DE3445638A1 - Kolorimetrisches gasdosimeter - Google Patents

Description

Drägerwerk Aktiengesellschaft
Moislinger Allee 53-55, 2400 Lübeck, DE

Kolorimetrisches Gasdosimeter

Die Erfindung betrifft ein kolorimetrisches Gasdosimeter, bei dem in einer dosenförmigen flachen Meßkammer an der einen Seitenwandfläche eine Farbindikatorscheibe angeordnet ist, und bei dem der Gaseinlaß auf der von der Farbindikatorscheibe abgewandten Seitenwandfläche der Meßkammer liegt.

Kolorimetrische Gasdosimeter, die wie Strahlungsdosimeter an der Kleidung eines Beschäftigten getragen
werden können, sind in verschiedenen Ausführungsformen, beispielsweise aus der DE-GM 79 16 943 bekannt.

Dabei wird eine gleichmäßige Ablagerung der nachzuweisenden Schadstoffe auf der Oberfläche einer Indikatorscheibe angestrebt. Die Unabhängigkeit von der Luftbewegung am Gaseinlaß ergibt sich durch die Vorschaltung einer Dämpfungsschicht, so daß der Gasaustausch durch Diffusion erfolgt. Die nachzuweisende Schadstoffkomponente diffundiert durch eine ruhende Strömungsmittelschicht in der Meßkammer in die Oberfläche der die Farbreaktion hervorrufenden Indikatorschicht ein.

Zur Unterscheidung von verschiedenen Masseneinheiten des zu messenden gasförmigen Schadstoffs ist wegen der angestrebten gleichmäßigen Ablagerung auf der Indikatorschicht eine Mehrkammeranordnung angegeben, wobei die einzelnen Kammern bei gleicher Indikatorschicht durch Abmessungsänderungen unterschiedlich empfindlich sind. Der Benutzer kann anhand der einzelnen verfärbten Indikatorscheiben fortschreitend von der empfindlichsten zur unempfindlichsten Kammer erkennen, wie stark er einem bestimmten Schadstoff ausgesetzt war.

Die Erfindung geht von der Aufgabenstellung aus, ein kolorimetrisches Gasdosimeter der eingangs angegebenen Art so auszubilden, daß aus der Größe eines auf einer einzigen Indikatorscheibe verfärbten Bereichs

direkte Rückschlüsse auf die umgesetzte Masse des zu messenden Gases, d.h. auf die Exposition des Benutzers möglich sind.

Das Kennzeichnende der Erfindung wird darin gesehen, daß der Gaseinlaß als zylinderförmiges Rohrstück ausgebildet und im Bereich der Mitte der Seitenwandflache der Meßkammer angeordnet ist, wobei die Länge und der Durchlaßquerschnitt des Rohrstücks so bemessen sind, daß das Rohrstück eine Diffusionsstrecke bildet, über die ein von der Luftbewegung im wesentlichen unabhängiger Massentransport des nachzuweisenden Gases eintritt.

Es ist somit eine Indikatorscheibe von entsprechender Größe vorzusehen, und die Abmessungen des zylinderförmigen Rohrstücks sind so auszuwählen, daß ein definierter Massentransport mit Vorzugsrichtung zum Mittelpunkt der Farbindikatorscheibe eintritt, wobei sich die Diffusion und damit die Reaktionsschicht vom Auftreffbereich an der Farbindikatorscheibe bei fortgesetzter Zuführung des nachzuweisenden Gases in der Indikatorschicht radial ausbreitet, bis der Rand der Indikatorscheibe erreicht wird, und damit der Anzeigebereich erschöpft ist. Die Anzeige, d.h. die Größe der auf der Farbindikatorscheibe als Reaktionszone entstehenden Farbfläche ist ein Maß für das Produkt aus

Konzentration und Expositionsdauer.

Bevorzugt erscheint eine Ausführungsform, bei der die Meßkammer und die Farbindikatorscheibe kreisförmigen Umfang aufweisen. In einer praktisch erprobten Ausführungsform hat es sich als zweckmäßig erwiesen, den Durchmesser des zylindrischen Rohrstücks kleiner als ein Fünftel des Durchmessers der Meßkammer zu wählen, und die Länge des Rohrstücks so zu bemessen, daß sie unterhalb der Dicke der Meßkammer liegt. Das Gasdosimeter wird in der Gebrauchslage so getragen, daß das zylinderförmige Rohrstück nach vorne in den Umgebungsraum hineinragt. Zur Befestigung des Dosimeters können an der Meßkammer entsprechende Aufhängevorrichtungen, z.B. in Form einer KnopfLasche vorgesehen sein.

