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Pflanztopf für Miniaturpflanzen
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Die Erfindung betrifft einen Pflanztopf zum Heranziehen von Pflanzen
mit Zwergwachstum, nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Ein derartiger Pflanztopf ist beispielsweise aus der DE-AS 26 02 107
bekannt. Gemäß der dortigen Offenbarung wird ein beispielsweise trichterförmiger
Behälter aus Edelstahl oder einem anderen korrosionsfesten Material vorgesehen,
welcher in seiner Umfangswand eine Vielzahl von feinsten Öffnungen aufweist. Die
zu kultivierende Pflanze wird in diesen Behälter eingesetzt, der ein Volumen hat,
welches für das volle Wachstum der Pflanze zu gering ist.
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Danach wird dieser Behälter in einen normalen Pflanztopf eingesetzt,
der mit Substrat, beispielsweise Erde gefüllt ist. Im Verlauf ihres Wachstums erreichen
die Wurzeln die Wand des Behälters und stellen hier ihr Wachstum ein. Es tritt auch
nicht der bekannte Effekt des Wurzelkreisens auf,da die feinen Haar-
wurzeln
durch die kleinen Bohrungen Nährstoffe aus dem Substrat außerhalb des Behälters
aufsaugen. Die Bohrungen selbst sind in ihrem Durchmesser so qewählt, daß zwar Nährstoffe
in den Behälter eindringen können, die Wurzeln jedoch nicht aus dem Behälter in
das umgebende Substrat einwachsen können.
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Dieser bekannte Behälter weist jedoch den Nachteil auf, daß sein Zustand
in regelmäßigen Abständen überprüft werden muß, da die Gefahr besteht, daß beispielsweise
durch Kalkablagerungen aus dem Gießwasser oder durch andere Verunreinigungen die
kleinen Bohrungen verstopft werden, so daß die Wurzeln in dem Behälter entweder
austrocknen oder in sich bildender Staunässe verfaulen, oder das Wurzelkreisen einsetzt.
Wird bei der Überprüfung festgestellt, daß der Behälter undurchlässig geworden ist,
muß zur Reinigung des Behälters die Pflanze entfernt werden, wobei viele der empfindlichen
Haarwurzeln abgerissen oder beschädigt werden, was im Laufe der Zeit für die Gesundheit
der Pflanze abträglich ist.
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Die Lösung dieses Problems erfolgt durch die Lehre der nicht vorveröffentlichten
DE-OS 34 25 919, welche gemäß §3 Absatz 2 PatG (1981) zum Stand der Technik zählt.
In der DE-OS 34 25 919 ist ein Pflanztopf offenbart, der sich insbesondere dadurch
auszeichnet, daß durch spezielle Formgebung der Innenkontur des Pflanzgefäßes Pflanzen
mit bleibendem Zwergwachstum, z.B. sogenannte Bonsai-Bäume, kultivierbar sind. Die
Pflanze wurzelt hierbei in einem geeigneten Substrat, welches mit Wasser und Nährstoffen
zu versorgen ist. Hierzu kann das Pflanzgefäß, welches aus einem porösen Material,
beispieisweise gebranntem Ton, besteht, in das äußere Aufnahmegefäß des Pflanztopfes
derart eingesetzt werden, daß zwischen der äußeren Umfangswand des Pflanzgefäßes
und der inneren Umfangswand des Aufnahmegefäßes ein gewisser
Zwischenraum
verbleibt. In diesen Zwischenraum kann nach der Lehre der DE-OS 34 25 919 Wasser
oder gegebenenfalls auch Nährlösung eingefüllt werden, welche in das poröse Material
des Pflanzgefäßes eindringt und an dessen Innenseite die Versorgung des Substrats
bewirkt. Der Zwischenraum zwischen der äußeren Umfangswand des Pflanzgefäßes und
der inneren Umfangswand des äußeren Aufnahmegefäßes dient somit als Feuchtigkeits-
und gegebenenfalls auch Nährstoffspeicher und -spender.
