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Umfüllvorrichtung für staubförmiges Gut mit Abgabe- und Ausgleichsleitung.
Um aus einem Vorratsbehälter leicht staubendes Schüttgut unter Vermeidung von Staubentwicklung
in einen anderen Behälter, z. B. ein Fahrzeug, abgeben zu können, ist bereits vorgeschlagen
worden, außer der Abgabeleitung eine den Abgabe- und Aufnahmeraum miteinander verbindende
Ausgleichsleitung vorzusehen, durch welche unter der Wirkung .der sich ausgleichenden
Luftdrucke der aufgewirbelte Staub in den Vorratsbehälter zurückgeführt wird.
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Die Erfindung beabsichtigt in zweckentsprechender Weise Lokomotivtender
von einen! Vorratsbehälter aus staubfrei mit staubförmigem Brennstoff zu versehen,
und erreicht dieses Ziel dadurch, daß die äußere Tenderivand, und -zwar der Deckel-
oder Dachteil mit zwei getrennten Öffnungen versehen wird, an die die beiden Leitungen
angeschlossen werden, indem die Öffnungen mit zweckmäßig konisch gestalteten Stutzen
versehen in die Enden der Leitungen luftdicht eingesetzt werden.
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Von Bedeutung für- den ordnungsgemäßen Gang ist auch die Gestalt und
die richtige Wahl der Anschlußstelle der Ausgleichsleitung an den Vorratsbehälter.
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Wenn die Ausgleichsleitung zum Teil wagerecht verläuft oder unterhalb
des Deckels des Vorratsbehälters einmündet, so unterliegt die Ausgleichsleitung
derGefahr derVerstopfung, und zwar infolge von Ablagerungen in der Leitung oder
durch Abschluß der Austrittsöffnung bei voller Füllung des Vorratsbehälters. Zur
Vermeidung dieser Übelstände verläuft erfindungsgemäß die Ausgleichsleitung gänsehalsartig
oder fragezeichenähnlich und mündet in den Deckel des Vorratsbehälters.
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Die Zeichnung veranschaulicht den Gegenstand der Erfindung an einem
Ausführungsbeispiel, und zwar stellt Abb. i einen senkrechten Schnitt durch den
Trichter oder Tank gemäß der Erfindung dar, Abb. ia eine Seitenansicht davon, Abb.
ib eine Oberansicht, und Abb.2 zeigt einen Schnitt einer anderen Ausführungsform
des Zuführungsventils. Der Tank enthält einen Trichter io, am besten von rechtwinkliger
Begrenzung. Er ist oben durch eine Platte i i geschlossen und verjüngt sich an seinem
unteren Teile 12 bis auf einen verhältnismäßig engen zylindrischen Auslaß 13. Dieser
trägt an seinem unteren Ende einen Flansch 13a, an welchem ein Ventilgehäuse 14
mit einem Schieberventil 15 befestigt ist. Der Antrieb des Ventils erfolgt durch
eine 'Schraube 16 und eine Rolle 17 unter Zuhilfenahme .einer Kette oder eines Seiles
18, welches sich soweit nach abwärts erstreckt, daß es vom Oberteil eines Lokomotivtenders
i9 aus erreicht werden kann.
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Der Trichter wird durch Träger 2o gestützt, die durch die Anbringung
von Ausläufern 21 an der vorderen und hinteren Trichterwand einen gewissen Abstand
vom Trichter haben.
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Eine Brennstoffördereinrichtung 22 am oberen Ende des Trichters führt
diesem den Brennstoff von einer geeigneten Zuführungsstelle aus zu, und zwar durch
Öffnungen 23, die im Deckel vorgesehen sind. Die Fördereinrichtung kann von irgendeiner
bekannten. Bauart sein; am besten benutzt man eine Förderschraube, deren Achse alsdann
an dem einen Ende durch ein Lager 24 getragen wird. Ein Mannloch 25 mit Deckel 26
ist im Trichterdeckel vorgesehen.
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Eine Welle 27 ist an ihrem oberen Ende in einem Lager 28 gelagert,
welches in ,der Mitte der Deckelplatte ii angebracht ist. An ihrem vorstehenden,
äußeren Ende ist ein Kegelrad 29 befestigt. Die Welle 27 wird zwischen ihren Enden
in einem ortsfesten Lager 30 gehalten, welches zwischen radial angeordneten
Armen 31 seine Unterstützung findet, die bei 32 an den Seiten des sich verjüngenden
Teiles 12 des Trichters befestigt sind. Die Welle reicht bis in den rphrenförmigen,
engen Auslaß 13 und trägt unter dem Lager 30 eine Förderschraube 33, die
bei Drehung der Welle den Brennstoff nach abwärts durch den Auslaß hindurchtreten
läßt.
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Auf dem Deckel i i des Behälters ist in Deckellagern 34 und 35 eine
Welle 36 gelagert, die an ihrem inneren Ende ein kleines Kegelrad 37 trägt, welches
mit dem Kegelrad 29 in Eingriff steht. Die Welle 36 trägt an ihrem äußeren Ende
ein Zahnrad 38, welches mit einem Zahnrad 39 auf der Welle eines Motors 40, der
auch auf dem Trichterdeckel angeordnet ist, in Eingriff steht. Hieraus ergibt sich,
daß beim Lauf des Motors die Förderschraube umläuft und Brennstoff abgegeben wird.
