher Größe. Es besitzt eine Seele aus Drahtseil 37, deren rückseitiges Ende
18 mit einem Ösenschuh 19 verbunden ist. Am vorderseitigen Ende 20 ist das Drahtseil
37 mit einer Gewindestange 21 verbunden. Der übrige Teil des Drahtseils 37 ist mit
einer Kunststoffummantelung 22 umgeben.
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Die Reihenfolge der Anbringung des Spannseiles 6 geschieht in der
Weise, daß zunächst der Ösenschuh 19 mit der Öse 19'auf einen von zwei Gewindebolzen
23, 23' (Fig. 4 und 5) aufgeschoben und damit festgehalten wird. Die Gewindebolzen
23, 23' sind nebeneinander (Fig. 5) am rückseitigen Befestigungswinkel 9 angeschweißt.
Sodann wird das Spannseil 6 zusammen mit der Plane 3 über den Bügel 1 gelegt. Die
in den rückseitigen, taschenförmigen Umschlag 13 eingelegte Haltestrebe 14' steht
mit seitlichen Enden 24, 24'beidseitig aus dem taschenförmigen Umschlag 13' vor
und weist abstandsbestimmende Bohrungen 25, 25' auf, die ebenfalls auf die Gewindebolzen
23, 23'aufgesteckt und mit je einer Mutter 26 festgesetzt sind. Auf der gegenüberliegenden
Seite erfolgt dann das Spannen des Spannseiles 6 mit Hilfe des Spannschlosses 27
durch Herunterdrükken des Schnellspannhebels 36, nachdem das Spannschloß zunächst
in Lockerstellung mit dem Haken 32 unter die Kröpfung 30 des vorderen Haltewinkels
8 eingehakt wurde.
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Durch die Spannung des Seiles 6 wird eine hermetische Staubdichtigkeit
des Abdeckungssystems erreicht, weil das Seil mit seinen Druckkräften direkt in
der Sicke 2 des Bügels 1 verläuft und dabei den bügelseitigen Umschlag 5 fest in
der Sicke 2 verzurrt. Durch das Festlegen der Plane 3 wird auch eine bisher nicht
für erreichbar gehaltene Querstabilität von Bügel zu Bügel erziell, weil die festverzurrten
Planenteile die Wirkung von Diagonalverstrebungen ausüben.
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Insgesamt ergibt die Förderabdeckung nach der Erfindung ein Maximum
an Stabilität bei einem Minimum an Einsatzgewicht, ist staubdicht und wetterfest
und verhindert mit Vorteil auch ein Eindringen von Wasser, weil die Sicken 2 in
den Bügeln 1 auftreffende Wassertropfen wie Regenrinnen ableiten. Zu den genannten
technischen
Verbesserungen kommen als weitere Vortcile eine besonders günstige Herstellbarkeit
und äußerst geringe Rüst- und Umrüstkosten.
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