DE3445127C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Sohlenkonstruktion für eine Abfalldeponie, mit
der die Last des Deponiekörpers auf Stützen und weiter auf Fundamente und
den Untergrund abgegeben wird und auf der Schichten aus Dichtungsmaterial
und Dränmaterial liegen, welche mit einem Entwässerungssystem für das Sic
kerwasser in Verbindung stehen.
In jüngster Zeit ist vorgeschlagen worden, eine mögliche Verunreinigung des
Bodens und des Grundwassers unter Abfalldeponien dadurch zu verhindern, daß
unterhalb der Deponie ein kellerartiger Hohlraum geschaffen wird.
Mit einer solchen unterkellerten Deponie wird angestrebt, sämtliche Sicker
wässer zuverlässig aufzufangen und zu sammeln, das Dichtungssystem jeder
zeit auf einfache Weise auf seine Zuverlässigkeit überprüfen zu können und
Schadstellen rasch zu erkennen und zu beheben. Weiter wird angestrebt,
Leckwasser bzw. Sickerwasser im Schadensfall durch ein zweites System auf
fangen zu können.
Die Abdichtung durch einen kellerartigen Hohlraum ist zwar gegenüber bisher
eingesetzte Dichtungen um ein Vielfaches teurer und aufwendiger, man hat
jedoch den Vorteil, jederzeit auf einfache Weise die Dichtungen optisch
kontrollieren und sichern zu können.
Bei einer bekannten Sohlenkonstruktion ("Müll und Abfall", 12/84, S. 356-359) ruht der Deponiekörper auf einer Be
tonplatte, die unterkellert ist. Der Kellerraum ist begehbar. Die Betonkon
struktion kann in Ortbeton oder Fertigteilbauweise erstellt werden. Die
Hauptdichtungsfunktion wird von einer abgehängten Kunststoffdichtung (ähn
lich einer abgehängten Decke) wahrgenommen, die sich so eng wie möglich an
die Kellerdecke anschmiegt und elastische Eigenschaften hat.
Die Plattenoberseite wird durch erhabene Feldbegrenzungen in Einzelfel
der unterteilt. Die Sickerwässer werden feldweise erfaßt und auf ihre Be
schaffenheit hin analysiert.
Diese bekannten Vorschläge berücksichtigen nicht die großen Verformungen,
denen eine solche Konstruktion unter den Auflasten aus dem Deponiekörper
auf einen stets mehr oder weniger zusammendrückbaren Untergrund ausgesetzt
ist. Die Folgen dieser Verformungen sind Zusatzspannungen und möglicherweise
auch Risse in der Konstruktion, die den angestrebten Zweck wieder zunichte
machen können. Im Hinblick auf diese als unvermeidlich erachteten Risse wird
daher unterhalb der eigentlichen Betondecke die abgehängte wasserdichte
Decke angeordnet und das Sickerwasser, das durch die Risse und Fugen der
Konstruktion dringt, mit dieser Decke aufgefangen und abgeleitet.
Hiermit kann das Problem der Abdichtung nicht gelöst werden, denn das mit
unterschiedlichen Schadstoffen belastete Sickerwasser würde, von den Ris
sen ausgehend, die Tragkonstruktion selbst angreifen und möglicherweise
zerstören.
Eine weitere Gefahr, die bei der bekannten Sohlenkonstruktion nicht erkannt
und nicht entsprechend berücksichtigt worden ist, ergibt sich aus den gro
ßen horizontalen Kräften, die beispielsweise im Falle eines Erdbebens auf
die Konstruktion einwirken können.
Der vorliegenden Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, die
bekannte Sohlenkonstruktion unter einer Abfalldeponie so zu verbessern, daß
die tragenden Bauteile der Sohle zugleich eine günstige Sickerwasserabfüh
rung ermöglichen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Sohlenkonstruktion
aus einzelnen, durch Fugen voneinander getrennten Tragelementen mit nach
oben konvexer oder konkaver Form besteht, deren Oberfläche zu den Lager
konstruktionen hin geneigt sind, die auf im Raster angeordneten Stützen
ruhen, die als Hohlstützen zugleich Sammelzonen für das Sickerwasser bil
den und die über das Entwässerungssystem mit einer Reinigungsanlage ver
bunden sind.
