DE3501276C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Hilfseinrichtung zur Erzielung optimaler Fahrwerte bei Nutzfahrzeugen, insbe­ sondere bei mit Arbeitsgeräten zusammenwirkenden Acker­ schleppern, mit einem von je einem Aufnehmer für die Motor­ drehzahl, die Motorbelastung und die Drehzahl am Getriebe­ ausgang über einen Mikrocomputer angesteuerten Anzeige­ gerät, das in bezug auf einen optimalen Fahrwert die je­ weilige Gangswechseleinrichtung im Getriebe angibt.

Ein mit einem Arbeitsgerät zusammenwirkender Acker­ schlepper kann in verschiedener Weise optimal betrieben werden, wobei es darauf ankommt, entweder Kraftstoff ein­ zusparen oder in Abhängigkeit von der Struktur, der Organi­ sation der betreffenden Landwirtschaft, aber auch von den Witterungsverhältnissen und sonstigen Umständen zeitsparend, d. h. mit hoher Leistungseinheit zu fahren. Jedenfalls kommt es auf die jeweils erzielbare Kostenverrringerung an. Bei hoher Bewertung des Zeitbedarfes, d. h. bei hohen Mehrkosten für die Arbeitsweise der Bedienungspersonen, wird man eine zeitsparende Fahrweise wählen, da die sich dadurch zwangsläufig ergebende Erhöhung der Kraftstoff­ kosten im Vergleich mit den Arbeitszeitkosten dann wenig ins Gewicht fällt. Bei niedriger Bewertung des Zeitbedarfs, als bei geringen Mehrkosten pro Stunde Arbeitszeit, ist es selbstverständlich wirtschaftlicher, kraftstoffsparend zu fahren. Durch Auswahl einer bestimmten Fahrweise, die sich zahlenmäßig in einem entsprechenden Verhältnis der Zeitkosten zu den Kraftstoffkosten ausdrückt, gelingt es, zu optimalen Werten zu gelangen, die sich als Mini­ mum der Gesamtkosten pro Leistungseinheit darstellen. Was hier für mit einem Arbeitsgerät zusammenwirkende Ackerschlepper gesagt ist, gilt auch für selbstfahrende landwirtschaftliche Maschinen u. dgl.

Eine Hilfseinrichtung der eingangs geschilderten Art ist, allerdings nicht für Ackerschlepper, sondern für Straßenfahrzeuge, bereits beknnt (EP-00 07 881 A1). Da­ bei wird aber lediglich angezeigt, ob der Fahrer mit dem eingelegten Getriebegang weiterfahren oder einen höheren Gang einschalten oder auf einen niedrigeren Gang zurück­ schalten soll. Außerdem gibt jeweils eine aufleuchtende Lampe aus einem Leuchtenfeld an, ob der Istwert der Motor­ betriebsparameter innerhalb eingezeichneter Kennlinien eines anzustrebenden Wertbereiches liegt. Dabei wird aber nicht berücksichtigt, ob im Hinblick auf die Gesamtkosten im Sinne von Kraftstoffeinsparung oder im Sinne einer Zeiteinsparung gefahren werden soll, wie dies, wie vor­ stehend ausgeführt, für das Arbeiten mit Ackerschleppern oder anderen ähnlichen Nutzfahrzeugen bedeutungsvoll ist. Außerdem erhält der Fahrer keine Information darüber, ob er zur Erzielung optimaler Fahrwerte das die Motorleistung steuernde Stellglied, also in der Regel den Fahrfußhebel bzw. das Gaspedal, in der einen oder anderen Richtung be­ tätigen soll.

Demnach liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, diesen Mangel zu beseitigen und eine Hilfseinrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die die besonderen Verhältnisse bei einem Acker­ schlepper od. dgl. berücksichtigt und es dem Fahrer tat­ sächlich ermöglicht, mit einfachen Maßnahmen rasch opti­ male Fahrwerte zu erzielen.

Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß dem Mikrocomputer ein auf einen in Abhängigkeit von wenigstens zwei optimalen Fahrwerten wählbaren Sollbe­ reich von Motordrehzahl und -leistung voreingestellter Speicher zugeordnet und das Anzeigegerät mit einem zu­ sätzlichen Signalgeber für die richtige Betätigung des die Motorleistung steuernden Stellgliedes versehen ist.

Der Speicher wird vom Hersteller her auf die speziellen Werte des betreffenden Ackerschleppers, wie Fahrzeuggewicht, Reifenbeschaffenheit, Schwerpunktslage, Motorcharakteristika u. dgl. eingestellt. Dazu kommen die sich aus dem jeweils angebauten oder angehängten Gerät ergebenden Parameter. Schließlich sind im Speicher jene Sollbereiche von Motordrehzahl und -leistung voreinge­ stellt, die einen optimalen Fahrwert hinsichtlich der Kraftstoffeinsparung oder der Zeiteinsparung oder gegebenen­ falls einer sonstigen Betriebsweise des Ackerschleppers bzw. des jeweils verwendeten Gerätes ergeben. Der Fahrer hat es nun in der Hand, am Speicher jenen Sollbereich zu wählen, der den jeweiligen Betriebsverhältnissen ent­ spricht. Durch diese Ausbildung des Speichers wird das Anzeigegerät den Besonderheiten eines Ackerschleppers od. dgl. richtig angepaßt, wobei der Fahrer durch den zusätz­ lichen Signalgeber nunmehr auch erkennen kann, in welcher Richtung er den Fahrhebel bzw. das die Motorleistung steuernde Stellglied betätigen soll. Er bekommt dann durch das Anzeigegerät mit einem Blick davon Kenntnis, ob er einen anderen Getriebegang, und zwar einen höheren oder niedrigeren Gang wählen soll oder nicht, oder ob er die Stellung des Fahrhebels zu verändern hat, um den im Speicher gewählten Sollbereich von Motordrehzahl und -leistung zu erreichen.

