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Einschiebelauf für eine Schußwaffe
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Die Erfindung betrifft einen Einschiebelauf für eine Schußwaffe, insbesondere
eine Jagdwaffe, mit wenigstens einem großkalibrigen Schrotlauf, an dessen Patronenlager
der Einschiebelauf gelagert ist, wobei der Einschiebelauf mit einem Zwischenrohr
verbunden ist, welches in der Würgebohrung des Schrotlaufs gehalten ist und das
mit einer im Abstand zum Patronenlager und zur Mündung des Schrotlaufs angeordneten,
in radialer Richtung auf den Einschiebelauf wirkenden Justiervorrichtung versehen
ist.
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Zur universelleren Verwendung einer mit einem Schrotlauf versehenen
Jagdwaffe ist es bekannt, in den Schrotlauf oder in einen der Schrotläufe einen
Kugellauf, der als sogenannter Einschiebelauf bezeichnet wird, einzuschieben und
zu fixieren.
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Mittels dieses Einschiebelaufes können nun Kugeln geringeren Kalibers
verschossen werden. Dieses Prinzip ist bei jeder mit einem großkalibrigen Schrotlauf
versehenen Waffe anwendbar; eine einläufige Schrotflinte wird hierdurch beispielsweise
zur Büchsflinte. Auch bei mehrläufigen Waffen wird dieses System angewandt, so daß
beispielsweise der mit zwei Schrotläufen und einem Kugellauf versehene Drilling
zum Bockdrilling mit einem Schrotlauf, einem Kugellauf größeren Kalibers und einem
Kugellauf kleineren Kalibers (dem Einschiebelauf) wird. Durch den Einschiebelauf
kann die Waffe somit universeller eingesetzt werden, da je nach Bedarf aus einem
Schrotlauf oder einem Kugellauf kleineren Kalibers geschossen werden kann, ungeachtet
der sonstigen Läufe dieser Waffe.
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An einen derartigen Einstecklauf sind vielfältige Anforderungen zu
stellen. Er soll geringes Gewicht besitzen und möglichst optimales Schwingungsverhalten
aufweisen. Ferner soll er fest in dem Schrotlauf sitzen, ohne daß dieser beschädigt
wird, und
sich möglichst wenig verziehen. Schließlich muß der Einschiebelauf
auch justierbar sein, da er auch in mehrläufigen Waffen eingesetzt werden soll und
bei diesen Waffen nur ein Lauf durch Justieren der Zielvorrichtung exakt ausgerichtet
werden kann -in der Regel der bereits vorhandene Kugellauf -, ein zweiter Kugellauf
daher im Verhältnis zu den anderen Läufen und zur Zielvorrichtung verstellt werden
können muß.
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Ein Einschiebelauf der eingangs genannten Art ist aus der DE-OS 32
34 831 bekannt. Im Gegensatz zu anderen Konstruktionen, bei denen der Einschiebelauf
lediglich im Bereich des Patronenlagers des Schrotlaufs und im Mündungsbereich gehalten
ist (siehe beispielsweise DE-GM 80 12 499 oder DE-GM 80 29 844) ist dort ein durchgehendes
Zwischenrohr vorgesehen, das im Bereich des Patronenlagers an dem Einschiebelauf
angreift und im Mündungsbereich des Schrotlaufs gehalten ist, und zwar in der im
Schrotlauf bereits vorgesehenen Würgebohrung (Choke). Der Einschiebelauf ist also
nur an einer Stelle - dem Patronenlager - am Schrotlauf selbst gelagert, während
die zweite Abstützung im Schrotlauf von dem Zwischenrohr übernommen wird. Hierdurch
ergibt sich die Möglichkeit, eine Justierung des Einschiebelaufs - beispielsweise
mittels Justierschrauben - etwa in Laufmitte, auf alle Fälle aber mit einem gewissen
Abstand zum Patronenlager und zur Mündung des Schrotlaufs, vorzunehmen, und zwar
mittels einer Justiervorrichtung, die ausschließlich zwischen dem Zwischenrohr und
dem Einschiebelauf wirkt, ohne sich jedoch an der Innenseite des Schrotlaufs abzustützen.
