Die Erfindung geht aus von einer Kraftübertragungseinrich
tung mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmalen.
Aus der DE-OS 14 80 404 ist eine Kraftüberführung mit drei Ge
schwindigkeitsgängen und einem Fahrtrichtungsumkehrgang bekannt.
Ferner ist ein Momentwandler vorhanden, der jedoch nur in Zu
sammenhang mit dem niedrigsten Gang wirksam ist. Die zwei höchsten
Gänge sind rein mechanisch ausgebildet. Die Kraftüberführung nach
der DE-OS 14 80 404 zeigt keine Möglichkeit, wie aus jedem be
liebigen Gang mit Hilfe eines einfachen Signals in den niedrigsten
Gang geschaltet wird. Bei dieser Kräftüberführung muß der Fahrer
Schritt für Schritt jeden Geschwindigkeitsgang herunterschalten,
was insbesondere Zeit und eine besondere Aufmerksamkeit des Fahrers
erfordert, so daß der Fahrer die sonstigen Aufgaben nicht mehr
in der notwendigen Aufmerksamkeit erfüllen kann.
In erster Linie bezieht sich die Erfindung auf Arbeitsfahrzeuge
wie mit Rädern versehene Schaufellader, Bagger u. ä., deren Fahrt
richtung während der Arbeit in kurzen Zeitabständen umgekehrt
wird und die also oft umgesteuert werden müssen. Der Fahrer hat
hierbei zahlreiche Aufgaben gleichzeitig zu bewältigen, nämlich
Lenkung des Fahrzeuges, Getriebeschaltung und Bedienung des
Arbeitsgeräts, beispielsweise Heben und Kippen einer Ladeschaufel.
Zweck der Erfindung ist es insbesondere, die Tätigkeit des
Fahrers eines derartigen Fahrzeugs durch zweckdienliche auto
matische Steuerung des Schaltgetriebes zu erleichtern.
Erfindungsgemäß wird dies durch eine Kraftübertragungseinrich
tung mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen erreicht. Im
Gegensatz zu dem, was beispielsweise bei automatischen Schalt
getrieben von gewöhnlichen Kraftwagen üblich ist, kann der Fahrer
mit Hilfe der erfindungsgemäßen Einrichtung immer den
niedrigsten Gang, den 1. Gang, unabhängig von sich im
Eingriff befindenden Gang einlegen. Das Herunterschalten
in den niedrigsten, d. h. ersten Gang, erfolgt vorzugsweise
nicht automatisch sondern direkt durch den Fahrer mittels
einem "Niedrigster Gang"-Signal.
Der erste Gang wird in erster Linie beim Füllen der Lade
schaufel benutzt, da diese Schrapp- oder Füllarbeit schneller
durchgeführt werden kann, wenn das Herabschalten vom Fahrer
ausgelöst wird als wenn das Schaltgetriebe auf ein selbst
tätig gesteuertes Herunterschaltsignal warten muß.
Überschreitet die Fahrtgeschwindigkeit oder die Drehzahl
der Abtriebswelle einen vorbestimmten in einem Speicher ge
speicherten Geschwindigkeits-Istwert, so sind bei einer
bevorzugten Weiterentwicklung der Erfindung die Antriebs
steuerglieder so eingerichtet, daß sie ein Herunter
schalten in den niedrigsten Gang nur in Anwesenheit von
sowohl dem "Niedrigster Gang"-Signal als auch vom Klar
signal steuern. Dies ist zweckmäßig, um das Herunterschalten
zu verhindern, wenn die Fahrtgeschwindigkeit einen ge
wissen Höchstwert überschreitet, da das Herunterschalten
in den ersten Gang sonst zu einem starken Verzögerungsruck
führen würde. Dieser Höchstwert wird vorzugsweise so ge
wählt, daß Herunterschalten nur im Arbeitsbereich des
zweiten Ganges möglich ist.
Eine für solche Fahrzeuge wie Schaufellader u. ä. prak
tische Einrichtung besteht darin, das Bedienungsglied für
Fahrtrichtungswahl und den Geber für das Herunterschalt
signal als Mehrfachfunktionsgerät am Lenkrad des Fahrzeugs
oder unmittelbar daneben anzubringen, damit der Fahrer mit
derselben Hand das Lenkrad, die Fahrtrichtungswahl und den
Herunterschaltgeber bedienen kann. Der Fahrer hat dann seine
andere Hand frei zur Steuerung des Arbeitsgeräts (Lade
schaufel o. ä.) und um bei der Lenkung nachzuhelfen, um eine
Fahrtrichtungsänderung bei Bedarf zu beschleunigen.
