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Rückspieoel für Fahrzeuge insbesondere Kraftfahrzeuge
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Die Erfindung betrifft einen Rückspiegel für Fahrzeuge, insbesondere
Kraftfahrzeuge, mit einer in einem Spiegelgehäuse angeordneten Spiegelplatte, die
mittels fernbedienbarer elektrischer oder mechanischer Stellvorrichtungen um eine
Horizontal- und eine Vertikalachse einstellbar ist.
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Mittels diesen Stellvorrichtungen kann die Spiegelplatte im Spiegelgehäuse
in eine optimale Arbeitsstellung für den Fahrer eingestellt werden. Bleibt diese
Arbeitsstellung konstant, dann kann der Fahrer vor einem Überholvorgang nicht den
gesamten toten Winkel überblicken.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, bei einem Rückspiegel der eingangs erwähnten
Art eine einfache Moglichkeit zu schaffen, daß die Spiegelplatte eine zusätzliche
Verschwenkbewegung zur Erfassung eines toten Winkels ausführen, dann aber wieder
automatisch in die eingestellte optimale Arbeitsstellung zurückkehren kann.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Spiegelplatte
auf einem Verstellaggregat einstellbar gelagert ist, daß das Verstellaggregat mittels
zweier Zapfen bzw.
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Kugelpfannen in Lagern des Spiegelgehäuses um eine weitere Schwenkachse
innerhalb eines vorgegebenen Schwenkwinkels verschwenkbar ist und daß das Verstellaggregat
mittels einer Rückstellfeder in einer Ausgangsstellung gehalten und mittels einer
auf das Verstellaggregat einwirkenden Kraft um den Schwenkwinkel verschwenkbar ist.
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Bei dieser Ausgestaltung wird die Arbeitsstellung der Spiegelplatte
während des zusätzlichen Schwenkvorganges zum Verstellaggregat hin beibehalten.
Die Rückstellfeder sorgt für die automatische Rückstellung des Verstellaggregates
in die Ausgangsstellung, so daß die eingestellte optimale Arbeitsstellung der Spiegelplatte
nach dem Ausfahren des toten Winkels sofort wieder eingestellt wird.
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Die Ausgangsstellung des Verstellaggregates wird nach einer Ausgestaltung
dadurch eindeutig festgelegt, daß die Rückstellfeder das Verstellaggregat an einem
Anschlag des Spiegelgehäuses in Ausgangsstellung hält.
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Die zusätzliche Schwenkbewegung der Spiegelplatte zum Erfassen des
toten Winkels wird nach einer Ausgestaltung dadurch ausgeführt, daß das Verstellaggregat
mittels eines im SpiegeLgehäuse drehbar gelagerten Hebels verschwenkbar ist, dem
mittels eines weiteren Hebels oder eines Bowdenzuges die Kraft zuführbar ist, oder
dadurch, daß das Verstellaggregat drittels einer elektromagnetischen Stellvorrichtung
verschwenkbar ist, -die im Spiegelgehäuse angebracht ist und sich mit einem verstellbaren
Betätigungsglied an dem Verstellaggregat abstützt.
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Curch die Ausrichtung der Schwenkachse des Verstellaggregates lassen
sich unterschiedliche tote Winkel erfassen.
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Ist vorzugsweise ein seitlich dem Fahrzeug liegender toter Winkel
zu erfassen, dann sieht die Erfindung vor, daß die Schwenkachse des Verstellaggregates
im Spiegelgehäuse vertikal ausgerichtet ist und parallel zu der Ebene der in der
Ausgangsstellung befindlichen Spiegelplatte verläuft.
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Bei einem nach unten und zum Fahrzeug gerichteten toten Winkel ist
die Ausgestaltung vorzugsweise so, daß die Schwenkachse
des Verstellaggregates
im Spiegelgehäuse horizontal ausgerichtet ist und parallel zu der Ebene der in der
Ausgangsstellung befindlichen Spiegelplatte verläuft.