Bei einer derartigen Justierung wird der Einschiebelauf über einen größeren Bereich
verformt, so daß die Verformung pro Längeneinheit wesentlich geringer ist als bei
einer Verformung nur über einen kurzen Abschnitt des Einschiebelaufs, wie sie beispielsweise
in dem DE-GM 80 29 844 vorgesehen ist. Daraus ergibt sich eine bessere Zielgenauigkeit
und eine geringere Streuung.
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Außerdem kann sich der Einschiebelauf bei Erwärmung ungehindert ausdehnen,
was bei Einspannung in einer Buchse nicht möglich ist.
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Der bekannte Einschiebelauf mit Zwischenrohr hat jedoch auch erhebliche
Nachteile. Das Zwischenrohr ist im Mündungsbereich offen, so daß Schmutz und Feuchtigkeit
in den Raum zwischen dem Zwischenrohr und dem Einschiebelauf eindringen kann, was
zu einem Rosten des Einschiebelaufs und des Zwischenrohrs (bzw. zu einer Oxidation
des Zwischenrohrs, wenn dieses aus Aluminium besteht) führt. Da der Einschiebelauf
selbst nur im Bereich des Patronenlagers (am Schrotlauf) sowie etwa in der Laufmitte
(mittels der Justiervorrichtung am Zwischenrohr) gelagert ist, kann es zur Ausbildung
von starken Schwingungen insbesondere im mündungsseitigen Bereich des Einschiebelaufs
kommen, wodurch die Schußgenauigkeit stark beeinträchtigt wird und sich insbesondere
ein großer Streukreis ergibt. Nach Abgabe eines oder mehrerer Schüsse erwärmt sich
der Einschiebelauf, wobei er sich im mündungsseitigen Bereich auch in radialer Richtung
bewegen kann, so daß die Schußgenauigkeit noch weiter beeinträchtigt wird. Die Erfindung
hat sich die Aufgabe gestellt, einen Einschiebelauf der eingangs genannten Art so
auszubilden, daß die Nachteile der aus dem Stand der Technik bekannten Ausführungen
vermieden werden und insbesondere ein Einschiebelauf mit bezüglich des Schwingungsverhaltens
verbesserten Eigenschaften geschaffen wird.
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Diese Aufgabe wird bei einem Einschiebelauf der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß das mündungsseitige Ende des Einstecklaufs mit einer mit
einer Mündungsöffnung versehenen umlaufenden Mündungsstütze verbunden ist, die axial
verschiebbar an der Innenseite des Zwischenrohrs anliegt. Der Einschiebelauf wird
somit an einer weiteren Stelle abgestützt oder gelagert, und zwar gegenüber dem
Zwischenrohr, so daß sich insgesamt eine Dreipunktlagerung ergibt, bei der der Einschiebelauf
an seinem verschlußseitigen Ende (Patronenlager des Schrotlaufs) , an seinem mündungsseitigen
Ende (Mündungsstütze) und etwa in seiner Mitte (Justiervorrichtung) gelagert oder
gehalten ist. Hierdurch ergibt sich eine bezüglich des Schwingungsverhaltens sehr
günstige Anordnung, da
sich der Einschiebelauf im Mündungsbereich
in radialer Richtung nicht mehr frei bewegen kann. Die Folge ist eine bessere Schuß-und
insbesondere Reproduziergenauigkeit, d.h. ein kleinerer Streukreis. Aufgrund der
axial verschiebbaren Lagerung können axiale Wärmedehnungen des Einschiebelaufs ohne
weiteres aufgenommen werden, so daß auch aus dieser Sicht weder eine Beanspruchung
dieses Laufs noch eine Beeinträchtigung der Schußgenauigkeit hingenommen werden
muß. Hierbei ist insbesondere hervorzuheben, daß in jedem beliebigen Bereich des
Einschiebelaufs auftretende axiale Wärmedehnungen aufgenommen werden können, im
Gegensatz beispielsweise zur Einspannung in einer mit einer Justiervorrichtung versehenen
Buchse (siehe beispielsweise DE-GM 80 29 844), wo zwar eine Dehnung im außerhalb
der Buchse liegenden Abschnitt des Einschiebelaufs möglich ist, nicht jedoch in
in der Buchse liegenden Abschnitt desselben.
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Auch ist es möglich, aufgrund der zusätzlichen Abstützung die Wandstärke
des Zwischenrohrs wesentlich dünner zu wählen und somit Material und Gewicht zu
sparen.