Der Fahrer kann im voraus eine Umkehr der Fahrtrichtung des
Fahrzeugs vorwählen, woraufhin der Umkehrvorgang automatisch
durchgeführt wird. Hierbei wird die Arbeitsrichtung des
Schaltgetriebes bereits vor dem Stehenbleiben des Fahrzeugs
umgesteuert, wodurch die Geschwindigkeitsverzögerung infolge
größerer Leistungsaufnahme des Drehmomentwandlers erhöht wer
den kann. Die Verzögerung oder die Bremswirkung kann ver
ändert werden und erhöht sich bei zunehmendem Gasgeben.
Die Umsteuereinrichtung kann entweder ein separates Umsteuer
getriebe enthalten, wobei das Schaltgetriebe eine Anzahl von
unabhängig von der Fahrtrichtung benutzbaren Antriebsgängen
enthält, oder getrennte Vorwärts- und Rückwärtsgänge. Im
letzteren Falle können die Übersetzungsverhältnisse beim
Rückwärtsfahren unabhängig von den Vorwärtsgängen gewählt
werden.
Der bei Beginn des Verzögerungsvorgangs im Eingriff befind
liche Gang wird nach einer Weiterentwicklung der Erfindung
während des ganzen Verzögerungsvorgangs beibehalten. Hier
durch erhält man eine weiche Verzögerung. Ist jedoch der
höchste Gang eingeschaltet, besonders bei einem Schalt
getriebe mit mindestens vier Antriebsgängen, wenn der
Verzögerungsvorgang beginnt, erfolgt erfindungsgemäß vor
zugsweise ein unmittelbares Herunterschalten auf den nächst
niedrigeren Gang. Wenn beispielsweise bei einem Viergang
getriebe der vierte Gang eingeschaltet ist und die Fahrt
geschwindigkeit 30 km/h beträgt, wenn der Umsteuerbefehl
gegeben wird, dann wird unmittelbar der dritte Gang ein
geschaltet und die Verzögerung in diesem Gang durchgeführt,
bis die Geschwindigkeit den Sperrwert von z. B. 25 km/h
unterschreitet, wonach die Antriebsrichtung des Getriebes
in die umgekehrte Richtung umgesteuert wird. Der Grund,
warum der höchste Gang nicht eingeschaltet bleibt, ist
der, daß man festgestellt hat, daß im niedrigeren Gang
der Verlauf der Verzögerung zwar kräftiger, aber gleich
zeitig auch kürzer wird, wodurch im Momentwandler weniger
Wärme erzeugt wird.
Nachdem der Fahrer die gewünschte Fahrtrichtung gewählt
hat, braucht er den Verlauf der Fahrtrichtungsumkehr nicht
mehr weiter zu steuern. Wenn dann die Verzögerung aufgehört
hat und die Geschwindigkeit Null ist, erfolgt das Anfahren
in der neuen Fahrtrichtung durch automatische Steuerung
des Schaltgetriebes. Für einen als Räderfahrzeug gebauten
Schaufellader o. ä. wählt man vorteilhafterweise hierbei den
zweiten Gang.
Auch bei normalem Anfahren, also nicht bei einer Fahrtrichtungs
umkehr, wird meistens der zweite Gang als Startgang gewählt.
In gewissen Fällen erfolgt das Anfahren jedoch im nächst
höheren Gang, also im dritten Gang, nämlich wenn die Motor
drehzahl einen vorbestimmten Grenzwert überschreitet oder
wenn die Antriebswelle bzw. die Fahrtgeschwindigkeit einen
vorbestimmten unteren Geschwindigkeitswert überschreitet. Hier
durch wird stark ruckige Beschleunigung oder Verzögerung ver
mieden.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Steuern einer
Kraftübertragungseinrichtung mit den im Anspruch 5 angegebenen
Schritten.
Weitere vorteilhafte Ausbildungen des Verfahrens gehen aus den
Ansprüchen 6 und 7 hervor.
Nachstehend wird die Erfindung anhand eines Ausführungs
beispiels einer Kraftübertragungseinrichtung eines als
Räderfahrzeug ausgeführten Schaufelladers näher beschrieben.
Diese Einrichtung ist als Blockschema in Fig. 1 der anlie
genden Zeichnung dargestellt. Fig. 2 zeigt ebenfalls als
Blockschema eine Steuervorrichtung für die Kraftübertra
gungseinrichtung. Fig. 3 ist ein Blockschema einer mit einem
Kleinstrechner (Mikrocomputer) versehenen Steuervorrichtung.