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Es ist jedoch herausgefunden worden, daß eine Nährstoffzufuhr von
außen durch die Wand des Pflanzgefäßes hindurch nicht frei von Problemen ist. So
setzt eine Nährstoffzufuhr durch die Wand des Pflanzgefäßes hindurch eine sehr offenporige
Konsistenz des dortigen Materials voraus, was zu Einschränkungen in der Brauchbarkeit
der zu verwendenden Materialien führt und zu Störungen etwa durch Zusetzen der Poren
Anlaß geben kann. Weiterhin kann eine bevorzugte Nährstoffzufuhr zum Grund der dortigen
Schlitze hin auftreten, die besonders geringe Wandstärke zum Zwischenraum hin besitzen,
so daß dort eine Überdüngung und gegebenenfalLs sogar ein Verbrennen der feinen
Haarwurzeln erfolgen kann. Bei ausgedehnten praktischen Versuchen hat sich gezeigt,
daß es vorteilhaft sein kann, den Zwischenraum zwischen Pflanzgefäß und Aufnahmegefäß
lediglich zur Bereitstellung von Wasser zu nutzen, während die Nährstoffe etwa in
Form von Nährlösung von oben her in das Pflanzloch eingeführt werden können. Dann
bestehen hinsichtlich der Eigenschaften des Materials des Pflanztopfes, solange
dieses eine gewisse Porosität aufweist, keine wesentlichen Einschränkungen mehr,
da lediglich noch eine Durchtränkung mit dem Wasser im Zwischenraum sichergestellt
werden muß, und kein Nährstofftransport durch die Wand hindurch mehr erfolgen muß.
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Weiterhin ist erkannt worden, daß insbesondere in Fällen, in denen
Pflanzen mit relativ geringem Flüssigkeitsbedarf kultiviert werden, wie etwa Kakteen,
oder in denen keine Gefahr besteht, daß die Feuchtigkeit unerwünscht schnell verdunstet,
der Wassergehalt einer von oben in das Pflanzloch zugeführten Nährlösung vollig
ausreicht, um ohne zusätzliche Wasserzugabe sowie ohne Wasserspeicher im Zwischenraum
die nötige Feuchtigkeit zuzuführen. Dann kann der Aufwand für ein zusätzliches Aufnahmegefäß
ganz entfallen.
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Diese Erkenntnisse sind Gegenstand der ebenfalls nicht vorveröffentlichten
DE-OS 35 00 518, die gemäß §3 Absatz 2 PatG (1981) zum Stand der Technik zählt.
Gemäß der dortigen Lehre wird das Pflanzgefäß ohne Aufnahmegefäß verwendet, wobei
seine Umfangswand und vorzugsweise auch seine Standfläche mit einer flüssigkeits-
und vorzugsweise auch dampfdiffusionsdichten Abdeckschicht versehen ist, die luftspaltfrei
anliegt. Diese Abdeckschicht, beispielsweise in Form einer Glasur, ermöglicht es,
Pflanzen mit geringem Feuchtigkeitshedarf, beispielsweise Kakteen oder dergleichen,
problemlos zu kultivieren, qa die Feuchtigkeit in Form von Nährlösung direkt von
oben in das Substrat eingebracht wird.
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Bei der Kultivierung von Pflanzen mit höherem Flüssigkeitsbedarf kann
sich jedoch das Problem ergeben, daß insbesondere Laien durch die regelmäßige und
richtig zu dosierende Wasserzugabe überfordert sein können, so daß die Pflanze Schaden
nehmen könnte. Sämtliche vorstehend erläuterten Pflanztöpfe erfordern einen nicht
ganz unerheblichen Herstellungsaufwand. Dieser ist bei dem Behälter gemäß der DE-AS
26 02 107 bei weitem am größten, da die Einbringung der feinen Öffnungen in Stahlfolie
oder dergleichen naturgemäß technologisch schwer zu beherrschen ist.
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Aber auch die Verwendung geschlitzter Tongefäße oder dergleichen nach
der Lehre der DE-OSen 34 25 919 und 35 00 518 erfordert gewissen herstellungstechnischen
Aufwand, wenn die Wandstärke auch im Schlitzbereich gering gehalten werden soll.