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Zugleich werden die Vorteile der Verwendung eines Zwischenrohrs, insbesondere
die Justiermöglichkeit im Bereich der Laufmitte - woraus die geringe Verformung
pro Längeneinheit resultiert - beibehalten. Die Justiervorrichtung wird bevorzugt
am Ort eines Schwingungsknotens angeordnet.
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Die bereits bekannten Ausführungen, bei denen eine Abstützung des
Einschiebelaufs an dessen mündungsseitigem Ende vorgesehen ist, weisen ausnahmslos
nicht die Vorteile der vorliegenden Erfindung auf. Die Einschiebeläufe gemäß den
Gebrauchsmustern nE-GM 80 12 499 und DE-GM 80 29 844 sind jeweils nur an zwei Punkten
gelagert und werden im Mündungsbereich justiert, was eine Folge des fehlenden Zwischenrohrs
ist. Dies führt zu einem wesentlich schlechteren Schwingungsverhalten und zu einer
weniger günstigen Justierung. Aus der DE-OS 28 43 363 ist eine Dreipunktabstützung
bekannt, bei der jedoch ebenfalls kein
Zwischenrohr vorgesehen ist
und bei der die Justierung wiederum am mündungsseitigen Ende vorgenommen wird, ganz
abgesehen davon, daß der dort beschriebene Lauf in einem Trägerrohr fest montiert
wird und daher nach der Montage nicht mehr entfernt werden kann.
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Die bei der vorliegenden Erfindung in der Mündungsstütze vorgesehene
Mündungsöffnung weist einen Durchmesser auf, der mindestens dem Kaliber des Einstecklaufs
entspricht, wobei dieser Durchmesser jedoch auch größer gewählt werden kann. Die
Mündungsstütze ist mit dem Einschiebelauf vorzugsweise fest verbunden, insbesondere
mittels Preßsitz oder durch Verlötung, jedoch kann diese Verbindung auch lösbar
ausgeführt werden, beispielsweise mittels eines im Mündungsbereich auf den Einschiebelauf
aufgeschnittenen Gewindes, das in ein Innengewinde der Mündungsstütze eingreift.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung liegt die Mündungsstütze
dichtend an der Innenseite des Zwischenrohrs an.
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Hierdurch wird der zusätzliche Vorteil erzielt, daß der Innenraum
zwischen Einschiebelauf und Zwischenrohr nach außen hin abgeschlossen ist, so daß
weder Schmutz noch Feuchtigkeit oder Flüssigkeit in diesem Zwischenraum eindringen
kann. Dadurch wird Rostansatz am Einschiebelauf verhindert sowie ein Rostansatz
oder eine Oxidation des Zwischenrohrs. Die Abdichtung wird bevorzugt dadurch erreicht,
daß die Umfangsfläche der Mündungsstütze als Paß fläche gegenüber dem Zwischenrohr
ausgebildet ist. Eine weitere zweckmäßige Ausführung sieht ein Dichtungselement
vor, das zwischen der Umfangsfläche der Mündungsstütze und der Innenseite des Zwischenrohrs
angeordnet ist. In der Praxis kann hier zweckmäßig ein O-Ring aus Hartgummi verwendet
werden, der in eine kreisförmige Nut der Mündungsstütze eingesetzt wird.
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Da die Justierung des Einschiebelaufs etwa im Bereich von dessen Laufmitte
erfolgt, kann die Mündungsöffnung der Mündungsstütze
konzentrisch
zur Seelenachse des Einschiebelaufs angeordnet werden. Dies ist wesentlich zweckmäßiger
als eine Justierung mittels eines mündungsseitigen Exzenterrings wie beispielsweise
in dem DE-GM 80 12 499, da bei einem derartigen Exzenterring immer die Gefahr des
Verdrehens oder Verstellens beim Ein- und Ausbau des Einschiebelaufs besteht, wodurch
die eingestellte Justierung verloren geht. Dennoch wäre es natürlich denkbar, auch
bei der vorliegenden Erfindung den Einschiebelauf an der Mündungsstütze exzentrisch
zu lagern, um eine zusätzliche Einstellmöglichkeit zu schaffen.