Fig. 1 zeigt einen Antriebsmotor M, der einen hydrodyna
mischen Momentwandler C treibt. Dieser treibt seinerseits
ein mechanisches, stufenweise arbeitendes Schaltgetriebe
T mit vier Antriebsgängen und einem Umsteuergang, mit
dessen Hilfe die Antriebsgänge die Ausgangswelle A sowohl
für Vorwärtsfahrt wie für Rückwärtsfahrt antreiben können.
Geschaltet wird das Schaltgetriebe elektrisch mittels
einer elektrischen Steuervorrichtung 1. Ein handbedientes
Umsteuerglied 12 für Fahrtrichtungsumkehr ist mit der
Steuervorrichtung 1 verbunden.
Fig. 2 zeigt in einem gestrichelten Rahmen die elektrische
Steuervorrichtung 1 zum Steuern des Schaltgetriebes T des
Schaufelladers. Zu diesem Zweck enthält diese Vorrichtung
Steuerglieder 2 für die Antriebsgänge. Diese Glieder (2)
sind über einen ersten Ausgang 3 mit Elektromagneten o. ä.
zur Betätigung der zu den Antriebsgängen des Schaltgetriebes
gehörenden Kupplungen oder Bremsen 4 verbunden. Zur Steuer
vorrichtung 1 gehört ferner ein Steuerglied 5 für das
Umsteuergetriebe, d. h. für den Umkehr- oder Wendegang.
Dieses Schaltglied 5 ist über einen zweiten Ausgang 6 mit
Elektromagneten o. ä. zur Betätigung der zum Umkehrgang
des Schaltgetriebes gehörenden Kupplungen und Bremsen 7
verbunden.
Ein erster Eingang 8 der Steuervorrichtung 1 ist mit einem
Geber 9 für die Fahrgeschwindigkeit des Laders verbunden.
Der Geber 9 kann beispielsweise die Drehzahl der Abtriebs
welle A, Fig. 1, abtasten (fühlen). Ein zweiter Eingang 10
der Steuervorrichtung ist mit einem Herunterschaltsignal
geber 11 verbunden, der vorzugsweise einen Teil eines Mehr
fachfunktionsgeräts bildet. Dieses Gerät kann z. B. aus einem
am oder dicht am Lenkrad des Fahrzeugs angebrachten, von
Hand zu betätigenden Wählhebel 12 bestehen. Ein dritter
Eingang 13 ist mit einem Stellglied 14 für gewünschte
Fahrtrichtung verbunden. Auch dieses Stellglied 14 gehört
zweckmäßigerweise zu dem als Fahrtrichtungswählhebel 12
ausgebildeten Mehrfunktionsgerät. Ein vierter Eingang 15
ist mit einem Fahrtrichtungsgeber 16 verbunden. Auch dieser
Geber 16 kann die Abtriebswelle A abtasten und allenfalls
mit dem Geschwindigkeitsgeber 9 kombiniert sein. Ein fünfter
Eingang 17 der Steuervorrichtung 1 ist mit mehreren Gebern
18 für verschiedene Motorparameter wie Motordrehzahl und
Belastung verbunden.
Die Steuervorrichtung 1 enthält einen ersten Vergleicher
(Komparator) 19, in dem der vom Stellglied 14 kommende Soll
wert der Fahrtrichtung mit dem vom Geber 16 kommenden lst
wert verglichen wird. Wenn das am Eingang 13 auftretende
Sollwertsignal sich ändert und die entgegengesetzte Fahrt
richtung bedeutet wie das Istwertsignal am Eingang 15, dann
gibt der erste Vergleicher 19 ein Umsteuersignal über eine
Leitung 20 an die Steuerglieder 2 der Antriebsgänge ab.
Eine von der Leitung 20 abzweigende Leitung 21 führt zu
den Umkehrsteuergliedern 5.
Der vom Geber 9 an den Eingang 8 abgegebene Istwert der
Fahrtgeschwindigkeit wird über eine Leitung 25 an einen
zweiten Vergleicher 26 geleitet, dessen einer Eingang mit
einem ersten Speicher 27 verbunden ist, worin ein vor
bestimmter Geschwindigkeitsgrenzwert von z. B. 25 km/h
gespeichert ist. Dieser zweite Vergleicher 26 ist so ein
gerichtet, daß er über eine Leitung 28 an die Umkehr
steuerglieder 2 ein Umkehr-Klarsignal abgibt, wenn der
Geschwindigkeits-Istwert auf der Leitung 25 den Geschwindig
keits-Sperrwert unterschreitet.