Am einfachsten ist die Einbringung von Schlitzen in das Material entsprechend dicker
Wände, die nicht der Schlitzkontur folgen, jedoch setzt dies erhebliche Wandstärken
und damit -neben hohem Gewicht- hohen Materialeinsatz voraus.
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Es ist daher Aufqabe der vorliegenden Erfindung, einen Pflanztopf
der im Oberbegriff des Anspruches 1 umrissenen Gattung zu schaffen, der in einer
Massenfertigung günstig herstellbar ist und in seinem Gewicht auf günstige Werte
beschränkt werden kann.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruches 1.
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Gemäß Anspruch 1 ist das Pflanzgefäß zumindest an seiner dem Substrat
zugewandten Seite aus einem weichelastisch verformbaren Material gefertigt. Ausgedehnte
Untersuchung haben gezeigt, daß ein derartiges weichelastisches Material auf die
Wurzelausbreitung der zu kultivierenden Pflanze die gleiche Wirkung hat, wie die
Fangschlitze gemaß den DE-OSen 34 25 919 und 35 00 518, d.h., ein kreisendes Wachstum
der Wurzeln wird vollständig unterbunden, so daß sich bei der zu kultivierenden
Pflanze ein bleibender Zwergwuchs entwickelt. Dabei kann das Pflanzgefäß ganz aus
dem weichelastischen Material bestehen und als Massenprodukt äußerst kostengünstig
in üblichen Schäum£ormen hergestellt werden. Das Gewicht kann bei Bedarf äußerst
gering gehalten werden, jedoch auch etwas höher eingestellt werden, wenn es einen
Beitrag zur Standfestiqkeit des Pflanzgefäßes leisten soll.
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Die Verwendung eines elastischen Materials, für ein Pflanzgefäß, beispielsweise
in Form eines offenzelligen Weichschaums, ist zwar aus der DE-OS 24 34 538 bekannt.
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Bei diesem bekannten Pflanztopf soll jedoch die Verwendunq eines Weichschaums,
mit welchem die Innenwand eines Pflanztopfes ausgekleidet wird, ein möglichst rasches
und kräftiges Wachstum einer zu kultivierenden Pflanze ermöglichen. Dabei speichert
der offenzellige Weichschaum von oben in das Substrat zuqegebene Wasser sowie Sauerstoff
aus der Umgebung, so daß der offenzellige Weichschaum als Feuchtigkeits- und Sauerstoffspender
wirkt.
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dies soll nach der Lehre der DE-OS 24 34 538 dazu führen, daß die
Wurzelenden bei Erreichen des offenzelligen Weichschaums zur Wasser- und Sauerstoffaufnahme
stehenbleiben und nicht kreisen. Erfindungsgemäß hingegen kann ohne Einschränkungen
auch wasserundurchlässiges Material für das Pflanzgefäß verwendet werden.
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Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
zum Inhalt.
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Gemäß Anspruch 2 ist das weichelastisch verformbare Material wasseraufnahme-
und -abgabefähig. Hierdurch wird aufgrund einer gewissen Speicherwirkung des Materials
die Wasserversorgung der Pflanze gleichmässiger, wie dies aus der DE-OS 24 34 538
an sich bekannt ist.
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Gemäß Anspruch 3 ist das weichelastisch verformbare Material zumindest
annähernd wasserundurchlässig, so daß besondere Maßnahmen zur Vermeidung von Wasseraustritt
entfallen können.
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Gemäß Anspruch 4 wird das weichelastisch verformbare Material in ein
vorzugsweise wasserundurchlässiges Aufnahmegefäß gestellt, so daß sich eine stabile
Außenhülle
für den Pflanztopf erqibt.
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Hierbei verbleibt zwischen dem Pflanzgefäß und dem Aufnahmegefäß gemäß
Anspruch 5 ein Zwischenraum, der als Flüssigkeitsreservoir dienen kann, so daß die
Zeitperioden zwischen den Wasserzugaben verlängert werden können.