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Die Mündungsstütze kann beispielsweise eine auf das mündungsseitige
Ende des Einschiebelaufs aufgepresste oder anderweitig befestigte Mündungsbuchse
sein. Bevorzugt ist die Mündungsstütze jedoch als Mündungsteller ausgeführt, so
daß die Umfangsfläche dieses Mündungstellers nur über eine relativ geringe Tiefe
auf der Innenseite des Zwischenrohrs aufsitzt. Die Leichtgängigkeit wird also erhöht
und Reibungsverluste werden vermindert; auch kann Material und somit Gewicht gespart
werden. Um den Sitz dieses Mündungstellers auf dem Einschiebelauf zu verbessern,
kann dieser vorteilhaft auch noch mit einer Haltebuchse verbunden sein, die auf
der Oberfläche des Einschiebelaufs, nicht aber an der Innenseite des Zwischenrohrs
anliegt. Der Mündungsteller und die Haltebuchse können zweckmäßig einteilig hergestellt
sein.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfaßt die zwischen
dem Patronenlager des Schrotlaufs und der Mündung, vorzugsweise etwa in Laufmitte,
angeordnete Justiervorrichtung wenigstens drei Schrauben, die in Gewindebohrungen
des Zwischenrohrs verstellbar gehalten sind und die in radialer Richtung an der
äußeren Oberfläche des Einschiebelaufs angreifen. Zweckmäßig ist die Oberfläche
des Einschiebelaufs an den Stellen, an denen diese Schrauben angreifen, etwas abgeflacht,
um einen besseren Ansatzpunkt für die Schrauben zu schaffen. Mit drei Schrauben
läßt sich bereits eine vollständige Justierung des Einschiebelaufs erreichen. Besonders
günstig ist es allerdings, vier jeweils im rechten Winkel
zueinander
angeordnete Schrauben zu verwenden, da im diesem Fall die Höhenjustierung ausschließlich
mit den vertikalen Schrauben und die Seitenjustierung mit den horizontalen Schrauben
erfolgen kann, also keine Abhängigkeit zwischen Höhen- und Seiteneinstellung besteht.
Aufgrund der beengten Einbauverhältnisse werden als Schrauben zweckmäßig Madenschrauben
verwendet.
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In einer anderen zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung umfaßt
die Justiervorrichtung wenigstens ein an der Innenseite des Zwischenrohrs und an
der Außenseite des Einschiebelaufs anliegendes Federelement sowie wenigstens zwei
in Gewindebohrungen des Zwischenrohrs gehaltene und in radialer Richtung an der
äußeren Oberfläche des Einschiebelaufs angreifende Schrauben.
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Durch das Federelement hat der Einschiebelauf bei der Abgabe eine
Schusses etwas Spiel, so daß sein Schwingungsverhalten günstig beeinflußt wird.
In der Ruhestellung wird er dagegen gegen die Schrauben gepresst. Beim Einsatz von
zwei Schrauben sind diese zweckmäßig in einem Winkel von 900 gegeneinander angeordnet,
so daß mit einer der Schrauben die Höhenverstellung und mit der anderen die Seitenverstellung
erfolgen kann. Das Federelement kann eine Spiralfeder sein, jedoch wird bevorzugt
eine Blattfeder eingesetzt, die beispielsweise mit der Innenseite des Zwischenrohrs
verschraubt oder verlötet ist.
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Eine ähnliche Justiervorrichtung ist im Prinzip aus der DE-OS 28 43
363 bekannt, greift dort jedoch - mit den bekannten Nachteilen - im Mündungsbereich
eines im übrigen fest eingebauten Innenlaufs an.
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Durch die erfindungsgemäße Dreipunktlagerung kann das Zwischenrohr,
das in an sich bekannter Weise aus Gewichtsgründen bevorzugt aus Leichtmetall besteht,
eine sehr dünne Wand aufweisen (Material- und Gewichtsersparnis). Dann kann jedoch
der Fall auftreten, daß die Madenschrauben der Justiervorrichtung in den in dieses
dünne Rohr geschnittenen Gewindebohrungen nicht mehr ausreichend geführt werden.
In diesem Fall ist es zweckmäßig, an der Innenseite des Zwischenrohrs im Bereich
der
Justiervorrichtung eine Verstärkungsbuchse anzuordnen, die
mit Bohrungen für die Schrauben der Justiervorrichtung versehen ist. Diese Verstärkungsbuchse
liegt am Zwischenrohr an und kann beispielsweise mittels Preßsitz oder durch Verlöten
fixiert werden.