Wenn die Steuerglieder 2 der Antriebsgänge das Umsteuer
signal von der Leitung 20 erhalten, steuern sie das Her
unterschalten vom vierten in den dritten Gang, wenn der
vierte eingeschaltet war. Andernfalls erfolgt keine Gang
schaltung, d. h. der vorher eingeschaltete Gang bleibt ein
geschaltet.
Wenn die Umsteuerglieder 5 das Umkehrsignal der Leitung 21
empfangen, geben sie am Ausgang 6 ein Signal an die Kupplung
7 des Umkehrganges im Schaltgetriebe ab zwecks Umstellung
dieses Ganges, vorausgesetzt daß auf der Leitung 28 ein
Klarsignal vorliegt. Ist dies nicht der Fall, erfolgt
keine Umsteuerung und somit keine Fahrtrichtungsumkehr.
Die Umsteuerglieder 5 sind zu diesem Zwecke mit logischen
Kreisen ausgerüstet.
Das am Eingang 13 auftretende Sollwertsignal der Fahrt
richtung und das am Eingang 15 auftretende Istwertsignal
derselben werden auch in einem dritten Vergleicher 29
miteinander verglichen. Falls der Istwert der Fahrtrich
tung Null ist und der Sollwert sich hiervon unterscheidet,
wird über eine Leitung 30 ein Anfahrsignal an die Steuer
glieder 2 der Antriebsgänge abgegeben.
Ein von den Gebern 18 kommendes Motordrehzahlsignal am
Eingang 17 wird einem vierten Vergleicher 31 zugeführt,
der einen mit einem zweiten Speicher 32 verbundenen Ein
gang besitzt, wobei in diesem Speicher ein vorbestimmter
Drehzahlgrenzwert von beispielsweise 1000 U/min gespeichert
ist. Der vierte Vergleicher 31 vergleicht die Motordrehzahl
mit diesem Grenzwert, und wenn die Motordrehzahl ihn über
schreitet, gibt dieser Vergleicher 31 ein Schonstartsignal
über eine Leitung 33 an die Steuerglieder 2 der Antriebs
gänge ab. Mit "Schonstart" ist schonendes Anfahren gemeint,
also nicht "bereits Start".
Das den Istwert der Geschwindigkeit angebende Signal am
Eingang 8 wird ferner dem einen Eingang eines fünften Ver
gleichers 34 zugeführt, dessen anderer Eingang mit einem
dritten Speicher 35 für einen unteren Geschwindigkeits
grenzwert von beispielsweise 2 km/h verbunden ist. Dieser
fünfte Vergleicher 34 vergleicht die tatsächliche Fahr
geschwindigkeit (Istwert) mit dem im dritten Speicher 35
gespeicherten Grenzwert, und wenn die tatsächliche Fahrge
schwindigkeit diesen Grenzwert überschreitet, gibt der
Vergleicher 34 ein Schonstartsignal über eine Leitung 36
an die Steuerglieder 2 der Antriebsgänge ab.
Die Steuerorgane 2 der Antriebsgänge sind so eingerichtet,
daß beim Auftreten eines Anfahrsignals, d. h. Startsignals,
auf der Leitung 30 ein Gangschaltsignal am Ausgang 3 an
die Antriebsgangkupplungen 4 zum Einschalten des zweiten
Ganges abgegeben wird. Dies erfolgt stets bei einem An
fahrsignal in direktem Anschluß an ein Umsteuersignal für
Fahrtrichtungsumkehr. Wenn jedoch auf einer der Leitungen
33 oder 36 ein Schonstartsignal gleichzeitig mit einem
Anfahrsignal auf der Leitung 30 ohne ein unmittelbar
vorangehendes Umsteuersignal auf der Leitung 20 auftritt,
geben die Steuerglieder 2 anstatt dessen ein Gangschalt
signal zum Einschalten des dritten Ganges ab. Die Steuer
glieder 2 sind hierfür mit logischen Kreisen ausgerüstet.