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Gemäß Anspruch 6 ist eine Einrichtung vorgesehen, mit der eine kontinuierliche
und dosierte Wasserzugabe aus dem Zwischenraum in das Pflanzgefäß erfolgt, so daß
die Wasserzugabe den jeweiligen Verhältnissen entsprechend eingestellt werden kann.
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Gemäß Anspruch 7 besteht die Einrichtung zum Einbringen des Wassers
in das Pflanzloch aus einem porösen Körper, der die Wand des Pflanzgefäßes durchsetzt
und mit dieser abdichtend in Anlage ist. Wasser aus dem Zwischenraum zwischen dem
Aufnahmegefäß und dem Pflanzgefäß tritt in den porösen Körper ein, durchwandert
das poröse Material und wird an das Substrat in dem Pflanzloch langsam und kontinuierlich
abgegeben. Hierbei richtet sich die Durchflußmenge von Wasser durch den porösen
Körper nach der Aufnahmefähigkeit des Substrates für Wasser; dies bedeutet, daß
eine höhere Feuchtigkeitsabgabe aus dem porösen Körper erfolgt, wenn das Substrat,
in dem die Pflanze wurzelt, relativ trocken ist und umgekehrt. Durch die abdichtende
Anlage des Pflanzgefäßes an dem porösen Körper in dem Durchtrittsbereich wird verhindert,
daß Wasser aus dem Zwischenraum direkt in das Substrat eindringt und die Pflanze
überwässert wird.
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Gemäß Anspruch 8 springt der poröse Körper von einer Innenwand des
Aufnahmegefäßes, vorzugsweise von dessen Bodenfläche aus, vor, wobei gemäß Anspruch
9 der poröse Körper einstückig an dem Aufnahmegefäß ausgeformt ist.
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Die einstückige Ausformung des porösen Körpers an dem
Aufnahmegefäß
ist aus fertigungstechnischen Gründen vorteilhaft, wohingegen die Ausbildung des
porösen Körpers als Vorsprung eine Vergrößerung der wasserabgebenden Oberfläche
erbringt. die Anordnung an der Bodenfläche des Aufnahmegefäßes ist vorteilhaft,
da der Wasserstand in dem Zwischenraum einen Flüssigkeitsdruck auf den porösen Körper
ausübt, der das Eindringen von Wasser in das Substrat unterstützt.
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Die kreiskegelstumpfförmige Ausbildung des porösen Körpers gemäß Anspruch
10 ist ebenfalls aus fertigungstechnischen Gründen, insbesondere bei der Ausformung
in einer Massenfertigung, vorteilhaft. Darüberhinaus erlaubt diese kreiskegelstumpfförmige
Ausbildung ein leichtes Einsetzen des Pflanzgefäßes in das Aufnahmegefäß, sowie
eine zuverlässige Abdichtung zwischen der Wand des Pflanzgefäßes und dem sie durchtretenden
porösen Körper.
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Gemäß Anspruch 11 sind zwischen der Bodenfläche des Aufnahmegefäßes
und einer Standfläche des Pflanzgefäßes Distanzstücke angeordnet. Somit verbleibt
zwischen diesen beiden Flächen ein Zwischenraum, der ebenfalls mit Wasser gefüllt
ist, so daß ein Teil der Umfangsfläche des porösen Körpers ständig von Wasser umgeben
ist, was wieflerum eine erhöhte Wassereinbringung in das Substrat möglich macht.
Besonders vorteilhaft ist dies bei der Kultiviert ung von Pflanzen mit relativ hohem
Feuchtigkeitsbedarf.
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Gemäß Anspruch 12 kann das Aufnahmegefäß aus einem porösen Material,
insbesondere aus gebranntem Ton gefertigt werden. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft,
wenn auf die Distanzstücke gemäß Anspruch 11 verzichtet wird, da dann der Wassertransport
aus dem Zwischenraum zu dem porösen Körper allein durch das poröse Material des
Aufnahmegefäßes erfolgen kann.
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Es ist auch denkbar, das Aufnahmegefäß gemäß Anspruch 13 aus Kunststoff
zu fertigen, was hinsichtlich der Herstellungskosten und des Gewichts vorteilhaft
ist.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform anhand der
Zeichnung.