Die einzelnen, durch Fugen voneinander getrennten Tragelemente übertragen
ihre Lasten auf die im Raster angeordneten Hohlstützen, die entsprechend
den vorhandenen Bodenverhältnissen gegründet sind, beispielsweise auf ein
fachen Blockfundamenten. Die Form der Tragelemente gewährleistet, daß das
Sickerwasser, ohne eine Fuge zu kreuzen, auf kurzem Wege zu der zugehörigen
Sammelzone fließt, von wo es in entsprechende Abflußleitungen zu einer Reinigungs
anlage abgeleitet wird. Das Entwässerungssystem kann mehrfach vorhanden
sein, um das Sickerwasser aus verschiedenen Zonen entsprechend seinem Schad
stoffgehalt zu trennen und separat behandeln zu können. Das aus den Sammel
zonen abfließende Sickerwasser kann zunächst zur visuellen Kontrolle ein
Schauglas durchlaufen, das mit einer Einrichtung zur Messung der Sickerwas
sermenge und einem Abflußhahn zur Entnahme von Proben ausgestattet ist.
Anschließend fließt das Sickerwasser dann über einen flexiblen, umsteck
baren Schlauch in eine Abflußleitung der entsprechenden Sickerwasser
kategorie.
Die Tragelemente können im einzelnen nach den Ansprüchen 2 bis 4 ausge
bildet sein. Kreuzgewölbe oder Faltwerke sind dabei äquivalente Bauelemente.
Vorzugsweise werden die nach oben kovexen Tragelemente als dreiachsige
Kreuzgewölbe oder gewölbeartige Faltwerke ausgebildet, die auf drei Auflagern
statisch bestimmt gelagert sind, so daß sie einer ungleichen Setzung ihrer
Auflager ohne Zwängungsspannungen folgen können. Nach oben konkave Tragele
mente erhalten aus dem gleichen Grunde vorzugsweise nur eine zentrale Stütze.
Jede Stütze hat zwei Aufgaben zu erfüllen, und zwar muß sie einerseits die
Auflagekräfte der Tragelemente auf die Fundamente weiterleiten und anderer
seits bildet sie die Sammelzone für die auf der Oberfläche der Tragelemente ab
fließenden Sickerwässer. Der Raum in den Hohlstützen und unmittelbar
über den Tragelementen kann mit einem gut durchlässigen Material (Sand,
Kies usw.) ausgefüllt und gut verdichtet werden. Die Form der Gewölbe bzw. der
Faltwerke wird vorzugsweise entsprechend der Stützlinie ausgebildet, so daß sie im
wesentlichen nur auf Druck beansprucht werden und eventuell auftretende
Biegebeanspruchungen klein bleiben.
Da die Horizontalspannungen in der Überschüttung der Gewölbe stets klei
ner sind als die zugehörigen Vertikalspannungen aus der Deponielast, ist
Stützlinie eine stehende Halb-Ellipse.
Um einer Gefahr der Zerstörung der Sohlenkonstruktion durch schadstoff
haltige Sickerwasser vorzubeugen, werden die dem Sickerwasser aufgesetzten
Oberflächen der Tragelemente und die Hohlräume gemäß Anspruch 5 behandelt.
Von Vorteil ist, wenn die Tragelemente verschließbare Öffnungen aufweisen,
durch welche in den Deponiekörper hochdrückbare Lanzen einführbar sind.
Mit Hilfe dieser Lanzen können Deponiegase abgesaugt und im Deponiekörper Mes
sungen von Parametern der dort ablaufenden chemischen, physikallischen oder bio
logischen Prozesse vorgenommen und Stoffe zugeführt oder abgesaugt werden.
Je nach der Verformbarkeit der gewählten Tragelemente bzw. des Baustoffes
dieser Elemente und der zu erwartenden Formänderung des Baugrundes bleiben
die Fugen zwischen den einzelnen Tragelementen gemäß der Ansprüche 6-8
auf die gesamte Lebensdauer der Sohlenkonstruktion beweglich oder werden
mit dem Abklingen der Bewegungen geschlossen. Sie können von Anfang
an geschlossen ausgebildet werden, wenn das Formänderungsvermögen der Kon
struktion im Hinblick auf die zu erwartenden Formänderungen des Untergrun
des dies zuläßt und die Tragfähigkeit und Dichtigkeit der Konstruktion ge
währleistet bleiben.
Bewegliche Fugen werden nur entlang einer Fallinie geführt, so daß kein
Sickerwasser auf sie zu, sondern nur parallel zur Fuge abfließt. Der über
der Fuge liegende Deckstein nach Anspruch 7 hat die Aufgabe, die offene Fuge zu überbrüc
ken und die Auflasten in diesem Bereich auf die beiden benachbarten Trag
elemente zu überbrücken.