Eine zweckmäßige Weiterbildung kann eine solche Anordnung des zylinderförmigen Rohrstücks aufweisen, bei der dieses abschnittsweise in den Innenraum der Meßkammer hineinragt, wodurch die durch das Rohrstück abgegrenzte Diffusionsstrecke in Richtung auf den Mittelbereich der Oberfläche der Farbindikatorscheibe verlängert wird. Dadurch läßt sich in Abhängigkeit vom Diffusionsverhalten des nachzuweisenden Gases und vom Aufbau des Farbindikators eine Verbesserung der Randschärfe der Farbausbreitung auf der Farbindikatorscheibe erzielen.

Das zylinderförmige Rohrstück wird im allgemeinen offen, d.h. ohne zusätzlichen Filtereinsatz benutzt, wodurch eine hinreichende Diffusionsgeschwindigkeit und damit eine hohe Anzeigegeschwindigkeit erreicht wird. Für besondere gasförmige Nachweisstoffe und Indikatorsubstanzen kann jedoch auch die Einbringung einer Filterzwischenschicht, beispielsweise in Form eines Feuchtigkeitsabscheiders zweckmäßig sein.

Der Begriff Farbindikator bzw. Farbindikatorscheibe soll in Zusammenhang dieser Erfindung auch solche Indikatoren einschließen, die ohne visuell sichtbare Reaktionszone einen Nachweis mit Hilfe von zusätzlichen Abtastvorrichtungen, beispielsweise einer UV-Lichtquelle ermöglichen.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung schematisch dargestellt; es zeigen:
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Fig. 1 einen Längsschnitt durch das kolori-

metrische Gasdosimeter, Fig. 2 einen Querschnitt längs der Linie 2-2

in Fig. 1,

Fig. 3 eine alternative Ausführungsform in

einer Darstellung nach Fig. 1.

In Fig. 1 ist eine flache, dosenförmige Meßkammer 1 erkennbar, auf deren Seitenwandfläche 2 eine Farbindikatorscheibe 3 aufliegt. Zum Gaseinlaß in die rotationssymmetrische Meßkammer 1 ist ein koaxial angeordnetes zylinderförmiges Rohrstück 5 vorgesehen, dessen Innendurchmesser etwa ein Achtel des Innendurchmessers der Meßkammer 1 beträgt. Die Länge des Rohrstücks 5 ist geringer als die Dicke des freien Innenraums der Meßkammer 1. Zur Befestigung der Meßkammer 1 ist eine Knopflasche 6 vorgesehen.

Fig. 2 zeigt die Meßkammer im Querschnitt, wobei auf der Farbindikatorscheibe 3 eine Reaktionszone als Kreisfläche 7 ausgebildet ist.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist anstelle des Rohrstücks 5 in Fig. 1 ein längeres Rohrstück 8 vorgesehen, welches mit seinem Ansatzteil 9 in den freien Innenraum der Meßkammer 1 hineinragt. In dem Rohrstück 8 liegt eine feuchtigkeitsabscheidende Filterzwischenschicht 10. Die übrigen Teile entsprechen der Ausführungsform nach Fig. 1.

Claims (5)

Ansprüche

1. Kalorimetrisches Gasdosimeter, bei dem in einer dosenförmigen, flachen Meßkammer an der einen Seitenwandflache eine Farbindikatorscheibe angeordnet ist, und bei dem der Gaseinlaß auf der von der Farbindikatorscheibe abgewandten Seitenwandflache der Meßkammer liegt, dadurch gekennzeichnet, daß der Gaseinlaß als zylinderförmiges Rohrstück (5;8) ausgebildet und im Bereich der Mitte der Seitenwandflache (4) der Meßkammer (1) angeordnet ist, wobei die Länge und der Durchlaßquerschnitt des Rohrstücks (5;8) so bemessen sind, daß das Rohrstück (5;8) eine Diffusionsstrecke bildet, über die ein von der Luftbewegung im wesentlichen unabhängiger Massentransport des nachzuweisenden Gases eintritt.

2. Gasdosimeter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßkammer (1) und die Farbindikatorscheibe (3) kreisförmigen Umfang aufweisen.

3. Gasdosimeter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des zylindrischen Rohrstücks (5) kleiner ist als ein Fünftel des Durchmessers der Meßkammer (1),

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und daß die Länge des Rohrstücks (5) unterhalb der Dicke der Meßkammer (1) liegt.

4. Gasdosiraeter nach Anspruch 1, dadurch

gekennzeichnet, daß das Rohrstück (8) mit einem Teilabschnitt (9) in den Innenraum der Meßkammer (1) hineinragt.

5. Gasdosimeter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Rohrstück (5;8) eine Filterzwischenschicht (10) angeordnet ist.