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Es zeigt: Fig. 1 in Schnittdarstellung eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen
Pflanztopfes; Fig. 2 in vergrößerter Darstellung eine Einzelheit aus Fig. 1; und
Fig. 3 eine Draufsicht von oben auf einen Pflanztopf gemäß der vorliegenden Erfindung.
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Gemäß Fig. 1 besteht ein erfindungsgemäßer Pf lanztopf 2 im wesentlichen
aus einem Aufnahmegefäß 4 sowie einem Pflanzgefäß 6. Das Pflanzgefäß 6 ist in das
Aufnahmegefäß 4 derart einsetzbar, daß zwischen einer äußeren Umfangswand 8 des
Pflanzgefäßes 6, sowie einer inneren Umfangswand 10 des Aufnahmegefäßes 4 ein Zwischenraum
12 verbleibt. Dieser Zwischenraum 12 dient zur Aufnahme von Wasser, welches über
eine Einrichtung 14, wie später noch im Detail erläutert wird, einer zu kultivierenden
Pflanze 16 zugeführt wird.
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Die Pflanze 16 wurzelt in einem Pflanzlich 18, welches in der gewählten
Darstellungsform mittig in dem Pflanzgefäß 6 ausqeformt ist. Das Pflanzloch 18 wird
mit einem geeigneten Substrat, beispielsweise Tongranulat, Lavaasche, Sand oder
dergleichen gefüllt, in welchem die Pflanze 16 ein Wurzelgeflecht 20 ausbildet.
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Das Volumen des Pflanzloches 18 richtet sich nach der endgültigen
Größe, welche die Pflanze 16 erreichen soll 3 und beträgt im Normalfall einige cm
In Fig. 1 sind beispielhaft zwei Ausfdhrungsformen des Pflanzgefäßes 6 dargestellt.
In der linken Bildhälfte von Fig. 1 ist eine Seitenwand 22 des Pflanzgefäßes 6 mit
im wesentlichen konstantem Querschnitt dargestellt. In der rechten Bildhälfte von
Fig. 1 bildet die Seitenwand nahe an ihrem oberen Endbereich einen stufenförmigen
Absatz 24, wobei dieser Absatz 24 ebenfalls mit dem Substrat aus dem Pflanzloch
18 bedeckt werden kann, so daß nur ein relativ schmaler Bereich 26 der Seitenwand
22 sichtbar ist. Diese Ausführungsform des Pflanzgefäßes 6 bietet einen optisch
ansprechenderen Eindruck, insbesondere dann, wenn die Wandstärke der Seitenwand
22 relativ hoch ist.
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Das Material, aus dem das Aufnahmegefäß 4 gefertigt wird, ist im Regelfall
gebrannter Ton, wobei das Aufnahmegefäß 4 an seinen Außenflächen mit einem flüssigkeitsdichten
Überzug, beispielsweise einer Glasur 28 versehen ist.
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Außer gebranntem Ton sind zur Herstellung des Aufnahmegefäßes 4 auch
andere porös Baustoffe denkbar, wie beispielsweise Bimsstein, Tuff oder dergleichen.
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Es ist auch denkbar, das Aufnahmegefäß 4 aus Kunststoff oder einem
anderen nicht porösen Material zu fertigen hierbei sind jedoch hinsichtlich der
Anordnung des Pflanzgefäßes 6 in dem Aufnahmegefäß 4 bestimmte Richtlinien zu beachten,
wie noch beschrieben wird. Falls gewünscht oder notwendig, können an einer Standfläche
30 des Aufnahmegefäßes Standbeine 32 und 34 ausgebildet sein.
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Um sicherzustellen, daß die Pflanze 16, die in dem Pflanzloch 18 wurzelt,
trotz des geringen Volumens des Pflanzloches 18 gesund bleibt, ist es notwendig,
die Ausbreitung des Wurzelgeflechtes 20 dahingehend zu beeinflussen, daß kein kreisendes
Wachstum der Wurzeln entlang der Umfangswand des Pflanzloches 18 erfolgt, wenn die
einzelnen Wurzeln des Wurzelgeflechtes 20 diese Umfangswand im Verlauf ihrer Ausbreitung
erreicht haben.