Die Fugen können ein mehrfaches Dichtungssystem enthalten. Zwischen einer äußeren, dem Deponiekörper zuge
wandten Dichtung und einer gegen innen zu angeordne
ten inneren Dichtung befindet sich ein frei ent
wässerbarer Raum, aus dem eventuell eingedrungenes Sickerwasser kontrolliert
abfließen kann. Im Falle einer Undichtigkeit der äußeren Dichtung
kann also das in diesen Raum eintretende Sickerwasser erfaßt und unschäd
lich abgeleitet werden. Dieser Raum kann aber auch mit einer geeigneten
Masse wasserdicht ausgepreßt werden, wobei diese Masse so beschaffen ist,
daß sie von innen wieder entfernt und jederzeit beliebig oft wiederhol
bar durch eine neue ersetzt werden kann.
Von Vorteil ist es, wenn gemäß Anspruch 9 die Sammelzonen der Hohlstützen
über Fallrohre mit einer Dränschicht verbunden sind, die zusammen mit
einer unter ihr liegenden Dichtungsschicht oberhalb der Schutzschichten
der Tragelemente angeordnet sind.
Mit dieser vorgelagerten Dichtungsschicht kann die Hauptmenge des Sicker
wassers auf dieselbe Weise über die Fallrohre den Sammelzonen zugeführt
werden, ohne daß diese Sickerwässer die Oberflächen der Tragelemente berühren.
Nur eine kleine Sickerwassermenge, die die vorgelagerte Dichtungsschicht
durchdringt, fließt über die Oberflächen der Tragelemente. Dadurch wird
die Beanspruchung der Dichtungsschicht auf der Oberfläche der Tragelemente
verringert und damit gleichzeitig ihre Lebensdauer verlängert.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung
erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Sohlenkonstruktion entlang der Linie I/I der Fig. 2,
Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf eine Sohlenkonstruktion
gemäß Fig. 1,
Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel eines Tragelementes,
Fig. 4 eine axionometrische Ansicht einer Sohlenkonstruktion mit vierseitigen trichterar
tigen Tragelementen und
Fig. 5 einen Schnitt durch eine bewegliche Fuge.
Fig. 1 und 2 zeigen eine Sohlenkonstruktion mit dreieckigen Kreuzgewölben
1 über in einem Dreieckraster angeordneten Stützen, die als Hohlstützen 2
ausgebildet sind.
Fig. 3 zeigt ein Tragelement 1, welches als dreieckiges Kreuzgewölbe aus
gebildet ist. Bei der nachfolgenden Beschreibung des ersten Ausführungs
beispieles wird auf die Fig. 1 bis 3 Bezug genommen.
Anstelle des dreiachsigen
Kreuzgewölbes kann auch ein dreiseitiges Faltwerk eingesetzt werden.
Unterhalb der dreiachsigen Kreuzgewölbe liegt ein begehbarer Keller 32,
von dem aus die nachfolgend im einzelnen noch erläuterten Fugen und die
Bestandteile des Entwässerungssystems kontrolliert und repariert werden
können.
Ein dreiachsiges Kreuzgewölbe besteht aus drei miteinander fest verbunde
nen Gewölbeteilen mit einer nach außen weisenden Oberfläche 34, die so
beschaffen ist, daß das Sickerwasser entlang der Wasserlaufpfeile 33 ab
läuft.
Die einzelnen Tragelemente 1 bzw. dreiachsigen Kreuzgewölbe sind durch Fu
gen 16 voneinander getrennt.
Jedes dreiachsige Kreuzgewölbe steht vermittels einer Lagerkonstruktion 11
auf Stützen, die als Hohlstützen 2 ausgebildet sind. Wenn für die Soh
lenkonstruktion 31 dreiachsige Kreuzgewölbe bzw. entsprechende Faltwerke
eingesetzt werden, ruhen sie auf den entsprechenden Randbereichen von
Hohlstützen 2, wie sich dieses den Fig. 1 und 3 entnehmen läßt. Aus den
Fig. 1, 2 und 3 ist erkennbar, daß sich die gesamte Sohlenkonstruktion 31
der Abfalldeponie aus einzelnen, durch Fugen 16 voneinander getrennten
Tragelementen 1 aufbaut, die nach oben konvex ausgebildet sind. Hierdurch
entstehen über die Sohlenkonstruktion 31 verteilt Sammelzonen 6 für das
Sickerwasser, die, wie Fig. 1 erkennen läßt, direkt an ein absperrbares
Abflußrohr 7 angeschlossen sind. Dieses mündet über ein Schauglas 8 in
einem umsteckbaren Schlauch 9, der an einer der Abflußleitungen 10 angeschlos
sen werden kann. Mit dem Schauglas 8 kann auch eine Öffnung zur Entnahme
von Sickerwasserproben verbunden sein. Der umsteckbare Schlauch 9 wird
aufgrund der entnommenen Probe an diejenige Abflußleitung 10 angeschlos
sen, die für das jeweilige Sickerwasser bestimmt ist.