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Ein besonders sicherer Sitz des Einschiebelaufs in dem Schrotlauf
ergibt sich durch die Verwendung eines konusförmigen Anschlagteils, das am Morsekonus
des Schrotlaufs anliegt. Der konusförmige Anschlag definiert genau die Stellung,
bis zu der der Einschiebelauf in den Schrotlauf eingeschoben werden kann.
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Bei einer einfachen Ausführungsform ist das konusförmige Anschlagteil
mit dem Einschiebelauf fest verbunden, beispielsweise verlötet. Eine derartige Verbindung
ist sehr einfach herzustellen. Rine etwas aufwendigere, aber universellere Lösung
sieht vor, daß das Anschlagteil in an sich bekannter Weise mit einem Innengewinde
versehen ist, welches in ein auf den Einschiebelauf aufgeschnittenes Gewinde eingreift.
Hierdurch läßt sich die axiale Lage des Einschiebelaufs im Schrotlauf verändern,
so daß der Einschiebelauf an verschiedene Längen des Schrotlaufs und/oder der Patronenkammer
angepaßt werden kann.
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Die Sicherung des Anschlagteils auf dem Einschiebelauf kann in an
sich bekannter Weise erfolgen, beispielsweise mittels Splinten oder eines Konterrings.
Das auf den Einschiebelauf aufgeschnittene Gewinde kann auch dazu benutzt werden,
das Zwischenrohr patronenkammerseitig mit dem Einschiebelauf zu verbinden, wenn
dieses Zwischenrohr zumindest über einen bestimmten Bereich mit einem entsprechenden
Innengewinde versehen ist. Somit kann auch das Zwischenrohr in seiner axial Lage
verstellt werden. Die Schraubverbindung zwischen Einschiebelauf und Zwischenrohr
kann jedoch auch vorgesehen werden, wenn das Anschlagteil fest, d.h. nicht über
eine Schraubverbindung mit dem Einschiebelauf verbunden ist.
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Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen
sowie aus der Beschreibung zur Zeichnung, in der bevorzugte Ausführungsformen der
Erfindung dargestellt sind. Es zeigen: Fig. la einen Längsschnitt durch einen Schrotlauf
mit einbis lc gesetztem Einschiebelauf in unterbrochener Darstellung, wobei in der
Fig. la im wesentlichen die Patronenkammer, in der Fig. lb die Justiervorrichtung
und in der Fig. lc die Mündung dargestellt ist, Fig. 2 einen Querschnitt durch die
Justiervorrichtung gemäß der Bezugslinie II-II der Fig. lb, Fig. 3 eine andere Ausführungsform
der Justiervorrichtung in einer der Fig. lb entsprechenden Darstellung, Fig. 4 einen
Querschnitt durch diese Justiervorrichtung gemäß der Bezugslinie IV-IV der Fig.
3, Fig. 5 eine weitere Justiervorrichtung in einer Darstellung gemäß der Fig. lb
und Fig. 6 einen Querschnitt gemäß der Bezugs linie VI-VI der Fig. 5.
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In den Figuren la bis lc ist der Schrotlauf einer Jagdwaffe mit 1
bezeichnet. Diese Jagdwaffe kann noch weitere Läufe aufweisen, bei einem Drilling
beispielsweise einen Kugellauf und einen weiteren Schrotlauf. Diese weiteren Läufe
sind in der Darstellung nicht gezeigt.
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In diesen Schrotlauf kann nun zum Verschießen kleinkalibriger Kugeln
ein Einschiebelauf 2 eingeschoben werden. Das Einschieben erfolgt von der Verschlußseite
her, d.h. in Richtung des Pfeils A. Hierbei tritt der Einschiebelauf zunächst in
die
Patronenkammer 3 des Schrotlaufs 1 und wird dann durch diesen
hindurchgeschoben, bis ein konusförmiges Anschlagteil 4 am Morsekonus 5 des Schrotlaufs
anliegt. Zugleich kommt ein Zwischenrohr 6, auf das im folgenden noch eingegangen
wird, in Anlage mit der mündungsseitigen Würgebohrung (Choke) 7 des Schrotlaufs.
Da der entsprechende Konus 8 in allen Schrotläufen bereits vorhanden ist, kann das
Zwischenrohr 6 somit mündungsseitig sehr einfach festgelegt werden.