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Hierzu ist vorgesehen, daß das Material1 aus dem das Pflanzgefäß 6
gefertigt wird, weichelastisch verformbar ist. Im Verlauf ausgedehnter Untersuchungen
hat sich herausgestellt, daß insbesondere Polyurethanschaume und Kautschukverbindungen
als Material für das Pflanzgefäß 6 geeignet sind. Im Verlauf dieser Untersuchungen
hat sich weiterhin gezeigt, daß die Wurzeln des Wurzelgeflechtes 20 im Verlauf ihrer
radialen Wachstumsbewegung das Wachstum einstellen, sobald die Wurzelspitzen die
Wand des Pflanzloches 18 erreicht haben, d.h. es tritt kein kreisendes Wachstum
der Wurzeln auf. Vielmehr bildet das Wurzelgeflecht 20 an der Umfangswand des Pflanzloches
18 eine Vielzahl von feinen Haarwurzeln, die in enger Anlage mit dem Material des
Pflanzgefäßes 6 sind. Durch dieses untrbrochne Wachstum des Wurzelgeflechtes 20
stellt sich bei der Pflanze 16 ein bleibender Zwergwuchs ein.
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Der Grund oder die Gründe für den Wachstumsabbruch der Wurzeln, sobald
diese mit dem Material des Pflanzgefäßes 6 in Berührung kommen, ist noch nicht abschließend
geklärt. Untersuchungen geben jedoch Anhaltspunkte dahingehend, daß das weichelastisch
verformbare Material des Pflanzgefäßes 6 die Wurzeln "irritiert", sobald sie auf
dieses Material auftreffen, da einerseits kein unnachgiebiger Widerstand vorhanden
ist, der das Wurzelwachstum in eine andere Richtung ablenken würde, andererseits
das Material des Pflanzgefäßes 6 von dem Wurzelgeflecht 20 nicht durchdrungen werden
kann. Die Wurzeln treffen im Verlauf ihrer von Natur aus angestrebten radialen
Ausbreitung
vielmehr allseitig auf den gummi- oder weichelastischen Widerstand und stellen das
Wachstum ein.
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Vorzugsweise ist das Material des Pflanzgefäßes 6 zwar wasseraufnahme-
und abgabefähig, nicht jedoch wasserdurchlässig, um zu verhindern, daß die Pflanze
überwässert wird.
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Gemäß Fig. 2 ist ein Bauteil 36 aus porösem Material, beispielsweise
ebenfalls gebranntem Ton, an einer Bodenfläche 38 des Aufnahmegefäßes 4 angeordnet.
Die Anordnung des Bauteiles 36 an der Bodenfläche 38 kann derart erfolgen, daß das
Bauteil 36 einstückig an der Bodenfläche 38 bzw. dem Aufnahmegefäß 4 ausgebildet
ist. Alternativ hierzu und in Fig. 2 durch die gestrichelte Linie angedeutet, kann
das Bauteil 36 als separates Bauteil ausgeführt werden, welches mit der Bodenfläche
38 des Aufnahmegefäßes 4 lediglich in Anlage ist.
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Wie aus den Fig. 1 und 2 hervorgeht, durchsetzt das Bauteil 36 das
Pflanzgefäß 6 derart, daß ein oberer Endbereich 40 des Bauteils 36 in das Pflanzloch
18 ragt. Vorzugsweise hat das Bauteil 36 kreiskegelstumpfförmige Kontur, wohingegen
eine Durchtrittsöffnung 42 in dem Pflanzgefäß 6 eine zylindrische Kontur hat, so
daß beim Einsetzen des Pflanzgefäßes 6 in das Aufnahmegefäß 4, wobei das Bauteil
36 das Pflanzgefäß 6 an der Durchtrittsöffnung 42 durchtritt, eine Verformung der
Durchtrittsöffnung 42 und damit eine flüssigkeitsdichte Anlage des Pflanzgefäßes
6 im Bereich der Durchtrittsöffnung 42 an dem Bauteil 36 erfolgt.