Fig. 1 läßt erkennen, daß auf der Sohlenkonstruktion 31, deren Oberfläche
34 mit einer Schutzschicht 17 verkleidet ist, eine Dränschicht 5 aufliegt,
die von einer Trennschicht 4 abgeschlossen wird. Oberhalb dieser Trenn
schicht 4 befindet sich der eigentliche Deponiekörper 3.
Auf der linken Seite der Fig. 1 ist weiter erkennbar, daß oberhalb der
Dränschicht 5 eine Dichtungsschicht 15 mit einer darüberliegenden Drän
schicht 18 angeordnet sein kann. In bevorzugten Ausführungsbeispielen
liegt der Deponiekörper 3 auf der Dränschicht 18. Die Dichtungsschicht
15 und die Dränschicht 18 sind geneigt. Am tiefsten Punkt sind Fallrohre
19 angeordnet, die auf den tiefsten Punkt der Sammelzone 6 für das Sicker
wasser führen.
Das Sickerwasser wird demnach auf zweierlei Weise abgeleitet:
Einmal über die Fallrohre 19 zum anderen entlang der Wasserlaufpfeile 33 über die Oberfläche 34 der dreiachsigen Kreuzgewölbe. Hierbei ist wesentlich, daß die Hauptmenge des anfallenden Sickerwassers bereits auf der Oberfläche der Dichtungsschicht 15 über die Fallrohre 19 abgeleitet wird und dadurch die aggressiven Sickerwässer von den Oberflächen 34 der dreiachsigen Kreuzgewölbe möglichst ferngehalten werden. Aus den Figuren ist erkennbar, daß die Wasserlaufpfeile 33 nie eine der Fugen 16 kreuzen. Diese Besonderheit der Sohlenkonstruktion 31 trägt maßgeblich zu ihrer Dichtigkeit bei.
Einmal über die Fallrohre 19 zum anderen entlang der Wasserlaufpfeile 33 über die Oberfläche 34 der dreiachsigen Kreuzgewölbe. Hierbei ist wesentlich, daß die Hauptmenge des anfallenden Sickerwassers bereits auf der Oberfläche der Dichtungsschicht 15 über die Fallrohre 19 abgeleitet wird und dadurch die aggressiven Sickerwässer von den Oberflächen 34 der dreiachsigen Kreuzgewölbe möglichst ferngehalten werden. Aus den Figuren ist erkennbar, daß die Wasserlaufpfeile 33 nie eine der Fugen 16 kreuzen. Diese Besonderheit der Sohlenkonstruktion 31 trägt maßgeblich zu ihrer Dichtigkeit bei.
Die Belastung durch den Deponiekörper 3 wird über die dreiachsigen Kreuz
gewölbe und über Hohlstützen 2 in Fundamente, im dargestellten Ausführungs
beispiel Blockfundamente 13 übergeleitet, welche die Belastung in den Un
tergrund 12 ableiten. Zwischen den Blockfundamenten 13 sind Zwischenräume
20 mit Schüttungen aus kohäsionslosem Material vorgesehen. Hierdurch wird
erreicht, daß sich durch das Gewicht des Deponiekörpers 3 zwar Dehnungen
der Sohlenkonstruktion infolge der Setzungsmulde ausbilden können, daß diese
Dehnungen dann aber nicht wieder rückgängig gemacht werden können.
Fig. 1 läßt weiterhin verschließbare Öffnungen erkennen, durch welche von
unten Lanzen 14 in den Deponiekörper 3 hochgedrückt werden können. Im dar
gestellten Ausführungsbeispiel sind die Lanzen 14 an Gasleitungen 21 ange
schlossen. Ein Teil der Lanzen kann auch dazu benutzt werden, im Deponie
körper 3 Messungen von Zustandsgrößen wie z. B. Temperatur, Sauerstoffge
halt etc. vorzunehmen bzw. diesem Stoffe zuzuführen und die im Deponiekör
per 3 ablaufenden physikalischen, chemischen oder biologischen Zersetzungs
prozesse zu kontrollieren bzw. in eine gewünschte Richtung zu steuern.