Das Herunterschaltsignal am Eingang 10 wird über eine Lei
tung 37 an die Steuerglieder 2 geleitet. Am einen Eingang
eines sechsten Vergleichers 38 wird das Geschwindigkeits
wertsignal des Eingangs 8 der Steuervorrichtung 1 zugeführt,
während der andere Eingang des Vergleichers 38 mit einem
vierten Speicher 39 für einen oberen Geschwindigkeitsgrenz
wert in Verbindung steht. Dieser Wert ist vorzugsweise so
gewählt, daß er mit der oberen Grenze des Arbeitsbereichs
des zweiten Ganges übereinstimmt. Der sechste Vergleicher
38 vergleicht die Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs mit
der im Speicher 39 gespeicherten oberen Geschwindigkeits
grenze des Fahrzeugs, und wenn diese Grenze von der Fahr
geschwindigkeit unterschritten wird, gibt der Vergleicher
38 ein Klarsignal über eine Leitung 40 an die Gangsteuer
glieder 2 ab. Wenn diese sowohl ein Herunterschaltsignal
auf der Leitung 37 wie auch ein Klarsignal auf der Leitung
40 empfangen, geben sie ein Herunterschaltsignal am Ausgang
3 an die Kupplungen 4 der Antriebsgänge ab, wodurch der
erste Gang eingeschaltet wird. Fehlt auf der Leitung 40 ein
Klarsignal, geben die Steuerglieder 2 kein Herunterschalt
signal ab.
Die mit den Motorparametergebern 18 verbundene Leitung 17
ist über eine Leitung 41 mit den genannten Steuergliedern
2 verbunden, wodurch letztere die Motorparametersignale
zum Steuern des selbsttätigen Hinauf- und Herunterschaltens
des Getriebes in Abhängigkeit von der Belastung während
des Fahrens erhalten. Hierbei ist es erwünscht, daß die
Gangschaltpunkte zwischen den verschiedenen Fahrgängen so
gewählt werden, daß das Schalten keine ruckigen Fahrzeug
bewegungen erzeugt. Die Gangschaltpunkte sollten daher dort
liegen, wo sich die Momentenkurven der beiden betreffenden
Gänge schneiden. Das Moment kann vorzugsweise direkt durch
Vergleich zwischen den An- und Abtriebsdrehzahlen des
Momentwandlers C gemessen werden, siehe die Geber 18′ und
18′′ in Fig. 1.
Wird das Fahrzeug in einer bestimmten Richtung gefahren,
steuern daher die Gangsteuerglieder 2 die Gangschaltungs
tätigkeit des Schaltgetriebes in Abhängigkeit von den Motor
parametersignalen auf der Leitung 41. Wenn nun der Fahrer
die Fahrrichtung umkehren will, legt er den Wählhebel 12 um,
wodurch das Stellglied 14 ein Richtungssollwertsignal an
den Eingang 13 abgibt, welches dem Richtungsistwertsignal
am Eingang 15 entgegengesetzt ist.
Der erste Vergleicher 19 gibt nun ein Umsteuersignal ab, und
zwar sowohl an die Antriebsgangsteuerglieder 2 über die
Leitung 20 wie auch an die Umkehrgangsteuerglieder 5 über
die Leitung 21. Die Steuerglieder 2 besorgen das Herunter
schalten in den dritten Gang vom vierten Gang, wenn letzte
rer eingeschaltet war. Die Steuerglieder 5 besorgen das
Umschalten des Umkehrganges, vorausgesetzt, daß vom zweiten
Vergleicher 26 ein Klarsignal erhalten wird, d. h. daß die
Fahrgeschwindigkeit geringer als 25 km/h ist. Ist dies nicht
der Fall, erfolgt zuerst eine Verzögerung im dritten Gang
ohne Umsteuerung des Umkehrganges so lange, bis die Ge
schwindigkeit 25 km/h unterschreitet, woraufhin das Klar
signal auf der Leitung 28 erscheint und die Umkehrgang
steuerglieder 5 die Drehrichtung des Schaltgetriebes um
kehren.
Durch Herabschalten vom vierten auf den dritten Gang wird
eine langdauernde Verzögerung im vierten Gang verhindert,
da sonst der Momentwandler überhitzt werden könnte. Da
der Umkehrgang erst bei einer geringeren Fahrgeschwindig
keit als 25 km/h geschaltet, d. h. umgesteuert, wird, ist
eine zu starke Wärmeentwicklung im Momentwandler nicht zu
befürchten.
Während des Verzögerungsvorgangs bleibt das Umsteuersignal
auf der Leitung 20 bestehen, weshalb die Antriebsgangsteuer
glieder 2 die Antriebsgangschaltung nicht betätigen. War
daher der dritte oder zweite Gang eingeschaltet, wenn der
Fahrer den Umkehrbefehl, also ein Umsteuersignal, gibt,
bleibt der dritte bzw. zweite Gang während der weiteren
Verzögerung eingeschaltet.