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Dabei kann eine optimale Anpassung dadurch erreicht werden, daß die
Schwenkachse des Verstellaggregates im Spiegelgehäuse im spitzen Winkel zu der Horizontal-
bzw. Vertikalachse der Spiegelplatte ausgerichtet ist und parallel zu der Ebene
der in der Ausgangsstellung befindlichen Spiegelplatte verläuft, oder daß die Schwenkachse
des Verstellaggregates im Spiegelgehäuse zusätzlich im spitzen Winkel zur Ebene
der in der Ausgangsstellung befindlichen Spiegelplatte verläuft.
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Bei einer horizontalen Ausrichtung der Schwenkachse des Verstellaggregates
ist die Ausführung so, daß die horizontale Schwenkachse des Verstellaggregates mit
der horizontalen Mittelachse der Spiegelplatte in einer gemeinsamen horizontalen
Ebene liegt. Der Schwenkwinkel läßt sich dabei dadurch noch vergrößern, daß die
horizontale Schwenkachse gegenüber der horizontalen Mittelachse der Spiegelplatte
zur Unterkante der Spiegelplatte hin versetzt ist.
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Die Erfindung wird anhand von verschiedenen, in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 schematisch die Verhältnisse
bei Überholvorgängen von Fahrzeugen mit den Blickwinkeln des Rückspiegels in der
Arbeitsstellulng und bei zusätzlich verschwenkter Spiegelplatte, Fig. 2 einen Rückspiegel
mit einem um eine vertikale Schwenkachse verschwenkbaren Verstellaggregat in Vorderansicht
bei abgenommener Spiegelplatte,
Fig. 3 den Rückspiegel nach Fig.
2 in einer um 90" versetzten Ansicht, Fig. 4 und 5 den Fig. 2 und 3 entsprechenden
Ansichten eines Rückspiegels, bei dem das Verstellaggregat Kugelpfannen zur Aufnahme
von Lagerkugeln des Spiegelgehäuses aufweist, Fig. 6 und 7 den Fig. 2 und 3 entsprechenden
Ansichten eines Rückspiegels mit vertikaler Schwenkachse des Verstellaggregates
mit einer Schraubenfeder als Rückstellfeder und eines Hebels zum Verschwenken des
Verstellaggregates, Fig. 8 eine der Fig. 2 entsprechende Ansicht eines Rückspiegels
mit horizontaler Schwenkachse des Verstellaggregates, Fig. 9 eine Ansicht auf die
Schmalseite des Rückspiegels nach Fig. 8, Fig. 10 eine der Fig. 2 entsprechende
Ansicht eines Rückspiegels mit horizontaler Schwenkachse des Verstellaggregates,
die zur Unterkante der Spiegelplatte hin versetzt ist und Fig. 11 eine der Fig.
9 entsprechende Seitenansicht des Rückspiegels nach Fig. 10.
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Die Fig. 1 zeigt schematisch die Fahrbahn 1 mit der Normalspur 2 und
der Überholspur 3, auf der sich ein das Fahrzeug 4 überholendes Fahrzeug 5 befindet.
Das Fahrzeug 5 befindet sich dabei schon etwa in Höhe des zu überholenden Fahrzeuges
4 und ist mit dem Uberholvorgang begriffen. Der als Außenspiegel ausgebildete Rückspiegel
6 des Fahrzeuges 4 ist mit der
zusätzlichen Schwenkmöglichkeit nach
der Erfindung versehen.
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In der eingestellten Arbeitsstellung des Rückspiegels 6 erfaßt der
Fahrer des Fahrzeuges 4 einen Blickwinkel 7, der zum zurückliegenden Bereich der
Normalspur 1 gerichtet ist. In Fig. 1 ist dieser Blickwinkel 7 mit ausgezogenen
Linien eingezeichnet. Daraus ist zu ersehen, daß der Fahrer des Fahrzeuges 4 das
Fahrzeug 5 in seinem Rückspiegel 6 nicht sehen kann. Wird jedoch die Spiegelplatte
des Rückspiegels 6 um eine vertikale Schwenkachse um einen vorgegebenen Winkel verschwenkt,
dann wird auch der Blickwinkel verändert, wie in Fig. 1 mit den gestrichelten Linien
des Blickwinkels 8 gezeigt ist. Der Fahrer des Fahrzeuges 4 hat nun das überholende
Fahrzeug 5 im Blickwinkel 8 der Spiegelplatte und erkennt, daß das Fahrzeug 5 im
Begriff ist, zu überholen und kann sich darauf einstellen.