Von Bedeutung ist, daß die Dichtungsschicht 15 aus gegenüber der Schutz
schicht 17 billigem Material hergestellt sein kann. Durch diese Schicht
wird die Hauptmenge des Sickerwassers abgefangen und den Fallrohren 19 zu
geführt. Hierdurch kann die teure Schutzschicht 17 geschont und ihre Stand
zeit erhöht werden.
Für den Fall, daß die Beschaffenheit des Untergrundes 12 einfache Block
fundamente 13 nicht zuläßt, können andere Gründungsarten, z. B. Pfahlgrün
dungen o. dgl. ausgeführt werden.
Bei einem sehr inhomogenen und nachgiebigen Untergrund könnte die Gefahr
bestehen, daß bei einer Teilbelastung der Sohlenkonstruktion 31 die Stützen
fundamente sich gegeneinander verschieben und dadurch Zwängespanungen in
den Tragelementen 1 ausgelöst werden. Da die unter der Deponie sich ausbil
dende Setzungsmulde zu einer geringen Vergrößerung des Stützenabstandes
führen muß und diese Bewegung nicht behindert werden darf, werden, wie
bereits erwähnt, die Zwischenräume 20 zwischen den Blockfundamenten 13 mit
kohäsionslosem Material, z. B. Rollkies, ausgefüllt, das bei einem Ausein
anderdriften der Fundamentblöcke selbsttätig nachsackt und verhindert, daß
an der gleichen oder anderen Stelle die Fundamente zusammengeschoben werden.
Die erfindungsgemäße Schienenkonstruktion 31 kann sich daher nur dehnen, wie
sie dies ja tun muß, um den Setzungen folgen zu können. Erfindungsgemäß
wird jedoch verhindert, daß sich die Sohlenkonstruktion an einer Stelle
mehr als nötig dehnt und an einer anderen Stelle als Ausgleich dafür zu
sammenstaucht.
Die Tragelemente 1 wie auch die dreiachsigen Kreuzgewölbe
und die Hohlstützen 2 können aus verschiedenen Baustoffen und nach ver
schiedenen Bauverfahren hergestellt werden. Als Baustoffe kommen in Be
tracht Stahlbeton, Stahlfaserbeton, Gußstahl, Stahl, GFK (glasfaserver
stärker Kunststoff) und ähnliche druckfeste und gegenüber den schadstoff
belasteten Sickerwässern möglichst widerstandsfähige Baustoffe. Bei der
Betonbauweise sind sowohl Fertigteile als auch Ortbeton möglich. Teile
aus Gußeisen oder Stahl können in Einzelteilen mit kleineren Abmessungen
leicht transportiert werden und werden dann an Ort und Stelle zu größeren
Einheiten zusammengeschraubt oder miteinander verschweißt. Fig. 5 läßt
über den Fugen 16 Decksteine 22 er
kennen, die in bevorzugten Ausführungsbeispielen über dem zu schützenden
Fugenbereich angeordnet sind.
Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Sohlenkonstruktion 31 aus ein
zelnen nebeneinander gestellten vierseitigen trichterartigen Tragelementen
1 b, die jeweils von einer einzigen mittig angeordneten, ebenfalls als Hohlstütze
2 ausgebildeten Stütze getragen werden. Die Oberseiten der Tragelemente 1 b
sind nach oben konkav ausgebildet, so daß die Sickerwässer zunächst in die
Sammelzone für das Sickerwasser innerhalb des trichterartigen Tragelemen
tes 1 b und daraus durch die Hohlstütze 2 gelangen. Sie fließen dann, wie
bereits anhand der Fig. 1 beschrieben, in eine Reinigungsanlage ab. Bei
größeren Abmessungen der Tragelemente 1 b können auch anstelle einer einzi
gen mittig angeordneten Hohlstütze 2 eine Stützengruppe von mehreren Stützen
ausgeführt und deren Sammelzone für das Sickerwasser direkt an das Entwässe
rungssystem angeschlossen werden.