Um ein leichteres Erkennen zu ermöglichen, ob die richtige Fahrweise in bezug auf den jeweils gewünschten optimalen Fahrwert eingehalten wird, umfaßt das Anzeige­ gerät einen weiteren Signalgeberm der nur eingeschaltet ist, wenn die Istwerte von Motordrehzahl und -leistung in den im Speicher gewählten Sollbereich fallen. Solange dieser weitere Signalgeber optisch oder akustisch in Erscheinung tritt, braucht der Fahrer nicht auf die beiden anderen Signalgeber zu achten.

Besonders zweckmäßig ist es auch, wenn der Signalge­ ber für die jeweilige Gangwechselrichtung so weiter aus­ gebildet wird, daß er einerseits erkennen läßt, welcher Getriebegang gerade eingelegt ist und andererseits anzeigt, welcher neue Gang zu schalten ist, was bei heutigen Acker­ schleppern, die eine Vielzahl möglicher Getriebegänge aufweisen, von beträchtlicher Bedeutung ist.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Hilfseinrichtung im bloßen Schema dar­ gestellt.

Der Motor 1 und das Getriebe 2 eines Ackerschleppers sind mit elektrischen Aufnehmern 3, 4 versehen, wobei die Aufnehmer 3 auf die Motordrehzahl und die Motorbelastung ansprechen und die Aufnehmer 4 für die Drehzahl am Ge­ triebeausgang sowie die jeweilige Getriebeschaltstellung, also den jeweils eingelegten Getriebegang, bestimmt sind. Von den Aufnehmern 3, 4 wird über einen Mikrocomputer 5 ein Anzeigegerät 6 angesteuert, wobei dem Mikrocomputer 5 ein Speicher 7 zugeordnet ist. Der Speicher 7 kann mit Hilfe eines Schalters 8 auf jeweils einen von zwei Sollbe­ reichen von Motordrehzahl und -leistung eingestellt werden, die einen optimalen Fahrwert hinsichtlich der Kraftstoff­ einsparung oder Zeiteinsparung ergeben, wobei bei der Speichervoreinstellung auch sonstige Parameter des be­ treffenden Ackerschleppers und des gegebenenfalls ange­ bauten Arbeitsgerätes berücksichtigt sind. Das Anzeige­ gerät weist einen Signalgeber 9 für die jeweilige Gang­ wechseleinrichtung auf, d. h. es wird angezeigt, ob ein höherer oder niedrigerer Getriebegang geschaltet werden soll. Ein weiterer Signalgeber 10 läßt erkennen, ob der Fahrer den Fahrfußhebel (also das Pedal) niederdrücken oder mehr freigeben soll. Wenn am Anzeigegerät 6 ein weiterer Signalgeber, nämlich das Mittelfeld 11, einge­ schaltet ist, bedeutet dies, daß die Istwerte von Motor­ drehzahl und -leistung in den im Speicher 6 gewünschten Sollbereich fallen, daß also richtig gefahren wird, so daß bei eingeschaltetem Signalgeber 11 die Signalgeber 9, 10 keine Anzeige liefern. Mit 12 ist ein zusätzlicher Signalgeber bezeichnet, der erkennen läßt, welcher Ge­ triebegang jeweils eingeschaltet ist und auf welchen Ge­ triebegang gegebenenfalls übergegangen werden soll. Diese Anzeige kann in der Weise erfolgen, daß die dem jeweils eingelegten Gang entsprechende Lampe dauernd leuchtet, wogegen die dem zu wählenden Gang zugeordnete Leuchte aufblinkt. Mit 13 sind Vorrichtungen bezeichnet, die zusätzlich zur Anzeige am Gerät 6 oder anstelle dieser Anzeige eine automatische Betätigung der Gang­ schaltung und des Fahrhebels bewirken.

Claims (2)

1. Hilfseinrichtung zur Erzielung optimaler Fahrwerte bei Nutzfahrzeugen, insbesondere bei mit Arbeitsgeräten zusammenwirkenden Ackerschleppern, mit einem von je einem Aufnehmer für die Motordrehzahl, die Motorbelastung und die Drehzahl am Getriebeausgang über einen Mikrocomputer angesteuerten Anzeigegerät, das in bezug auf einen opti­ malen Fahrwert die jeweilige Gangwechselrichtung im Ge­ triebe angibt, dadurch gekennzeichnet, daß dem Mikro­ computer (5) ein auf einen in Abhängigkeit von wenigstens zwei optimalen Fahrwerten wählbaren Sollbereich von Motor­ drehzahl und -leistung voreingestellter Speicher (7) zuge­ ordnet und das Anzeigegerät (6) mit einem zusätzlichen Signalgeber (10) für die richtige Betätigung des die Motor­ leistung steuernden Stellgliedes versehen ist.

2. Hilfseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Anzeigegerät (6) einen weiteren Signal­ geber (11) umfaßt, der nur eingeschaltet ist, wenn die Istwerte von Motordrehzahl und -leistung in den im Speicher (7) gewählten Sollbereich fallen.