DE350608C

DE350608C - Rohrverbindung mit keilfoermigen Pressstuecken

Info

Publication number: DE350608C
Application number: DE1919350608D
Authority: DE
Original assignee: Mannesmann AG
Current assignee: Vodafone GmbH
Priority date: 1919-07-27
Filing date: 1919-07-27
Publication date: 1922-03-23

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN
AM 23. MÄRZ 1922

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- M 350608 KLASSE 47f GRUPPE

Mannesmannröhren-Werke in Düsseldorf. Rohrverbindung mit keilförmigen Preßstiicken. Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. JuH 1919-ab.

Bei Flanschenverbindungen von Rohren wurde bisher in den meisten Fällen eine Bearbeitung der Rohrenden vorgenommen. Es wurde entweder ein Bördel als- Widerlager für die Flanschen hergestellt oder ein Bundring aufgeschraubt, aufgelötet oder aufgeschweißt. Bei allen diesen Operationen wurde das Rohrmaterial aber mehr oder weniger ungünstig beeinflußt und dadurch eine Schwächung des gerade am meisten beanspruchten Rohrendes herbeigeführt. Die Vergrößerung des Durchmessers am Rohrende vergrößert auch den Raumbedarf der Rohre beim Transport. Beschädigungen der Bördel oder Bunde der ver-

legten Rohre erforderten auch eine Auswechselung der Rohre, da man bei den in der Erde liegenden Rohren keine neuen Bördel o. dgl. anbringen konnte.

Es ist nun bereits vorgeschlagen worden, auf glatte Rohre geteilte, außen keilförmige Ringe bzw. halbkreisförmige Schalen aufzusetzen, diese durch innen kegelförmige Anguß flanschen auf die Rohre zu pressen und mittels ίο der Flanschenschrauben dann eine Verbindung herzustellen.

Bei dieser Einrichtung ist ein überall gleichmäßiges Anschmiegen der halbkreisförmigen Schalen wegen der Starrheit der Schalen ganz ausgeschlossen. Diese liegen daher nur an wenigen Stellen an, so daß eine sichere, größeren Beanspruchungen widerstehende Verbindung damit nicht erreichbar ist.

Nach anderen \^Torschlägen sollen geschlitzte ao keilförmige Ringe unter Zwischenschaltung einer weichen Dichtungshülse auf die Rohre aufgesetzt werden. Auch hierbei ist eine feste !Verbindung nicht erzielbar, da das weiche Zwischenglied einmal ein festes Anliegen der Hülsen an den Rohren verhindert und dann auch stärkeren Beanspruchungen nicht standhält.

Die vorliegende Bördel, Bunde o. dgl. vermeidende Rohrverbindung ist dadurch gekennzeichnet, daß als Preßstücke die an sich bekannten keilförmigen, durch Einschnitte federnd gemachten Ringe benutzt werden, die aber unmittelbar auf den Rohren sitzen und beim Anziehen der Flanschen sich saugend dem Rohrumfang anschließen.

Dadurch wird im Gegensatz zu den bekannten Vorschlägen ein bisher nicht erreichter inniger Zusammenhang zwischen den Rohren und Keilringen geschaffen, der diese so fest auf den Rohren hält, daß die Verbindung den stärksten Beanspruchungen widersteht, nicht auseinandergeht, sondern im Gegenteil bei größerem Zug auf die Flanschen immer fester wird. .

Auf der Zeichnung ist eine derartige Rohrverbindung in einem Ausführungsbeispiel in Abb. ι teils in Ansicht, teils im Schnitt dargestellt.

Abb. 2 zeigt einen der verwendeten Keilringe und Abb. 3 eine Einzelheit.

Die Enden der glatten Röhre α sind stumpf aneinandergelegt, auf jedes Rohr ist ein durch Einschnitte federnd gemachter Keilring b, der \ gegebenenfalls auch aus mehreren Teilen, die ' sich an den Fugen überdecken, bestehen könnte, aufgeschoben. Auf diesen Keilringen b sitzen Flanschen c, die durch Schraubenbolzen d vereinigt sind und durch Anzie- * hen der Muttern einander genähert werden können. Bei dieser Bewegung werden die : Keilringe b im Durchmesser etwas verkleinert und dadurch mit großer Kraft auf die Rohre gepreßt, so daß eine vollkommene feste Verbindung zwischen den Ringen und den Rohren entsteht.

^: Infolgedessen nehmen die Flanschen bei ihrer Annäherung die Rohre mit und pressen die Enden, zwischen denen eine Dichtung e angebracht ist, fest zusammen. DieDichtungsfuge ist durch den einen über sie hinweggrerfenden Keilring, wie die rechte Seite der Abb. 1 zeigt₃ überdeckt, wodurch die Dichtung am Platze gehalten und gleichzeitig die Rohre zentriert werden.

Gegebenenfalls könnte, wie Abb. 3 zeigt, in einer Aussparung des Keilringes noch eine die Fuge überdeckende Dichtung / angebracht werden.

Bei der vorliegenden Rohrverbindung fällt jede Bearbeitung und Schwächung der Rohrenden fort, das gesunde Rohrmaterial bleibt erhalten, die Verbindung ist dadurch nicht nur besser, sondern auch billiger.

Die Verbindung kann überall, auch an fertig montierten Leitungen nachträglich angebracht werden. Bei einem Rohrbruch braucht nur das schadhafte Stück herausgeschnitten zu werden, die Enden des noch guten Rohres werden dann, ohne es auszubauen, mit der vorliegenden Verbindung versehen und gleich- go zeitig ein neues Paßstück zwischengeschaltet. Bisher mußte das beschädigte Rohr ausgebaut und zur Fabrik geschickt werden, wodurch viel Zeitverlust, Kosten und Betriebsstörungen entstanden. ,

Ein weiterer Vorzug der neuen Verbindung besteht darin, daß die nun mögliche Benutzung glatter Rohre eine weit leichtere Versendung namentlich zu Schiff mit viel geringerem Raumbedarf als bisher ermöglicht. Die Ver- ion bindungsteile lassen sich in Kisten verpacken und die' glatten Rohre dicht verstauen. Jede Nacharbeit an der Verlegungsstelle, wie nachträgliches Aufwalzen von Bunden o. dgl., fällt jetzt fort.

Claims

Patent-Anspruch:

Rohrverbindung mit keilförmigen Preßstücken, die durch die Anzugflanschen auf die Rohre gepreßt werden, dadurch gekennzeichnet, daß als Preßstücke an sich bekannte keilförmige, durch Einschnitte federnd gemachte Ringe benutzt werden, die unmittelbar auf den Rohren sitzen und beim Anziehen der Flanschen sich saugend dem Rohrtrmfang fest anschließen.

Hierzu ι Blntt Zeichnungen.