Bewegliche Fugen 16 zwischen den einzelnen Tragelementen 1, 1 a, 1 b verhindern
im wesentlchen die Rißbildung der Sohlenkonstruktion 31 aufgrund von
Setzungsunterschieden der einzelnen Stützen bei ungünstigem Untergrund
12. In derartigen Fällen bleiben die Fugen 16 dauernd oder bis zum Ab
klingen der Setzungen beweglich.
Die Fig. 5 zeigt einen Schnitt durch eine bewegliche Fuge 16 zwischen zwei
Tragelementen 1, 1 a, 1 b aus Stahlbeton. Diese Fuge ist zunächst durch einen lose
über der Fuge 16 liegenden Deckstein 22 geschützt, der den unmittelbaren
Fugenbereich überbrückt und von den Lasten der Deponie freihält. In dem
dadurch freigehaltenen Raum 23 ist eine elastisch verformbare Dichtung 24
angeordnet, die in keilförmigen Nuten 25 der beiden Tragelemente 1 durch
eine Klemmplatte 26 gehalten ist und die im Bereich über der Fuge durch
eine Fingerkonstruktion 27 unterstützt ist.
Der Raum 23, der zunächst freibleibt und zur Kontrolle der Funktion
der äußeren Dichtung dient, kann aber auch bei Bedarf mit einer was
serdichten Masse 30, z. B. PUR-Schaum, ausgefüllt werden (linke Seite
in Fig. 5). Diese Masse 30 kann, falls nötig, wieder entfernt und zu jedem
späteren Zeitpunkt und auch beliebig oft durch eine neue Füllung ersetzt
werden. Dringt Sickerwasser durch die Fuge 28 zwischen dem Tragelement 1
und dem Deckstein 22 ein, so kann dieses eingedrungene Sickerwasser durch
einen Dränschlauch 29 kontrolliert und unschädlich abgeführt werden.
Claims (9)
1. Sohlenkonstruktion für eine Abfalldeponie, mit der die Last des Deponie
körpers auf Stützen und weiter auf Fundamente und den Untergrund abge
geben wird und auf der Schichten aus Dichtungsmaterial und Dränmaterial
liegen, welche mit einem Entwässerungssystem für das Sickerwasser in
Verbindung stehen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sohlenkonstruktion (31) aus einzelnen, durch Fugen (16) von
einander getrennten Tragelementen (1, 1 a, 1 b) mit nach oben konvexer
oder konkaver Form besteht, deren Oberflächen (34) zu den Lagerkonstruk
tionen (11) hin geneigt sind, die auf im Raster angeordneten Stützen
ruhen, die als Hohlstützen (2) zugleich Sammelzonen (6) für das Sicker
wasser bilden und die über das Entwässerungssystem (7, 8, 9, 10) mit
einer Reinigungsanlage verbunden sind.
2. Sohlenkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trag
elemente nach oben konvexe Kreuzgewölbe oder Faltwerke (1, 1 a) sind.
3. Sohlenkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trag
elemente (1 a) rechteckig sind.
4. Sohlenkonstruktion nach den Ansprüchen 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragelemente (1 b) nach oben konkave trichterartige Konstruktions
teile sind.
5. Sohlenkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Oberfläche (34) der Tragelemente (1, 1 a, 1 b) und die Sammel
zonen (6) der Hohlstützen (2) mit wenigstens einer gegen Sickerwasser
resistenten Schutzschicht (17) versehen sind.
6. Sohlenkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Fugen (16) mit einer Abdichtung (24) versehen sind.
7. Sohlenkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß über die Fugen (16) Decksteine (22) angeordnet sind.
8. Sohlenkonstruktion nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fugen
(16) ein mehrfaches Dichtungssystem enthalten, das einen frei entwässer
baren Raum (23) einschließt.
9. Sohlenkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Sammelzonen (6) der Hohlstützen (2) über Fallrohre (19)
mit einer Dränschicht (18) verbunden sind, die zusammen mit einer unter
ihr liegenden Dichtungsschicht (15) oberhalb der Schutzschichten (17)
der Tragelemente (1, 1 a, 1 b) angeordnet sind.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19843445127 DE3445127A1 (de) | 1984-12-11 | 1984-12-11 | Sohlenkonstruktion fuer eine abfalldeponie |
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---|---|
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DE3445127C2 true DE3445127C2 (de) | 1989-11-30 |
Family
ID=6252469
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19843445127 Granted DE3445127A1 (de) | 1984-12-11 | 1984-12-11 | Sohlenkonstruktion fuer eine abfalldeponie |
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