Wenn die Fahrgeschwindigkeit auf Null abgesunken ist, wird
dies im dritten Vergleicher 29 festgestellt, da das Fahr
richtungs-Istsignal dann ebenfalls Null wird. Der Verglei
cher 29 liefert nun ein Anfahrsignal über die Leitung 30
an die Steuerglieder 2, die dann den zweiten Gang zwecks
Anfahren in der neuen Fahrtrichtung einschalten.
Bei gewöhnlichem Anfahren ohne Umkehr der Fahrtrichtung
erhalten die Antriebsgangsteuerglieder 2 ebenfalls ein
Anfahrsignal auf der Leitung 30, wodurch der zweite Gang
eingeschaltet wird. Ist jedoch die Motordrehzahl höher als
1000 U/min oder ist die Fahrgeschwindigkeit höher als 2
km/h, dann empfangen die Steuerglieder 2 außerdem ein
Schonstartsignal über die Leitung 33 (bzw. 36), so daß
das Anfahren nicht im zweiten, sondern im dritten Gang
erfolgt.
Wenn der Fahrer den ersten Gang einschalten will, beispiels
weise, um zum Füllen der Lade- oder Baggerschaufel genügend
Zug- oder Schubkraft zu erhalten, betätigt er mit dem
Wählhebel 12 den Signalgeber 11 für das Herunterschaltsig
nal, wodurch ein solches Signal den Antriebsgangsteuerglie
dern 2 über die Leitung 37 zugeführt wird. Vorausgesetzt,
daß auf der Leitung 40 ein Klarsignal ansteht, was bedeu
tet, daß die Fahrgeschwindigkeit innerhalb des Arbeits
bereichs des zweiten Ganges liegt, steuern die Steuerglie
der 2 das Herunterschalten in den ersten Gang. lst die
Geschwindigkeit zu hoch, muß sie zuerst bis unter den
oberen Geschwindigkeitsgrenzwert abgesenkt werden, bevor
in den ersten Gang heruntergeschaltet wird. Wenn dann in
dieser Weise der erste Gang eingeschaltet wurde, bewirkt
ein nicht näher dargestellter Zeitverzögerungskreis z. B.
in den genannten Steuergliedern 2, daß automatisches Hoch
schalten in den zweiten Gang innerhalb einer vorbestimmten
Zeit von z. B. fünf Sekunden nicht erfolgen kann.
Zahlreiche Funktionen der im gestrichelten Rechteck in
Fig. 2 gezeigten Steuervorrichtung 1 können von einem
Kleinstrechner (Mikrocomputer) durchgeführt werden. Die
Fig. 3 zeigt in Form eines vereinfachten Blockschemas eine
in dieser Weise aufgebaute Steuervorrichtung 1. Diese ent
hält eine Datenhauptleitung 50, an die ein Mikroprozessor
51 (z. B. Fabrikat Intel 8085) angeschlossen ist. Die Geber
9, 16 und 18 für Geschwindigkeitsistwert, Fahrtrichtungs
istwert und Motorparameter sind über als Anpassungsstufen
wirkende Zwischenstufen 52 mit einem an die Datenhaupt
leitung 50 angeschlossenen Zähler 53 verbunden. Das Fahrt
richtungswählgerät 12, 14 ist mit einem an die Datenhaupt
leitung 50 angeschlossenen Schreib-Ablesespeicher 54 ver
bunden. Der Herunterschaltsignalgeber 11 kann in ent
sprechender, nicht dargestellter Weise angeschlossen sein.
Die elektrisch gesteuerten Kupplungen bzw. Bremsen 4 und
7 der Antriebs- und Umkehrgänge sind über eine Anpaß-
Zwischenstufe 55 mit einem an die Datenhauptleitung 50
angeschlossenen Programmspeicher 56 verbunden, was den
Steuergliedern 2 und 5 für die Antriebsgänge bzw. den Umkehr
gang in Fig. 1 entspricht. Ein vom Speicher 54 abgegebenes
Signal wird über eine Leitung 57 einem Eingang des Zählers
53 zugeführt.
Ein weiterer Schreib- und Ablesespeicher 58 ist mit
einer Anzeigevorrichtung 59 verbunden, welche dem Fahrer
gewünschte Angaben anzeigt, z. B. den jeweils eingeschal
teten Gang.