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Im folgenden soll nun, weiterhin unter Bezugnahme auf die Zeichnung,
die Wirkungsweise des Bauteils 36 in Verbindung mit dem Pflanzgefäß 6 näher erläutert
werden:
Zunächst wird das Pflanzgefäß 6 derart in das poröse Aufnahmegefäß
4 eingesetzt, daß das Bauteil 36 das Pflanzgefäß 6 an dessen Durchtrittsöffnung
42 durchdringt. Daraufhin wird die Pflanze 16 eingesetzt und das Pflanzlich 18 mit
einem geeigneten Substrat gefüllt. Der Zwischenraum 12 zwischen der äußeren Umfangswand
8 des Pflanzgefäßes 6 und der inneren Umfangswand 10 des Aufnahmegefäßes 4 wird
mit Wasser gefüllt. Der Zwischenraum 12 dient somit als Feuchtigkeitsreservoir,
das leicht visuell überwachbar ist und nur in größeren Zeitabständen nachgefüllt
werden muß. Zur leichteren Überwachung des Wasserstandes in dem Zwischenraum 12
sowie zum leichteren Nachfüllen von Wasser ist das Pflanzgefäß 6 an einer Kante
mit einer Aussparung versehen, so daß sich, wie aus Fig. 3 hervorgeht, eine Einfüllöffnung
44 bildet, in welche beispielsweise ein Wasserstandsanzeiger eingesetzt werden kann,
bzw. durch welche das Nachfüllen von Wasser in den Zwischenraum 12 erfolgt.
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In der gewählten Darstellungsform gemäß den Fig. 1 und sind an der
Bodenfläche 38 des Aufnahmegefäßes 4 Abstandshalter ausgebildet, die in Fig. 1 mit
46 bezeichnet sind. Durch diese Abstandshalter ergibt sich auch unterhalb des Pflanzgefäßes
6 ein Zwischenraum 12', der ebenfalls mit Wasser gefüllt ist.
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Das Material des Pflanzgefäßes 6 ist entweder vollständig oder allenfalls
zu einem äußerst geringen Prozentsatz wasserdurchlässig, um zu verhindern, daß das
Pflanzloch 18 bei einem zu hohen Wasserstand in dem Zwischenraum 12 durch Eindringen
von Wasser aus dem Zwischenraum 12 durch das Material des Pflanzgefäßes 6 überwässert
wird. Die Zufuhr von Flüssigkeit aus dem Zwischenraum 12 bzw. 12' in das Pflanzloch
18 erfolgt durch das Bauteil 36 dergestalt, daß das Wasser aus dem Zwischenraum
12' in das poröse Material des Bauteiles 36 eindringt, durch Kapillarwirkung oder
dergleichen in dem Bauteil 36 hochsteigt
und dann vom Endbereich
40 des Bauteiles 36 an das Substrat in dem Pflanzloch 18, bzw. an das Wurzelgeflecht
20 abgegeben wird, wie in Fig. 2 durch die Strömungspfeile schematisch angedeutet.
Hierbei ist besonders vorteilhaft, daß sich die Wasserzufuhr durch das Bauteil 36
in das Pflanzloch 18 nach dem Feuchtigkeitsgehalt des Substrates in dem Pflanzloch
18 richtet, d.h., je trockener das Substrat in dem Pflanzloch lß ist, umso höher
ist die Wasserzufuhr durch das Bauteil 36 aufgrund einer gewissen Saugwirkung des
Substrates und umgekehrt.
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Ein Austrocknen oder Überwässern der Pflanze 16 ist somit praktisch
ausgeschlossen, da sich die Pflanze den für sie nötigen Wasserbedarf selbständiq
aus dem Zwischenraum 12 holt.