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Anhand von verschiedenen Ausführungsbeispielen wird nun gezeigt, wie
diese zusätzliche Verschwenkung der Spiegelplatte eines Rückspiegels erfolgen kann
und wie sichergestellt ist, daß die Spiegelplatte nach der Verschwenkung automatisch
in die eingestellte, optimale Arbeitsstellung zurückkehrt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 2 und 3 ist in dem boxartigen
Spiegelgehäuse 9 das Verstellaggregat 11 untergebracht, auf dem die Spiegelplatte
10 in bekannter Weise um eine Horizontal- und eine Vertikalachse einstellbar ist.
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Diese Einstellung kann mittels fernbedienbarer elektrischer-oder mechanischer
Stellvorrichtungen erfolgen und dient dazu, die Spiegelplatte 10, abhängig vom Fahrer,
optimal einzustellen, so daß der Blickwinkel 7 nach Fig. 1 erfaßt wird. Diese Stellvorrichtungen
sind nur angedeutet, sie werden aber nicht näher erläutert, da sie in den verschiedensten
Ausgestaltungen dem Stand der Technik angehören. Neu ist jedoch, daß diese Stellvorrichtungen
zwischen der Spiegelplatte 10 und einem
Verstellaggregat 11 angeordnet
sind. Ist die Spiegelplatte 10 optimal eingestellt, dann nimnt sie eine definierte
Stellung zum Verstellaggregat 11 ein. Das Verstellaggregat 11 ist mittels der Zapfen
12 in den Lagern 13 des Spiegelgehäuses 9 um die vertikale Schwenkachse 30 schwenkbar
gelagert. An dem Verstellaggregat 11 ist eine Blattfeder als Rückstellfeder 16 angebracht,
die mit dem Spiegelgehäuse 9 verbunden ist und das Verstellaggregat 11 an dem Anschlag
17 des Spiegelgehäuses 9 in einer definierten Ausgangsstellung hält, wie der Fig.
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3 zu entnehmen ist. Wirkt der Rückstellfeder 16 abgekehrt eine Kraft
P auf den Ansatz 27 des Verstellaggregates 11 ein, dann führt das Verstellaggregat
11 mit der eingestellten Spiegelplatte 10 um die Schwenkachse 30 eine Schwenkbewegung
über den Schwenkwinkel s aus, der ebenfalls definiert und entsprechend begrenzt
sein kann. In der in Fig. 3 eingezeichneten gestrichelten Stellung der Spiegelplatte
10 wird der Blickwinkel 8 nach Fig. 1 erfaßt.
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Bei entsprechender Vertauschung von Rückstellfeder 16 und Anschlag
17 läßt sich der Rückspiegel auch so ausbilden, daß er als rechter Rückspiegel eines
Fahrzeuges verwendbar ist.