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Am verschlußseitigen Ende des Einschiebelaufs ist dessen Patronenkammer
9 sowie die Bohrung 10 für den Patronenboden zu erkennen. An die Patronenkammer
9 schließt sich eine Bereich an, in dem auf den Einschiebelauf ein Außengewinde
11 aufgeschnitten ist. Das konusförmige Anschlagteil 4 ist mit einem entsprechenden
Innengewinde versehen und auf dieses Außengewinde aufgeschraubt. Es wird in seiner
Stellung durch einen ebenfalls mit einem Innengewinde versehenen Konterring 12 gesichert.
Das aus Gewichtsgründen aus Aluminium hergestellte Zwischenrohr 6 ist in diesem
Bereich ebenfalls mit einem Innengewinde versehen und auf das Außengewinde 11 aufgeschraubt.
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Durch diese Gewinde ist es möglich, die axiale Lage des Einschiebelaufs
auf die Lauf- und Patronenkammerlänge des Schrotlaufs abzustimmen. Zugleich kann
damit auch das Zwischenrohr 6 in die entsprechende Stellung gebracht werden. Natürlich
ist es aber auch möglich, das Anschlagteil 4 und/oder das Zwischenrohr 6 fest mit
dem Einschiebelauf 2 zu verbinden, beispielsweise durch Verlöten. Das Kopfstück
13 des Einschiebelaufs (das die Patronenkammer 9 enthält) ist im gezeigten Ausführungsbeispiel
einteilig mit dem eigentlichen Einschiebelauf ausgeführt, jedoch kann hier auch
eine mehrteilige Ausführung gewählt werden. Wie aus Figur lb erkennbar, ist im Bereich
zwischen Patronenlager und Mündung, vorzugsweise etwa in Laufmitte, eine im Ganzen
mit 14 bezeichnete Justiervorrichtung angeordnet. Diese Justiervorrichtung dient
zur Höhen-und
Seiteneinstellung des Einschiebelaufs, wobei eine
derartige Einstellung bei mehrläufigen Waffen, für die der Einschiebelauf auch geeignet
sein soll, unbedingt möglich sein muß, da die Zielvorrichtung der Waffe nur auf
einen der Läufe einjustiert werden kann. Im gezeigten Ausführungsbeispiel besteht
die Justiervorrichtung (siehe auch Fig. 2) aus vier Madenschrauben 15a bis 15d,
die in Gewindebohrungen des Zwischenrohrs 6 eingeschraubt sind und auf entsprechenden
planen Ausnehmungen 16a bis 16c des Einschiebelaufs 2 aufsitzen. Die vertikalen
Madenschrauben 15a und 15c dienen zur Höheneinstellung und die horizontalen Madenschrauben
15b und 15d zur Seiteneinstellung des Einschiebelaufs. Die Fig. 2 unterscheidet
sich aus Gründen der deutlicheren Darstellung im Maßstab etwas von der Darstellung
gemäß Fig. lb.
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Auf der Mündungsseite ist der Einschiebelauf mit einer Mündungsstütze
23, hier einem Mündungsteller 17, fest verbunden, beispielsweise mittels Preßsitz
oder durch Verlötung. Dieser Mündungsteller ist mit einer Mantelfläche 18 versehen,
die dichtend, aber axial verschiebbar an der Innenwand des Zwischenrohrs 6 anliegt.
Diese Mantelfläche ist hier als Paßfläche gearbeitet. Es ist jedoch auch möglich,
stattdessen in eine Nut der Umfangsfläche eingesetzte Hartgummi-O-Ringe zu verwenden.
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Der Mündungsteller 17 sorgt also mündungsseitig für einen dichten
Verschluß des Einschiebelaufs 2 gegenüber dem Zwischenrohr 6 und bildet gleichzeitig
eine Abstützung des Einschiebelaufs in radialer Richtung, wobei die axialer Beweglichkeit
jedoch gewährleistet bleibt, was bei axialen Wärmebewegungen des Einschiebelaufs
notwendig ist.
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Der Mündungsteller 17 ist mit einer Haltebuchse 19 verbunden oder
einteilig mit dieser hergestellt. Diese Haltebuchse sitzt ebenfalls im Preßsitz
oder mittels Verlötung auf dem mündungsseitigen Ende des Einschiebelaufs 2 und erhöht
die Stabilität des Mündungstellers.