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Die Versorgung der Pflanze 16 mit Nährstoffen erfolgt direkt von oben,
d.h. durch Einbringen von Nährstoffen in das Pflanzloch 18. Hierbei haben sich insbesondere
Langzeitdünger mit lonentauscherfunktion bewährt, bei denen die entsprechenden Nährstoffe
vom Wurzelsekret der Pflanze gelöst und dann aufgenommen werden.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist eine Mehrzahl von Modifikationen
und Abwandlungen denkbar, die hier im folgenden kurz angesprochen werden sollen:
Soll eine Pflanze kultiviert werden, die nur einen geringen Feuchtigkeitsbedarf
hat, kann auf die Abstandshalter 46 verzichtet werden, so daß das Pflanzgefäß 6
direkt auf der Bodenfläche 38 des Aufnahmegefäßes 4 aufliegt. Die Zufuhr von Feuchtigkeit
aus dem Zwischenraum 12 in das Bauteil 36 erfolgt dann durch das poröse Material
des Aufnahmegefäßes 4 im Bereich zwischen dessen Bodenfläche 38 und der Standfläche
30.
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Weiterhin ist es denkbar, beispielsweise bei größeren Pflanzen bzw.
bei Pflanzen mit hohem Feuchtigkeitsbedarf,
zwei oder mehr Bauteile
36 zu verwenden, welche das Pflanzgefäß 6 durchsetzen.
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Es ist auch denkbar, das Bauteil 36 nicht einstückig an der Bodenfläche
38 des Aufnahmegefäßes 4 auszubilden, so daß die Möglichkeit gegeben ist, eine Mehrzahl
von Bauteilen 36 vorzusehen, die zueinander unterschiedlichen Porositätsgrad haben,
um somit die Wasserabgabe aus dem Zwischenraum 12 bzw. 12' in das Pflanzloch 18
den jeweiligen Anfordernissen anzupassen.
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Wie bereits erwähnt, kann das Aufnahmegefäß 4 auch aus einem nicht
porösen Material, beispielsweise Kunststoff, gefertigt werden. Hierbei ist jedoch
zu beachten, daß in jedem Fall die Abstandshalter 46 vorgesehen sind, um es dem
Wasser aus dem Zwischenraum 12 zu ermöglichen, über den Zwischenraum 12' das Bauteil
36 und von da aus das Pflanzloch 18 zu erreichen.
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Selbstverständlich ist die Formgebung des Aufnahmegefäßes 4 bzw. des
Pflanzgefäßes 6 nicht auf die in Fig. 3 gewfihlte rechteckige Darstellungsform beschränkt.
Das Aufnahmegefäß 4 kann auch kreisrunde, ovale oder eine sonstige optisch gefällige
Formgebung haben.
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Weiterhin ist es denkbar, in einem entsprechend großen Aufnahmegefäß
4 bzw. einem entsprechend großen Pflanzgefäß 6 eine Mehrzahl von Pflanzlöchern 18
auszubilden, um Pflanzenarrangements aufzubauen.
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Zusammenfassend ist festzuhalten, daß mit dem beschriebenen Pflanztopf
die Kultivierung von Pflanzen mit bleibendem Zwergwachstum äußerst problemlos ist,
da lediglich eine Überwachung des Wasserstandes in dem Zwischenraum 12 nötig ist,
bzw. der Langzeitdünger in dem Pflanzloch 18 in größeren Zeitabständen erneuert
werden muß. Die Versorgung der Pflanze mit der für sie notwendigen Feuch-
tigkeit
in Form von Wasser aus dem Zwischenraum 12 erfolgt kontinuierlich und dosiert durch
das Bauteil 36, wobei die momentane Wasserabgabe in das Substrat bzw. an das Wurzelgeflecht
20 der Pflanze 16 den jeweiligen Erfordernissen der Pflanze auf das Optimalste angepaßt
ist.
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Austrocknen oder Faulen aufgrund von Staunässe sind nicht zu befürchten.
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Durch die Verwendung eines weichelastisch verformbaren Materials für
das Pflanzgefäß 6 wird mit einem Minimum an Aufwand das kreisende Wachstum der Wurzeln
verhindert, so daß die Pflanze trotz des bleibenden Zwergwachstums gesund erhalten
werden kann.