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Unter dem Ventil 14 befindet sich ein röhrenförmiger Ansatz 41, an
dem eine teleskopartige Hülse 42, angeordnet ist, in der sich wiederum ein verschiebbares
Verlängerungsstück 43 befindet, das in die Öffnung 44 im Deckel des Tenders i9 paßt.
Die
Öffnung wird am besten konisch ausgebildet, damit das Verlängerungsstück
43 sich dicht ansetzen kann, wenn es durch .die Handhaben 45 und 46 nach abwärts
gezogen wird. Am oberen Ende der Hülse 42 sind Seile 47 und 48 befestigt. Diese
laufen über Rollen 49, 50 und 54 52 und tragen an ihren äußeren Enden Gewichte
53 und 54, die die Hülse bei Nichtgebrauch in angehobener Lage halten. Diese Teile
werden ebenso wie die Regulierkette 18 für das Ventil zweckmäßig vom Oberteil des
Lokomotivtenders aus bedient.
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Um einen Durchzug für die Luft und den Staub zu haben, der sich im.
Tender bei der Brennstoffzufuhr ansammelt und um ihn dem Trichter -%viederzuzuführen,
wird eine Verbindung mit dem Trichter vorgesehen.. Auf der Deckelplatte i i wird
ein Rohr 55 von Gestalt eines Gänsehalses angeordnet, welches sich an der einen
Seite des Trichters nach abwärts erstreckt =d in einen Schlauch oder biegbares Ansatzstück
56 ausmändet, an dessen unterem Ende ein Verbindungsrohrstück 57 mit. einem Ring
aus Gummi 58 o. dgl. am äußersten Ende befestigt ist, welch letzterer eine luftdichte
Verbindung mit der Tenderöffnung 59 herzustellen ermöglicht. Der Luftzug trägt den
Staub vom Tender, während dieser mit staubförmigem Brennstoff gespeist wird, zum
Trichter zurück. Um den biegbaren Teil bei Nichtgebrauch hoch zu halten, ist ein
Seil 6o vorgesehen, welches an Handhaben 6 1 des Rohrstückes 57 befestigt
ist und über die Rolle63 läuft, die an einem der Ständer 2o befestigt ist, wobei
ein Gewicht 64 am Ende des Seiles angreift.
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Der Motor 40 kann von dem Oberteil des Lokomotivtenders aus durch
eine elektrische Leitungsverbindung 65 ein- und ausgeschaltet werden, die sich vom
Motor bis nach einem von dem Oberteil des Tenders aus erreichbaren Punkt erstreckt
und an ihrem Ende einen Schalter 66 trägt.
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Die Vorgänge spielen sich bei der praktischen Benutzung des Gegenstandes
wie folgt ab Der Lokomotivtender fährt bis unter den Bekohlungstank bzw. .die Speisestation,
und der Heizer bringt das Rohr 43 auf die Öffnung 44, indem er an dessen Handhaben
anfaßt und diese nach abwärts zieht. Dann verbindet er das Luftrohr mit der Öffnung
59. Hierauf zieht er an der Kette 18, wodurch er das Ventil 15 öffnet. Nun wird
der Motor angelassen, indem der Schalter 66 bedient wird. Die Welle 27 kommt in
Umdrehung und mit ihr die Förderschraube 33, so daß der staubförmige Brennstoff
durch den Auslaß 13 und die Ansatzstücke 42 und 43 hindurch in den Tender
gelangt. Ist der Tender gefüllt, so wird das Ventil geschlossen, der Motor ausgeschaltet
und das Luftrohr abgezogen, worauf die eigentlichen Verschlußkörper oder Deckel
auf die Öffnungen 44 und ;y gebracht werden. Einer der Vorteile der Erfindung ist
der, daß in der angegebenen Weise der staubförmigeBrennstoff sehr zweckentsprechend
und schnell übergeführt wird, unter Vermeidung von Staub und jedweden Verlustes
und unter Erreichung einer solchen Beschickung des Tenders, wie sie im übrigen herkömmlich
ist.
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In der Abb. 2 ist ,eine etwas abweichende Ventilart dargestellt. Hier
ist eine kreisförmige Platte 67 an einer Querwelle 68 befestigt, die in dem kreisförmigen
Ventilgehäuse 69 untergebracht ist. Die Platte nimmt eine horizontale Lage ein und
schließt den Behälter bei Verschlußlage des Ventils, während bei Offenstellung des
Ventils sie sich in der mit gestrichelten Linien angegebenen Lage befindet. Dieses
Ventil kann durch eine Handhabe 7o oder durch Anwendung einer Rolle oder in sonstiger
Weise angestellt werden. Ein Schlitz 71 ist am Umfang der -Platte angebracht und
in ihm ist ein nachgiebiger Verschlußring 72 gelagert, der aus Gummi oder einem
anderen Stoff besteht, so daß eine luftdichte Verbindung zwischen dem Ventil und
dem Ventilgehäuse hergestellt werden kann.
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Konstruktion und Wirkungsweise der Erfindung ergeben sich aus Obigem
ohne weiteres, es ist aber auch ohne weiteres klar, daß mancherlei Abänderungen
denkbar sind, ohne das Wesen und damit den Rahmen der Erfindung zu verlassen.