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Der gesamte, aus Einschiebelauf und Zwischenrohr bestehende Aufbau
ist damit an zwei Punkten im Schrotlauf gelagert, nämlich im Bereich von dessen
Patronenkammer und im Bereich der Würgebohrung. Der Einschiebelauf 2 ist jedoch
an drei Punkten gelagert, nämlich einmal in der Patronenkammer 3 des Schrotlaufs,
dann durch die Justiervorrichtung 14 und schließlich durch den Mündungsteller 17.
Hierdurch wird das Schwingungsverhalten des Einschiebelaufs wesentlich verbessert.
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Aufgrund der mittigen Anordnung der Justiervorrichtung wird die Verformung
des Einschiebelaufs pro Längeneinheit wesentlich reduziert (Krümmung über die gesamte
Lauflänge). Außerdem kann das Zwischenrohr 6 mit einer gegenüber den bekannten Ausführungsformen
wesentlich geringeren Wandstärke hergestellt werden; die Wandstärke dieses Zwischenrohrs
ist in den Figuren la bis lc sowie in Figur 2 lediglich aus Darstellungsgründen
übertrieben gezeichnet. In Wirklichkeit ist die Wandstärke wesentlich geringer.
Durch die axiale Beweglichkeit des Mündungstellers 17 kann der Einschiebelauf axiale
Wärmebewegungen nach der Abgabe eines Schusses ungehindert ausführen.
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Unter Umständen ist die Wandstärke des Zwischenrohrs 6 zu gering,
um den Madenschrauben 15a bis 15d ausreichenden Halt zu verleihen, insbesondere
da dieses Zwischenrohr aus Aluminium hergestellt ist. Die Figuren 3 und 4 zeigen
die Verhältnisse bei dünnerer Wandstärke des dort mit 6' bezeichneten Zwischenrohrs.
In diesem Fall wird eine zusätzliche Verstärkungsbuchse 20 verwendet, die ebenfalls
Gewindebohrungen für die Madenschrauben 15a bis 15d aufweist und die diesen Madenschrauben
zusätzliche Führung gibt. Die Verstärkungsbuchse 20 ist an der Innenseite des Zwischenrohrs
6' mittels Preßsitz gehalten.
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Eine weitere, dort mit 14' bezeichnete Justiervorrichtung ist in den
Figuren 5 und 6 dargestellt. An der Innenseite des mit 6'' bezeichneten Zwischenrohrs
ist eine Blattfeder 21 befestigt, beispielsweise angeschraubt oder angelötet. Diese
Blattfeder
steht in Kontakt mit dem Einschiebelauf 2. Zwei Madenschrauben 22a und 22b dienen
zur Justierung des Einschiebelaufs. Statt des in Figur 6 gezeigten, von den Madenschrauben
eingeschlossenen Winkels von etwa 1200 können diese Schrauben auch einen Winkel
von 900 einschließen, wobei eine dieser Schrauben dann exakt vertikal und die andere
exakt horizontal ausgerichtet ist. In diesem Fall ist eine Entkopplung erreichbar,
d.h. mit einer Schraube erfolgt die Höheneinstellung und mit der anderen die Seiteneinstellung.
Die Blattfeder 21 sorgt in diesem Fall dafür, daß sich der Lauf bei Abgabe eines
Schusses etwas bewegen kann, wodurch das Schwingungsverhalten weiter verbessert
wird. Zugleich wirkt die Feder jedoch auch dämpfend auf die Schwingungen. Die Blattfeder
21 ist an dem Zwischenrohr 6'' natürlich nur einseitig festgelegt. Im übrigen ist
darauf hinzuweisen, daß die Figuren 4 und 6 ebenfalls im Maßstab nicht exakt den
Figuren 3 und 5 entsprechen, sondern daß aus Darstellungsgründen ein etwas größerer
Maßstab gewählt wurde.
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Die Fixierung des Einschiebelaufs in dem Schrotlauf in Umfangsrichtung
ist in den Zeichnungen nicht dargestellt. Sie erfolgt üblicherweise dadurch, daß
in den Patronenauszieher des Schrotlaufs eine Nut eingefräst wird, in die der Patronenauszieher
des Einstecklaufs eingreift.
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