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Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 und 5 unterscheidet sich vom
Ausführungsbeispiel nach den Fig. 2 und 3 nur durch die andere Schwenklagerung des
Verstellaggregates 11. Das Verstellaggregat 11 weist Kugelpfannen 14 auf, die auf
Lagerkugeln 15 des Spiegelgehäuses 9 aufgerastet sind und ebenfalls eine begrenzte
Verschwenkung des Verstellaggregates 11 um die vertikale Schwenkachse 30 zulassen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 6 und 7 wird das Verstellaggregat
11 wieder mittels der beiden Zapfen 20 in den als Lagerbuchsen ausgebildeten Lagern
21 des Spiegelgehäuses 9 um die vertikale Schwenkachse 9 schwenkbar gelagert. Der
Schwenkwinkel
o\ kann wieder vorgegeben und entsprechend durch Anschläge begrenzt sein. Als Rückstellfeder
23 wird eine Schraubenfeder verwendet, die sich am Spiegelgehäuse 9 undeinem Ansatz
18 des Verstellaggregates 11 abstützt und diese Ausgangsstellung desselben einhält,
wenn der Ansatz 17 des Verstellaggregates 11 am Anschlag 17 anliegt. Die Stellvorrichtung
19 zwischen Verstellaggregat 11 und der Spiegelplatte 10 ermöglicht wieder die Einstellung
der optimalen Arbeitsstellung der Spiegelplatte 10 um eine Horizontal- und eine
Vertikalachse. Die Kraft P wird über den Bowdenzug 24 auf den Hebel 25 übertragen,
der über den Lagerbolzen 26 drehbar im Spiegelgehäuse 9 gelagert ist. Der Hebel
25 stützt sich am Ansatz 27 des Verstellaggregates 11 ab. Durch Zug am Bowdenzug
24 kann das Verstellaggregat 11 mit der Spiegelplatte 10 um den Schwenkwinkel O
um die vertikale Schwenkachse 30 verschwenkt werden. Wird der Bowdenzug 24 losgelassen,
stellt die Rückstellfeder 23 das Verstellaggregat 11 in die Ausgangsstellung zurück.
Da sich die Stellung der Spiegelplatte 10 zum Verstellaggregat 11 während der Schwenkbewegung
nicht verändert, nimmt die Spiegelplatte 10 nach der Rückstellung des Verstellaggregates
11 sofort wieder ihre eingestellte, optimale Arbeitsstellung ein.
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Wie das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 8 und 9 zeigt, kann das
Verstellaggregat 11 über die Zapfen 31 und die Lager 32 des Spiegelgehäuses 9 auch
um eine horizontale Schwenkachse 30' verschwenkt werden. Dabei wird die Rückstellfeder
16 unten am Verstellaggregat 11 angebracht und die Kraft P greift an einem oberen
Ansatz 27 des Verstellaggregates 11 an. Bei dem Schwenkrorgang wird die Spiegelplatte
10 so verstellt, daß der Blickwinkel von oben nach unten verlagert wird. Dies kann
z.B. bei einem rechten Rückspiegel zum Erfassen des Bodens neben dem Fahrzeug für
das Einparken bzw. das Ruckwärtsfahren von Bedeutung sein. Wie die Schwenkachsen
30" und 30"' in Fig.
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8 andeuten, kann eine Anpassung des Blickwinkels dadurch vorgenommen
werden, daß die Schwenkachse 30" bzw. 30"' zur horizontalen Mittelachse der Spiegelplatte
einen spitzen Winkel einnimmt. Die Schwenkachsen 30" und 30"' können dabei in einer
parallelen Ebene zu der in der Ausgangsstellung befindlichen Spiegelplatte 10 liegen
oder zu dieser auch noch in einem spitzen Winkel stehen. Dies richtet sich nach
dem zu erfassenden Blickwinkel nach dem Verschwenken des Verstellaggregates 11.
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Die Schwenkachse 30' ist beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 8
und 9 in einer gemeinsamen horizontalen Ebene mit der horizontalen Mittelachse der
Spiegelplatte 10.
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Wie das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 10 und 11 zeigt, kann die
horizontale Schwenkachse 30"" auch in den Bereich der Unterkante der Spiegelplatte
10 gelegt werden. Wie mit der Schwenkachse 30""' angedeutet ist, kann diese sowohl
im spitzen Winkel zu der Horizontalen der in der Ausgangsstellung befindlichen Spiegelplatte
10 und/oder im spitzen Winkel zu der Ebene der in der Ausgangsstellung befindlichen
Spiegelplatte 10 verlaufen, um eine optimale Erfassung des gewünschten Blickwinkels
zu erhalten.